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Vorrichtung für die Winkelverstellung der Schließstange
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einer Schranktür oder einer vergleichbaren Einrichtung =================================================================
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Winkelverstellung der
Schließstange einer Schranktür oder einer vergleichbaren Einrichtung, bei der das
Schließen des Türflügels durch mit Haken versehene Schließstangen erfolgt, wobei
die Haken infolge der Winkelverstellung der Schließstange entsprechende Sitze umgreifen,
die am Schrank selbst oder am anderen Türflügel angebracht sind.
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Diese Art von Türverschlüssen setzt sich immer mehr durch, nachdem
für die Herstellung von Schranktüren anstelle von Massivholzplatten vermehrt Spanplatten,
Tischlerplatten oder Furnierplatten verwendet werden. Diese vor allem aus Gründen
der Wirtschaftlichkeit in wachsendem Umfang eingesetzten'Platten neigen dazu, sich
im Laufe der Zeit zu verziehen. Hier leistet die Schließstange insofern gute Dienste,
als sie die Türflügel in geschlossenem Zustand unter Dauerspannung hält.
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Die Winkelverstellung der Schließstange durch einen mit einem Schlüssel
oder mit einem einfachen Drehknopf betätigten Schließzylinder bringt allerdings
einige Schwierigkeiten mit sich, und zwar insofern, als zwei Bauteile (Zylinder
und Stange) drehbar, d.h. kinematisch um lotrecht zueinander liegende Achsen verkettet
werden müssen.
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Nach den Gesetzen der angewandten Mechanik bietet sich für derartige
Fälle der Einsatz von Kegelradvorgelegen an. Diese konstruktiv einfache Lösung (nur
zwei Bauteile) kommt jedoch in der Regel wegen der durch die beiden Kegelräder ziemlich
kostenintensiven Herstellung nicht in Betracht.
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Daher werden kostengünstigere Vorrichtungen bevorzugt, die allerdings
durch eine größere Anzahl von Einzelteilen die Vorrichtung als Ganzes komplizieren
und vor allem mehr Platz für den Einbau benötigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach konstruierte
Vorrichtung zu verwirklichen, die kosten- und platzsparend auszuführen ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig durch eine Vorrichtung des obengenannten
Typs gelöst, die aus einer koaxial und drehfest mit der Schließstange verbundenen
zylindrischen Hülse, einem tangential in die Hülse eingearbeiteten Zahnsegment und
aus zumindest einem am Drehschieber eines Schließzylinders exzentrisch angebrachten
Zapfen besteht, der in das Zahnsegment der Hülse eingreift.
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Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehen
aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels hervor, das in den Zeichnungen
dargestellt ist.
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Es zeigen: Fig. 1 die perspektivische Darstellung eines mit einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung versehenen Schranks und
Fig. 2 die
perspektivische Darstellung der Vorrichtung aus Fig.
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1.
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In den Figuren ist mit 1 ein schematisch dargestellter Schrank mit
einem Türflügel 2 bezeichnet; an dessen Innenseite eine Schließstange 3 drehbar
montiert ist. Die Schließstange 3 ist mit Haken 5 versehen, die in entsprechende
Sitze 6 eingreifen. Bei dem mit 1 bezeichneten Schrank sind zwei Haken 5 als Teil
der Schließstange 3 ausgeführt, während die entsprechenden Sitze 6 aus zwei am Schrank
1 angebrachten Haltestiften bestehen.
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Die Schließstange 3 ist in zwei axial fluchtende Abschnitte 3a,3b
unterteilt und wird winkel genau durch eine insgesamt mit 10 bezeichnete Vorrichtung
betätigt, die zwischen den beiden Abschnitten 3a und 3b angebracht ist.
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Die Vorrichtung 10 besteht aus einem tragenden Mantel 12, der mit
zwei gebohrten FZnsdenl3,14 zur Befestigung des Mantels 12 an der Innenseite des
Türflügels 2 versehen ist.
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In den Mantel 12 ist koaxial zur Schließstange 3 ein zylindrischer
Sitz 18 eingearbeitet, in welchen eine Hülse 19 drehbar eingesetzt ist, die axial
an einer Seite durch einen ringförmigen Anschlag 20 geführt und an der anderen Seite
durch einen abnehmbaren Ring 21 gehalten wird.
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Die Hülse 19, die durch herkömmlich ausgeführte prismatische Passungen
zwischen die beiden Abschnitte 3a,3b der Schließstange 3 eingespannt ist, dreht
sich demzufolge mit der Schließstange 3 mit.
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Lotrecht zum Sitz 18 schließt sich ein zweiter, im wesentlichen zylindrisch
ausgeführter Sitz 23 an, der als Aufnahme für einen von der Außenseite des Schranks
1 durch eine Bohrung 25 im Türflügel 2 her zugänglichen Schließzylinder 24 dient.
Der Schließzylinder
24 umfaßt ein Gehäuse 26, in dem ein winkelverstellbarer
Drehschieber 27.läuft, der beispielsweise durch einen Schlüssel 28 betätigt wird.
In den Sitz 23 ist.ein kreisförmiger Vorsprung 30 eingearbeitet, der mit einer am
Gehäuse 26 des Schließzylinders 24 angebrachten Nut 31 zusammenwirkt, um den Schließzylinder
24 im Sitz 23 zu blockieren. Ferner sind'herkömmliche und daher nicht dargestellte
Teile für die winkelgenaue Blockierung des Gehäuses 26 im Sitz 23 vorgesehen.
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An der Hülse 19 ist in Höhe des Schließzylinders 24 ein tangential
verlaufendes Zahnsegment 35 angebracht, das beim dargestellten Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung drei Einbuchtungen 36 umfaßt, die durch zwei axial
angeordnete Zähne 37 voneinander getrennt sind.
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Das Zahnsegment 35 ist mit mindestens einem der Zapfen 38,39 im Eingriff,
die in axialer Richtung exzentrisch am Drehschieber 27 des Schließzylinders 24 angebracht
sind, und zwar einander diametra gegenüberliegend, so daß sie wechselweise und hintereinander
in die Einbuchtungen 36 des Zahnsegments 35 eingreifen können.
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Die Zähne 37 sind vorzugsweise mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet,
während die Einbuchtungen 36 einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen; dementsprechend
sind die Zapfen 38,39 im wesentlichen kegelstumpfförmig und damit passend zum Querschnitt
der Einbuchtungen 36 ausgeführt.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende:
Durch winkelgenaues Verstellen des Drehschiebers 27 des'Scbließzylinders 24 mit
dem Schlüssel 28 bewirken die Zapfen 38,39 eine Winkelverstellung der Hülse 19 im
Sitz 18 dadurch, daß bei jeder vollen Umstehung des Schlüssels 28 der Zapfen 38
bzw. 39 die Hülse 19 um einen Zahn 37, d.h. um einen Winkel verstellt, der dem Winkelabstand
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zähnen 37 entspricht. Da zwei Zapfen 38,39 vorhanden
sind, entspricht jeder
Umdrehung des Schlüssels 28 eine Winkelverstellung
der Hülse 19 um zwei Zähne 37. Durch entsprechende Auslegung der Teileabmessungen
wird bewirkt, daß die Verstellung in der Größenordnung erfolgt, die notwendig ist,
damit die Haken 5 die Haltestifte 6 umgreifen bzw. freigeben können.
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Die Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt, daß die
in sie gesetzte Aufgabe insofern erfüllt ist, als es sich um eine kostengünstig
herzustellende (das kennzeichnende Zahnsegment wird in die Hülse eingefräst), einfache
und platzsparende Konstruktion handelt.
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Selbstverständlich kann die erfindungsgemäß ausgeführte Vorrichtung
auch bei anderen Einrichtungen Verwendung finden, bei denen - wie bei den Türflügeln
eines Schrankes - eine Schließstange im Winkel verstellt werden muß.
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Gerade wegen der besonders einfachen Bauweise könnte die erfindungsgemäße
Vorrichtung in bestimmten Fällen für die Winkelverstellung einer Schließstange anstelle
anderer, komplizierterer Hebelsysteme nutzbringend eingesetzt werden.
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So könnte beispielsweise bei Schubladen mit Zentralverriegelung, die
sich vor allem bei Büromöbeln zunehmend durchsetzen und bei denen der Schließvorgang
im allgemeinen durch die vertikale Verstellung von Schubriegeln erfolgt, die üblicherweise
durch unterschiedlich ausgebildete Hebelsysteme betätigt werden, vorteilhaft (beispielsweise
durch Einbau eines mit einem Zahnsegment zusammenwirkenden Kegelrades) durch eine
horizontal winkelverstellbare Schließstange unterstützt werden, die durch eine erfindungsgemäß
ausgeführte Vorrichtung betätigt wird.
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