DE3534437A1 - Bodenpflaster, insbesondere fuer baumscheiben - Google Patents
Bodenpflaster, insbesondere fuer baumscheibenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bodenpflaster mit siebartig
gelochten Pflasterplatten.
Derartige Bodenpflaster werden beispielsweise in Fuß
gängerzonen oder auf Parkplätzen im Bereich sogenann
ter Baumscheiben, d.h., in der unmittelbaren Umgebung
des Baumstammes verlegt und haben den Zweck, die Baum
scheibe einerseits derart zu befestigen, daß sie begeh
bar und möglichst befahrbar ist, und andererseits eine
ausreichende Bewässerung und Belüftung des Wurzelbe
reichs des Baumes zu gewährleisten.
Bei herkömmlichen Baumscheibenpflasterungen werden die
gelochten Pflasterplatten auf einer geeigneten Auf
schüttung über dem weitgehend unverfestigten Boden ver
legt. Dies hat jedoch den Nachteil, daß der auf die
Pflasterplatte ausgeübte Druck, beispielsweise wenn
die Baumscheibe mit einem PKW befahren wird, unmittel
bar auf den darunter liegenden Boden übertragen wird,
so daß der von dem Baum durchwurzelte Boden in uner
wünschter Weise verfestigt wird. Darüber hinaus kommt
es zu ungleichmäßigen Bodensetzungen und entsprechenden
Absenkungen der Pflasterplatten, so daß gefährliche
Stolperkanten gebildet werden.
Herkömmliche Betonstein-Pflasterplatten weisen Abmessun
gen von 50 × 25 cm auf. Zwar könnten durch eine Vergröße
rung dieser Abmessungen die oben genannten Nachteile
gemildert werden, doch müßten in diesem Fall die Pfla
sterplatten mit Stahl armiert werden, damit eine aus
reichende Bruchfestigkeit gewährleistet ist. Die Her
stellung gelochter Pflasterplatten mit Stahlarmierung
ist jedoch schwierig und kostspielig, insbesondere, wenn
das Lochraster der Platten so fein ist, daß Absätze,
Kinderwagenräder und dergleichen sich nicht in den
Löchern verfangen können.
Zur Befestigung von Baumscheiben ist es ferner bekannt,
die Baumscheibe durch Winkelsteine einzufassen, deren
waagerechte obere Schenkel nach innen vorspringen und
sich teilweise gegenseitig abstützen, oder die Baum
scheibe durch ein ringförmiges Fundament, beispiels
weise einen Brunnenring zu begrenzen und durch ein
Gußeisenrost abzudecken. In diesen Fällen weist jedoch
die Abdeckung verhältnismäßig große Öffnungen auf, und
die erreichbaren Abmessungen der Baumscheibe sind so
gering, daß größere Bäume sich nicht ausreichend entfalten
können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kosten
günstiges Bodenpflaster der eingangs genannten Art zu
schaffen, das sich mit geringem Aufwand großflächig
über unverfestigtem Grund verlegen läßt, und bei dem die
von den Pflasterplatten aufgenommenen Lastkräfte derart
abgeleitet werden, daß keine nachträgliche Bodenverfesti
gung eintritt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Pflasterplatten auf einem grobrastrigen Gitter aus
armiertem Beton aufliegen, das auf punkt- und/oder leisten
förmigen Fundamenten ruht.
Das großrastrige, armierte Betongitter läßt sich zu gerin
gen Kosten in Form verhältnismäßig grobflächiger Gitter
elemente herstellen, die eine hohe Stabilität aufweisen
und die jeweils eine Vielzahl herkömmlicher gelochter
Pflasterplatten derart abstützen, daß die aufgenommenen
Lastkräfte vollständig auf die Fundamente abgeleitet
werden. Die großen Gitteröffnungen gewährleisten einen
ungehinderten Luft- und Feuchtigkeitsaustausch.
Mit dem erfindungsgemäßen Bodenpflaster können beliebig
große Bodenflächen gepflastert werden, indem die punkt-
oder leistenförmigen Fundamente in regelmäßigen Ab
ständen angeordnet und durch die Gitter brückenartig
überspannt werden.
Zur Pflasterung von Baumscheiben wird bevorzugt ein
Fundament in der Form eines quadratischen Rahmens ge
bildet, und vier im wesentliche quadratische Gitter
elemente werden mit ihren äußeren Rändern auf das Fun
dament aufgelegt. Die Gitterelemente weisen jeweils
an der zur Mitte weisenden Ecke eine quadratische Eck
aussparung auf, und diese Eckaussparungen bilden zu
sammen eine quadratische Öffnung zur Aufnahme des
Baumstamms. Da sich jedes Gitterelement auf zwei recht
winklig zueinander verlaufenden Fundamentabschnitten
abstützt, ist eine hohe Druckbelastbarkeit der Gitter
elemente gewährleistet. Die Belastbarkeit kann dadurch
weiter erhöht werden, daß im Bereich der inneren Ränder
der Gitterelemente Punktfundamente vorgesehen werden
oder daß die Gitterelemente im Bereich der inneren
Ränder miteinander verschraubt werden.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer
erfindungsgemäßen Bodenpflaste
rung für Baumscheiben in der
Draufsicht;
Fig. 2 ist ein Schnitt längs der Linie
II-II in Fig. 1;
Fig. 3 ist ein Schnitt längs der Linie
III-III in Fig. 1;
Fig. 4 zeigt einen senkrechten Schnitt
durch eine Baumscheibe mit
einer erfindungsgemäßen Pflaste
rung
Eine erfindungsgemäße Baumscheibenpflasterung umfaßt
einen quadratischen Rahmen 10, von dem in Fig. 1 ledig
lich ein Eckausschnitt dargestellt ist, und vier im
wesentlichen quadratische Gitterelemente 12, die den
Rahmen 10 ausfüllen und sich mit ihrem äußeren Rand
teilweise auf dem Rahmen abstützen. An den in der Mitte
des Rahmens aneinandergrenzenden Ecken weisen die
Gitterelemente 12 jeweils eine quadratische Aussparung
14 auf. Die Aussparungen 14 bilden zusammen eine qua
dratische Öffnung zur Aufnahme des Baumstammes.
Jedes der Gitterelemente 12 wird durch Randstege 16
und rechtwinklig zueinander verlaufende Mittelstege 18
aus Beton gebildet, die mit nicht gezeigten Stahleinlagen
armiert sind. Die Stege 16, 18 sind gemäß Fig. 2 im
oberen Bereich nach oben verjüngt.
Der Rahmen 10 wird durch Winkelsteine gebildet, die mit
ihrem waagerechten unteren Schenkel die Randstege 16
der Gitterelemente 12 abstützen und deren aufragende
Schenkel am oberen Ende bündig mit der oberen Oberfläche
der Gitterelemente abschließen. Die Winkelsteine ruhen
auf einem Fundament 20.
Durch die Stege jedes einzelnen Gitterelements 12 werden
acht Gitteröffnungen 22 entsprechend einem Gitterraster
von 50 x 50 cm gebildet. Die Breite der an den äußeren
Rand angrenzenden Gitteröffnungen ist um die Breite des
oberen Schenkels des Rahmens 10 verringert, so daß der
Rahmen 10 mit in das Gitterraster einbezogen wird.
Auf die Gitterelemente 12 und den Rahmen 10 sind han
delsübliche, siebartig gelochte Betonstein-Pflaster
platten 24 aufgelegt. Die Abmessungen der Pflasterplat
ten 24 betragen 25 × 50 cm, so daß jeweils die Stoßfugen
zwischen den aneinander grenzenden Pflasterplatten durch
die Mittelstege 18 der Gitterelemente 12 abgestützt
werden. Da die Pflasterplatten 24 auch den Rahmen 10
überdecken, fügt sich das Verlegungsmuster der Pflaster
platten nahtlos in eine umgebende Pflasterung ein, die
beispielsweise durch herkömmliche Gehsteigplatten ge
bildet wird. Wahlweise können die Abmessungen der Gitter
elemente und des Rahmens jedoch auch derart gewählt wer
den, daß der Rahmen eine äußere Einfassung für die Pflaster
platten 24 bildet.
Die die Eckaussparung 14 begrenzenden Randstege sind mit
einem Falz 26 versehen, in den ein durch Winkeleisen 28
gebildeter quadratischer Rahmen eingelegt ist, wie in
Fig. 2 zu erkennen ist. Durch den aufragenden Schenkel
des Winkeleisens 28 werden die Pflasterplatten am inneren
Rand der Gitterelemente 12 in Position gehalten.
Wie in Fig. 1 und 3 zu erkennen ist, sind die benach
barten Gitterelemente 12 in der Nähe des inneren Randes
durch Bolzen 30 miteinander verbunden. Wenn die Baum
scheibenpflasterung beispielsweise im Punkt P in Fig. 1
belastet wird, etwa wenn die Baumscheibe von einem PKW
überfahren wird, so tritt ein Drehmoment auf, das die
Tendenz hat, das Gitterelement 12 um die längs der
Diagonalen verlaufende Achse zu kippen. Dieses Drehmoment
wird durch die Bolzen 30 auf die benachbarten Gitterelemente
übertragen und durch diese auf die in Fig. 1 nicht ge
zeigten Seiten des Rahmens 10 abgeleitet, so daß ein
Kippen des Gitterelements 12 zuverlässig verhindert
wird. Bei nicht zu hohen Belastungen kann der Bolzen
30 fortgelassen werden, da ein Kippen des Gitterelements
bereits dadurch verhindert wird, daß die Randstege 16
im Bereich der Stoßfuge zwischen den benachbarten Gitter
elementen eine verhältnismäßig große Höhe aufweisen.
Bei Baumscheiben für neu angepflanzte Bäume, die noch
kein weitverzweigtes Wurzelwerk haben, können die Gitter
elemente an der Stelle des Bolzens 30 auch durch ein
Punktfundament abgestützt werden.
In Fig. 4 ist der gesamte Aufbau einer Baumscheibe mit
einer erfindungsgemäßen Pflasterung dargestellt. Ver
festigter Boden ist in Fig. 4 schraffiert dargestellt
und mit 32 bezeichnet, während lose aufgeschütteter
Humusboden mit 34 bezeichnet ist. Der Humusboden 34
endet in Abstand unterhalb der Gitterelemente 12, so
daß zwischen den Gitterelementen und der Humusschicht
ein Hohlraum 36 gebildet wird. Dieser Hohlraum 36 und
die Rahmenöffnungen 22 der Gitterelemente werden mit
einer Kiesaufschüttung ausgefüllt. Obgleich die gesamte
Baumscheibe eine verhältnismäßig große Kantenlänge von
etwa 3 m aufweist, wird der lockere Humusboden 34 durch
die Gitterelemente 12 brückenartig überspannt, so daß
keine Verfeetigung dieses Bodens eintritt. Die Pflaster
platten 24 werden durch die Gitterelemente stabil abge
stützt und können bei Bedarf bequem aufgenommen werden.
Auch die Gitterelemente 12 lassen sich bei Bedarf mühe
los entfernen. In der Humusschicht 34 kann eine Bewässe
rungsleitung verlegt werden, deren Anschluß sich in dem
Hohlraum 36 oder einer der Gitteröffnungen 22 befindet
und nach Entfernen einer der Pflasterplatten 24 zugäng
lich ist, so daß der Baum in Trockenzeiten künstlich
bewässert werden kann.
Die in Fig. 4 gezeigten Gitterelemente 12 unterscheiden
sich von den in Fig. 1 bis 3 gezeigten Gitterelementen
dadurch, daß sämtliche Stege eine einheitliche, trapez
förmig nach oben verjüngte Querschnittsform aufweisen.
Diese Querschnittsform der Stege ermöglicht eine ein
fache Herstellung der Gitterelemente.
Claims (8)
1. Bodenpflaster mit siebartig gelochten Pflasterplatten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pflasterplat
ten (24) auf einem grobrastrigen Gitter (12) aus armiertem
Beton aufliegen, das auf punkt- und/oder leistenförmigen
Fundamenten (20) ruht.
2. Bodenpflaster nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gitter durch vier im wesentli
chen quadratische Gitterelemente (12) gebildet wird, die
zusammen ein größeres Quadrat bilden und jeweils an der
in der Mitte des größeren Quadrats liegenden Ecke eine
quadratische Eckaussparung (14) aufweisen, und daß die
leistenförmigen Fundamente (20) die Gitterelemente am
Rand des größeren Quadrats abstützen.
3. Bodenpflaster nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gitterelemente (12) angrenzend
an die Eckaussparungen (14) durch Bolzen (30) miteinan
der verbunden sind.
4. Bodenpflaster nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gitterelemente (12)
von einem durch Winkelsteine gebildeten Rahmen (10)
umgeben sind und mit ihren äußeren Rändern auf waage
rechten unteren Schenkeln der Winkelsteine aufliegen.
5. Bodenpflaster nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das obere Ende des Rahmens (10)
mit der oberen Oberfläche der Gitterelemente (12)
fluchtet und daß das Gitterraster der Gitterelemente
(12) unter Einbeziehung des Rahmens (10) mit der Länge
der rechteckigen Pflasterplatten (24) übereinstimmt.
6. Bodenpflaster nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gitter
elemente (12) an ihren die Eckaussparung (14) begren
zenden Rändern mit einem Falz (26) versehen sind und
daß die Falze den unteren waagerechten Schenkel eines
durch Winkelprofile (28) gebildeten Rahmens aufnehmen,
der die an die Eckaussparungen (14) angrenzenden Pflaster
platten (24) seitlich abstützt.
7. Bodenpflaster nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (16,
18) der Gitterelemente (12) einen einheitlichen, trapez
förmig nach oben verjüngten Querschnitt aufweisen.
8. Bodenpflaster nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen
den einzelnen Stegen (16, 18) der Gitterelemente (12)
gebildeten Gitteröffnungen (22) mit einer Kiesauf
schüttung ausgefüllt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853534437 DE3534437A1 (de) | 1985-09-27 | 1985-09-27 | Bodenpflaster, insbesondere fuer baumscheiben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853534437 DE3534437A1 (de) | 1985-09-27 | 1985-09-27 | Bodenpflaster, insbesondere fuer baumscheiben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3534437A1 true DE3534437A1 (de) | 1987-04-09 |
DE3534437C2 DE3534437C2 (de) | 1989-01-19 |
Family
ID=6282080
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853534437 Granted DE3534437A1 (de) | 1985-09-27 | 1985-09-27 | Bodenpflaster, insbesondere fuer baumscheiben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3534437A1 (de) |
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