DE3530758C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Feuchtigkeitssensor vom Feldeffekttransistor-Typ
für die Messung von Änderungen der
Luftfeuchtigkeit, der eine Feldeffekttransistor-Einrichtung
aufweist, die mit einer feuchtigkeitsempfindlichen
Einrichtung ausgestattet ist, deren elektrostatische Kapazität
oder elektrische Leitfähigkeit sich mit der Absorption
und Desorption von Wasserdampf oder Feuchtigkeit ändert.
Ein Feuchtigkeitssensor vom Feldeffekttransistor-Typ (nachstehend
als FET-Sensor bezeichnet) umfaßt eine FET-Einrichtung,
die mit einem feuchtigkeitsempfindlichen Element
ausgestattet ist, das eine elektrische Änderung der elektrostatischen
Kapazität, der elektrischen Leitfähigkeit oder
des elektrostatischen Potentials aufgrund einer physikalischen
oder chemischen Wechselwirkung mit der zu erfassenden
physikalischen Größe anzeigt, wobei diese physikalische
Größe als eine Änderung des Gate-Betriebs der FET-Einrichtung
dargestellt wird. Unter Ausnutzung der hohen Eingangsimpedanz
und der verstärkten Funktion der FET-Einrichtung
kann ein solcher FET-Sensor ein starkes Ausgangssignal
liefern, obgleich er selbst außerordentlich klein ist,
und darüber hinaus kann er leicht an die elektronische
Technologie angepaßt werden und ist in der Praxis außerordentlich
vorteilhaft. In der Praxis vorteilhaft und
wirtschaftlich ist ein Sensor vom FET-Typ insbesondere
deshalb, weil er ein empfindliches Element im Gate-Bereich
der FET-Einrichtung aufweist, und es kann eine Reihe
von Einrichtungen auf das gleiche Substrat aufgebracht
werden.
Ein solcher, eine FET-Einrichtung aufweisender FET-Sensor
ist jedoch einem üblichen FET-Gerät hinsichtlich der Betriebsstabilität
der FET-Einrichtung unterlegen. Dies gilt
insbesondere in bezug auf die Ausgangsstabilität und die
Reproduzierbarkeit der Ausgangskennlinie.
Je nach Art des benötigten FET-Sensors sind die Ausgangsmaterialien
und die Verfahren zur Herstellung des feuchtigkeitsempfindlichen
Elements so unterschiedlich, daß die
Betriebskennlinien der FET-Einrichtung stark variiert
werden können. Im Vergleich zu einer üblichen FET-Einrichtung
ist das Vorhandensein einer großen Menge an Verunreinigungen
und/oder Ionen in dem feuchtigkeitsempfindlichen
Element wahrscheinlich oder es können Verunreinigungen
an der Grenzfläche zwischen dem feuchtigkeitsempfindlichen
Element und dem Gate-Isolierfilm während der Bildung des
feuchtigkeitsempfindlichen Elements auf der FET-Einrichtung
auftreten, wodurch nicht nur eine Instabilität der
Betriebseigenschaften der FET-Einrichtung, sondern auch
der Ausgangskennlinien des FET-Sensors verursacht wird.
Da der FET-Sensor, der in der Regel als Atmosphärensensor,
Gassensor, Feuchtigkeitssensor und dgl. ausgelegt ist,
darüber hinaus einer Atmosphäre ausgesetzt wird, wird er
durch die in der Atmosphäre enthaltenen Verunreinigungen
selbst verunreinigt, wodurch eine Änderung und/oder Verschlechterung
der FET-Eigenschaften und/oder eine Verschlechterung
des FET-Sensors selbst hervorgerufen werden.
Dementsprechend muß ein Feuchtigkeitssensor vom FET-Typ den
Einfluß von Verunreinigungen und/oder Ionen, die in den
Ausgangsmaterialien zur Herstellung des feuchtigkeitsempfindlichen
Elements enthalten sind, und/oder den
Verunreinigungen und/oder Ionen, welche die Grenzfläche
zwischen dem feuchtigkeitsempfindlichen Element und dem
Gate-Isolierfilm während der Bildung des feuchtigkeitsempfindlichen
Elements auf der FET-Einrichtung und/oder
während des Betriebs der FET-Einrichtung verunreinigen,
soweit wie möglich unterdrücken, um auf diese Weise eine
konstante Ausgangskennlinie über einen langen Zeitraum
hinweg zu erzielen. Mit einem FET-Sensor dieses Typs
wäre es möglich, eine Vielzahl von Sensoren, wie Gassensoren,
Feuchtigkeitssensoren, Ionensensoren, biologische
Sensoren und Infrarotsensoren im FET-Format herzustellen.
In Gassensoren, Feuchtigkeitssensoren, Ionensensoren, und
biologischen Sensoren vom FET-Typ kann eine direkte Wechselwirkung
des empfindlichen Elements mit der Atmosphäre nicht
vermieden werden, so daß die darin befindliche Einrichtung
nicht mit einer Abdeckung versehen werden kann. Daher müssen
die oben beschriebenen Probleme, die sich aus Verunreinigungen
und/oder Ionen aus der Umgebung ergeben, für FET-Sensoren
gelöst werden.
Zur Lösung dieser Probleme wurde bereits vorgeschlagen,
einen Siliciumnitridfilm mit einem kleinen Diffusionskoeffizienten
bezüglich der Ionen, der Feuchtigkeit und dergleichen
als Gate-Isolierfilm oder zum Bedecken der FET-Einrichtung
zu verwenden. Die dabei erhaltenen FET-Sensoren
sind jedoch hinsichtlich ihrer Ausgangsstabilität über
einen langen Zeitraum hinweg noch immer unzureichend.
Als feuchtigkeitsempfindliches Material, in dem ein elektrischer
Widerstand oder eine elektrische Kapazität in Abhängigkeit
von der Änderung der Luftfeuchtigkeit oder des
Wasserdampfes in der Atmosphäre schwankt, wurde bisher
beispielsweise ein feuchtigkeitsempfindliches Material
mit einem Sinterkörper aus Metalloxiden, wie Eisenoxid
(Fe₂O₃ oder Fe₃O₄), Zinnoxid (SnO₂) oder einem Metalloxidfilm
verwendet, oder es wurde ein feuchtigkeitsempfindliches
Material mit einem hydrophilen Polymerfilm oder einem
Polyelektrolyten, ein feuchtigkeitsempfindliches Material
mit einem Elektrolytsalz, wie Lithiumchlorid (LiCl) oder
ein feuchtigkeitsempfindliches Material mit einem hygroskopischen
Harz- oder Polymerfilm, in dem leitfähige Teilchen
oder Fasern, beispielsweise solche aus Kohlenstoff, dispergiert
sind, verwendet.
Während ein Feuchtigkeitssensor, der einen Metalloxidfilm
oder einen Film aus einem hydrophilen Polymeren aufweist,
im allgemeinen einen breiten Feuchtigkeitsempfindlichkeitsbereich
besitzt, schwankt sein Widerstand exponentiell in
Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchtigkeit der ihn
umgebenden Atmosphäre. Ein ein Metalloxid aufweisender
Feuchtigkeitssensor weist zwar eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit
auf und spricht schnell an, er besitzt jedoch
einen hohen Temperaturwiderstandskoeffizienten. Insbesondere
sind die einen Sinterkörper aus Metalloxiden aufweisenden
Feuchtigkeitssensoren hinsichtlich der Reproduzierbarkeit
und/oder Austauschbarkeit ihrer Feuchtigkeitsempfindlichkeitscharakteristiken
von geringem Wert, da diese in großem Umfang
von den Bestandteilen des Sensors abhängen. Ein Feuchtigkeitssensor
mit einem Elektrolytsalz, wie Lithiumchlorid, erfaßt
beispielsweise nur Feuchtigkeitsgehalte innerhalb eines
engen Bereiches und wenn er über einen längeren Zeitraum
hinweg einer sehr feuchten Atmosphäre ausgesetzt ist, wird
das darin enthaltene Elektrolytsalz ausgewaschen oder verdünnt,
was zu einer Verschlechterung der Feuchtigkeitsempfindlichkeitscharakteristiken
führt, so daß ein solcher
Sensor zur Messung hoher Feuchtigkeitsgehalte nicht eingesetzt
werden kann.
Ein Feuchtigkeitssensor mit einem hygroskopischen Film,
in dem leitfähige Teilchen oder Fasern dispergiert sind,
kann die Feuchtigkeit nur innerhalb eines engen Bereiches
messen, weil er in einer sehr feuchten Atmosphäre eine
starke Änderung seines Widerstandes erfährt, während er
gegenüber geringer Luftfeuchtigkeit nicht empfindlich genug
ist.
Auch ein Feuchtigkeitssensor mit einem hydrophilen Polymerfilm
oder Polyelektrolytfilm weist eine unzureichende
Feuchtigkeitsbeständigkeit, Wasserbeständigkeit und Haltbarkeit
auf, obgleich er innerhalb eines breiten Feuchtigkeitsempfindlichkeitsbereiches
eingesetzt werden kann,
schnell anspricht und einfach und wirtschaftlich herzustellen
ist.
Allen bisher bekannten Feuchtigkeitssensoren ist gemeinsam,
daß ihr Betrieb eine gewisse Instabilität mit sich bringt
und nicht unter allen denkbaren Betriebsbedingungen reproduzierbare
Feuchtigkeitsmeßwerte ergibt.
Aufgabe der Erfindung war es daher, einen Feuchtigkeitssensor
zu entwickeln, der nicht nur unter allen denkbaren
Betriebsbedingungen stabile und reproduzierbare Meßwerte
liefert, sondern der auch eine Ausgangskennlinie im Bereich
von 0 bis 100% relativer Feuchtigkeit besitzt, die einen
streng linearen Verlauf selbst bei einer hohen Umgebungstemperatur
und in einer Umgebung mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt
hat.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst werden kann, daß bei einem Feuchtigkeitssensor
mit dem eingangs genannten Aufbau die feuchtigkeitsempfindliche
Einrichtung ein Film aus Celluloseacetatbutyrat
ist, das durch Umsetzung mit mindestens einer Verbindung
aus der Gruppe der Verbindungen mit zwei oder mehr
Isocyanatgruppen, der Verbindungen mit zwei oder mehr Epoxygruppen,
der Verbindungen mit zwei oder mehr Carboxylgruppen
und der Säureanhydride von Carbonsäuren vernetzt worden ist
und der auf einem Gate-Isolierfilm der Feldeffekttransistoreinrichtung
zur Ausbildung einer Elektrodenstruktur angeordnet
ist mit einer an der Grenzfläche zwischen dem Gate-Isolierfilm
und der feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung
angeordneten Hilfselektrode für das Anlegen einer Drift-Beseitigungsspannung
an die feuchtigkeitsempfindliche Einrichtung.
Mit dem erfindungsgemäßen Feuchtigkeitssensor ist es möglich,
schnell und zuverlässig Feuchtigkeitsmessungen durchzuführen,
ohne daß Störungen oder Verfälschungen der Meßergebnisse
durch ungünstige Betriebsbedingungen zu befürchten sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung handelt
es sich bei der Feldeffekttransistoreinrichtung um eine
MOS- oder MIS-Feldeffekttransistoreinrichtung.
Der erfindungsgemäße Feuchtigkeitssensor vom Feldeffekttransistor-Typ
ist insbesondere charakterisiert durch die
folgenden Eigenschaften:
- 1) Die FET-Einrichtung mit Doppelgate-Elektrodenstruktur ist mit einem vernetzten Celluloseacetatbutyratfilm als feuchtigkeitsempfindlichem Material ausgestattet, wodurch eine Ausgangskennlinie im Bereich von 0 bis 100% relativer Luftfeuchtigkeit erzielt wird, die einen streng linearen Verlauf selbst bei hoher Umgebungstemperatur und hohem Feuchtigkeitsgehalt der Umgebung hat;
- 2) das Ausgangssignal weist keine Drift auf,
- 3) er weist eine geringe Hysterese der Feuchtigkeitsempfindlichkeitskennlinie auf, d. h. die Differenz zwischen der Feuchtigkeitsabsorption und der Feuchtigkeitsdesorption ist sehr gering;
- 4) er spricht schnell an;
- 5) er kann fein gemustert sein, so daß er unter Anwendung eines Verfahrens der Silicium- und/oder Halbleitertechnologie hergestellt werden kann, beispielsweise durch Photolithographie, Plasmaätzung und dgl., so daß eine größtmögliche Herabsetzung der Größe und der Produktionskosten erzielt wird, und
- 6) es handelt sich dabei um eine Einzel-Chip-Einrichtung, die mit einer Signalverarbeitungsschaltung ausgestattet ist.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine partielle Frontansicht des
FET-Feuchtigkeitssensors;
Fig. 2 eine Darstellung einer Ersatzschaltung des FET-Typ-Feuchtigkeitssensors
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Kennlinienkurve, die die Beziehung zwischen
dem Ausgangssignal und der relativen Luftfeuchtigkeit
des Feuchtigkeitssensors gemäß Fig. 1 darstellt;
Fig. 4 Kennlinienkurven, wobei eine Kurve (A) die Drift
eines experimentellen Ausgangswertes des FET-Typ-Feuchtigkeitssensors
gemäß Fig. 1 und die andere Kurve (B) die
Drift des experimentellen Ausgangswerts eines Vergleichsfeuchtigkeitssensors
vom FET-Typ zeigt, der keine
Hilfselektrode enthält.
Fig. 1 zeigt einen FET-Typ-Feuchtigkeitssensor gemäß der
vorliegenden Erfindung, der eine FET-Einrichtung 11, ausgestattet
mit einer feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung 9,
umfaßt.
Die FET-Einrichtung 11 ist ein N-Kanal-MOS-FET, in dem
durch Diffusion von Phosphor um die Oberfläche eines
p-leitenden Siliciumsubstrats 1 herum in Reihe eine n-leitende
Source 2 und ein n-leitender Drain 3 gebildet
sind. Auf dem Siliciumsubstrat 1 wird ein Siliciumdioxidfilm
5, der Durchgangslöcher aufweist, durch eine
Source 2 bzw. den Drain 3 bedeckt. Eine Doppelschichtstruktur
aus einem Siliciumdioxidfilm (SiO₂) 5 und
einem Siliciumnitridfilm (Si₃N₄), welche auf dem
Siliciumsubstrat 1 zwischen der Source 2 und dem Drain 3
gebildet ist, bildet einen Gate-Isolierfilm 100.
Der Siliciumnitridfilm 7, der die FET-Einrichtung schützt,
bedeckt jeweils die obere Fläche jeder der leitfähigen
Elektrodenfilme 6, welche auf dem Siliciumsubstrat 1
und dem Siliciumdioxidfilm 5 gebildet sind, und steht mit
der Source 2 bzw. dem Drain 3 jeweils an den Endteilen in
Kontakt. Auf dem Gate-Isolierfilm 5, 7 werden nacheinander
die feuchtigkeitsempfindliche Einrichtung 9 und ein feuchtigkeitsdurchlässiger
Gate-Elektrodenfilm 10 gebildet. Ein
Film 8 aus einem leitfähigen Material befindet sich
zwischen dem feuchtigkeitsempfindlichen Element 9 und
dem Siliciumnitridfilm 7. Der Film 8 dient als
Hilfselektrode, zum Anlegen einer Driftbeseitigungsspannung
an das feuchtigkeitsempfindliche Element 9.
Die feuchtigkeitsempfindliche Einrichtung 9 wird wie
folgt hergestellt: Celluloseacetatbutyrat wird mit
einer Isocyanatverbindung (z. B. Polyisocyanat) als Vernetzmittel
in einem Verhältnis von 10 : 1, bezogen auf
das Gewicht, vermischt. Die Mischung wird dann in Ethylenglykol-monomethylätheracetat
gelöst und die erhaltene
Lösung wird auf den Film 8 aufgetragen, luftgetrocknet
und sodann einer Wärmebehandlung bei einer
Temperatur von 100 bis 200°C zur Bildung eines feuchtigkeitsempfindlichen
Films als feuchtigkeitsempfindliches
Element 9 aus einem vernetzten Celluloseacetatbutyratfilm
unterzogen.
Der feuchtigkeitsdurchlässige Gate-Elektrodenfilm 10 besteht
z. B. aus einem Goldverdampfungsfilm mit einer Dicke von
10 nm. Der Film 8 ist z. B. ein Gold- oder Aluminiumverdampfungsfilm
mit einer Dicke von 200 nm. Ein MIS-Typ-FET
kann als FET-Einrichtung verwendet werden.
Fig. 2 zeigt eine äquivalente Schaltung oder Ersatzschaltung
des vorstehend beschriebenen FET-Feuchtigkeitssensors,
worin die Bezugszeichen Cs und Ci für elektrostatische
Kapazitäten der feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung 9
bzw. des doppelschichtigen Gate-Isolierfilms 100 stehen.
R L ist ein Lastwiderstand, der in Reihe an die Drainelektrode
6 geschaltet ist, und R B ist ein in Reihe
an den Film 8 angeschlossener Widerstand.
Die grundsätzliche Arbeitsweise des FET-Feuchtigkeitssensors
gemäß der Erfindung wird nachstehend erklärt.
Zur Vereinfachung wird zuerst der Fall beschrieben, bei
dem die feuchtigkeitsempfindliche Einrichtung 9 direkt
auf dem Gate-Isolierfilm 100 ohne die den Film 8
gebildet ist, das heißt, der Widerstand R B gemäß der
Ersatzschaltung in Fig. 2 ist ausgelassen.
Unter der Annahme, daß die an den feuchtigkeitsdurchlässigen
Gate-Elektrodenfilm 10 anzulegende Spannung gleich
V A ist und die Schwellenspannung der FET-Einrichtung 11
V Th ist, kann der Drainstrom I D durch folgende Gleichung (1)
dargestellt werden:
wobei µn die Trägerbeweglichkeit, L und W die Kanallänge
bzw. die Kanalbreite der FET-Einrichtung sind,
C eine elektrische Kapazität für den Fall ist, daß
eine elektrostatische Kapazität Ci der Gate-Isolierschicht
in Reihe zu einer elektrostatischen Kapazität C s
der feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung 9 geschaltet
ist und durch folgende Gleichung (2) ausgedrückt wird:
Somit, wenn die Gate-Spannung V A ein konstanter Wert ist,
kann die Feuchtigkeit als Änderung des Drainstroms I D
unter Änderung der elektrostatischen Kapazität C s der
feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung 9 in Abhängigkeit
von der Feuchtigkeit der Außenatmosphäre erfaßt werden.
Da eine Gleichstrom-Potential-Differenz zwischen den beiden
Oberflächen der feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung
9 existiert, wandern Verunreinigungen und/oder Ionen,
die in der feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung enthalten
sind, unter der Wirkung eines elektrischen Feldes
und erfahren dadurch eine Reorientierung und/oder Lokalisation,
welche eine beachtenswerte Wirkung auf die Charakteristik
der Einrichtung im Kanalbereich des FET-Geräts
haben und eine Variation der Schwellenspannung V th und
der Drift der Betriebskennlinie der FET-Einrichtung
bewirken und außerdem eine Drift des Ausgangssignals des
Feuchtigkeitssensors verursachen. Für den Fall, daß Verunreinigungen
und/oder Ionen in der Grenzfläche zwischen dem
feuchtigkeitsempfindlichen Element 9 und dem feuchtigkeitsdurchlässigen
Gate-Elektrodenfilm 10 und/oder der Grenzfläche
zwischen der feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung
9 und dem Gate-Isolierfilm 100 enthalten sind, tritt
das gleiche, vorstehend beschriebene Phänomen auf. Wie
oben bereits dargelegt, ist die Verunreinigung durch Unreinheiten
und/oder Ionen aus der Außenatmosphäre in die
Einrichtung hinein unvermeidbar und dementsprechend ist die
Lösung dieser Probleme für die Bereitstellung des gewünschten
FET-Feuchtigkeitssensors von großer Bedeutung.
Um derartige Probleme zu überwinden und dadurch einen
Feuchtigkeitssensor vom FET-Typ zur Verfügung zu stellen,
der über einen langen Zeitraum stabil betrieben werden
kann, umfaßt ein Feuchtigkeitssensor vom FET-Typ gemäß
der vorliegenden Erfindung zwischen der feuchtigkeitsempfindlichen
Einrichtung 9 und dem Gate-Isolierfilm 100
einen Hilfselektrodenfilm 8, wie dies in Fig. 1 dargestellt
ist. Der Film 8 ist mit dem feuchtigkeitsdurchlässigen
Gate-Elektrodenfilm 10 auf der feuchtigkeitsempfindlichen
Einrichtung 9 durch den Widerstand R B verbunden, wie dies
in Fig. 2 gezeigt ist. Eine Spannung V A , die aus einer
Gleichspannung V A (DC) und einer Wechselspannung V A (AC)
der darauf überlagerten Frequenz f zusammengesetzt ist,
wird an den Gate-Isolierfilm 100 und die feuchtigkeitsempfindliche
Einrichtung 9 durch den feuchtigkeitsdurchlässigen
Gate-Elektrodenfilm 10 und den Hilfselektrodenfilm 8
hindurch angelegt, um den FET-Feuchtigkeitssensor zu
betreiben. In dem Fall, daß die Gleichspannung V A (DC)
kleiner ist als die Stehspannung des Gate-Isolierfilms 100
und kein Leckstrom durch den Gate-Isolierfilm 100 fließt,
wird die Gleichspannungskomponente V G (DC) der effektiven
Gate-Spannung V G , die an den Film 8 angelegt ist,
gleich der Gleichspannung V A (DC), somit keine
Gleichstrom-Potential-Differenz zwischen den beiden Oberflächen
der feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung 9
entsteht, so daß das oben beschriebene Phänomen der Wanderung
von Verunreinigungen und/oder Ionen innerhalb der feuchtigkeitsempfindlichen
Einrichtung 9 unter Neuorientierung
und/oder Lokalisation und außerdem die Diffundierung dieser
Unreinheiten und/oder Ionen in den Gate-Isolierfilm 100
durch das Hinzufügen des Blockierfilms 8 unterdrückt
werden kann.
Da die Gleichspannung V G (DC) gleich der Gleichspannung V A (DC) ist, kann dieser FET-Feuchtigkeitssensor durch
alleiniges Anlegen der Gleichspannung V A (DC) als Feuchtigkeitssensor
selbstverständlich nicht arbeiten. Die Gleichspannung
V A (DC) hat die Funktion, der I D -V G -Kennlinie
der FET-Einrichtung eine optimale Vorspannung zu erteilen.
Damit der FET-Feuchtigkeitssensor als Feuchtigkeitssensor
arbeitet, d. h., die Änderung einer elektrostatischen
Kapazität C s der feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung aufgrund
der Feuchtigkeit in einer Atmosphäre erfaßt, ist
eine Wechselspannung V A (AC) unabdingbar.
Wenn der Widerstand R B , falls dessen Widerstandswert im Vergleich
zur Impedanz (2 fC S )-1 der feuchtigkeitsempfindlichen
Einrichtung bei Frequenz f ausreichend groß ist,
mit dem Film 8 und dem feuchtigkeitsdurchlässigen Gate-Elektrodenfilm
10 verbunden ist, ist der Widerstand von
R B vernachlässigbar und die Wechselspannungskomponente
V G (AC) der Gate-Spannung V G kann durch Gleichung (3)
dargestellt werden:
Dies bedeutet, daß, da V G (AC) mit den Werten einer
elektrostatischen Kapazität Cs der feuchtigkeitsempfindlichen
Einrichtung bei Anlegen von V A (AC) einer gegebenen
Amplitude schwankt, das für einen Feuchtigkeitssensor
erforderliche Ausgangssignal als Wechselstrom-
oder Ausschlag des Drain-Stroms I D erfaßt werden kann.
Fig. 3 zeigt den Ausgang - die Kennlinie der relativen
Luftfeuchtigkeit, die experimentell gemessen wurde, während
der oben beschriebene FET-Feuchtigkeitssensor unter
Bedingungen betrieben wurde, bei denen die Werte der Festwiderstände
R B bzw. R L bei 10 Megohm und 1 Kilohm lagen,
V A (DC) 5 V und V A (AC) 10 kHz (100 mV rms) betrugen.
Um die Ausgangssignalstabilität des vorstehend beschriebenen
FET-Feuchtigkeitssensors aufzuzeigen, wurde die
Beziehung zwischen der Zeitdauer, während welcher das FET-Gerät
einer Atmosphäre mit einer relativen Luftfeuchtigkeit
von 60% ausgesetzt war, und dem Ausgangssignal des
Feuchtigkeitssensors untersucht und in Fig. 4 dargestellt,
wobei die Kennlinienkurve A die Drift des Ausgangssignals
des den Film 8 enthaltenden Versuchssensor zeigt,
während die Kennlinienkurve B die Drift des Ausgangssignals
des keinen Blockierfilm 8 enthaltenden Vergleichssensors
wiedergibt. Beide Sensoren wurden der Prüfung unter gleichen
Betriebs- und Meßbedingungen unterworfen und ihre
jeweiligen Ausgangssignale wurden durch einen relativen
Wert auf Basis des Anfangswerts des Ausgangssignals ausgedrückt.
Fig. 4 zeigt, daß die Verwendung des Blockierfilms
8 in signifikanter Weise wirksam ist, um das Ausgangssignal
des FET-Feuchtigkeitssensors über einen
langen Zeitraum stabil zu halten und daß die Drainstrom
(I D )-Drainspannung (V DS )-Kennlinie, die Drainstrom (I D )-
Gatespannung (V G )-Kennlinie, usw. des FET-Geräts stabil
sind, nicht driften und eine ausgezeichnete Reproduzierbarkeit
aufweisen. Im Gegensatz hierzu, wenn die
Hilfselektrode 8 nicht eingesetzt wird, wie bei der Kennlinienkurve
B der Fig. 4 gezeigt wird, zeigen sowohl die
I D -V DS -Kennlinie als auch die I D -V G -Kennlinie des FET-Geräts
einen großen Drift und sind hinsichtlich Reproduzierbarkeit
weit unterlegen. Darüber hinaus kann beobachtet
werden, daß die I D -V DS -Kennlinie und/oder die I D -V G -Kennlinie
von der Anfangskennlinie sehr verschieden sind,
selbst dann, wenn der AN-AUS-Vorgang oder die Polarität
beim Anlegen von V G umgekehrt werden. Diese Erscheinung
bedeutet, daß die Wanderung und Neuverteilung (Reorientierung)
von Unreinheiten und/oder Ionen in der feuchtigkeitsempfindlichen
Einrichtung und/oder der Grenzfläche zwischen
der feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung und dem Gate-Isolierfilm
aufgrund eines elektrischen Feldes eine
bemerkenswerte Wirkung auf die Charakteristiken der
FET-Geräte ausüben.
Um die Beständigkeit des FET-Feuchtigkeitssensors
gegenüber einer Umgebung unter strengen Bedingungen zu
untersuchen, wurde der Sensor einer hohen Temperatur
und hochfeuchter Atmosphäre (z. B. eine Temperatur von
60°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90 bis
95%) während mehr als 1000 Stunden ausgesetzt, aber
es wurde keine Änderung seiner Feuchtigkeitsempfindlichkeitskennlinie
festgestellt.
Die feuchtigkeitsempfindliche Einrichtung 9 wurde wie
folgt hergestellt: Celluloseacetatbutyrat wurde mit
Dicarbonsäure als Vernetzungsmittel (z. B. Terephthalsäure)
in einem Verhältnis von 5 : 2, bezogen auf das Gewicht,
vermischt. Die Mischung in einer Dimethylsulfoxidlösung
von ausreichender Viskosität gelöst und die erhaltene
Lösung auf den Film 8 aufgetragen, luftgetrocknet
und dann einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur
von 100 bis 200°C zur Bildung eines vernetzten Films
als feuchtigkeitsempfindliche Einrichtung unterzogen.
Ein FET-Feuchtigkeitssensor wurde unter Verwendung
des so erhaltenen Films in gleicher Weise, wie in Beispiel 1
beschrieben, hergestellt. Die Feuchtigkeitsempfindlichkeitskennlinie
des FET-Feuchtigkeitssensors
wurde in der gleichen in Beispiel 1 beschriebenen Weise
untersucht und es zeigte sich, daß eine lineare Beziehung
zwischen der Ausgangskennlinie und der relativen Luftfeuchtigkeit
in dem gesamten Bereich von 0% bis 100%
relativer Luftfeuchtigkeit besteht. Selbst wenn der FET-Feuchtigkeitssensor
über 1000 Stunden lang einer hohen
Temperatur und hochfeuchter Atmosphäre (60°C, 90 bis 95%
relative Luftfeuchtigkeit) ausgesetzt und der Feuchtigkeitssensor
mit organischen Chemikalien behandelt wurde,
bestätigte sich, daß sich die Feuchtigkeitsempfindlichkeitskennlinie
des Sensors nicht änderte.
Die feuchtigkeitsempfindliche Einrichtung 9 wurde wie
folgt hergestellt: Celluloseacetatbutyrat wurde mit einer
Epoxy-Verbindung (z. g. 1,3-Butadiendiepoxid oder 1,7-Octadiendiepoxid)
als Vernetzungsmittel in einem Verhältnis
von 5 : 2, bezogen auf das Gewicht, vermischt, die Mischung
dann in einer Dimethylsulfoxidlösung mit ausreichender
Viskosität gelöst und die erhaltene Lösung auf den Blockierfilm
8 aufgetragen, luftgetrocknet und dann einer Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 100 bis 200°C zur
Bildung eines vernetzten Films als feuchtigkeitsempfindlicher
Einrichtung 9 unterzogen. Unter Verwendung des so
erhaltenen Films wurde ein FET-Feuchtigkeitssensor
in der gleichen in Beispiel 1 beschriebenen Weise hergestellt.
Der FET-Feuchtigkeitssensor wurde dann den
gleichen, in Beispiel 1 und 2 beschriebenen Prüfungen
unterworfen und lieferte dieselben ausgezeichneten Ergebnisse,
wie in Beispiel 1 und 2 beschrieben.
Claims (2)
1. Feuchtigkeitssensor vom Feldeffekttransistor-Typ aus
einer Feldeffekttransistor-Einrichtung, die mit einer
feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung ausgestattet ist,
deren elektrostatische Kapazität oder elektrische Leitfähigkeit
sich mit der Absorption und Desorption von Wasserdampf
oder Feuchtigkeit ändert, dadurch
gekennzeichnet, daß die feuchtigkeitsempfindliche Einrichtung ein Film aus
Celluloseacetatbutyrat ist, das durch Umsetzen mit mindestens
einer Verbindung aus der Gruppe der Verbindungen
mit zwei oder mehr Isocyanatgruppen, der Verbindungen mit
zwei oder mehr Epoxygruppen, der Verbindungen mit zwei
oder mehr Carboxylgruppen und der Säureanhydride von Carbonsäuren
vernetzt worden ist, und der auf einem Gate-Isolierfilm
der Feldeffekttransistoreinrichtung zur Ausbildung
einer Elektrodenstruktur angeordnet ist mit
einer an der Grenzfläche zwischen dem Gate-Isolierfilm
und der feuchtigkeitsempfindlichen Einrichtung angeordneten
Hilfselektrode für das Anlegen einer Drift-Beseitigungsspannung
an die feuchtigkeitsempfindliche Einrichtung.
2. Feuchtigkeitssensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der Feldeffekttransistoreinrichtung
um eine MOS- oder MIS-Feldeffekttransistoreinrichtung
handelt.
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