DE1527C - Verschluss für Konserve-Gläser, Flaschen und Büchsen - Google Patents
Verschluss für Konserve-Gläser, Flaschen und BüchsenInfo
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Description
1877.
Klasse 64.
W. F. WUCHERER in WÜRZBURG. Verschluß für Conserve-Gläser, Flaschen und Büchsen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. August 1877 ab.
Meine Erfindung besteht in einem neuen Verschlufs für Flaschen und Conservebüchsen von
Glas oder Blech.
Die anzuwendenden Gläser haben einen breiten Boden mit vorspringendem Rande und laufen
nach oben leicht konisch zu. Ihr oberer Rand ist etwas nach aufsen gebogen und endigt in
eine rauh abgeschliffene Kante. Ein solches Glas ist in Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung
dargestellt.
Der .breite Boden desselben verleiht ihm einen festen Stand, was namentlich in dem specifisch
schweren Chlorcalciumbade nöthig ist, während der vorspringende Rand am Boden verhindert,
dafs dicht zusammenstehende Gläser mit den Seitenwänden zusammenstofsen, auch wird dadurch,
dafs beim Einstellen ins Bad gröfsere Zwischenräume entstehen, eine gleichmäfsigere
Wirkung des Bades, erzielt.
Der obere ausgeschweifte Rand ermöglicht ein festes glattes Anlegen der Verschlufskapseln,
während die breit abgeschliffene rauhe Kante den Dichtungsring festhaften macht.
Die leicht konische Form des Glases begünstigt
die unbeschädigte Entleerung der zartesten Conserven.
Was nun den Verschlufs anbelangt, so besteht derselbe bei Flaschen und Gläsern mit
enger Oeffnung aus einer Stanniolkapsel, bei Gläsern mit weiter Oeffnung aus einem stärkeren
Metalldeckel, welcher zum Schütze gegen Oxydation
innen mit einem, das Kochen vertragenden Lack überzogen ist, und aus einem mit
einer1 dicken Schicht von Guttaperchakitt überzogenen
Leinwandringe.
Mein Verfahren zum Verschliefsen der Gons.ervegläser,
Flaschen oder Büchsen ist nun folgendes: .
Die mit den Conserven gefüllten Gläser etc. werden in ein Chlorcalciumbad gestellt und in
demselben genügend,lange Zeit auf einem geeigneten Wärmegrade gehalten, dann werden
sie auf folgende Weise verschlossen:
Die Gläser' werden eines nach dem anderen
aus dem Bade genommen, der passende Deckel, der mit dem vorher eingelegten Kittringe auf
60 ° erwärmt wurde, darauf gestülpt, ein heifses Eisenplättchen aufgelegt und sofort jedes Glas
unter eine, einen Druck von 20 bis 25 kg ausübende Spiralfeder gebracht, unter welcher sie
bleiben, bis sie vollständig erkaltet sind, dann werden sie abgewaschen und die Kapsel, nachdem dieselbe, soweit sie noch frei ist, mit
heifsem Leim bestrichen wurde, mit der Maschine fest an den Rand angeprefst.
Bei Conserven, welche nicht im Bade erhitzt zu werden brauchen, wird der Gefäfsrand durch
Auflegen einer warmen Eisenplatte leicht er-~' wärmt, und der Verschlufs wird alsdann in der
oben beschriebenen Weise ausgeführt.
■Von dem bisherigen Verfahren unterscheidet sich das meinige hauptsächlich' dadurch, dafs
ich die Conserven in offenen, nicht verschlossenen Gefäfsen erhitze und diese, während noch
die heifsen Dämpfe aufsteigen, verschliefse, während man nach dem gewöhnlichen Verfahren
die Gläser zuerst hermetisch verschliefst, wodurch bei dem sich entwickelnden starken Druck
häufig Gläser springen. Einem Eindringen lebender Bacterien wird durch das Aufsteigen
der heifsen Dämpfe während des Verschliefsens
in wirksamer Weise vorgebeugt.
Die Verschlufsvorrichtung selbst unterscheidet sich wesentlich von den bisherigen Verschlüssen
durch Membrane, Kork, Metalldeckel mit Kautschukring, Bajonnetverschlufs oder Schraube.
Für Conservebüchsen von Blech läfst sich mein Verschlufs auch gut anwenden. Dieselben
erhalten oben einen, nach innen rechtwinklig umgelegten Rand, und es wird an Stelle des zu
starren Blechdeckels auch eine starke weiche Metallkapsel mit Dichtungsring in derselben
Weise, wie bei den Gläsern darübergestülpt. Dadurch, dafs sich dieser Deckel beim Erkalten
stark einschlägt, ist er vor Beschädigung von aufsen gut geschützt und hat den grofsen Vortheil,
dafs er leicht "mit jedem Messer geöffnet werden kann, was bekanntlich bei den Blechdeckeln
für ungeübte Hand immer sehr schwierig ist; in derselben Weise werden auch die Gläser
geöffnet. ■ .
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . . Der Dichtungsring aus Leinewänd mit Guttaperchakitt überzogen, in Verbindung miteiner im Innern mit Firnifs überzogenen Metallkapsel.Die Conseryebüchse von Blech mit rechtwinklig umgebogenen Rand (Fig. 2), mit weichem Metalldeckel und Dichtungsring.
Das oben beschriebene Verfahren zum Verschliefsen von Conservegefafsen, welche mit ihrem Inhalte vollständig offen im Chlorcalciumbade erhitzt und sofort nach dem Herausnehmen aus dem heifsen Bade, während sich noch heifse Dämpfe entwickeln, in der oben beschriebenen Weise mit Dichtungsring und Metalldeckel verschlossen werden.4. Die Anwendung meines Verschlufssystems auch für Conserven etc., die nicht in den Gefafsen gekocht werden, in der oben beschriebenen Weise.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE1527T | 1877-08-27 |
Publications (1)
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|---|---|
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ID=70912184
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|---|---|---|---|
| DE1527DA Expired - Lifetime DE1527C (de) | 1877-08-27 | 1877-08-27 | Verschluss für Konserve-Gläser, Flaschen und Büchsen |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE1527C (de) |
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1877
- 1877-08-27 DE DE1527DA patent/DE1527C/de not_active Expired - Lifetime
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