DE3532447A1 - Dosiervorrichtung, insbesondere zum dosieren eines beizmittels zu saatgut - Google Patents
Dosiervorrichtung, insbesondere zum dosieren eines beizmittels zu saatgutInfo
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Description
Dosiervorrichtung, insbesondere zum Dosieren eines
Beizmittels zu Saatgut
Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung, insbesondere zum Dosieren
eines Beizmittels zu Saatgut, mit einem Dosierbehälter mit einem in dieses
^ Q hineinreichenden Rohr zur Flüssigkeitszuführung und einem an einer Behälterseite im Abstand über dem Behälterboden angeordneten Überlaufrohr.
In der chemischen Industrie werden immer mehr so/ehe flüssigen Beizmittel
hergestellt, die nur in verhältnismäßig kleinen Mengen angewendet zu wer-
j 5 den brauchen, wodurch der Nachteil des nassen Beizens entfällt, daß von
dem Beizmittel der Flüssigkeitsinhalt des Saatgutes beträchtlich erhöht wird. Der Vorteil des nassen Beizens gegenüber eines Beizens mit Pulver besteht darin, daß ersteres viel umweltfreundlicher ist. Das Anhaften eines
flüssigen Beizmittels auf dem Samenkorn ist viel sicherer als bei einem pul-
2Q verfo'rmigen Beizmittel, so daß das Beizen mit flüssigem Beizmittel viel effektiver wird. Aus diesem Gründen gewinnt das Flüssigbeizen des Saatgutes
mehr und mehr an Bedeutung.
Das Zumischen der Beiz flüssigkeit zu dem Saatgut wird in den Beizanlagen
von Dosiervorrichtungen durchgeführt. Die Menge der zugeführten Beizflüs
sigkeit muß zwischen weiten Grenzen steuerbar sein und die Beizflüssigkeit
muß mit hoher Genauigkeit und Gleichförmigkeit (sehr homogen) zugemischt werden.
gO Zum Zumischen von Flüssigkeit gibt es drei voneinander unterscheidbare
Systeme, nämlich hydraulische Dosiervorrichtungen mit Pumpe und Drucksteuerventil, Pumpen mit steuerbarem Mengenauslaß und Dosiervorrichtungen mit Schöpflöffel.
nc Der Nachteil der hydraulischen Dosiervorrichtungen besteht darin, daß sie
ein aus Zentrifugalpumpe, Regelventil und Mengenmeßgerät bestehendes he-
terogenes System bilden und der enge Querschnitt des Ventils das System
verstopfungsempfindlich macht, wodurch die Homogenität der Dosierung unzuverlässig wird.
Die Pumpen mit steuerbaren Fördervolumen (z.B. die Kolbenpumpen mit einstellbarem Hub, Drehschaufelpumpen mit einstellbarer Exentrizität) gewährleisten zwar eine genaue Dosierung, sind jedoch sehr aufwendig, bedürfen
zeitaufwendiger, genauer Bearbeitung und sind daher nicht stark verbreitet.
Die Dosiervorrichtungen mit Schöpflöffel haben eine einfache und betriebssichere Konstruktion. Ihr Wirkungsprinzip besteht darin, daß die Flüssigkeit
aus einem Vorratsbehälter mit Hilfe von Löffeln in dosierter Menge herausgeschöpft wird, die auf einer Drehscheibe oder auf einer schwingenden Stange angeordnet sind.
Der erforderliche konstante Flüssigkeitsstand im Behälter wird mittels
einer Pumpe und eines Überlaufrohres bewerkstelligt.
Der einzige, jedoch wichtige Nachteil dieser Vorrichtungen liegt darin, daß die Mengensteuerung nur durch das Einsetzen von Einlagen in die Löffel
oder durch ein Austauschen der Löffel möglich ist, was jedoch in jedem Fall nur eine stufenweise Mengenänderung erlaubt. Eine stufenlose Mengensteuerung hingegen ist bei diesen Vorrichtungen unerreichbar.
Durch die Erfindung wird eine derartige Vorrichtung geschaffen, welche die
Vorteile der Dosiervorrichtung mit Schöpflöffel hat, jedoch gleichwohl eine
einfach und schnell einstellbare stufenlose Mengensteuerung ermöglicht.
Die Erfindung betrifft somit eine Dosiervorrichtung mit stufenloser Mengensteuerbarkeit
für Flüssigkeiten, insbesondere für Beizmittel.
Bei der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung gelangt die Flüssigkeit durch
ein Flüssigkeitszuführrohr in einen Dosierbehälter, wobei ein Überlaufrohr für einen konstanten Flüssigkeitsstand sorgt. In den Flüssigkeitsraum des Be- hälters tauchen zwei auf einer gemeinsamen /Achse angeordnete, sich drehende oder schwingende Scheiben ein, von denen die eine Scheibe auf einer
Welle befestigt ist und die andere darauf verschiebbar ist. Am Umfanq der
auf der Welle festgelegten Scheibe ist wenigstens ein löffelartiges Drehelement angeordnet. Auf der verschiebbaren Scheibe hingegen befindet sich ein
zu dem Dosierelement koaxiales, in dieses mit Gleitpassung hineinpassendes Prisma oder ein derartiger Zylinder, so daß das wirksame Volumen des Dosierelementes durch das Verstellen der Scheibe eingestellt werden kann.
Während des Drehens oder Kippens der Scheiben wird von dem Dosier element eine seinem freien Volumen entsprechende Flüssigkeitsmenge aus der Flüssigkeit herausgeschöpft und in eine innerhalb des von dem Dosierelement
beschriebenen Kreises befindliche Ablaufmulde hineingegossen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung und
aus der Zeichnung zu entnehmen, aus der ein Ausführungsbeispiel der Dosiervorrichtung
ersichtlich ist. In der Zeichnung zeigt:
Flg. 1 die bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung schematisch im Längsschnitt,
Fig. 2 eine mögliche Einbauweise der Dosiervorrichtung in eine Dosieranlage
und
Fig. 3 eine andere vorteilhafte Einbausweise der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die darin gezeigte Dosiervorrichtung einen
Dosierbehälter 1 auf, in dessen unterem Behälterteil ein Flüssigkeitsraum ausgebildet ist, in welchen ein Flüssigkeitszuführrohr 2 eintaucht, durch welches hindurch kontinuierlich Flüssigkeit zugeführt wird. Der konstante Flüs-
sigkeitsstand in dem Flüssigkeitsraum des Behälters 1 wird mit Hilfe eines seitlich im Abstand über dem Behälterboden in den Behälter 1 einmündendes
Überlaufrohr 3 aufrechterhalten. Über dem konstanten Flüssigkeitsspiegel ragt in den Behälter 1 eine horizontale Welle 4 hinein, auf weicher einerseits
eine Festscheibe 5 sitzt und andererseits eine auf der Welle 4 axial
verschiebbare Scheibe 6 geführt ist. An der Festscheibe 5 sind axial von dieser
abstehende, als Halbzylinderschalen mit der der Scheibe 5 abgewendeten
Seite geschlossenem Ende ausgebildete Dosierelemente 7 angeordnet, in welche jeweils ein als Vollzylinder ausgebildeter Verdrängungskörper 8 im Gleit
sitz hineinragt. Die beiden Verdrängungskörper 8 sind an der auf der Welle 4
verstellbaren Scheibe 6 festgelegt. Die offene Seite der beiden Schöpflöffel
7 liegt an deren bezüglich der Scheibe 5 radialinneren Seite. Zwischen die beiden Schöpflöffel 7 ragt eine nach oben offene Ablauf rinne 9 hinein, mit
welcher die von dem jeweils obersten Schöpflöffel 7 ausgegossene Flüssigkeit aufgefangen und aus dem Behälter 1 herausgeführt wird.
Durch axiale Verstellung der Scheibe 6 wird daher das freie Volumen der
Schöpflöffel 7 entsprechend verstellt. Dadurch kann durch Verstellung der
Scheibe 6 mit Hilfe einer daran angreifenden Stellvorrichtung 10 die Flüssigkeitsmenge verstellt werden, die jeweils aus den Schöpflöffeln 7 auf die Ablaufrinne 9 gegossen wird. Daher wird die aus der Ablaufrinne 8 heraus- fließende Flüssigkeitsmenge in Abhängigkeit von der Stellung der Scheibe 6
gesteuert. Die Welle 4 kann in kontinuierlicher Drehbewegung oder in
schwingender Hin- und Herbewegung angetrieben sein.
Bei der aus Fig. 2 ersichtlichen Einbauweise der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung
11 wird deren Welle von einem schaufelartigen Antriebselement 13 über eine Endloskette 12 oder dgl. angetrieben, wobei das schaufelartige
Antriebselement 13 in den von oben herabfallenden Saatgutstrom 14 hineinragt, so daß das schaufelartige Antriebselement 13 von dem herabfallenden
Saatgutstrom 14 angetrieben wird. Mit den prismen- oder zylinderförmigen Kolben 8 aus Fig. 1 kann die in den Saatgutstrom 14 dosierte Flüssigkeit in
Abhängigkeit von dem Durchsatz des Saatgutstromes 14 eingesteht werden.
Verändert sich die pro Zeiteinheit gerechnete Größe des Saatgutstromes 14, so verändert sich damit auch die Drehzahl des Schaufelrades 13 und der An
triebswelle 3 der Schöpflöffel 7 und somit auch die in den Saatgutstrom 14 eindosierte Flüssigkeitsmenge proportional.
Bei der Ausführungsform aus Fig. 3 wird die Welle 4 der Dosiervorrichtung
mit konstanter Drehzahl angetrieben. Die Stellvorrichtung 10 hingegen ist mit einer Wippe 15 verbunden, deren eines von einer Feder nach unten gezogenes
Wippenende in den Saatgutstrom hineinragt und deren anderes Wippenende gewichtsbelastet ist. Dadurch wird mit einer Änderung des auf die
Wippe herabfallenden Saatqutstromes über die Stellvorrichtung IO das Volumen der Schöpflöffel 7 aus Fiq. I proportional zum Durchsatz des Saatqutstromes gesteuert.
Claims (2)
1. Dosiervorrichtung, insbesondere zum Dosieren eines Beizmittels zu Saatgut, mit einem Dosierbehälter mit einem in dieses hineinreichenden Rohr
zur Flüssigkeitszuführung und einem an einer Behälterseite im Abstand " über dem Behälter oben angeordneten Uberlaufrohr, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Dosierbehälter (1) eine auf einer Dreh- oder Schwing
achse (4) angeordnete Festscheibe (5) und eine axial verstellbare Scheibe
(6) angeordnet sind, daß an dem Umfang der Festscheibe (5) wenigstens
ein Dosierelement (7) und auf der verstellbaren Scheibe (6) ein axial auf
das Dosierelement (7) ausgerichtetes, in dieses hineinpassendes Prisma oder ein solcher Zylinder (8) in gleicher Anzahl wie die Anzahl der Dosierelemente (7) angeordnet sind, und daß innerhalb des vom Dosierelement (7) beschriebenen Kreises eine höher als das Überlaufrohr (3) angeordnet, oben offene Ablaufmulde (9) ausgebildet ist und daß die verstellbare
Scheibe (6) eine Stellvorrichtung (10) aufweist,
l/li - 2 -
Telefon (O 89) 29 3413 und 29 34 14 · Telefax (O 89) 22 839 20 · Telex 17 898 454+ · Telegramm Steinpat München
2. Dosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antriebselement (12) mit dem im die Vorrichtung passierenden Saatgutstrom
angeordneten Bewegungselement (15) verbunden ist.
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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Family Applications (1)
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HU (1) | HUT39549A (de) |
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GB8524073D0 (en) | 1985-11-06 |
PL145021B1 (en) | 1988-07-30 |
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HUT39549A (en) | 1986-10-29 |
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