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Drehzahlregler für elektrisch angetriebene Ringspinnmaschinen. Bei
elektrisch angetriebenen Ringspinnmaschinen erfolgte die Regelung der Uandrehungszahl
entsprechend der Rinbgbankibewegung bisher stets in .der Weise, daB von dem Drehzahlregler
aus periodisch eine Verstellung der Bürsten., entgegen einer Kraft, die die Bürsten
in die der niedrigsten Tourenzahl entsprechende Stellung zurückzuführen sucht, vorgenommen
wird. Trägt man die auf :diese Weise erhaltenen Tourenzahlen; -als Funktion der
Zeit auf, so erhält man einen Wellenzug, der sich als eine fortlaufend aneina-nderrei@hende
Anzahl von auf gemeinsamer Basis stehenden Bögen darstellt; die Basis entspricht
dabei der :höchsten :Stellung der Ringbank bzw. der für die jeweilige Periode eingestellten
niedrigsten Tourenzahl, und die Tätigleeit des Reglers besteht darin,
die
Bürsten so zu verstellen, daß sich die Drehzahl gegenüber dieser Basis mehr oder
weniger hebt. Gleichzeitig kann die Basis selbst, insbesondere beim An- und Abspinnen,
durch den Drehzahlregler verändert werden.
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Es hat sich nun durch Versuche gezeigt, daß bei den einzelnen Perioden
die höchste Drehzahl, die für die niedrigste Stellung der Ringbank in Frage kommt,
unbedenklich auch schon einige Zeit vor und nach dieser Stellung angewandt werden
kann. In diesem Falle müßte d-e Regelung also derart erfolgen, daß in der graphischen
Darstellung die Wellen oben abgeflacht sind, wie dies in Abib. i der Zeichnung veranschaulicht
ist. In dieser Abbildung ist x die bisher als Regelungsbasis benutzte untere Begrenzung
lind y die obere Begrenzung der Wellen der Regulierkurve; F ist :der Flächeninhalt
der einer Periode entsprechenden Welle und V der Inhalt der zwischen den Wellen
befindlichen Flächen. Es ist ersichtlich, daß bei einer Regelung, wie sie in Abb.
i dargestellt ist, das Verhältnis von F du h groß und dementsprechend -die
Arbeitsleistung der. Maschine wesentlich gesteigert ausfällt.
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Die Betrachtung der Abb. i zeigt, :daß man, um eine solche Regeltrug
zu verwirklichen, im Gegensatz zu .der (bisher üblichen Regelungsweise von der oberen
Begrenzungskurve y als Basis ausgehen !kann. Manbraucht dann nur, entgegen einer
Kraft, welche die höchste Drehzahl einzustellen bestrebt ist, absatzweise die Umdrehungsgeschwindigkeit
bis auf das durch die untere Basis gegebene Maß herabzusetzen. Eine solche Regelungsweise
ergibt .den weiteren Vorteil, @daß das gewünschte Bewegungsgesetz mit baulich einfachen
und durch einfache Mittel veränderbaren iGetrieben! verwiriklioht werden kann. Zur
Erzeugung der intermittierenden Bewegung kommt hier ein als offenes Kurbelschleifengetriebe
zu bezeichnendes Getriebe zur Anwendung, d. h. ein Getriebe, bei welchem die Kurbelschleife
mit der antreibenden Kurbel nicht zwangläufig verbunden ist, sondern :sich von dieser
zeitweise trennen kann. Das Getriebe wird am einfachsten durch eine umlaufende Rolle
verwirklicht, welche auf einem Teil ihres Umlaufs an . einem Schwinghebel zur Anlage
kommt.
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Betrachtet man die für den Spinnprozeß erforderliche Änderung,der
Basis, so findet man, daß diese in ihrem mittleren Teil mit großer Annäherung durch
eine Gerade ersetzt werden kann. Infolgedessen ist auch für die Verwirklichung dieses
Bewegungsgesetzes ein gleiches, absatzweise wirkendes Getriebe verwendbar. In diesem
Falle ergibt sich ein sehr einfacher Aufbau der Reguliervorrichtung, die sich da-3urch
kennzeichnet, daß eine die Bürsten in -lie Stellung der höchsten Drehzahl verschiebende
Kraft auf einen .Schwinghebel wirkt, .ler sich an einen durch die Schaltbewegung
4er Ringbank in Umlauf versetzten Anschlag anlegt und von diesem zeitweise mittels
eines Winkelhebels abgehoben wird, indem dieser furch eine entsprechend der Hubbewegung
ler Ringbank in Drehung versetzte Kurbel intermittierend ausgeschwungen wird, wobei
durch einen für den Winkelhebel .vorgesehenen festen Anschlag das 2Maß, um welches
beide Hebel der Bürstenstellkraft folgen können, begrenzt ist. Hierbei ist es .möglich,
durch Verstellung dieses festen Anschlages, durch Verschiebung des Berührungspunktes
zwischen den beiden Hebeln sowie durch Drehung des die intermittierende Bewegung
auf den Schwinghebel übertragenden Armes in einfachster Weise jedes gewünschte Regelungsdiagramm
zu erzielen. Dies ist ein erheblicher Vorteil des neuen Drehzahlreglers gegenüber
den bisher bekannten Vorrichtungen, bei dienen zur Erzielung ider gewünschten Drehzahländerungen
meist Kurvenscheiben Verwendung finden. Hier sind die Drehzahländerungen in bezog
auf ihre Größen und Zeiten von den festliegenden Kurven abhän-gig, die zuvor
den Betriebsverhältnissen der Spinnmaschine .entsprechend durch umständliches Ausprobieren
ermittelt werden @müßten. Beim Wechseln der Antriebsverhältnisse müssen -die Kurvenscheiben
durch andere ersetzt werden. Auch gegenüber anderen. Regelvorrichtungen, die alle
sehr kompliziert sind, zeichnet sich die Vorrichtung gemäß der Erfindung durch die
Einfachheit der Mittel aus, gemäß welchen die Änderung der Drehzahlverhältnisse
erzielt werden kann.
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In der Zeichnung ist Abb.2 eine Ansicht und Abb. 3 ein senkrechter
Schnitt der neuer. Reguliervorrichtung.
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Auf der Welle a, die von der Her welle ,der Spinnmaschine angetrieben
wird, sitzt fest die Kurbel b mit der auf dem Kurbelzapfen befindlichen Rolle c.
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Die Rolle c steuert den um d drehbaren Winkelhebel e f, dessen
Arm f mit einer verstellbaren Rolle g versehen ist und außerdem den Anschlag
h. (besitzt, dessen Bewegung durch die Stellschraube o begrenzt wird.
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!Das Zahnrädchen i steht mit -dem Schaltwerk der Ringbank in Verbindung
und treibt auf das Stirnrad k, an welchem die Rolle c, sitzt.
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Der Winkelhebel l in, der um den Punkt r
schwingt, wird
durch ein Gewicht an der Bürstenverstellvorrichtung des Motors in der Pfeilrichtung
gegen die Rolle c,, gedrückt.
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Beim Anspinnen liegt -der Hebel l in der Stellung A .auf c, auf und
wird sich langsam nach der Stellung B bewegen, ohne daß ,der
Hebel
l vorerst von dem Hubhebel e f @beeinflußt wird. Mit fortschreitender
Schaltibewegung der Ringbank wird Hebel 1, der mit der Bürsternverstellvorrichtung
des Motors in Verbindung steht, durch die Rolle c über den Hebel e f, Rolle
g und meinen sich dauernd wiederholenden Lind dabei stetig sich vergrößernden Ausschlag
bei fallender Basis nach C erfahren, bis der Anschlag lt an der Schraube o anschlägt.
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Nach Beendigung des Kötzeransatzes verläßtdie Rolle c, den Hebel 1.
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Die Ausschläge des Hebels 1, die den einzelnen :Ringbankhühen entsprechen,
sind nun alle gleich groß und stehen auf derselben Basis.
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Die Größe dieser Schwingungen läßt sich mit der Rolle g einstellen,
ihre Basis dagegen mit der Schraube o. Durch Verstellen des Winkels am Winkelhebel
l m lassen sich :die Zeiten verändern.
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Vor Beendigung des Abzuges hebt die Rolle c,, den Hebel l an der Stelle
p -fortschreit:end mit der Schaltbewegung der Ringbank wieder an.
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Der Anschlag h kommt dadurch außer Berührung mit o, wodurch sich die
Ausschläge des Hebels l !bei steigender Basis verkleinern.
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:Dem Umstande, daß an der Ringspinnmaschine die Zeiten für :das Senken
der Ringbank kürzer als für -Heben derselben sind, wird @dadurch Rechnung getragen,
:d@aß' die Rolle c beim. Heben der Bank an Iden längen Arm des Hebels e angreift,
@ wäihren:d für das Senken der Ringbank der kürzere !Arm des Hebels e in Wirkung
tritt. -Ebenso kommen ,für das An- und .Abspinnen cles Kötzers die sich selbsttätig
ergebenden verschiedenen 11elbelarmlängen des Hebels l vorteilhaift !zur Ausnutzung.