DE35385C - Verfahren, Bier in gröfseren Gefäfsen von viereckigem Querschnitt zu pasteurisiren - Google Patents

Verfahren, Bier in gröfseren Gefäfsen von viereckigem Querschnitt zu pasteurisiren

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DE35385C
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O. F. KROPFF in Strafsburg i. Elsafs, Weifsthurmstr. 45
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12HPASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
    • C12H1/00Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages
    • C12H1/12Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages without precipitation
    • C12H1/16Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages without precipitation by physical means, e.g. irradiation
    • C12H1/18Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages without precipitation by physical means, e.g. irradiation by heating

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 6: Bier, Branntwein, Wein, Essig und Hefe.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. October 1885 ab.
Um Bier zum Transport nach heifsen Ländern vorzubereiten oder haltbar zu machen, mufs man dasselbe pasteurisiren, wenn man vom Zusatz von Chemikalien absieht.
Man hat vielfach Versuche gemacht, das Bier in gröfseren Gefäfsen, z. B. Fässern, zu pasteurisiren; man gelangte aber zu keinem Resultat, da Fässer oder andere gröfsere Gefäfse nicht dem durch Erhitzen des Bieres entstandenen Druck wiederstehen konnten. - Man blieb demnach bei Verwendung von Glasflaschen zum Transport pasteurisirten Bieres, wodurch aber die Transport- und sonstigen Unkosten so bedeutend sind, dafs das Bier am Orte der Verwendung sehr theuer zu stehen kommt.
Erfahrungsgemäfs entsteht beim Pasteurisiren von Bier in Flaschen in. denselben ein Druck von ungefähr 13 Atmosphären. Um nun auch das Pasteurisiren in dünnwandigen, cubischen Gefäfsen vornehmen zu können, wende ich zwei Methoden an, um die Ausdehnung der Gefäfse durch den inneren Druck zu verhindern.
Zuerst kann man eine Vorrichtung nach Fig. ι verwenden.
Man umgiebt das Gefäfs, in welchem das Bier erwärmt werden soll, mit einer der äufseren Form entsprechenden Hülle, deren einzelne Seitenwände mit Scharnieren unter einander verbunden und durch Rippen gehörig versteift sind, oder mit anderen Worten: man stellt sich ein zweites Gefäfs dar, in welches das Gefäfs mit dem Bier genau hineinpafst.
Nachdem das Gefäfs mit dem zu pasteurisirenden Bier in die soeben beschriebene Hülle gestellt ist, schliefst man den oberen Deckel und erwärmt das Ganze mittelst Wasser auf die gehörige Temperatur. Der nun im Innern entstehende Druck kann die dünnen Seitenwände nicht mehr ausdehnen, da sie genügend Widerstand durch die äufsere Hülle finden.
Die Seitenwände der äufseren Hülle sind durchbrochen, damit das warme Wasser genügend Zutritt zum inneren Gefäfse findet.
Fig. ι a stellt die äufsere Hülle mit geöffnetem Deckel, Fig. 1 b und 1 c stellen einen Schnitt und eine Ansicht einer Seitenwand dar.
Bei der zweiten Vorrichtung, Fig. 2, liegt dasselbe Princip zu Grunde, also Herstellung eines genügenden Widerstandes gegen die flachen Seitenwände des inneren Gefäfses.
Das mit Bier gefüllte cubische Gefäfs wird in ein zweites Gefäfs mit rundem Querschnitt gestellt, welches genügend stark ist, einem Druck von 15 Atmosphären zu widerstehen. Das runde Gefäfs wird nun vollständig mit Wasser angefüllt und geschlossen. Das Ganze wird ebenfalls mittelst Wasser auf die zum Pasteurisiren nöthige Temperatur erwärmt.
Die Wände des inneren Gefäfses können sich nicht ausdehnen, da sie vollständig von Wasser umgeben sind, welches nicht verdrängt werden kann.
Durch diese beiden Methoden wird also der Zweck des Pasteurisirens vollständig erreicht, ohne dabei die im Bier enthaltene Kohlensäure zu verlieren.
Durch Verwendung von dünnwandigen cubischen Gefäfsen zum transatlantischen Export von Bier erzielt man bedeutende Ersparnisse an Fracht, Verpackungsspesen u. s. w., so dafs
hierdurch das Bier am Verwendungsorte wesentlich billiger zu stehen kommt.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Pasteurisiren von Bier in Gefäfsen, welche während des Verfahrens in einem zweiten,
    ., der Form entsprechenden Gefäfse stehen, dessen Wände durchbrochen und derartig versteift sind, dafs sie das Ausdehnen des inneren Gefäfses verhindern.
    Pasteurisiren von Bier in Gefäfsen, welche während des Verfahrens in einem zweiten Gefäfse stehen ■, ■ dessen Zwischenraum vollständig mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit gefüllt ist und so die Ausdehnung des inneren Gefäfses hindert.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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