DE2508066A1 - Dosiergeraet fuer pulverfoermiges gut - Google Patents
Dosiergeraet fuer pulverfoermiges gutInfo
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Description
AGFA-GEVAERTAG
2 4, Feb. !375
LEVERKUSEN
Ki/eb
Dosiergerät für pulverförmiges Gut
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Eindosieren einer pulverförmigen Substanz in ein offenes Gefäß. Die kontinuierliche
Zudosierung pulverförmiger Substanzen zu einer Reaktionsflüssigkeit oder zu anderen Feststoffen ist in der -chemischen
Verfahrenstechnik schon lange bekannt. Normalerweise werden zu diesem Zweck Dosierschnecken oder Transportbandwaagen
eingesetzt. Es gibt nun eine Reihe von Substanzen, die in pulverförmigem Zustand unter Druck und Reibung ihre Rieselfähigkeit
verlieren und zum Zusammenbacken neigen. Die Substanz bleibt dann auf den Metall-oder Kunststoff-Flächen
der Dosiervorrichtung hängen. Dadurch wird die Dosiergenauigkeit stark herabgesetzt. In vielen Fällen sind pulverförmige
Substanzen auch hygroskopisch. Sie nehmen während der Arbeitspausen Wasser- oder Lösungsmitteldämpfe von der Reaktionslösung her auf. Dadurch wird ihre Rieselfähigkeit ebenfalls
beeinträchtigt. Dosiervorrichtungen, die auf dem Prinzip der Schüttelrinne oder der Transportbandwaage beruhen, sind
dann ebenfalls nicht brauchbar, weil die Feuchtigkeitsaufnahme der Substanz den Dosiervorgang mittelbar beeinflußt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kontinuierlich
arbeitende Dosiervorrichtung zu schaffen, die auch bei den oben erwähnten kritischen pulverförmigen Substanzen
über lange Zeiten mit hoher Genauigkeit störungsfrei und reproduzierbar arbeitet. Die pulverförmige Substanz
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soll dabei in ein unter der Dosiervorrichtung stehendes offenes Gefäß eindosiert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen
dem offenen Gefäß und der Auslauföffnung eines trichterförmigen Vorratsbehälters für die pulverförmige Substanz
eine Platte so angeordnet ist, daß sich zwischen der Platte und der Auslauföffnung eine stehende Substanzsäule ausbildet.
Die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung ist ferner gekennzeichnet durch einen in Höhe der Substanzsäule in der Horizontalebene
verschiebbaren oder drehbaren Dosierstab, der periodisch durch die Substanzsäule hindurchgeführt wird
und bei jedem Durchgang eine annähernd konstante Substanzmenge in das darunterstehende offene Gefäß befördert.
Das offene Gefäß ist vorteilhaft als Durchlaufreaktionsgefäß ausgebildet. Auf diese Weise kann eine kontinuierliche
Reaktion der pulverförmigen Substanz mit einer in dem Gefäß befindlichen Lösung durchgeführt werden.
Um zu verhindern, daß geringe Mengen von Restsubstanz nach dem Durchgang durch die Substanzsäule auf dem Dosierstab
verbleiben, ist zweckmäßig oberhalb der Ebene des Dosierstabes ein Abstreifer angeordnet, der nach jedem Durchgang
die Restsubstanzmenge in das darunterstehende offene Gefäß befördert.
Mit der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung wird eine hohe Dosiergenauigkeit auch bei solchen pulverförmigen Stoffen
erreicht, die zum Verkleben und Anbacken neigen. Dabei ist die Dosiervorrichtung in ihrem Aufbau einfach und mit
relativ geringen Herstellungskosten verbunden. Ein wesentlicher Vorteil des Dosiervorganges besteht darin, daß die
Substanz keinen hohen Reibungskräften oder Druckbelastungen ausgesetzt wird. Dadurch wird mit Sicherheit ein Zusammen-
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backen zu Substanzklumpen vermieden. Die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung ist auch besonders gut zur Dosierung
von hygroskopischen Substanzen geeignet. Im Gegensatz zu den Schüttelrinnen bzw. Transportbandwaagen nach dem Stand
der Technik wird die Dosierrate nicht durch Wasseraufnahme verändert. Im Falle der Schüttelrinne wird die Dosierrate
im wesentlichen durch die Rieselfähigkeit der Substanz bestimmt, die in vielen Fällen vom Grad der Wasseraufnahme
abhängt. Bei Transportbandwaagen geht die Wa sserauf nähme
unmittelbar in die Dosierrate ein.
Die Dosierrate kann in einfacher Weise durch Wahl der Dosierstabfrequenz
in weiten Grenzen an die jeweiligen Erfordernisse angepaßt werden. Darüber hinaus läßt sich der Dosierbereich
durch eine entsprechende Dimensionierung der Substanzhöhensäule über der Platte und des Dosierstabdurchmessers
variieren.
Ein besonderer Anwendungsfall ist die Dosierung von pulverförmigem
Natriumdithionit bei der kontinuierlichen Entsilberung
von gebrauchten Bleichfixierbädern in der photographischen Industrie.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die
Figur zeigt eine perspektivische Darstellung der neuen Dosiervorrichtung. Aus einem trichterförmigen Vorratsbehälter
1 rieselt die pulverförmige Substanz, z. B. Natriumdithionit, auf eine unter der Trichterauslauföffnung 3 befindliche
ebene Platte 4 und bildet auf ihm eine stehende Substanzsäule 5· Die Fläche der ebenen Platte bzw. des Tellers
wird im allgemeinen größer gewählt als der Querschnitt der Auslauföffnung 3; d. h. der Teller 4 überragt die Auslauföffnung
3 in horizontaler Richtung. Die Substanzsäule 5 kommt also dadurch zustande, daß ein Teil der pulverförmigen
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Substanz 2 den Vorratsbehälter 1 verlassen hat, ohne über den Rand des Tellers 4 abrieseln zu können.
In gleicher Höhe mit der- Substanzsäule 5 ist ein in der Horizontalebene drehbarer Dosierstab 6 angeordnet. Der Dosierstab
6 wird von dem Motor 7 angetrieben. Der Durchmesser des Dosierstabes 6 ist kleiner oder höchstens gleich der Höhe
der Substanzsäule 5 auf dem ebenen Teller 4. Der Dosierstab wird bei jeder Umdrehung einmal durch die Substanzsäule
hindurchgeführt und befördert pro Durchgang eine annähernd konstante Substanzmenge in das darunter befindliche Reaktionsgefäß 8. Die Dosierrate ist proportional zur Umdrehungszahl
des Dosierstabes 6.
Um eine quantitative Überführung des auf dem Dosier stab 6
angehäuften Pulvers in das Reaktionsgefäß 8 zu erreichen, ist etwas oberhalb des Dosierstabes ein Abstreifer 9 angebracht.
Der Abstreifer 9 besteht z.B. aus einem Gummistreifen und ist in Drehrichtung gesehen an der Rückseite des ■Vorratsbehälters 1 befestigt. Im übrigen fällt die pulverförmige
Substanz 2 ohne weitere Hilfsmittel in das darunterstehende Reaktionsgefäß 8. Nach jedem Dosiervorgang rutscht die
Substanz aus dem Vorratsbehälter 1 nach und füllt den Raum zwischen Teller 4 und Auslauföffnung 3 wieder auf.
Wenn die Dosiervorrichtung bei einem kontinuierlich arbeitenden Verfahren benutzt wird, muß das Reaktionsgefäß 8 als
Durchlaufgefäß ausgebildet sein.
Abstand Teller 4 - Auslauföffnung 3 : 4 mm
Durchmesser Auslauföffnung 3 : 2o mm
Durchmesser Dosierstab : 2 mm
Durchmesser Teller 4 : 4o mm.
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Unter diesen Bedingungen beträgt z.B. die in das Reaktionsgefäß 8 eindosierte Natriumdithionitmenge pro Durchgang
1,6 g.
Es versteht sich, daß die kontinuierliche Drehbewegung des Dosierstabes 6 auch durch eine Hin- und Herbewegung ersetzt
werden kann. Der Motor 7 ist in diesem Falle ein Reversiermotor, z.B. ein Scheibenwischermotor. Ferner läßt sich die
Dosiervorrichtung auch so ausführen, daß der Dosierstab 6 eine hin- und hergehende Translationsbewegung durch die
Substanzsäule 5 ausführt.
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Claims (3)
1. Vorrichtung zum Eindosieren einer pulverförmigen Substanz
in eir. offenes Gefäß, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem offenen Gefäß (8) und der Auslauföffnung (3) eines trichterförmigen Vorratsbehälters (1) für die pulverförmige
Substanz (2) eine Platte (4) so angeordnet ist, daß sich zwischen der Platte (4) und der Aus lauf öffnung (3) eine
stehende Substanzsäule (5) ausbildet und daß in Höhe der Substanzsäule (5) ein in der Horizontalebene verschiebbarer
oder drehbarer Dosierstab (6) vorgesehen ist, der periodisch durch die Substanzsäule (5) hindurchgeführt
wird und bei jedem Durchgang eine annähernd konstante Substanzmenge in das darunterstehende offene Gefäß (8)
befördert o
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das offene Gefäß (8) als Durchlaufreaktionsgefäß ausgebildet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß in geringem Abstand oberhalb der Ebene des Dosierstabes
(6) ein Abstreifer (9) angeordnet ist, der nach jedem Durchgang des Dosierstabes (6) die auf ihm befindliche
Restsubstanzmenge in das offene Gefäß (8) befördert.
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- 1976-02-25 FR FR7605262A patent/FR2302508A1/fr active Granted
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