DE3537751C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D493/00—Heterocyclic compounds containing oxygen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system
- C07D493/02—Heterocyclic compounds containing oxygen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D493/10—Spiro-condensed systems
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Additionsverbindungen
von Fluoranverbindungen mit Ketonen, die Entwicklerfarbstoffe
mit hoher Farbentwicklungsfähigkeit darstellen und
in Aufzeichnungsmaterialien Verwendung finden können, die
von der wärmeempfindlichen oder druckempfindlichen Farbstoffentwicklung
Gebrauch machen.
Die hohe Geschwindigkeit von Faksimile-Kommunikation erfordert
eine Verbesserung der Farb- bzw. Farbstoff-Entwicklungsgeschwindigkeit
(Farbstoff-Entwickelbarkeit) eines
Entwicklerfarbstoffes, weil die meisten dieser mit hoher
Geschwindigkeit arbeitenden Kommunikationssysteme Gebrauch
machen von wärmeempfindlichen Aufzeichnungspapieren, auf
deren Oberfläche eine Schicht mit dem Entwicklerfarbstoff
aufgebracht ist, der üblicherweise farblos oder nur wenig
gefärbt ist und durch die Wirkung einer sauren Substanz und
eines Farbentwicklers auf wärmeempfindlichem Wege den Farbstoff
bildet. Es besteht eine starke Nachfrage nach einer
Verbesserung der Farbentwicklungseigenschaften des Entwicklerfarbstoffes
sowie nach einer Verbesserung des Farbentwicklers
und des Sensibilisators.
Als Entwicklerfarbstoff, vor allem als Schwarz-Entwicklerfarbstoff
für wärmeempfindliches Aufzeichnungspapier spielen
die Fluoranverbindungen eine wichtige Rolle. Angestrebt
wird jedoch eine erhebliche Verbesserung der Farbentwicklungsgeschwindigkeit
dieser Fluoranverbindungen.
Eine Verbindung der nachfolgend angegebenen allgemeinen
Formel (I), in der R¹ die nachfolgend definierte Aminogruppe
A ist, d. h. 3-N-Isobutylethylamino-6-methyl-7-phenylaminofluoran
- nachfolgend als "Fluoranverbindung A" bezeichnet
- wird in der JP-OS Tokkaisho 59-1 97 463 (1984) beschrieben.
Eine Verbindung der weiter unten angegebenen
allgemeinen Formel (I), in der R¹ die nachfolgend definierte
Aminogruppe B bedeutet, d. h. 3-N-Methylcyclohexylamino-
6-methyl-7-phenylaminofluoran - nachfolgend als "Fluoranverbindung
"B" bezeichnet - ist in der JP-OS Tokkaisho
49-1 09 120 (1974) beschrieben. Eine Verbindung der nachfolgend
definierten allgemeinen Formel (I), in der R¹ eine
wie nachfolgend definierte Aminogruppe C bedeutet, d. h.
3-N-Ethyl-p-toluidin-6-methyl-7-phenylaminofluoran - nachfolgend
als "Fluoranverbindung C" bezeichnet - ist aus der
JP-OS Tokkaisho 48-60 719 (1973) bekannt. Die Fluoranverbindung
B und die Fluoranverbindung C sind im Handel erhältlich
und werden in wärmeempfindlichen Aufzeichnungspapieren
und druckempfindlichen Kopierpapieren verwendet.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, hochempfindliche
Entwicklerfarbstoffe für wärmeempfindliche Aufzeichnungspapiere
und druckempfindliche Kopierpapiere bereitzustellen.
Der Erfindung liegt die überraschende Feststellung zugrunde,
daß Fluoranverbindungen der nachfolgend angegebenen
allgemeinen Formel (I) mit Ketonen Additionsverbindungen
bilden können und daß sich diese Additionsverbindungen wesentlich
leichter bzw. schneller Farbstoffe entwickeln als
Fluoranverbindungen, die nicht mit einem Keton kombiniert
sind.
Gegenstand der Erfindung sind daher die im Hauptanspruch
näher bezeichneten Fluoran-Keton-Additionsverbindungen
sowie die im Anspruch 2 angegebene Verwendung dieser
Verbindungen.
Die neuen Additionsverbindungen zeichnen sich gegenüber
den oben genannten Fluoranverbindunen A, B und C dadurch
aus, daß sie als Entwicklerfarbstoff für schwarz geeignet
sind und Materialien mit außerordentlich hoher Wärmeempfindlichkeit
liefern.
In der beigefügten Zeichnung zeigt
Fig. 1 das NMR-Spektrum einer Additionsverbindung
nach der Erfindung,
Fig. 2 das NMR-Spektrum der Fluoranverbindung, von
der ausgegangen worden ist.
Die neuen Additionsverbindungen sind Additionsverbindungen
aus einer Fluoranverbindung der allgemeinen Formel (I)
und einem Keton der allgemeinen Formel (II)
mit folgender Substituentenzuordnung:
Diese Additionsverbindungen können hergestellt werden,
indem die Fluoranverbindung zu Keton in entsprechender
Menge gegeben und das Gemisch erhitzt und dann abgekühlt
wird, worauf weiße Kristalle ausfallen, die abfiltriert
werden.
Es kann so viel Keton eingesetzt werden, daß die Fluoranverbindung
beim Erhitzen vollständig gelöst wird; es kann
die Menge an Keton aber auch nicht ausreichen, um die Fluoranverbindung
(gleich) vollständig zu lösen, so daß ein Teil
der Fluoranverbindung ungelöst zurückbleibt. In diesem
Falle wird sich die verbliebene Fluoranverbindung im Keton
lösen und allmählich in die Additionsverbindung übergehen,
wenn längere Zeit erhitzt wird. Die Schmelzpunkte der Additionsverbindungen
nach der Erfindung sind in der nachfolgenden
Tabelle 1 angegeben, zusammen mit den entsprechenden
Daten für die als Ausgangsmaterial eingesetzten, noch
nicht mit Keton kombinierten Fluoranverbindungen.
Nicht alle Fluoranverbindungen bilden Additionsverbindungen
mit Ketonen; es wurde diesbezüglich eine hohe Selektivität
festgestellt, in Abhängigkeit von der Struktur der Fluoranverbindungen.
Beispielsweise können Fluoranverbindungen der allgemeinen
Formel (I), in der R¹ für
(C₂H₅)₂N- oder ((CH₃)₂CHCH₂CH₂)(C₂H₅)N-
steht, keine Additionsprodukte mit Aceton oder
mit Methylethylketon bilden.
Die (genaue) Struktur der Additionsverbindungen nach der
Erfindung ist noch nicht aufgeklärt; es wird jedoch angenommen,
daß die Fluoranverbindung und das Keton durch
schwache chemische Kräfte aneinander gebunden sind, wie
man sie bei der Bildung von beispielsweise Clathraten antrifft,
durch Wasserstoffbindungen oder van der Waals'sche
Kräfte. Diese Additionsverbindungen dissoziieren beim
Schmelzen oder beim Erhitzen in einem Lösungsmittel wie
Butanol oder o-Dichlorbenzol in die ursprüngliche Fluoranverbindung
und das ursprüngliche Keton.
Fig. 1 zeigt das NMR-Spektrum der nachfolgend näher beschriebenen
Additionsverbindung A-1, und Fig. 2 zeigt das NMR-Spektrum
der entsprechenden Fluoranverbindung A. In Fig. 1 erscheint
das Signal für Wasserstoff in der Methylgruppe des
Acetons bei δ 2,18 ppm, und seine integrierte Intensität ist
gleich der integrierten Intensität des Signals für Wasserstoff
der Methylgruppe in 6-Stellung
der Fluoranverbindung bei δ 2,22 ppm. Es wird daher davon
ausgegangen, daß bei dieser Additionsverbindung ein Molekül
Ketonverbindung auf 2 Moleküle Fluoranverbindung trifft.
Das NMR-Spektrum wurde mit CD₃Cl als Lösungsmittel und
unter Verwendung von TMS (Trimethylsilan) als Standardsubstanz
aufgezeichnet.
Tabelle 2 zeigt, daß das wärme- bzw. hitzeempfindliche
Aufzeichnungspapier, das mit Hilfe von Additionsverbindungen
nach der Erfindung hergestellt worden ist, eine
außerordentlich hohe Farbstoff-Entwickelbarkeit durch
Hitze aufweist im Vergleich mit einem Aufzeichnungspapier
(Material), für das die (gleiche) Fluoranverbindung ohne
Zusatz von Keton verwendet worden ist. In der Tabelle 2
geben die höheren Zahlenwerte die höhere Dichte der erhaltenen
Farbe bzw. Färbung an. Die bei diesen Versuchen verwendeten
Farbentwickler waren 2,2-Bis(p-hydroxyphenyl)
propan (Bisphenol A) und Benzyl-p-hydroxybenzoat (p-HBAB).
Das Verfahren zur Herstellung der wärmeempfindlichen Aufzeichnungspapiere
unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Additionsverbindungen ist analog dem Verfahren, bei dem
die bekannten Entwicklerfarbstoffe verwendet werden, wie
es beispielsweise in den JP-PS Tokkosho 39-27 579 (1964),
Tokkosho 43-4 160 (1968) und Tokkosho 45-14 039 (1970) und
in der JP-OS Tokkaisho 59-7 087 (1984) beschrieben wird.
Anders gesagt, die wärmeempfindlichen Aufzeichnungspapiere
mit ausgezeichneter Farb-Entwickelbarkeit können hergestellt
werden, indem eine feinteilige Additionsverbindung
nach der Erfindung und ein feinteiliger Farbentwickler in
einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Bindemittels
dispergiert werden, die Suspension auf die Oberfläche des
Papiers aufgebracht wird, um eine wärmeempfindliche Schicht
zu bilden und anschließend getrocknet wird. Weiterhin kann,
wenn ein Sensibilisator zu der Suspension zugegeben wird,
ein wärmeempfindliches Aufzeichnungspapier mit außerordentlich
hoher Sensibilität bzw. Empfindlichkeit hergestellt
werden. Die Suspension kann weiterhin Füllstoffe, Dispergiermittel,
Farbstabilisatoren, Antioxidantien, Desensibilisatoren
und Mittel zur Verhinderung der Klebrigkeit,
Schaumverhütungsmittel, Lichtstabilisatoren, fluoreszierende
Aufheller enthalten.
Außer den oben genannten Verbindungen Bisphenol A und
p-HBAB kommen als Farbentwickler folgende Verbindungen in
Frage:
Bisphenolverbindungen wie 4,4′-sec-Butyliden-bisphenol, 4,4′-Cyclohexyliden-bisphenol, 2,2′-Dihydroxydiphenylpentamethylen-bis(4-hydroxybenzoat);
Schwefel enthaltende Bisphenolverbindungen wie 1,7-Di(4- hydroxyphenylthio)-3,5-dioxaheptan;
4-Hydroxybenzoesäureester wie Ethyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat, Isopropyl-4-hydroxybenzoat, Butyl- 4-hydroxybenzoat, Isobutyl-4-hydroxybenzoat, Chlorbenzyl- 4-hydroxybenzoat, Methylbenzyl-4-hydroxybenzoat, Diphenylmethyl-4-hydroxybenzoat;
Hydroxysulfone wie 4-Hydroxy-4′-methyldiphenylsulfon, 4-Hydroxy-4′-isopropoxydiphenylsulfon, 4-Hydroxy-4′-butoxydiphenylsulfon;
4-Hydroxyphthalsäurediester wie Dimethyl-4-hydroxyphthalat, Dicyclohexyl-4-hydroxyphthalat, Diphenyl-4-hydroxyphthalat;
Ester von Hydroxynaphtoesäuren wie 2-Hydroxy-6-carboxynaphthalin;
und weiter Hydroxyacetophenon, p-Phenylphenol, Benzyl-4- hydroxyphenylacetat, p-Benzylphenol und Hydrochinon-monobenzylether.
Bisphenolverbindungen wie 4,4′-sec-Butyliden-bisphenol, 4,4′-Cyclohexyliden-bisphenol, 2,2′-Dihydroxydiphenylpentamethylen-bis(4-hydroxybenzoat);
Schwefel enthaltende Bisphenolverbindungen wie 1,7-Di(4- hydroxyphenylthio)-3,5-dioxaheptan;
4-Hydroxybenzoesäureester wie Ethyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxybenzoat, Isopropyl-4-hydroxybenzoat, Butyl- 4-hydroxybenzoat, Isobutyl-4-hydroxybenzoat, Chlorbenzyl- 4-hydroxybenzoat, Methylbenzyl-4-hydroxybenzoat, Diphenylmethyl-4-hydroxybenzoat;
Hydroxysulfone wie 4-Hydroxy-4′-methyldiphenylsulfon, 4-Hydroxy-4′-isopropoxydiphenylsulfon, 4-Hydroxy-4′-butoxydiphenylsulfon;
4-Hydroxyphthalsäurediester wie Dimethyl-4-hydroxyphthalat, Dicyclohexyl-4-hydroxyphthalat, Diphenyl-4-hydroxyphthalat;
Ester von Hydroxynaphtoesäuren wie 2-Hydroxy-6-carboxynaphthalin;
und weiter Hydroxyacetophenon, p-Phenylphenol, Benzyl-4- hydroxyphenylacetat, p-Benzylphenol und Hydrochinon-monobenzylether.
Als Beispiele für wasserlösliche Bindemittel können Polyvinylalkohol, Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Salze von Styrol-Maleinsäureanhydridcopolymeren,
Emulsionen von Styrol-Butadiencopolymeren und Vinylacetat-
Maleinsäureanhydridcopolymeren, Salze von Polyacrylsäuren,
Polyacrylamid, Stärken, Kasein, Gummiarabicum genannt werden.
Als Sensibilisator kommen höhere Fettsäureamide, Benzamid,
Tearinsäure-anilid, Acetessigsäure-anilid, Thioessigsäureanilid,
Dimethylphthalat, Dibenzylterephthalat, Dibenzylisophthalat,
Bis(tert.-butylphenole), Diether von Bisphenol
S wie 4,4′-Dimethoxydiphenylsulfon, 4-Isopropoxy-
4′-n-butoxydiphenylsulfon, 4,4′-Dibutoxydiphenylsulfon,
4,4′-Di-n-(oder iso-)pentyloxydiphenylsulfon, Diphenylamin,
Carbazol, 2,3-Di-m-toluylbutan, 4,4′-Dimethylbisphenol
und Di-β-naphthyl-phenylendiamin in Frage.
Beispiele für Füllstoffe sind Ton, Talk, Kaolin, Satinweiß,
Titanoxid, Calciumcabonat, Magnesiumcarbonat, Bariumsulfat,
Magnesiumsilicat und Aluminiumsilicat.
Beispiele für Dispergiermittel sind Sulfobernsteinsäureester
wie Natriumdioctylsuccinat, Natriumdodecylbenzolsulfonat,
Natriumsalz von Laurylalkoholsulfatester und
Salze von Fettsäuren. Als Farbstabilisierungsmittel können
Metallsalze, vorzugsweise Zinksalze von Salicylsäurederivaten
und Oxynaphtoesäurederivaten sowie wasserunlösliche
Zinkverbindungen genannt werden.
Antioxidantien sind u. a. 2,2′-Methylen-bis(4-methyl-6-tert.-
butylphenol), 2,2′-Methylen-bis(4-ethyl-6-tert.-butylphenol),
4,4′-Propylmethylen-bis(3-methyl-6-tert.-butylphenol),
4,4′-Thio-bis(2-tert.-butyl-5-methylphenol).
Beispiele für Desensibilisatoren sind aliphatische höhere
Alkohole, Polyethylenglykol, Guanidinderivate. Als
Mittel zum Verhindern des Zusammenklebens (Gleitmittel)
kommen beispielsweise Stearinsäure, Zinkstearat, Calciumstearat,
Carnaubawachs, Paraffinwachs und Esterwachse in
Frage.
Die Additionsverbindungen nach der Erfindung können in
druckempfindlichen Aufzeichnungspapieren Verwendung finden.
Das Verfahren zum Anwenden bzw. Aufbringen der Additionsverbindungen
bei dieser Art der Verwendung ist analog dem
Verfahren für die allgemeinen Fluoranverbindungen gemäß den
US-PS 25 48 365, 25 48 366, 28 00 457 und 28 00 458 und
JP-OS Tokkaisho 58-11 204 (1983) und Tokkaisho 58-1 39 738
(1983), so daß das deutlich druckempfindliche Kopierpapier
mit Hilfe derartiger Verfahren hergestellt werden kann.
Brauchbare Entwickler sind die üblichen bekannten Entwickler,
beispielsweise ein anorganisches saures Material wie
saure Tone, aktivierter Ton, Attapulgit, Bentonit, kolloidale
Kieselsäure, Aluminiumsilicat, Magnesiumsilicat,
Zinksilicat, Zinnsilicat, calcinierter Kaolin, Kalk; aliphatische
Carbonsäuren wie Oxalsäure, Maleinsäure, Weinsäure,
Zitronensäure, Bernsteinsäure und Stearinsäure;
aromatische Carbonsäuren wie Benzoesäure, p-tert.-Butylbenzoesäure,
Phthalsäure, Gallussäure, Salicylsäure, 3-Isoproylsalicylsäure,
3-Phenylsalicylsäure, 3-Cyclohexylsalicylsäure,
3,5-Di-tert.-butylsalicylsäure, 3-Methyl-5-benzylsalicylsäure;
3-Phenyl-5-(α,α-dimethylbenzyl)salicylsäure, 3,5-Di-(2-
methylbenzyl)salicylsäure, 2-Hydroxy-1-benzyl-3-naphthoesäure,
Salze dieser aromatischen Carbonsäuren mit Metallen
wie Zink, Magnesium, Aluminium und Titan;
Phenolharz-Entwickler wie p-Phenylphenol-Formalinharz und
p-Butylphenol-Acetylenharz;
Gemische aus diesen Phenolharz-Entwicklern und den genannten
Metallsalzen von aromatischen Carbonsäuren.
Die Additionsverbindungen nach der Erfindung können als
Farbbildner bzw. Farbstoffbildner für ein Aufzeichnungspapier
bei wärmeempfindlichen Übertragungsverfahren, in
elektrisch leitenden Aufzeichnungspapieren, bei der elektronischen
Photographie mit Verwendung einer Toner enthaltenden
sauren Substanz als Entwicklungsmittel, Druckfarben
und Farbbändern für Schreibmaschinen zusätzlich zu wärmeempfindlichen
Aufzeichnungspapieren und druckempfindlichen
Kopierpapieren verwendet werden. Für das wärmeempfindliche
Übertragungssystem (Transfersystem) kann die erfindungsgemäße
Verbindung beispielsweise gemäß dem in den JP-OS
Tokkaisho 58-2 12 985 (1983), 58-33 185 (1983) und 59-42 995
(1984) beschriebenen Verfahren eingesetzt werden.
Weiterhin können die Additionsverbindungen nach der Erfindung
auch für elektrisch leitende Aufzeichnungspapiere,
wie sie in den JP-OS Tokkaisho 48-96 137 (1973), Tokkaisho
48-1 01 935 (1973) und Tokkaisho 49-11 344 (1974) beschrieben
sind, Verwendung finden.
Die Zusatzverbindungen nach der Erfindung können auch für
die Elektrophotographie, wie in den JP-OS Tokkaisho
52-24 530 (1977) und 52-56 932 (1977) beschrieben, eingesetzt
werden.
Die Additionsverbindungen nach der Erfindung können auch
im Gemisch mit anderen Farb- bzw. Farbstoffbildnern zur
Anwendung gelangen.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der
Erfindung.
30,0 g Fluoranverbindung A wurden zu 300 ml Aceton gegeben,
20 min unter Rückfluß erhitzt und dann abgekühlt,
worauf feine weiße Kristalle ausfielen. Der Niederschlag
wurde abfiltriert und getrocknet; man erhielt 20,3 g Additionsverbindung
A-1 mit einem Schmelzpunkt von 139 bis
141°C. Das NMR-Spektrum dieser Kristalle zeigte an, daß
die Additionsverbindung aus 2 Molekülen Fluoranverbindung A
und 1 Molekül Aceton bestand.
30,0 g Fluoranverbindung A wurde zu 30 ml Methylethylketon
gegeben und das Gemisch erhitzt. Die Fluoranverbindung A
war vor dem Sieden vollständig gelöst, es wurde jedoch weitere
10 min unter Rückfluß erhitzt. Dann wurde abgekühlt,
worauf Kristalle ausfielen, die abfiltriert und getrocknet
wurden; man erhielt 20,7 g weiße Kristalle der Additionsverbindung
A-2 mit Schmelzpunkt 128,0 bis 129,0°C.
3,5 g Additionsverbindung A-1 als Farbbildner (Entwicklerfarbstoff),
41,5 g einer 15%igen wäßrigen Lösung von
Polyvinylalkohol,
15,0 g Ton
und 40,0 g reines Wasser wurden zusammen
mit 150 g Glaskugeln (1 bis 1,5 mm groß) in eine 250-ml-
Flasche aus Polyethylen gegeben und diese dicht verschlossen.
Die Flasche wurde auf einen Farben-Konditionierapparat
der Red Devil Company montiert und während 5 h mit
einer Frequenz von 630/min geschüttelt. Dann wurden die
Glaskugeln aus dem Gemisch entfernt, worauf man die wäßrige
Suspension der Additionsverbindung A-1 erhielt (Suspension A).
10,5 g Bisphenol A als Farbentwickler, 41,5 g 15%ige
wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol wie oben,
8,0 g Ton wie oben und 40,0 g reines Wasser
sowie 150 g Glaskugeln wurden in eine weitere 250-ml-Flasche
aus Polyethylen gegeben und dicht verschlossen. Die
Flasche wurde auf den oben beschriebenen Konditionierapparat
montiert und während 8 h mit einer Frequenz von etwa
630/min geschüttelt. Nach Entfernen der Glaskugeln erhielt
man die wäßrige Suspension von Bisphenol A (Suspension B).
Jeweils 10 g Suspension A und Suspension B wurden miteinander
vermischt und während 20 min gerührt, um die Beschichtungsflüssigkeit
zu erhalten.
Diese Beschichtungsflüssigkeit wurde auf die Oberfläche
eines weißen Papieres aufgebracht unter Verwendung eines
Drahtstabes Nr. 12 und dann während 2 min mit Heißluft von
60°C getrocknet, um ein wärmeempfindliches Aufzeichnungspapier
zu erhalten.
Die beschichtete Oberfläche dieses wärmeempfindlichen Aufzeichnungspapieres
wurde unter Verwendung eines Wärmegradiententesters
während jeweils 5 s unter einem Druck von
98,1 kPa auf 75°C, 80°C, 85°C, 90°C, 95°C, 100°C, 110°C,
120°C und 150°C erhitzt, um die Farbe zu entwickeln; anschließend
wurden die Dichten der erhaltenen Farbe bzw.
Färbung auf der Papieroberfläche mit Hilfe des Macbeth
Reflexions-Densitometers (Filter: Ratten Nr. 106) gemessen.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2 aufgeführt.
Unter Verwendung der Additionsverbindungen A-1 oder B als
Farbbildner bzw. Entwicklerfarbstoff und von Bisphenol A
oder p-HBAB als Farbentwickler wurden die Verfahren des
Beispiels 3 wiederholt, um wärmeempfindliche Aufzeichnungspapiere
herzustellen. Die Papiere wurden gefärbt und die
Farbdichten gemessen. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 2
aufgeführt.
Unter Verwendung der Fluoranverbindungen A, B oder C als
Farbbildner bzw. Entwicklerfarbstoff sowie von Bisphenol A
oder p-HBAB als Farbentwickler wurden die Verfahren des
Beispiels 3 wiederholt, um wärmeempfindliche Aufzeichnungspapiere
herzustellen; anschließend wurde die Farbe entwickelt
und die Dichte der entwickelten Farbe bestimmt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
1,0 g Additionsverbindung A-1 wurde in 20 g Alkylnaphthalin
bei 90°C gelöst (Flüssigkeit A).
2,0 g Gelatine (isoelektrischer Punkt 8,0) und 0,5 g
Carboxymethylcellulose wurden vollständig in 120 ml Wasser
gelöst (Flüssigkeit B).
Die Flüssigkeiten A und B wurden bei 50 bis 60°C gemischt
und mit hoher Geschwindigkeit unter Bildung einer Emulsion
gerührt und der pH-Wert auf 8,5 bis 9,0 eingestellt. Nach
dieser Einstellung des pH-Wertes wurde weiter während 20
min mit hoher Geschwindigkeit gerührt und der pH-Wert der
Emulsion allmählich mit verdünnter Essigsäure auf 3,8 gebracht.
Die Emulsion wurde unter kontinuierlichem Rühren
auf 5 bis 10°C gekühlt und 6 g Formalin-37%)-Lösung zugegeben;
anschließend wurde eine weitere Stunde bei 10 bis
20°C gerührt.
Dann wurde der pH-Wert der Emulsion mit 5%iger Natronlauge
auf 9,0 eingestellt. Die erhaltene Emulsion wurde während
mehrerer Stunden langsam gerührt, worauf man eine
Emulsion aus außerordentlich feinteiligen Kapseln erhielt,
die in einer Gelmembran aus Carboxymethylcellulose und Gelatine
die Alkylnaphthalinlösung der Additionsverbindung
A-1 enthielten. Diese Emulsion wurde auf eine Papieroberfläche
aufgebracht und diese getrocknet, so daß man eine
rückseitig beschichtete Bahn (BC-Bahn) des druckempfindlichen
Kopierpapieres erhielt. Dann wurde Phenolformaldehydharz
auf die Oberfläche eines anderen Papieres aufgebracht
und dort getrocknet, so daß man eine vorderseitig beschichtete
Bahn (FC-Bahn) des Aufzeichnungsmaterials erhielt.
Die beschichtete Rückseite der BC-Bahn wurde in Kontakt
mit der beschichteten Vorderseite der FC-Bahn gebracht;
dann wurde auf die FC-Bahn ein Buchstabe, der unter einem
gewissen Schreibdruck auf die Außenseite der BC-Bahn geschrieben
worden war, übertragen; man erhielt gut leserliche
Schriftzeichen in schwarzer Fabe auf der beschichteten
Seite der FC-Bahn. Wurde Ton anstelle des Phenol-Formaldehydharzes
bei der oben beschriebenen Herstellung der FC-
Bahn verwendet, so erhielt man deutlich lesbare Schriftzeichen
in purpur-schwarzer Farbe auf der Beschichtungsseite
der FC-Bahn.
4,0 g Additionsverbindung B (Additionsverbindung aus Fluoranverbindung
B und Aceton) wurden mit 50,0 g eines handelsüblichen
Alkyldiphenylmethans und 36,0 g Diisopropylnaphthalin
vermischt, unter Lösung erhitzt und während 10 min bei 90°C
gerührt und dann abgekühlt (Flüssigkeit A).
Weiterhin wurden 30,0 g einer 10%igen wäßrigen Lösung von
handelsüblichem
mit Sulfonsäure modifiziertem Polyvinylalkohol
(mittlerer Polymerisationsgrad etwa 300, Verseifungszahl
97% und Modifizierungsgrad 10 mol-%), 15,0 g einer wäßrigen
10%igen Lösung eines Ethylen-Maleinsäurecopolymeren
und 67,5 ml Wasser
vermischt, anschließend 5,0 g Harnstoff und 0,5 g Resorcin
zugegeben und gelöst und dann der pH-Wert mit
20%iger Natronlauge auf 3,4 eingestellt (Flüssigkeit B).
Die Flüssigkeit A wurde zu Flüssigkeit B gegeben und 2 min
unter Verwendung eines Homomixers mit 9000 UpM gerührt unter
Bildung einer Emulsion; dann wurden 14,0 g einer wäßrigen
35%igen Formaldehydlösung zugegeben, 3 min mit
9000 UpM gerührt, darauf die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Rührwerks auf 8000 UpM reduziert, auf 60 bis 65°C erhitzt
und weitere 60 min gerührt.
Nachdem das Rühren mit dem Homomixer unterbrochen worden
war, wurde das Gemisch auf 40°C gekühlt und der pH-Wert
durch Zugabe einer wäßrigen 28%igen Ammoniaklösung auf
7,5 eingestellt, um eine Suspension von Mikrokapseln zu
erhalten.
27,0 g dieser Suspension, 3,5 g Weizenstärke, 8,5 g
8%ige Weizenstärkelösung und 34,0 g Wasser wurden mit
einem Rührer bei Raumtemperatur während 30 min gemischt, um
die Beschichtungsflüssigkeit zu erhalten.
Diese Beschichtungsflüssigkeit wurde auf die Oberfläche
von weißem Papier aufgebracht unter Verwendung eines
Drahtstabes Nr. 12 und mit Heißluft von 60°C während 3 min
getrocknet, worauf man die BC-Bahn des druckempfindlichen
Kopierpapieres erhielt.
Diese BC-Bahn wurde, wie in Beispiel 7, mit einer FC-Bahn
kombiniert und das Kopierverfahren gemäß Beispiel 7 durchgeführt; man erhielt klare schwarze Schriftzeichen auf der
Oberfläche der FC-Bahn.
Claims (2)
1. Fluoran-Keton-Additionsverbindungen aus einer Fluoranverbindung
der allgemeinen Formel (I):
und einem Keton der allgemeinen Formel (II):
mit folgender Substituentenzuordnung:
2. Verwendung der Additionsverbindungen nach Anspruch 1
als Entwicklungsfarbstoffe in Aufzeichnungsmaterialien, insbesondere
in wärmeempfindlichen Aufzeichnungspapieren oder
druckempfindlichen Kopierpapieren.
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GB (1) | GB2166751B (de) |
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