DE3538539A1 - Fahrbare vorrichtung zur reinigung insbesondere von fahrbahnen - Google Patents
Fahrbare vorrichtung zur reinigung insbesondere von fahrbahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine fahrbare Vorrichtung mit
einem Fahrzeug mit einer Spritz- und Saugeinrichtung
zur Reinigung und/oder Entschichtung von Flächen, ins
besondere von Fahrbahnen, Landebahnen, von Flugplätzen,
Parkplätzen usw., wobei Gummiabrieb, Ölrückstände oder
dergl. Schadstoffe mittels auf die Fläche unter hohem
Druck aufgebrachtem Wasser abgelöst, dieses Wasser mit
den Verunreinigungen aufgesaugt, durch einen Abscheider
od. dgl. geleitet und im Kreislauf einem Vorratsbehälter
für das Reinigungswasser wieder zugeführt wird.
Derartige Reinigungsvorrichtungen und Reinigungsfahrzeuge
sind beispielsweise aus der DE-PS 26 17 635 oder der
DE-OS 31 33 789 bekannt. Dabei ist vorgesehen, zur Ein
sparung von Wasser das aufgespritzte und wieder aufge
saugte Wasser mittels Filtern od. dgl. Abscheidern zu
reinigen und wieder zu verwenden.
Fahrbahnen sowie vor allem Start- und Landebahnen von
Flugplätzen weisen jedoch Verunreinigungen auf, die auf
diese bisher bekannte Weise nicht aus dem Schmutzwasser
entfernt werden können. Es handelt sich bei diesen Verun
reinigungen z. B. um Schwermetalle und deren Salze oder
auch Mineralöle od. dgl., die also bei einer mehrfachen Be
nutzung des Reinigungswassers immer wieder auf die zu
reinigende Fläche gelangen und letztlich nicht entfernt
werden, sondern in das Grundwasser gelangen können.
Eine Abhilfe wäre nur dadurch möglich, daß das aufgenommene
Schmutzwasser nur einmal verwendet und anschließend in
einer entsprechend aufwendigen Kläranlage gereinigt wird.
Daraus ergäbe sich jedoch eine sehr unwirtschaftliche
Arbeitsweise, weil die Kapazität an Reinigungswasser
bei einem solchen Reinigungsfahrzeug begrenzt ist, so
daß der Vorrat relativ schnell verbraucht wäre. Wünschens
wert ist jedoch, daß ein solches Reinigungsfahrzeug mög
lichst lange fahren und reinigen kann, um eine möglichst
große Fläche in möglichst kurzer Zeit zu bewältigen.
Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Vorrichtung der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei welcher der Vor
teil der Wiederverwendbarkeit eines großen Teiles des
Schmutzwassers unmittelbar in der Vorrichtung erhalten
bleibt, dennoch aber Schadstoffe wie Schwermetalle und dgl.
ebenfalls beseitigt werden, wobei das Fahrzeug mit der
Vorrichtung in Betrieb sein können soll und nicht für
eine Abscheidung von Schadstoffen aus dem Reinigungs
wasser stillgesetzt werden muß.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht im wesentlichen darin,
daß mehrere Abscheider zum Abtrennen von Feststoffen und/
oder gelösten und ungelösten Schadstoffen od. dgl. aus
dem Schmutzwasser in mehreren Stufen hintereinander ge
schaltet auf dem Fahrzeug vorgesehen sind und daß wenig
stens einer der Abscheider ein Flüssigkeitsbehälter ist,
in welchem Flockungsmittel und Luft zuführbar sind.
Auf diese Weise ist es möglich, die durch mechanische
Filter, z, B. Filterpressen und dgl. nicht ausscheid
baren Mineralöle, Schwermetalle und fein suspendierten
Teilchen und kolloidalen Verunreinigungen sowie auch
gelöste Substanzen aus dem Wasser zu entfernen. Die
Flockungsmittel bilden nämlich mit den Verunreinigungen
relativ große Flocken, an welche sich Luftblasen an
lagern, so daß diese Flocken nach oben an die Oberfläche
aufschwimmen. Somit entsteht ein Schaumteppich, in welchen
die Schmutzflocken eingebettet sind, die auf diese Weise
sehr einfach abgeschöpft werden können. Eine solche Ab
scheidung kann auch während der Fahrt und der daraus
resultierenden Bewegungen des Fahrzeuges im Gegensatz
beispielsweise zu einer Reinigung nach dem Prinzip der
Sedimentation durchgeführt werden, welche in Klärbecken
unter Einsatz von Fällungsmittel in der Regel durchge
führt wird.
Versuche haben gezeigt, daß durch die Verwendung mehrerer
Abscheider, wobei zunächst die groberen Bestandteile aus
geschieden werden und dann durch wenigstens einen Flüssig
keitsbehälter mittels Flockungsmitteln und Luft auch die
schwer zu entfernenden Bestandteile abgeschieden werden,
das Schmutzwasser wieder klar und ohne Schwierigkeiten
für eine weitere Reinigung wieder verwendbar wird, ohne
daß die besonders gefährlichen Schadstoffe bei dieser
Wiederverwendung wieder auf die zu reinigende Fläche
gelangen.
Ausgestaltungen der Erfindung und insbesondere des Flüssig
keitsbehälters sowie auch seine Zuordnung zu anderen Ab
scheidern sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 9.
Vor allem bei Kombination der vorgenannten und in den
erwähnten Ansprüchen enthaltenen Merkmalen und Maßnahmen
ergibt sich ein Reinigungsfahrzeug, welches mit relativ
großer Geschwindigkeit über auch stark verschmutzte und
mit Schadstoffen belegte Flächen fahren und diese reinigen
kann, wobei das Reinigungswasser wieder verwendbar ist,
ohne daß auch gelöste oder kolloidale Schadstoffe dabei
immer wieder ausgetragen werden und ohne daß das Wasser
für die Abscheidung solcher Schadstoffe in eine Klär
anlage gebracht werden müßte. Somit können die Vorteile
der Reinigung solcher Flächen mit Hochdruckwasser ausge
nutzt werden, wobei tatsächlich eine weitestgehende Ent
fernung aller möglichen Schadstoffe bewerkstelligt werden
kann und diese Schadstoffe in konzentrierter Form auf dem
Fahrzeug selbst für eine Vernichtung gesammelt werden.
Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen
Merkmalen und Einzelheiten anhand der Zeichnung noch
näher beschrieben.
Die einzige Figur zeigt in schematisierter Darstellung
ein Reinigungsfahrzeug mit einer Spritz- und Saugein
richtung sowie Abscheidern, in denen das Reinigungswasser
nach seiner Benutzung für eine Wiederverwendung aufbereitet
wird.
Eine im ganzen mit 1 bezeichnete fahrbare Vorrichtung
ist als Nutzfahrzeug mit einer Spritz- und Saugeinrichtung
2 ausgerüstet, um Fahrbahnen, Landebahnen, Parkplätze, große
Hallen und derartige Flächen reinigen und/oder entschichten
zu können, wobei Gummiabrieb, Ölrückstände und dgl. Schad
stoffe mittels auf diese zu reinigende Fläche unter hohem
Druck aufgebrachtem Wasser aus einem Reinwasserbehälter 3
abgelöst, dieses Wasser mit den Verunreinigungen aufge
saugt, in noch zu beschreibender Weise von den aufgenommenen
Verunreinigungen und Schadstoffen befreit und im Kreislauf
wieder dem Vorratsbehälter 3 für das Reinigungswasser zuge
führt wird.
Dabei sind auf dem Fahrzeug 1 mehrere im einzelnen noch
zu beschreibende Abscheider zum Abtrennen von Feststoffen
und/oder gelösten und ungelösten Schadstoffen aus dem
Schmutzwasser in mehreren Stufen hintereinander geschaltet,
wobei wenigstens einer dieser Abscheider - im Ausführungs
beispiel zwei solche Abscheider - Flüssigkeitsbehälter 4
und 5 sind, in welche Flockungsmittel und Luft zur Durch
führung einer Flotation zuführbar sind.
In der Zeichnung erkennt man, daß der Flüssigkeitsbehälter 4
und auch der Flüssigkeitsbehälter 5 jeweils einen Flotations
mischer 6 zum Eintragen und feinblasigen Verteilen von
Luft in das verunreinigte Wasser aufweist. Zum Einbringen
von Flockungs- oder Flockungshilfsmitteln sind am Behälter 4
Dosierpumpen 7 angeschlossen, deren Leitungen 8 schematisiert
dargestellt sind.
An der Flüssigkeitsoberfläche des Flüssigkeitsbehälters 4
kann wenigstens ein umlaufendes Paddel 9 oder ein vergleich
barer Abstreifer vorgesehen sein und der Behälter 4 hat eine
Austrittsöffnung 10 zu einem Auffangbehälter 11 für den ausge
tragenen Schaum mit Schadstoffen.
Dem ersten Flüssigkeitsbehälter 4 ist im Ausführungsbeispiel
der weitere Flüssigkeitsbehälter 5 unmittelbar nachgeschaltet,
wobei ein Übergang im unteren Bereich der Trennwand 12 zwischen
diesen Behältern 4 und 5 vorgesehen ist.
Der in Reihe letzte Abscheidebehälter 5 ist über eine Ver
bindungsleitung 13 mit einer Pumpe 14 mit dem Reinwasserbe
hälter 3 der Vorrichtung 1 verbunden, so daß das gereinigte
Wasser diesem Behälter 3 immer wieder zugeführt wird. Auch
eine Verbindung über eine Leitung mit natürlichem Gefälle
wäre möglich.
In der Zeichnung erkennt man ferner, daß ein Absaugschlauch
15, welcher von der Spritz- und Saugeinrichtung 2 ausgeht,
zunächst in einen Vorabscheider 16 mündet, in welchem der
Strömungsquerschnitt des Luft-Flüssigkeitsgemisches stark
vergrößert ist, so daß Feststoffe aufgrund der plötzlichen
Geschwindigkeitsverminderung bereits ausfallen. Von dem
Vorabscheider 16 führt eine Flüssigkeitsleitung 17 zu einem
Filter oder Sieb 18, welches im Ausführungsbeispiel als
rotierendes Spaltsieb ausgebildet ist, von welchem eine Ver
bindung für das Wasser zu einem Sammelbehälter 19 vorgesehen
ist.
Dieser Sammelbehälter 19 enthält also ein bereits vorge
reinigtes Wasser und ist mit dem Flüssigkeitsbehälter 4
durch eine Leitung 20 und eine Pumpe 21 verbunden, so daß
also in den Flüssigkeitsbehältern 4 und 5 ein schon weit
gehend vorgereinigtes Wasser nachbehandelt wird, so daß
durch diese Hintereinanderschaltung mehrerer Abscheider
unterschiedlicher Wirkungsweise schließlich in den Be
hälter 3 ein klares Wasser zurückfließt.
Es sei noch erwähnt, daß die an der Oberfläche des Flüssig
keitsbehälters 4 abgestreiften Schmutzflocken in Filter
säcke geleitet werden können, wo auch noch das Restwasser
abtropfen kann. Wenn dies in dem Auffangbehälter 11 ge
schieht, kann dieses Restwasser wieder dem gesamten
Wasserkreislauf zugeführt und somit das Reinigungswasser
noch besser ausgenutzt werden.
Versuche haben gezeigt, daß mit der Vorrichtung 1 bei
genügend groß bemessenem Reinwasserbehälter 3 mehrere
Stunden ununterbrochen gearbeitet werden kann, so daß
selbst große Flächen zügig gereinigt werden können,
was beispielsweise bei Start- und Landebahnen von
Flugplätzen oder öffentlichen Straßen unbedingt notwendig
ist, da diese nur für sehr kurze Zeit gesperrt werden
können. Dennoch ergibt sich eine gegenüber bisherigen
Reinigungen wesentlich gründlichere Entfernung auch von
Schadstoffen, so daß diese Reinigung der Fahrbahn nicht
dazu führt, die dort befindlichen Schadstoffe zu einem
erheblichen Teil in die Kanalisation oder die umliegende
Vegetation zu leiten. Vielmehr werden auch diese Schad
stoffe aufgenommen und während der Fahrt mit großer
Sicherheit und in einem sehr hohen Prozentsatz ausge
schieden , wobei sie schon in dem Fahrzeug 1 so
konzentriert werden können, daß eine anschließende Ent
sorgung in üblicher Weise geschehen kann.
Claims (9)
1. Fahrbahre Vorrichtung mit einem Fahrzeug mit einer Spritz-
und Saugeinrichtung zur Reinigung und/oder Entschichtung
von Flächen, insbesondere Fahrbahnen, Landebahnen von Flug
plätzen, Parkplätzen usw., wobei Gummiabrieb, Ölrück
stände, Schwermetalle od. dgl. Schadstoffe mittels auf
die Fläche unter hohem Druck aufgebrachtem Wasser abgelöst,
dieses Wasser mit den Verunreinigungen aufgesaugt, durch
einen Abscheider od. dgl. geleitet und im Kreislauf einem
Vorratsbehälter für das Reinigungswasser wieder zugeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Abscheider (4, 5, 16, 18) zum Abtrennen von Fest
stoffen und/oder gelösten und ungelösten Schadstoffen
od. dgl. aus dem Schmutzwasser hintereinander geschaltet
auf dem Fahrzeug vorgesehen sind und daß wenigstens einer
der Abscheider ein Flüssigkeitsbehälter (4, 5) ist, in
welchem Flockungsmittel und Luft zuführbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeitsbehälter (4) einen Flotationsmischer
(6) zum Eintragen und feinblasigen Verteilen von Luft
od. dgl. Gas in das verunreinigte Wasser aufweist und
daß zum Einbringen von Flockungs- und Flockungshilfs
mitteln Dosierpumpen (7) od. dgl. an den Behälter (4)
angeschlossen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Flüssigkeitsoberfläche des Flüssigkeitsbehälters
(4) wenigstens ein umlaufendes Paddel (9) od. dgl. Ab
streifer vorgesehen ist und der Behälter (4) eine Austritts
öffnung (10) zu einem Auffangbehälter (11) für den aus
getragenen Schaum od. dgl. hat.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Auffangbehälter (11) für den
ausgetragenen Schaum Filtersäcke od. dgl. zum Aufnehmen
der Schmutzflocken und Durchlassen des Restwassers vor
gesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abscheidebehälter (4, 5) über
eine Verbindungsleitung (13) mit natürlichem Gefälle
und/oder einer Pumpe (14) mit dem Reinwasserbehälter (3)
der Vorrichtung (1) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Absaugschlauch (15) od. dgl.
von der Spritz- und Saugeinrichtung (2) aus in einen
Vorabscheider (16) mündet, in welchem der Strömungs
querschnitt des Luft-Flüssigkeits-Gemisches vergrößert
ist, so daß Feststoffe aufgrund einer plötzlichen
Strömungs-Geschwindigkeitsverminderung ausfallen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß von dem Vorabscheider (16) eine
Verbindung oder Flüssigkeitsleitung (17) zu einem
Filter oder Sieb (18) od. dgl., vorzugsweise einem
rotierenden Spaltsieb, führt, von welchem eine Ver
bindung für das Wasser zu einem Sammelbehälter (19)
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sammelbehälter (19) für vorge
reinigtes Wasser mit dem Flüssigkeitsbehälter (4) ins
besondere über eine Leitung (20) und vorzugsweise eine
Pumpe (21) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Flüssigkeitsbehälter (4) wenigstens
ein weiterer Flüssigkeitsbehälter (5) mit einem Flotations
mischer (6) nachgeschaltet ist.
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DE19853538539 DE3538539A1 (de) | 1985-10-30 | 1985-10-30 | Fahrbare vorrichtung zur reinigung insbesondere von fahrbahnen |
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