-
Drehstangenschloß.
-
Die Erfindung betrifft ein Drehstangenschloß mit einem Schloßkasten,
einem in dem Schloßkasten versch1.ebbar gelagerten Schloßriegel, einer in dem Schloßkasten
drehbar gelagerten Drehstangenantriebsbuchse und einer Aufnahme für eine Schließvorrichtung
bzw. für ein Schließhilfsmittel, wobei die Schlreßvorrichtung bzw. das Schließhilfsmittel
einen Mitnehmer aufweist und mit Hilfe des Mitnehmers der Schloßriegel verschiebbar
und die Drehstangenantriebsbuchse drehbar sind.
-
Drehstangenschlösser der zuvor beschriebenen Art, auch Espagnolette-Schlösser
genannt, sind als eine besondere Art von Möbelschlössern seit langem und in verschiedenen
Ausführungsformen bekannt (vgl. z. B. die DE-PSen 24 35 833, 25 21 338 und 25 30
080, das DE-GM 75 41 771, die CH-PS 575 o62 und die OE-PS 324 881). Dabei ist es
auch bekannt, die Drehstangenschlösser so zu gestalten, daß unterschiedliche Schließvorrichtungen
bzw. Schließhilfsmittel - und damit unterschiedliche Schließmittel - verwendet werden
können; z. B. können als Schließmittel Zylinderschlüssel (in Verbindung mit entsprechenden
Schließzylindern), Bundbart- oder Möbelschlüssel (in Verbindung mit entsprechenden
Schlüsselführungsbuchsen) oder Dreholiven (in Verbindung mit entsprechenden Profilführungsbuchsen)
verwendet werden.
-
Wie zuvor ausgeführt, ist es bereits bekannt, Drehstangenschlösser
so zu gestalten, daß unterschiedliche Schließvorrichtungen bzw. Schließhilfsmittel
- und damit unterschiedliche Schließmittel - verwendet werden können. Jedoch sind
diese Drehstangenschlösser nicht optimal. Einerseits ist der Aufbau relativ kompliziert
und/oder aufwendig, andererseits werden nur Schließwinkel von 9o 0 oder von 180
° erreicht, schließlich sind nicht alle insgesamt vorhandenen Schließvorrichtungen
und Schließhilfsmittel (und damit nicht alle insgesamt vorhandenen Schließmittel)
verwendbar, insbesondere sind übliche Schließzylinder für Türschlösser, d. h. Profilzylinder
mit Hahnprofil, nicht verwendbar.
-
Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, das zuvor beschriebene
Drehstangenschloß so auszugestalten und weiterzubilden, daß es einfacher und weniger
aufwendig aufgebaut ist, und daß es auch einen Schließwinkel von 360 ° zuläßt und
daß vor allem auch Schließzylinder für Türschlösser, d. h. Profilzylinder mit Hahnprofil,
verwendbar sind.
-
Das erfindungsgemäße Drehstangenschloß, bei dem die zuvor aufgezeigte
Aufgabe gelöst ist, ist zunächst und im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahme für eine Schließvorrichtung bzw. für ein Schließhilfsmittel so gestaltet
ist, daß ein (üblicher) Schließzylinder für Türschlösser, d. h. ein Profilzylinder
mit Hahnprofil, eingesetzt werden kann. Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß
ohne weiteres (übliche) Schließzylinder für Türschlösser, d. h. Profilzylinder mit
Hahnprofil, auch bei Möbelschlössern, insbesondere bei den in Rede stehenden Drehstangenschlössern,
eingesetzt werden können, - wenn die Aufnahme für eine Schließvorrichtung bzw. für
ein Schließhilfsmittel entsprechend gestaltet ist -, und daß man damit zu einem
Drehstangenschloß kommt, das einerseits einfacher und weniger aufwendig aufgebaut
ist, andererseits auch einen Schließwinkel von 36o ° zuläßt.
-
Im übrigen geht eine weitere Lehre der Erfindung, der - auch losgelöst
von der zuvor beschriebenen Maßnahme - besondere Bedeutung zukommt, dahin, bei dem
in Rede stehenden Drehstangenschloß den Schloßriegel und die Drehstangenantriebsbuchse
in bezug auf die senkrechte Hauptebene des Drehstangenschlosses mittig anzuordnen.
Die senkrechte Hauptebene des Drehstangenschlosses ist die Hauptebene, die parallel
zur Anbringungsfläche des Drehstangenschlosses, z. B. einer Schranktür, liegt. Das
erfindungsgemäße Drehstangenschloß ist also praktisch symmetrisch zu einer senkrechten
Hauptebene ausgeführt, so daß die senkrechte Hauptebene zugleich die Symmetrieebene
ist.
-
Dadurch, daß bei dem erfindungsgemäßen Drehstangenschloß der Schloßriegel
und die Drehstangenantriebsbuchse in bezug auf die senkrechte Hauptebene mittig
angeordnet ist, daß also das erfindungsgemäße
Drehstangenschloß
praktisch symmetrisch zu seiner senkrechten Hauptebene ausgeführt ist, kann das
erfindungsgemäße Drehstangenschloß ohne weiteres sowohl als rechtes als auch als
linkes Drehstangenschloß verwendet werden. Tatsächlich ist nämlich, ausgehend von
einem rechten Drehstangenschloß, nur eine Drehung des erfindungsgemäßen Drehstangenschlosses
um 180° um die senkrechte Hauptachse erforderlich, um zu einem linken Drehstangenschloß
zu kommen. (Die senkrechte Hauptachse ist dabei die in der senkrechten Hauptebene
liegende Mittelachse.) Im einzelnen gibt es verschiedene Möglichkeiten, das erfindungsgemäße
Drehstangenschloß aus zugestalten und weiterzubilden, was im folgenden nur beispielhaft
erläutert werden soll.
-
Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Drehstangenschloß die Drehstangenantriebsbuchse
teilweise mit einer äußeren Verzahnung versehen, ist der Drehstangenantriebsbuchse
ein Drehstangenantriebselement mit einer mit der Verzahnung der Drellstangenantriebsbuchse
kämmenden Verzahnung zugeordnet, und ist das Drehstangenantriebselement mittels
des Mitnehmers der Schließvorrichtung bzw. des Schließhilfsmittels - direkt oder
indirekt, z. B. über den Schloßriegel - verschiebbar. Bei Drehstangenschlössern
der in Rede stehenden Art wird bekanntlich mittels des Mitnehmers der Schließvorrichtung
bzw. des Schließhilfsmittels einerseits eine Translationsbewegung des Schloßriegels,
andererseits eine Rotationsbewegung der Drehstangenantriebsbuchse (und damit der
zugeordneten Drehstange bzw. der zugeordneten Drehstangen) erzeugt, - wobei häufig
die Rotationsbewegung der Drehstangenantriebsbuchse aus der Translationsbewegung
des Schloßriegels abgeleitet wird. Dieses bekannte Prinzip ist bei der zuvor beschriebenen
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Drehstangenschlosses in besonders einfacher
Weise verwirklicht.
-
Nach einer weiteren Lehre der Erfindung, der besondere Bedeutung zukommt,
ist bei dem erfindungsgemäßen DrehstangenschloR das Drehstangenantriebselement in
bezug auf die senkrechte Hauptebene des Drehstangenschlosses symmetrisch ausgeführt.
Im einzelnen kann dabei das Drehstangenantriebselement zwei mit Abstand voneinander
vorgesehene und zueinander parallel verlaufende Zahnstangen aufweisen und die Drehstangenantriebsbuchse
zwischen den Zahnstangen des Drehstangenantriebselementes angeordnet sein. Daß das
Drehstangenantriebselement zwei Zahnstangen aufweist, heißt natürlich nicht, daß
das Drehstangenantriebselement aus mehreren Teilen besteht. Vielmehr wird man zweckmäßigerweise
die Zahnstangen (mit einander zugewandten Verzahnungen) dadurch realisieren, daß
man das Drehstangenantriebselement etwa U-förmig ausführt und die U-Schenkel mit
innenliegenden Verzahnungen als Zahnstangen realisiert.
-
Es ist bereits ausgeführt worden, daß das erfindungsgemäße Drehstangenschloß
ohne weiteres sowohl als rechtes als auch als linkes Drehstangenschloß verwendet
werden kann und daß es, ausgehend von einem rechten Drehstangenschloß, nur einer
Drehung um 180 ° um die senkrechte Hauptachse bedarf, um zu einem linken Drehstangenschloß
zu kommen Dabei ändert sich dann ohne weiteres, wie gewollt, die Schließrichtung
des Schloßriegels, jedoch ändert sich zunächst die Drehrichtung der Drehstangenantriebsbuchse
nicht. Nun ist es jedoch zumeist erwünscht, daß sich beim übergang von einer Verwendung
als rechtes Drehstangenschloß auf eine Verwendung als linkes Drehstangenschloß auch
die Drehrichtung der Drehstangenantriebsbuchse ändert. Diese Möglichkeit ist in
einfacher Weise nach einer weiteren Lehre der Erfindung dann gegeben, wenn die Drehstangenantriebsbuchse
in einer ersten Position sowie in einer zweiten, gegenüber der ersten Position um
9o ° versetzten Position zwischen den Zahnstangen
des Drehstangenantriebselementes
angeordnet sein kann.
-
Bei dieser Ausführungsform kämmt die Verzahnung der Drehstangenantriebsbuchse
in der ersten Position mit einer Zahnstange des Drehstangenantriebselementes, in
der zweiten, gegenüber der ersten Position um 9o ° versetzten Position mit der anderen
Zahnstange des Drehstangenantriebselementes.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Drehstangenschloß,
an einer Schranktür als linkes Drehstangenschloß montiert, Fig. 2 ein erfindungsgemäßes
Drehstangenschloß, an einer Schranktür als rechtes Drehstangenschloß montiert, Fig.
3 einen Schnitt durch das Drehstangenschloß nach Fig. 1 längs der Linie III - III,
Fig. 4 einen Schnitt durch das Drehstangenschloß nach Fig. 3 längs der Linie IV
- IV, Fig. 5 als für das erfindungsgemäße Drehstangenschloß verwendbares Schließmittel
ein Profilzylinder mit Hahnprofil, also ein (üblicher) Schließzylinder für Türschlösser,
Fig. 6 als für das erfindungsgemäße Drehstangenschloß verwendbares Schließmittel
ein Bundbart-Schlüssel in Verbindung mit einer entsprechenden Schlüsselführungsbuchse,
Fig.
7 als für das erfindungsgemäße Drehstangenschloß verwendbares Schließmittel ein
Möbelschlüssel in Verbindung mit einer entsprechenden Schlüsselführungsbuchse und
Fig. 8 als für das erfindungsgemäße Drehstangenschloß verwendbares Schließmittel
eine Dreholive in Verbindung mit einer entsprechenden Profilführungsbuchse.
-
Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Drehstangenschloß besteht im
wesentlichen aus einem Schloßkasten 1, einem in dem Schloßkasten 1 verschiebbar
gelagerten Schloßriegel 2, einer in dem Schloßkasten 1 drehbar gelagerten Drehstangenantriebsbuchse
3 und einer Aufnahme 4 für eine Schließvorrichtung bzw. für ein Schließhilfsmittel,
wobei die Schließvorrichtung bzw. das Schließhilfsmittel einen Mitnehmer 5 aufweist
und mit Hilfe des Mitnehmers 5 der Schloßriegel 2 verschiebbar und die Drehstangenantriebsbuchse
3 drehbar sind.
-
Das dargestellte Drehstangenschloß ist nun so gestaltet, daß unterschiedliche
Schließvorrichtungen bzw. Schließhilfsmittel - und damit unterschiedliche Schließmittel
- verwendet werden können. Dazu ist die Aufnahme 4 für eine Schließvorrichtung bzw.
-
für ein Schließhilfsmittel so gestaltet, daß, wie in Fig. 5 dargestellt,
ein Profilzylinder 6 mit Hahnprofil, also ein (üblicher) Schließzylinder für Türschlösser,
eingesetzt werden kann. Dann können auch, wie in Fig. 6 dargestellt, ein Bundbartschlüssel
7 mit einer Schlüsselführungsbuchse 8, wie in Fig. 7 dargestellt, ein Möbelschlüssel
9 mit einer Schlüsselführungsbuchse 1o oder, wie in Fig. 8 dargestellt, eine Dreholive
11 mit einer Profilführungsbuchse 12 verwendet werden.
-
Wie insbesondere die Fig. 1, 2 und 4 zeigen, sind bei dem erfindungsgemäßen
Drehstangenschloß der Schloßriegel 2 und die Drehstangenantriebsbuchse 3 in bezug
auf die senkrechte Hauptebene 13 des Drehstangenschlosses mittig angeordnet. Die
senkrechte Hauptebene 13 des Drehstangenschlosses ist die Hauptebene, die parallel
zur Anbringungsfläche des Drehstangenschlosses, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
einer Schranktür 14, liegt. Das erfindungsgemäße Drehstangenschloß ist also praktisch
symmetrisch zu seiner senkrechten Hauptebene 13 ausgeführt, so daß die senkrechte
Hauptebene zugleich die Symmetrieebene ist.
-
Dadurch, daß bei dem erfindungsgemäßen Drehstangenschloß der Schloßriegel
2 und die Drehstangenantriebsbuchse 3 in bezug auf die senkrechte Hauptebene 13
mittig angeordnet sind, kann das erfindungsgemäße Drehstangenschloß ohne weiteres
sowohl als linkes Drehstangenschloß, wie in Fig. 1 dargestellt, als auch als rechtes
Drehstangenschloß, wie in Fig. 2 dargestellt, verwendet werden. Ausgehend von einem
linken Drehstangenschloß (Fig. 1) ist nämlich nur eine Drehung des erfindungsgemäßen
Drehstangenschlosses um 180 ° um die senkrechte Hauptachse 15 erforderlich, um zu
einem rechten Drehstangenschloß (Fig. 2) zu kommen. (Die senkrechte Hauptachse 15
ist dabei die in der senkrechten Hauptebene 13 liegende Mittelachse.) Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist bei dem erfindungsgemäßen Drehstangenschloß die Drehstangenantriebsbuchse
3 teilweise mit einer äußeren Verzahnung 16 versehen, ist der Drehstangenantriebsbuchse
3 ein Drehstangenantriebselement 17 mit einer mit der Verzahnung 16 der Drehstangenantriebsbuchse
3 kämmenden Verzahnung 18 zugeordnet und ist das Drehstangenantriebselemente 17
mittels des Mitnehmers 5 - indirekt, nämlich über den Schloßriegel 2 - verschiebbar.
Mittels des Mitnehmers 5
wird also einerseits eine Translationsbewegung
des Schloßriegels 2, andererseits eine Rotationsbewegung der Drehstangenantriebsbuchse
3 (und damit der zugeordneten Drehstange 19, 20) erzeugt, - wobei die Rotationsbewegung
der Drehstangenantriebsbuchse .3 aus der Translationsbewegung des Schloßriegels
2 abgeleitet wird.
-
Wie die Fig. 4 zeigtr ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Drehstangenschlosses das Drehstangenantriebselement 17 in
bezug auf die senkrechte Hauptebene 13 des Drehstangenschlosses symmetrisch ausgeführt.
Im einzelnen weist dabei das Drehstangenantriebselement 17 zwei mit Abstand voneinander
vorgesehene und zueinander parallel verlaufende Zahnstangen 21, 22 auf und ist die
Drehstangenantriebsbuchse 3 zwischen den Zahnstangen 21, 22 des Drehstangenantriebselementes
1 angeordnet. Dabei sind die Zahnstangen 21,- 22 (mit einander zugewandten Verzahnungen
18) dadurch realisiert, daß man das Drehstangenantriebselement 17 etwa U-förmig
ausgeführt und die U-Schenkel mit den innenliegenden Verzahnungen 1.8 als Zahnstangen
21, 22 realisiert hat.
-
Wie bereits ausgeführt, kann das erfindungsgemäße Drehstangenschloß
ohne weiteres sowohl als linkes Drehstangenschloß (Fig. 1) als auch als rechtes
Drehstangenschloß (Fig. 2) verwendet werden.
-
Dazu bedarf es, ausgehend von einem linken Drehstangenschloß (Fig.
1), nur einer Drehung um 180 ° um die senkrechte Hauptachse 15, um zu einem rechten
Drehstangenschloß (Fig. 2) zu kommen.
-
Dabei ändert sich dann ohne weiteres, wie gewollt, die Schließrichtung
des Schloßriegels 2. Damit sich auch die Drehrichtung der Drehstangenantriebsbuchse
3 ändert, kann die Drehstangenantriebsbuchse 3 in einer ersten Position sowie in
einer zweiten, gegenüber der ersten Position um 9o 0 versetzten Position zwischen
den Zahnstangen 21, 22 des Drehstangenantriebselementes 17
angeordnet
sein. In der ersten Position kämmt die äußere Verzahnung 16 der Drehstangenantriebsbuchse
3 mit der Verzahnung 18 der Zahnstange 21 des Drehstangenantriebselementes 17. In
der zweiten, gegenüber der ersten Position um 9o ° versetzten Position kämmt die
äußere Verzahnung 16 der Drehstangenantriebsbuchse 3 mit der Verzahnung 18 der Zahnstange
22 des Drehstangenantriebselementes 17.
-
Leerseite