AT518651B1 - Reinigungsfahrzeug für Tunnel - Google Patents
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Abstract
Reinigungsfahrzeug für Tunnel mit einem Fahrantrieb (13), einem Waschflüssigkeitsbehälter (8), und einer mit dem Waschflüssigkeitsbehälter (8) über Zuleitungen (5) verbundenen Reinigungseinheit (1) mit Reinigungsbürsten (3) und Reinigungsdüsen (4) zur Abgabe der Waschflüssigkeit gegen die Tunnelinnenwand, bei dem vorgeschlagen wird, dass eine Absaugeinheit für die verschmutzte Waschflüssigkeit vorgesehen ist, die mit einem Sedimentationsbehälter (6) zur Vorreinigung der verschmutzten Waschflüssigkeit verbunden ist, und der Sedimentationsbehälter (6) über eine Zufuhrleitung (9, 15) für die vorgereinigte Waschflüssigkeit mit einer Aufbereitungseinheit (11) für die vorgereinigte Waschflüssigkeit verbunden ist, die eine Flockungsstufe (16) und eine der Flockungsstufe (16) nachgeordnete Sedimentationsstufe (17) umfasst, und eine Rückführungsleitung (10) für die gereinigte Waschflüssigkeit von der Aufbereitungseinheit (11) in den Waschflüssigkeitsbehälter (8) vorgesehen ist. Das erfindungsgemäße Reinigungsfahrzeug sieht somit nicht nur die Sammlung und Aufbereitung der verschmutzten Waschflüssigkeit vor, sondern auch deren Wiederverwendung für die Tunnelreinigung, wodurch die Reinigung von Tunnelinnenwänden rascher und kostengünstiger durchgeführt werden kann.
Description
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsfahrzeug für Tunnel mit einem Fahrantrieb, einem Waschflüssigkeitsbehälter, und einer mit dem Waschflüssigkeitsbehälter über Zuleitungen verbundenen Reinigungseinheit mit Reinigungsbürsten und Reinigungsdüsen zur Abgabe der Waschflüssigkeit gegen die Tunnelinnenwand, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Tunnelinnenwände werden im Zuge der Benutzung des Tunnels zunehmend verschmutzt und müssen in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Hierfür sind Reinigungsfahrzeuge bekannt, die mit Reinigungsbürsten und Reinigungsdüsen versehen sind, wobei die Reinigungsdüsen mithilfe von Hochdruckpumpen eine Waschflüssigkeit unter hohem Druck gegen die Tunnelinnenwand sprühen und die Reinigungsbürsten die Tunnelinnenwand säubern. Zur Reinigung von Eisenbahntunnels sind diese Reinigungsfahrzeuge als Schienenfahrzeuge ausgeführt.
[0003] Der Einsatz der Waschflüssigkeit verursacht in der Praxis aber mitunter Schwierigkeiten. So müssen einerseits große Mengen an Waschflüssigkeit, zumeist Wasser, mitgeführt werden, andererseits führt die abgegebene Waschflüssigkeit zu einer erheblichen Durchnässung des Tunnelbodens. Auf Nebenstrecken eines Schienenverkehrsnetzes kann zugewartet werden, bis die verschmutzte Waschflüssigkeit versickert ist. Auf stark befahrenen Hochleistungsstrecken muss die verunreinigte Waschflüssigkeit gesammelt und abtransportiert werden, was zumeist über Tanklastwagen erfolgt. Die Schmutzwasserlogistik ist dabei durchaus anspruchsvoll, da große Mengen an Schmutzwasser in mitunter schwer zugänglichen Streckenabschnitten gesammelt und abtransportiert werden müssen. Zur Reinigung eines Eisenbahntunnels durchschnittlicher Länge bedarf es mehrerer Fahrten eines Tanklastwagens, um das Schmutzwasser abzutransportieren. Zudem muss das Reinigungsfahrzeug mit Frischwasser versorgt werden. Diese Vorgänge verlängern die für die Tunnelreinigung erforderliche Zeitdauer und verteuern die Reinigung. Daher wurde etwa vorgeschlagen, die Waschflüssigkeit über Injektoren einem über eigene Blasdüsen erzeugten Druckluftstrom beizumengen, und das auf diese Weise gebildete Aerosol unter Druck gegen die Tunnelinnenwand zu sprühen, wodurch der Wasserverbrauch reduziert werden kann. Auf diese Weise können die oben beschriebenen Probleme verringert, aber nicht gelöst werden.
[0004] Es ist somit Ziel der Erfindung die Reinigung von Tunnelinnenwänden rascher und kostengünstiger durchführen zu können. Zudem soll ein ökonomischer Einsatz der Wachflüssigkeit ermöglicht werden.
[0005] Diese Ziele werden durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Anspruch 1 bezieht sich auf ein Reinigungsfahrzeug für Tunnel mit einem Fahrantrieb, einem Waschflüssigkeitsbehälter, und einer mit dem Waschflüssigkeitsbehälter über Zuleitungen verbundenen Reinigungseinheit mit Reinigungsbürsten und Reinigungsdüsen zur Abgabe der Waschflüssigkeit gegen die Tunnelinnenwand, bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagen wird, dass eine Absaugeinheit für die verschmutzte Waschflüssigkeit vorgesehen ist, die mit einem Sedimentationsbehälter zur Vorreinigung der verschmutzten Waschflüssigkeit verbunden ist, und der Sedimentationsbehälter über eine Zufuhrleitung für die vorgereinigte Waschflüssigkeit mit einer Aufbereitungseinheit für die vorgereinigte Waschflüssigkeit verbunden ist, die eine Flockungsstufe und eine der Flockungsstufe nachgeordnete Sedimentationsstufe umfasst, und eine Rückführungsleitung für die gereinigte Waschflüssigkeit von der Aufbereitungseinheit in den Waschflüssigkeitsbehälter vorgesehen ist.
[0006] Das erfindungsgemäße Reinigungsfahrzeug sieht somit nicht nur die Sammlung und Aufbereitung der verschmutzten Waschflüssigkeit vor, sondern auch deren Wiederverwendung für die Tunnelreinigung, indem die gereinigte Waschflüssigkeit in den mit der Reinigungseinheit verbundenen Waschflüssigkeitsbehälter rückgeführt wird. Die Wiederverwendung der verschmutzten Waschflüssigkeit für die Tunnelreinigung ist aber schwierig zu bewerkstelligen, da das Schmutzwasser einer Tunnelreinigung problematische Verunreinigungen wie Betonschlämme, Bitumen, Lacke oder Kunststoffe enthalten kann, die schwer aufzubereiten sind und Dichtungen und Ventile der für die Reinigungseinheit verwendeten Hochdruckpumpen und - düsen beschädigen können. Die Aufbereitung eines solchen Schmutzwassers ist bereits unter einfachen Bedingungen schwierig und erscheint insbesondere unter den beschränkten Platzverhältnissen eines Tunnelreinigungsfahrzeuges und während steter Bewegung des Tunnelreinigungsfahrzeuges kaum möglich, zudem die Aufbereitung in einer zur Wiederverwendung mit Hochdruckpumpen und -düsen ausreichenden Qualität erfolgen muss. Erfindungsgemäß wird die Wiederverwendung der verschmutzten Waschflüssigkeit mithilfe einer Kombination eines Sedimentationsbehälters und einer Aufbereitungseinheit mit einer Flockungsstufe und einer der Flockungsstufe nachgeordneten Sedimentationsstufe bewerkstelligt. Im Sedimentationsbehälter setzen sich Feststoffe ab, die schwerer als Wasser sind. Das Überlaufwasser kann abgepumpt werden und stellt vorgereinigte Waschflüssigkeit dar, die aber noch nicht für die Hochdruckpumpen und -düsen der Reinigungseinheit verwendet werden kann, wie der Anmelder festgestellt hat. Erfindungsgemäß ist daher eine Aufbereitungseinheit mit einer Flockungsstufe und einer der Flockungsstufe nachgeordneten Sedimentationsstufe vorgesehen, mit der kolloidale Feststoffe entfernt werden können. Erst das Überlaufwasser der der Flockungsstufe nachgeordneten Sedimentationsstufe verfügt über die erforderliche Reinheit, um in den Waschflüssigkeitsbehälter der Reinigungseinheit gepumpt werden zu können.
[0007] Um die Flockungsstufe optimal betreiben zu können wird ferner vorgeschlagen, dass der Sedimentationsbehälter über eine erste Zufuhrleitung für die vorgereinigte Waschflüssigkeit mit einem Vorlagebehälter verbunden ist, und der Vorlagebehälter über eine zweite Zufuhrleitung mit der Aufbereitungseinheit verbunden ist. Auf diese Weise kann die Aufbereitungseinheit unabhängig von der im Sedimentationsbehälter augenblicklich anfallenden Schmutzwassermenge betrieben werden, wodurch insbesondere der Betrieb der Flockungsstufe und die Dosierung des Flockungsmittels erleichtert wird.
[0008] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Aufbereitungseinheit eine der Sedimentationsstufe nachgeordnete Filterstufe umfasst. Hierfür kann eine der Sedimentationsstufe nach-geordnete Druckerhöhungspumpe vorgesehen sein, um die Filterstufe optimal betreiben zu können. Mit der Filterstufe können im Überlauf der Sedimentationsstufe verbliebene Feststoffe entfernt werden. Die Zusammenstellung der Filterstufe kann variieren, vorzugsweise werden etwa Sandfilter und/oder Beutelfilter verwendet. Sand- und Beutelfilter sind einfach aufgebaute Filter, die zur Endfiltration bei sehr geringen Feststoffkonzentrationen eingesetzt werden können. Aber auch lonentauscher, Aktivkohlefilter oder Vorrichtungen zur UV-Entkeimung können vorgesehen sein.
[0009] Hinsichtlich der baulichen Verwirklichung der Aufbereitungseinheit unter den beschränkten Platzverhältnissen eines bewegten Reinigungsfahrzeuges wird vorgeschlagen, dass die Aufbereitungseinheit eine quaderförmige Ummantelung aufweist, wobei sich die Flockungsstufe entlang einer inneren Längsseite der Ummantelung innerhalb einer ersten Quaderhälfte erstreckt, und sich die Sedimentationsstufe entlang einer inneren Breitseite der Ummantelung erstreckt. Die Aufbereitungseinheit kann mit ihrer quaderförmigen Umhüllung etwa auf einen Waggon eines Schienenfahrzeuges gestellt werden. Die Flockungsstufe umfasst insbesondere einen Flockungsbehälter und eine Flockungsmittelzufuhr mit entsprechenden Rührwerken. Die Anordnung der Flockungsstufe entlang einer inneren Längsseite der Ummantelung innerhalb einer ersten Quaderhälfte der Umhüllung bedingt eine Ausführung des Flockungsbehälters, bei der die Länge des Flockungsbehälters vorzugsweise größer ist als seine Höhe, und die Höhe vorzugsweise größer ist als seine Breite. Bei einer solchen Ausführung wird auch die durch die Bewegung des Reinigungsfahrzeuges verursachte Schwallbewegung der im Flockungsbehälter befindlichen Flüssigkeit verringert. Der Flockungsbehälter ist an seinem Einlauf mit dem Vorlagebehälter verbunden, und an seinem Auslauf mit der Sedimentationsstufe. Die Filterstufe kann entlang einer inneren Längsseite der Ummantelung innerhalb einer zweiten Quaderhälfte angeordnet werden, sodass der quaderförmige Innenraum der Aufbereitungseinheit optimal genutzt wird.
[0010] Da das Schmutzwasser eine Verschiebung des pH-Wertes verursacht, die den anschließenden Reinigungsprozess sowie nachfolgende Anlagenteile wie Pumpen und Düsen beeinträchtigen kann, wird ferner vorgeschlagen, dass die Aufbereitungseinheit eine Einrichtung zur pH-Neutralisierung der Waschflüssigkeit aufweist.
[0011] Hinsichtlich der Sedimentationsstufe wird vorgeschlagen, dass sie als Lamellenklärer ausgeführt ist. Lamellenklärer weisen im Bodenbereich mehrere parallel angeordnete, schräg stehende Platten auf, um den Sedimentationsbereich im Verhältnis zum zur Verfügung stehenden Platz zu maximieren, was sich unter den gegebenen beschränkten Platzverhältnissen als sehr vorteilhaft erweist.
[0012] Zudem wird vorgeschlagen, dass die Absaugeinheit als eine in Fahrtrichtung gesehen nach der Reinigungseinheit angeordnete Absaughaube ausgeführt ist. Die mit dem Sedimentationsbehälter verbundene Absaugeinheit befindet sich somit im unmittelbaren Aussprühbereich der Waschflüssigkeit und kann somit eine maximale Menge der versprühten Waschflüssigkeit erfassen.
[0013] Die Erfindung wird in weiterer Folge anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen hierbei die [0014] Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemä ßen Reinigungsfahrzeuges von oben gesehen, und die [0015] Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Aufbereitungseinheit.
[0016] Zunächst wird auf die Fig. 1 Bezug genommen, die eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Reinigungsfahrzeuges mit einem Fahrantrieb 13, einem Waschflüssigkeitsbehälter 8, und einer mit dem Waschflüssigkeitsbehälter 8 über Zuleitungen 5 verbundenen Reinigungseinheit 1 mit rotierenden Reinigungsbürsten 3 und an Sprühbalken angeordneten Reinigungsdüsen 4 zur Abgabe der Waschflüssigkeit zeigt. Die Zuleitungen 5 sind dabei als flexible Schlauchleitungen ausgeführt, die an einem Träger zur Befestigung der Reinigungseinheit 1 am Reinigungsfahrzeug verlaufen. Die Waschflüssigkeit wird über Hochdruckpumpen (in den Fig. 1 und 2) nicht ersichtlich, die sich an den Zuleitungen 5 oder der Reinigungseinheit 1 befinden können, unter Druck gegen die Tunnelinnenwand gesprüht. Eine in Fahrtrichtung gesehen nach der Reinigungseinheit 1 angeordnete Absaughaube 2 ist Teil einer Absaugeinheit, die an einem mit Schlauchleitungen 14 versehenen Träger gehalten ist, und über die Schlauchleitungen 14 mit einem Sedimentationsbehälter 6 verbunden ist, in dem abgesaugte und verunreinigte Waschflüssigkeit gesammelt wird. Der Sedimentationsbehälter 6 ist über eine erste Zufuhrleitung 9 für die vorgereinigte Waschflüssigkeit mit einem Vorlagebehälter 7 verbunden, und der Vorlagebehälter 7 über eine zweite Zufuhrleitung 15 mit der Aufbereitungseinheit 11. Die Aufbereitungseinheit 11 ist wiederum mit einer Rückführungsleitung 10 für die gereinigte Waschflüssigkeit mit dem Waschflüssigkeitsbehälter 8 verbunden. Die Zufuhrleitungen 9, 15 sowie die Rückführungsleitung 10 sind ebenfalls als flexible Schlauchleitungen ausgeführt. In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist ferner ein Aufenthaltscontainer 12 für die Betriebsmannschaft des Reinigungsfahrzeuges vorgesehen. In der gezeigten Ausführungsform ist das Reinigungsfahrzeug ferner als Schienenfahrzeug ausgeführt, bei dem alle Behälter sowie die Aufbereitungseinheit 11 auf Waggons angeordnet sind, wie in der Fig. 1 schematisch dargestellt ist.
[0017] Wie bereits erwähnt wurde, wird die abgesaugte und verunreinigte Waschflüssigkeit von der Absaughaube 2 über die Schlauchleitungen 14 zunächst in den Sedimentationsbehälter 6 geleitet. Im Sedimentationsbehälter 6 findet eine Vorfiltrierung und Grobtrennung statt, indem sich Feststoffe absetzen, die schwerer als Wasser sind. Das Überlaufwasser des Sedimentationsbehälters 6 stellt vorgereinigte Waschflüssigkeit dar, die über eine erste Zufuhrleitung 9 in einen Vorlagebehälter 7 für die nachfolgende Aufbereitungseinheit 11 gepumpt wird.
[0018] Der Vorlagebehälter 7 ist über eine zweite Zufuhrleitung 15 mit der Aufbereitungseinheit 11 verbunden, die eine Flockungsstufe 16 und einer der Flockungsstufe 16 nachgeordnete Sedimentationsstufe 17 umfasst, wie in weiterer Folge anhand der Fig. 2 erläutert wird. Die Fig. 2 zeigt dabei eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Aufbereitungseinheit 11. Die Flockungsstufe 16 wird von einem Flockungsbehälter 18 und einer Flockungsmittelzufuhr 19 mit entsprechenden Rührwerken 20 gebildet, und dient der Entfernung kolloidaler Fest-
Stoffe aus der vorgereinigten Waschflüssigkeit. Der Flockungsbehälter 18 ist hierfür an seinem Einlauf mit dem Vorlagebehälter 7 verbunden, und an seinem Auslauf mit der Sedimentationsstufe 17 und kann in ein einlaufseitiges Reaktorbecken 18a, in dem vorwiegend eine gute Durchmischung der zu reinigenden Waschflüssigkeit mit dem Flockungsmittel erreicht werden soll, und ein auslaufseitiges Konsolidierungsbecken 18b, in dem vorwiegend die Bildung ab-setzfähiger Flocken erreicht werden soll, unterteilt werden. Als Flockungsmittel wird vorzugsweise ein Breitbandflockungsmittel verwendet, da die genaue Zusammensetzung der Verunreinigungen in der gebrauchten Waschflüssigkeit zumeist nicht bekannt ist.
[0019] Die nachfolgende Sedimentationsstufe 17 dient der Sedimentation der in der Flockungsstufe 16 gebildeten Flocken und ist vorzugsweise als Lamellenklärer ausgeführt. Im Bodenbereich der Sedimentationsstufe 17 ist eine Schlammaustragungspumpe 21 angeordnet, um den abgesetzten Schlamm zu entfernen. Die gereinigte Waschflüssigkeit aus der Sedimentationsstufe 17 wird in weiterer Folge einem Vorlagebecken 30 mit einer Druckerhöhungspumpe 31 für eine nachfolgende Filterstufe 22 zugeführt. Die Filterstufe 22 dient der Endfiltration und umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 2 einen Sandfilter 23, einen Beutelfilter 24, einen lonentauscher 25 und einen Aktivkohlefilter 26. Die Auswahl und Abfolge der Filter der Filterstufe 22 kann freilich variieren. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind ferner eine Vorrichtung zu UV-Entkeimung 27 gezeigt, sowie eine Einrichtung zur pH-Neutralisierung 29, da die Flockungsstufe 16 eine Verschiebung des pH-Wertes verursacht, die den anschließenden Reinigungsprozess sowie nachfolgende Anlagenteile wie Pumpen und Düsen beeinträchtigen kann. Schließlich ist eine Überwachungs- und Steuereinheit 28 vorgesehen, um Betriebsparameter der Behälter, Pumpen und Düsen darzustellen und gegebenenfalls verändern zu können und somit den gesamten Reinigungsvorgang zu überwachen und zu steuern. Die gereinigte Wachflüssigkeit wird schließlich von der Einrichtung zur pH-Neutralisierung 29 über die Rückführungsleitung 10 in den Waschflüssigkeitsbehälter 8 gepumpt.
[0020] In der Fig. 2 ist schematisch eine bauliche Verwirklichung der Aufbereitungseinheit 11 gezeigt, bei der die Aufbereitungseinheit 11 eine quaderförmige Ummantelung aufweist, wobei sich die Flockungsstufe 16 entlang einer inneren Längsseite der Ummantelung innerhalb einer ersten Quaderhälfte erstreckt, und sich die Sedimentationsstufe 17 entlang einer inneren Breitseite der Ummantelung erstreckt.
[0021] Die Filterstufe 22 ist entlang einer inneren Längsseite der Ummantelung innerhalb einer zweiten Quaderhälfte angeordnet, sodass der quaderförmige Innenraum der Aufbereitungseinheit 11 optimal genutzt wird und vorgereinigte Waschflüssigkeit und gereinigte Waschflüssigkeit auf derselben Seite der Aufbereitungseinheit 11 zugeführt bzw. abgeführt werden.
[0022] Das erfindungsgemäße Reinigungsfahrzeug sieht somit nicht nur die Sammlung und Aufbereitung der verschmutzten Waschflüssigkeit vor, sondern auch deren Wiederverwendung für die Tunnelreinigung, indem die gereinigte Waschflüssigkeit aus der Aufbereitungseinheit 11 wieder in den mit der Reinigungseinheit 1 verbundenen Waschflüssigkeitsbehälter 8 rückgeführt wird. Zur Wiederverwendung der verschmutzten Waschflüssigkeit für die Tunnelreinigung wird die verschmutzte Waschflüssigkeit mithilfe einer Kombination eines Sedimentationsbehälters 6 und einer Aufbereitungseinheit 11 mit einer Flockungsstufe 16 und einer der Flockungsstufe 16 nachgeordneten Sedimentationsstufe 17 zur Entfernung kolloidaler Feststoffe bewerkstelligt. Das Überlaufwasser der der Flockungsstufe 16 nachgeordneten Sedimentationsstufe 17 verfügt über die erforderliche Reinheit, um in den Waschflüssigkeitsbehälter 8 der Reinigungseinheit 1 gepumpt werden zu können und mit den Hochdruckpumpen und -düsen der Reinigungseinheit 1 verwendet werden zu können. Nach der Tunnelreinigung müssen lediglich die abgesetzten Feststoffe des Sedimentationsbehälters 6, sowie der ausgetragene Schlamm der Sedimentationsstufe 7 abgepumpt und entsorgt werden, sowie fehlende Waschflüssigkeit ergänzt werden, was aber fernab des gereinigten Tunnels und somit unter einfachen Betriebsbedingungen erfolgen kann. Der Transport von verschmutzter Waschflüssigkeit über Tanklastwagen sowie die laufende Bereitstellung frischer Waschflüssigkeit kann vollständig entfallen, wodurch die Reinigung von Tunnelinnenwänden rascher und kostengünstiger durchgeführt werden kann. Zudem wird ein ökonomischer Einsatz der Wachflüssigkeit erreicht. BEZUGSZEICHENLISTE: 1 Reinigungseinheit 2 Absaughaube 3 Reinigungsbürsten 4 Reinigungsdüsen 5 Zuleitungen 6 Sedimentationsbehälter 7 Vorlagebehälter 8 Waschflüssigkeitsbehälter 9 erste Zufuhrleitung 10 Rückführungsleitung 11 Aufbereitungseinheit 12 Aufenthaltscontainer 13 Fahrantrieb 14 Schlauchleitung 15 zweite Zufuhrleitung 16 Flockungsstufe 17 Sedimentationsstufe 18 Flockungsbehälter 19 Flockungsmittelzufuhr 20 Rührwerke 21 Schlammaustragpumpe 22 Filterstufe 23 Sandfilter 24 Beutelfilter 25 lonentauscher 26 Aktivkohlefilter 27 Vorrichtung zur UV-Entkeimung 28 Überwachungs- und Steuereinheit 29 Einrichtung zur pH-Neutralisierung 30 Vorlagebecken 31 Druckerhöhungspumpe
Claims (10)
- Patentansprüche1. Reinigungsfahrzeug für Tunnel mit einem Fahrantrieb (13), einem Waschflüssigkeitsbehälter (8), und einer mit dem Waschflüssigkeitsbehälter (8) über Zuleitungen (5) verbundenen Reinigungseinheit (1) mit Reinigungsbürsten (3) und Reinigungsdüsen (4) zur Abgabe der Waschflüssigkeit gegen die Tunnelinnenwand, dadurch gekennzeichnet, dass eine Absaugeinheit für die verschmutzte Waschflüssigkeit vorgesehen ist, die mit einem Sedimentationsbehälter (6) zur Vorreinigung der verschmutzten Waschflüssigkeit verbunden ist, und der Sedimentationsbehälter (6) über eine Zufuhrleitung (9, 15) für die vorgereinigte Waschflüssigkeit mit einer Aufbereitungseinheit (11) für die vorgereinigte Waschflüssigkeit verbunden ist, die eine Flockungsstufe (16) und eine der Flockungsstufe (16) nachgeordnete Sedimentationsstufe (17) umfasst, und eine Rückführungsleitung (10) für die gereinigte Waschflüssigkeit von der Aufbereitungseinheit (11) in den Waschflüssigkeitsbehälter (8) vorgesehen ist.
- 2. Reinigungsfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sedimentationsbehälter (6) über eine erste Zufuhrleitung (9) für die vorgereinigte Waschflüssigkeit mit einem Vorlagebehälter (7) verbunden ist, und der Vorlagebehälter (7) über eine zweite Zufuhrleitung (15) mit der Aufbereitungseinheit (11) verbunden ist.
- 3. Reinigungsfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbereitungseinheit (11) eine der Sedimentationsstufe (17) nachgeordnete Filterstufe (22) umfasst.
- 4. Reinigungsfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Sedimentationsstufe (17) nachgeordnete Druckerhöhungspumpe (31) vorgesehen ist.
- 5. Reinigungsfahrzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Filterstufe (22) einen Sandfilter (23) und/oder einen Beutelfilter (24) umfasst.
- 6. Reinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbereitungseinheit (11) eine quaderförmige Ummantelung aufweist, wobei sich die Flockungsstufe (16) entlang einer inneren Längsseite der Ummantelung innerhalb einer ersten Quaderhälfte erstreckt, und sich die Sedimentationsstufe (17) entlang einer inneren Breitseite der Ummantelung erstreckt.
- 7. Reinigungsfahrzeug nach Anspruch 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Filterstufe (22) entlang einer inneren Längsseite der Ummantelung innerhalb einer zweiten Quaderhälfte erstreckt.
- 8. Reinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbereitungseinheit (11) eine Einrichtung zur pH-Neutralisierung (29) aufweist.
- 9. Reinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sedimentationsstufe (17) als Lamellenklärer ausgeführt ist.
- 10. Reinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugeinheit als eine in Fahrtrichtung gesehen nach der Reinigungseinheit (1) angeordnete Absaughaube (2) ausgeführt ist.
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