DE3535561C2 - Vorrichtung zum Inhalieren einer pulverförmigen medizinischen Substanz - Google Patents
Vorrichtung zum Inhalieren einer pulverförmigen medizinischen SubstanzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Inhalieren einer
pulverförmigen medizinischen Substanz gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Die zum Einführen einer medizinischen Substanz in die Bronchien
am meisten benutzte Vorrichtung beruht auf der Verwendung eines
Treibgases, um ein Aerosol zu bilden. Eine weitere grundlegende
Vorrichtung von einer Art, zu der auch die vorliegende Erfindung
gehört, beruht auf aktivem Einatmen, was im medizinischen Sinne
günstiger ist als die zuerst genannte Vorrichtung. In diesem
Fall kann der Benutzer nämlich nicht wie bei einer Aerosol-Vor
richtung einen Zeitfehler zwischen der Inhalation und dem Moment
des Versprühens des Aerosols machen.
Eine Inhalationsvorrichtung, die auf aktivem Einatmen beruht,
ist beispielsweise aus EP 0 079 478 A1 bekannt. Diese Vorrichtung
besitzt eine Vorratskammer für die pulverförmige medizinische
Substanz, eine Dosiereinrichtung und einen Luftkanal, in den die
medizinische Substanz von der Dosiereinrichtung abgegeben wird.
Die Dosiereinrichtung ihrerseits weist einen um seine Achse
drehbaren zylindrischen Körper auf, der in seinem Umfang mit ei
ner Vertiefung zur Aufnahme von medizinischer Substanz versehen
ist. In der einen Stellung des zylindrischen Körpers steht diese
Vertiefung in Verbindung mit der Vorratskammer zur Aufnahme me
dizinischer Substanz, und in einer anderen, um 180° gedrehten
Stellung, steht diese Vertiefung in Verbindung mit dem Luftkanal
zur Abgabe der medizinischen Substanz aus der Vertiefung in den
Luftkanal. Bei manchen medizinischen Substanzen kann es, insbe
sondere wenn Feuchtigkeit hinzukommt, zu Ungenauigkeiten bei der
Dosierung kommen, wenn die pulverförmige medizinische Substanz
zu stark in der Vertiefung haftet und bei der Abgabe in den
Luftkanal nicht vollständig freigegeben wird.
Aus der DE-PS 8 46 770 ist es bekannt, bei einer Inhalationsvor
richtung mit Verteilung fein pulverisierter Stoffe in einem
Luftstrom die pulverisierten Stoffe in einem im Luftstrom ange
ordneten Medikamentenbehälter mit siebartigem Boden zu bevorra
ten. Bei Beginn einer jeden durch Einatmen hervorgerufenen Luft
bewegung wird eine Kugel angesaugt und gegen den Behälter ge
stoßen, welcher Anstoß bewirkt, daß eine Dosis pulverisiertes
Medikament durch den siebartigen Boden austritt und im Luftstrom
mitgerissen wird. Eine exakte Dosierung ist dann allerdings kaum
möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung
zum Inhalieren einer pulverförmigen medizinischen Substanz die
Dosiereinrichtung so auszubilden, daß sichergestellt ist, daß
immer das gesamte Medikament aus der Vertiefung freigegeben
wird.
Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften
Einzelheiten anhand schematisch dargestellter Ausführungs
beispiele näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine Gesamtdarstellung einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A-A in Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie B-B durch die Vorrich
tung gemäß Fig. 1;
Fig. 4 einen Schnitt ähnlich Fig. 2 durch ein weiteres Aus
führungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie C-C durch die Vorrich
tung in Fig. 4.
Im Prinzip handelt es sich bei der Vorrichtung 1
um einen zylindrischen Körper mit zwei Vorsprüngen.
Das Gehäuse 2 des zylindrischen Körpers ist hohl und um
schließt eine Vorratskammer 6 (Fig. 2) für eine medizinische
Substanz. Die Vorratskammer 6 ist an der Oberseite durch
einen Deckel 3 abgeschlossen, der entweder aufgeschraubt oder
aufgedrückt ist. Aus Fig. 1 geht auch ein Bedienungselement
4 einer Dosiervorrichtung als von der Zylinderfläche vorste
hender Teil sowie eine Düse 5 hervor, die sich in entgegen
gesetzter Richtung erstreckt. Die Handhabung der Vorrichtung
ist aus Fig. 2 und 3 zu entnehmen. In die Vorratskammer 6
wird die medizinische Substanz z. B. in solcher Menge einge
füllt, daß sie für 100 oder 200 einzelne Dosen ausreicht.
Die Vorratskammer ist in ihrem untersten Bereich konisch ge
staltet, was es der medizinischen Substanz erleichtert, an
die richtige Stelle der Dosiervorrichtung zu fließen.
Zu der Dosiereinrichtung gehört z. B. ein zylindrischer
Körper 7, der mit einer oder mehreren Vertiefungen 9 zum
Abmessen der Dosis versehen ist. Der zylindrische Körper 7
ist um seine Längsachse drehbar und wird mit Hilfe des Be
dienungselementes 4 gedreht, wobei gleichzeitig die Dosie
rung erfolgt. Als Betäti
gungsmechanismus 8 kann ein Mechanismus vorgesehen sein, wie
er in Kugelschreibern üblich ist, um diese in Bereitschaft
zum Schreiben zu bringen. Ein solcher Betätigungsmechanis
mus 8 ist nicht nur einfach und zuverlässig im Gebrauch,
sondern hat auch den Vorteil, daß mit ihm der zylindrische
Körper 7 stoßartig gedreht wird, so daß die medizinische Substanz
mit Sicherheit aus der Vertiefung 9 abgegeben wird. Der Benutzer drückt das Bedie
nungselement gegen das Gehäuse der Vorrichtung,
was ein Drehen des Körpers 7 bewirkt,
und der Betätigungsmechanismus 8 hält die Drehbewegung des
Körpers in einer solchen Stellung an, daß eine der Vertie
fungen 9 einem Hohlraum 11 und eine weitere der Vorratskam
mer 6 zugewandt ist.
Beim Verlassen der Dosiereinrichtung erreicht die medizini
sche Substanz den Hohlraum 11. In den Hohlraum 11 führt ein
Kanal 10, durch den die über die Düse 5 zu inhalierende Luft
strömt. Die medizinische Substanz wird von der Luftströmung
mitgerissen. Es ist möglich, einen oder mehrere solche Ka
näle 10 zum Einströmen von Luft vorzusehen. Im Luftkanal
ist an einer Stelle vor der eigentlichen Düse ein Drosselbe
reich 12 vorgesehen, der das endgültige Vermischen der medi
zinischen Substanz mit der Luftströmung bewirkt. Von der
Düse gelangt die medizinische Substanz zusammen mit der Luft
in die Lungen. Insgesamt erleichtert die turbulente Luft
strömung die Bewegung der medizinischen Substanz in die Lun
gen, denn in einer turbulenten Luftströmung ist das Medika
ment gleichmäßig verteilt.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel
ist in Fig. 4 und 5 gezeigt. Bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel ist der Deckel 3 der Vorrichtung so verlän
gert, daß er das Gehäuse 2 als Vorratsraum für das Medika
ment völlig umgibt. Das in Fig. 4 und 5 gezeigte Ausfüh
rungsbeispiel ist so konstruiert, daß die Dosis des Medika
mentes aus einer Vertiefung 9 durch Drehen eines Bedienungs
elementes 4 in Form eines Knopfes um 180° von Hand freige
setzt wird.
Der zylindrische Körper 7 ist mit einem gezahnten Bereich 14
versehen, der sicherstellt, daß das gesamte Medikament aus
einer Vertiefung 9 freigegeben wird. An den gezahnten Be
reich 14 ist ein Streifen 13 aus Kunststoff oder Metall an
gelehnt. Wenn das Bedienungselement 4 gedreht wird, bewegt
sich der Streifen 13 von einem Zahn zum nächsten und bewirkt
dabei Schwingungen des Körpers, was die Freisetzung des Me
dikamentes aus den Vertiefungen sicherstellt. Längs des Um
fanges des gezahnten Bereichs 14 sind zwei tiefere Zähne
vorgesehen, die dem Benutzer anzeigen, daß die Drehbewegung
180° erreicht hat.
Wie Fig. 4 zeigt, ist die Vorrichtung aus mehreren getrenn
ten Teilen aufgebaut, die leicht zusammenzusetzen sind. Der
zylindrische Körper 7 ist durch federnde Wirkung seines En
des 15 in seiner Lage gesichert, wie deutlich in Fig. 4 er
kennbar.
Die in den Zeichnungen dargestellten Vorrichtungen
dienen lediglich als Beispiel. Es liegt auf
der Hand, daß die äußere Erscheinungsform von zweitrangiger
Bedeutung ist. Da sie aber derjenigen von bekannten Aerosol
dosiervorrichtungen ähnelt, sind die Benutzer, die bereits
eine Aerosolvorrichtung kennen, mit dieser Form vertraut.
Das erleichtert natürlich die Benutzung der Vorrichtung.
Die Vorrichtung kann anstelle der festen Düse 5 mit einer
austauschbaren Düse versehen sein, und die Düse kann jede
beliebige Gestalt haben. Zusätzlich zu der hier gezeigten
Ausrichtung kann die Dosiereinrichtung 4, 7, 8, 9 auch in
anderer Weise angeordnet sein, z. B. quer zu dem gezeigten
Beispiel. Wichtig ist es, daß die Betätigungseinrichtung
für den Benutzer zweckmäßig ist und daß sich das Bedienungs
element 4 als Knopf oder Schalter leicht drehen oder drücken
läßt. Der zylindrische Körper 7 der Dosiereinrichtung kann
mit einer, zwei oder sogar mehreren Vertiefungen 9 versehen
sein, welche die Dosierung bestimmen. Es ist auch möglich,
den zylindrischen Körper 7 mit seinen Vertiefungen austausch
bar zu machen. Dann läßt sich die gleiche Vorrichtung für
verschiedene Medikamente verwenden. In einem solchen Fall
wird lediglich derjenige zylindrische Körper 7 in die Vor
richtung eingesetzt, der die für die Dosierung des jeweili
gen Medikaments geeigneten Vertiefungen 9 hat.
Ferner sei darauf hingewiesen, daß die Dosiervorrichtung
keineswegs auf die zylindrische Gestalt beschränkt ist, obwohl
es zweifellos leicht ist, einen zylindrischen Körper 7 so
zu gestalten, daß er in der gewünschten Weise funktioniert.
Es ist aber auch ein teilkugelförmiger oder kugelförmiger
Körper der Dosiereinrichtung denkbar. In diesem Fall muß
die Kugel natürlich so angeordnet sein, daß sie um eine be
stimmte Achse drehbar ist und in ihrem Umfang die Vertie
fungen hat, die zur Aufnahme der Dosis eines Medikamentes
dienen. Es wäre sogar möglich, Vertiefungen für zwei Medika
mente vorzusehen. In diesem Fall wären am Umfang zwei Rei
hen von Vertiefungen vorzusehen, die um unterschiedliche
Achsen drehbar wären. Durch Ändern der Position der Achse
der Kugel würden dann automatisch Dosisvertiefungen für zwei
verschiedene Medikamente erhalten.
Je nach dem zu verabreichenden Medikament ist es manchmal
nötig, für eine Trocknung in der Vorratskammer 6 zu sorgen,
damit das Medikament keine Klümpchen bildet und dadurch den
Betrieb stört. Es ist leicht, an die Vor
richtung eine Trockenkammer anzuhängen, die z. B. an der
Unterseite des Deckels 3 vorgesehen werden kann. Gegebenen
falls kann der Deckel ferner mit einer Dichtung aus Gummi
oder einem anderen zweckmäßigen Werkstoff versehen sein, so
daß das Eindringen von Feuchtigkeit von außerhalb in die
Vorratskammer 6 vollständig verhindert wird.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Inhalieren einer pulverförmigen medizini
schen Substanz durch ein auf aktivem Einatmen beruhenden Verfah
ren, mit einer Vorratskammer, einer Dosiereinrichtung und mit
einem Luftkanal, in den die medizinische Substanz von der
Dosiereinrichtung abgegeben wird, welche Dosiereinrichtung einen
um seine Achse drehbaren Körper (7) aufweist, der mit einer oder
mehreren Vertiefungen (9) zur Aufnahme von medizinischer Sub
stanz in einer Stellung und zur Abgabe derselben in einer ande
ren Stellung versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (7) mit einem Rüttel- oder Stoßelement (13, 14) zusammenwirkt,
das beim Drehen des Körpers diesen in Schwingungen ver
setzt, was die Freisetzung des Medikaments aus der bzw. den Ver
tiefung(en) (9) sicherstellt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (7) mit einem gezahnten Bereich (14) versehen
ist, an den ein Streifen (13) aus Kunststoff oder Metall ange
lehnt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gezahnte Bereich (14) in einem Winkelabstand von 180°
zwei tiefere Zähne aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (7) mit einem Betätigungsmechanismus (8), wie bei Ku
gelschreibern üblich, zusammenwirkt, der beim Drücken eines Be
dienungselements (4) den Körper (7) stoßartig dreht.
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