DE3526282A1 - Bruehwasserzulauf mit verteilerkammern fuer kaffeemaschinen zur flaechenfoermigen wasserverteilung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Brühwasserzulauf mit einem Filterunterteil und Auslaufverschluß im Bo­ den, einem das Filterunterteil abdeckenden perforier­ ten Wasserverteiler und einem Aromadeckel oberhalb des Wasserverteilers mit eingeformten Einlauftrichter.

Ein solcher Brühwasserzulauf ist durch die DE-OS 14 54 148 und DE 34 11 612 A1 bekannt.

Bei der Wasserverteilung nach DE-OS 14 54 148 wird das Kaffeearoma durch die Wahl des Drucks und damit der Tem­ peratur des Pulvers gewählt. Durch die Einstellung eines Nebenweges, der den Wasserzulauf mit dem Kaffeeauslauf verbindet, geschieht diese Regulierung. Bei geringem Druck oder bei druckloser Wasserzuführung mit gleichzeitiger ge­ ringer Schräglage der Kaffeemaschine wird bei dieser Aus­ führung das Brühwasser nicht optimal über das Kaffeepulver verteilt.

Sinngemäß gilt dieser Nachteil auch für die DE 34 11 612 A1. Bei einer Schräglage der Kaffeemaschine läuft das Wasser nicht gleichzeitig allseitig gleich aus der Auffangschale des Wasserverteilers, so daß auch hier nur teilweise die ge­ samte Kaffeemehloberfläche mit dem Brühwasser in Berührung kommt. Selbst geringe Schräglagen der Abstellflächen in den Einbauküchen bewirken schon die großen Nachteile einer opti­ malen Wasserverteilung.

Bei den trichterförmigen Kaffeefiltern, die "per Hand" ge­ füllt werden, kommt neben dem Aromaverlust durch die offene Ausführung der Aromaverlust durch die geringe Verweilzeit des Brühwassers im oberen Trichterbereich, der flächen­ mäßig erheblich größer ist als der untere Bereich, hinzu. Alle bekannten Kaffeemaschinen führen nahezu kontinuierlich das Brühwasser zu, d. h. das Brühwasser steigt langsam im Kaffeefilter und verweilt eine gewisse Zeit oberhalb der Kaffeemehloberfläche wo keine Aromaaufnahme erfolgen kann. Das heiße Brühwasser kühlt lediglich nur ab. Zusätzlich kommt durch den kontinuierlichen Kaffeeauslauf aus der Öff­ nung im Filterunterteil eine Sogwirkung hinzu, die das Kaffeemehl nach unten drückt und regelrecht zu einer festen Masse zusammendrückt.

Das kontinuierlich nachströmende Brühwasser verfestigt durch sein Eigengewicht immer fester das Kaffeemehl und die Sog­ wirkung sorgt für eine komplette Verdichtung. Das aufgelocker­ te Kaffeemehl kann aber nur sein volles Aroma und seine Ge­ schmacks- und Duftnuancen abgeben, wenn es während der kom­ pletten Brühdauer auch aufgelockert bleiben kann. Das Kaffee­ wasser muß richtig sprudeln, wenn es in den Filter gegossen wird; nur kochendes Wasser hat die richtige Brühtemperatur. Weniger Temperatur: dünner Kaffee.

Der Kaffeefilter sollte immer vollgegossen und erst dann wieder gefüllt werden, wenn er ganz leer ist. Nur schwall­ weises Aufbrühen wirbelt das Kaffeemehl richtig durch. Und wenn das Kaffeemehl mit dem Wasser nur kurz, aber intensiv in Berührung kommt, ergibt sich eine ausgewogene Aromaauf­ nahme und voller Kaffeegenuß. Erst dann kann man die bereits erforschten 400 Aromastoffe, die beim Rösten geweckt werden, genießen.

Bei den herkömmlichen Kaffeemaschinen, die schon teilweise vorprogrammierbar sind, leidet die Kaffeequalität zusätzlich durch das abgestandene Wasser, das bis zum Abruf in der Kaffee­ maschine verweilt. Das eingefüllte Leitungswasser wird trübe und kleine Verunreinigungen lagern sich am Boden des Wasser­ behälters ab, wo sie nach Abruf der vorprogrammierten Zeit zwangsläufig in den Filter der Kaffeemaschine gelangen. Hier bedarf es auch noch einer weiteren Verbesserung. Hinzu kommt die nur einseitige Verwendung der Kaffeemaschine als "Nur Kaffeemaschine". Das heiße Brühwasser wird nur zum Aufbrühen des Kaffees genutzt, hervorgerufen durch die konstruktive Gestaltung der Filterform, die keine zusätzlichen Einsatzmöglichkeiten erlauben.

Der Erfindung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, bei den bekannten Kaffeemaschinen die Wasserverteilung zu verbessern, um eine bessere Auslaugung des Kaffeemehls zu erreichen, durch zusätzlichen Einsatz von Einlege­ böden im Filterunterteil weitere Einsatzmöglichkeiten im Haushalt zu gewährleisten wie z. B.

• - Einsatz als Eierkocher
  - Einsatz für Schnell- und Fertiggerichte,
  - sowie verschiedene Zubereitungen aus der Nahrungsmittelindustrie,

sowie den Einbau einer Filterpatrone mit Aktivkohle im Wasservorratsbehälter zu ermöglichen um den Einsatz als vorprogrammierbare Kaffeemaschine zu ermöglichen, ohne Aromaverluste zu erhalten.

Als zur Lösung dieser Aufgabe wesentlich werden die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 enthaltenen Merkmale vorgeschlagen.

In der nachfolgenden Beschreibung wird anhand der Zeich­ nungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 Brühwasserzulauf mit Verteilerkammern im Schnitt mit Filterunterteil, sowie Einlegeboden für Eier,

Fig. 2 Draufsicht des Brühwasserzulaufs mit Verteiler­ kammern und Auslauföffnungen im Boden des Wasser­ verteilers,

Fig. 4 Zusammenstellung der Kaffeemaschine mit Wahl- und Programmtaste, sowie Sinnbilder für Einsatz als Eierkocher,

Fig. 5 Wasserbehälter mit Filterpatrone, ausgebaut.

Fig. 3 Einsatz des Brühwasserzulaufs als eine Einheit mit dem Wasserverteiler fest mit der Kaffee­ maschine integriert, nur Filterunterteil ist auswechselbar.

Der Brühwasserzulauf 1 kann horizontal oder geneigt in den Einlauftrichter 2, der lose oder fest mit dem Aromadeckel 10 verbunden ist, kontinuierlich oder schwallweise, d. h. mit gezielten Intervallen bis zur mindestens 1 Tasse Brühwasser, gelangen wo er durch die Verteilerkammern 3, 4 flächenför­ mig vom Wasserverteiler mit perforiertem Boden 5, durch die Auslauföffnungen 9 zur Kaffeemehloberfläche 13 fließt. Das Kaffeemehl 12 liegt innerhalb einer Filtertüte 14 mit nahezu ebener Oberfläche 13 im Filterunterteil 11. Das Brühwasser gelangt zuerst in die Ringschale der Verteilerkammer 3, die sich sofort füllt. Bei weiterer Wasserzuführung durch den Brühwasserzulauf 1 läuft das Wasser oberhalb der Trennstege 6, die senkrecht, geneigt oder wellenförmig (Fig. 3) ausgebil­ det sind, in die weiteren Verteilerkammern 4. Die Höhe der Trennstege 6, 7 sind so ausgelegt, daß Schräglagen der Kaffee­ maschine bis zu 3% aufgefangen werden, ohne Beeinträchti­ gung des Brühwassers in den Verteilerkammern 4. Geneigte Abstellflächen in den Einbauküchen, Wohnwagen etc. haben somit keinen Einfluß auf eine gezielte flächenförmige Wasser­ verteilung. Mehrfache Versuche an Prototypen haben dies wie­ derholt bestätigt.

Der Einlauftrichter 2 im Aromadeckel 10 kann entfallen, wenn bei Neukonstruktionen der Kaffeemaschinen 29 der Brühwasser­ zulauf 1 durch den Aromadeckel 10 geführt wird und mit dem perforierten Wasserverteiler 5 als eine Einheit fest mit der Kaffeemaschine 29 integriert ist. (Fig. 3)

Der Wasserverteiler 5 bildet dann den Boden des Brühwasser­ zulaufs 1, wobei der Aromadeckel 10 den oberen Abschluß des Brühwasserzulaufs 1 bildet. Das Filterunterteil 11 wird je­ weils für den gewünschten Einsatz zugeführt. Die einzelnen Verteilerkammern 3, 4 können auch zusätzlich mit Trennstegen 8 ausgerüstet werden, so daß eine Segment-Kammerteilung ent­ steht. (Fig. 2)

Durch Einbau eines E-Moduls 30 mit integrierter Wahl- und Programmtaste und eingebauter Zeituhr kann die Kaffee­ maschine 29 auch für andere Einsatzmöglichkeiten benutzt werden. Die Wahl und Programmtaste im E-Modul 30 regelt die Temperatur des Brühwasserzulaufs 1, d. h. ca. 80 Grad Wassertemperatur für Kaffeezubereitung und ca. 95 Grad Wassertemperatur für den Einsatz als Eierkocher oder für Schnell- und Fertiggerichte, sowie einer schnellen Brühe. Für den Einsatz als Eierkocher kommt zusätzlich ein Ein­ legeboden 15 mit Griffstück 16 in das Filterunterteil 11. Die Eier 17 legen sich in die vorbereiteten Öffnungen des Einlegebodens 15, so daß eine einfache und saubere Hand­ habung beim Einlegen und Entnehmen gewährleistet ist. Die Wahl der Ausführung der Eier, d. h. weich, mittel oder hart richtet sich nach der Wasserfüllung im Wasserbehälter 24. Hierzu bedarf es einiger Erläuterungen:

Die normale Auslaufgeschwindigkeit des fertigen Kaffees aus dem Filterunterteil 11, der Auslauföffnung 19, die durch einen Auslaufverschluß 18 mechanisch oder elektrisch geregelt wird, beträgt ca. 1 Tasse Kaffee pro Minute, d. h. ca. 125 mL pro Minute. Ein normales Frühstücksei benötigt ca. 4-5 Minuten im kochenden Wasser bei Ausführung "mittel". Beim Einsatz der Kaffeemaschine 29 als Eierkocher füllt man also ca. 5 Tassen Wasser in den Wasserbehälter 24, stellt die Programmtaste auf Eier ein, d. h. Wassertemperatur 95 Grad und schaltet den Brühvorgang ein. Der Vorgang läuft nun ab wie bei der gewohnten Kaffeezubereitung. Nach Durchlauf des Wassers von 5 Tassen schaltet sich die Kaffeemaschine 29 wie bisher automatisch aus, die Eier sind fertig. Das Fil­ terunterteil kann mit dem Handgriff 21 aus der Kaffeemaschine genommen werden und durch Zuführung von Leitungswasser durch den Einlauftrichter 2, ohne Abnehmen des Aromadeckels 10, abgeschreckt werden. Je größer die Tassenzahl im Wasserbehäl­ ter 24 um so härter die Eier. Für die unterschiedlichen Aus­ führungen der Eier sind Sinnbilder auf dem Wasserbehälter 24 angebracht. Die Sinnbilder 31 sind parallel zur Tassenanzahl seitlich angebracht. (Fig. 4)

Der perforierte Wasserverteiler 5 ist zum Füllen von konischen oder zylindrischen Filterunterteilen 11 aus­ gelegt, d. h. als Nachrüstsatz für die vorhandenen Trich­ terformen oder als Erstausrüstung für Neukonstruktionen von Kaffeemaschinen. Für die Zubereitung von Schnell- und Fertiggerichten wird das zylindrische Filterunterteil 11 (Fig. 1) benötigt. Man füllt z. B. den Inhalt einer 5 Minuten Terrine der Fa. Maggi in das Filterunterteil 11 mit zylindrischen Seitenwänden und füllt ca. 1 ¹/₂ Tassen Wasser in den Wasserkasten 24, danach wird die Programm­ taste Eier gedrückt, d. h. ca. 95 Grad Brühtemperatur des Wassers und schaltet die Kaffeemaschine ein. Der Vorgang läuft nun automatisch ab. Nach dem Entleeren wird das Fil­ terunterteil 11 entnommen, der Inhalt umgerührt und ca. 4 Minuten wie gewohnt ziehen lassen. Fertig ist das Gericht. Nach dem Gebrauch wird das Filterunterteil 11 gründlich ge­ säubert und ist wieder für einen neuen Einsatz bereit. Der Wasserbehälter 24 kann durch den Einlauf 23 oder durch Herausnehmen aus der Kaffeemaschine 29 gefüllt werden. Aus diesem Grunde ist ein Handgriff 26 angebracht. Um einen ein­ wandfreien Gebrauch als vorprogrammierbare Kaffeemaschine 29 zu gewährleisten wird eine Filterpatrone 28 benötigt, die im Deckel 27 gelagert ist. Die Filterpatrone 28, die mit einer Aktivkohle gefüllt ist, reinigt das Leitungswasser im Wasserbehälter 24 durch ihre großen adsorptiven Fähigkeiten. Sie entnimmt dem Leitungswasser die organischen Verunreini­ gungen, die unangenehmen Geruchsstoffe, den geschmacksstören­ den Chlor und zusätzlich Verfärbung und starke Trübung des Leitungswassers. Ebenfalls kann ein Teil der Härte, der an Kohlensäure im Leitungswasser gebunden ist, entnommen werden. Somit ist eine einwandfreie Funktion als zeitlich vorprogram ­ mierbare Kaffeemaschine, ohne Aromaverluste, immer gewähr­ leistet.

Claims (10)

1. Intervallmäßiger Brühwasserzulauf mit mindestens zwei Temperaturprogrammen von 80 und 95 Grad mit Filterunterteil 11 zur Aufnahme von Einlegeböden 15 und Filtertüten 14, mit Auslaufverschluß 18 im Boden des Filterunterteils, einem perforierten Wasserver­ teiler 5 mit eingeformten Verteilerkammern 3, 4 und einem Aromadeckel 10 mit integriertem Einlauftrichter 2 der den Wasserverteiler abschirmt, dadurch gekennzeich­ net, daß der Boden des Wasserverteilers eben oder ge­ neigt ist und mit mindestens einer Verteilerkammer 3, 4 die erhaben oder versenkt sind ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Aromadeckel eben oder mit einem Einlauftrichter für den Brühwasserzulauf aus der Kaffee­ maschine ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen von bis zur mindestens einer Tasse Brühwasser von den Verteilerkammern 3, 4 oberhalb des Wasservertei­ lers 5 bei schwallweiser, gezielter Brühwasserzuführung aufgenommen wird und taktmäßig schnell durch die Auslauf­ öffnungen im Boden des Wasserverteilers flächenmäßig gleich verteilt auf die Kaffeemehloberfläche im Filter­ unterteil gelangt.

2. Intervallmäßiger Brühwasserzulauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aromadeckel ohne oder mit Einlauftrichter fest mit der Kaffeemaschine inte­ griert ist.

3. Intervallmäßiger Brühwasserzulauf nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der perforierte Wasservertei­ ler 5 mit Verteilerkammern fest mit dem Aromadeckel verbunden ist und somit mit der Kaffeemaschine eine Ein­ heit bildet.

4. Intervallmäßiger Brühwasserzulauf nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aromadeckel 10 mit Ein­ lauftrichter 2 lösbar mit der Kaffeemaschine 29 und dem perforierten Wasserverteiler 5 durch Klemmsitz 23 oder Schraubgewinde verbunden ist.

5. Intervallmäßiger Brühwasserzulauf nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenn­ stege 6, 7, 8 in den Verteilerkammern 3, 4 des perfo­ rierten Wasserverteilers 5 senkrecht, geneigt oder wellenförmig ausgebildet sein können.

6. Intervallmäßiger Brühwasserzulauf nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der herausnehmbare Wasser­ behälter 24 einen Entleerungsverschluß 25 enthält, der mechanisch oder elektrisch betätigt werden kann, mit einem Deckel 27 zur Aufnahme einer Filterpatrone 28 mit Aktivkohle gefüllt und einen Handgriff 26.

7. Intervallmäßiger Brühwasserzulauf nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein E-Modul 30 zum schwall­ weise programmieren von mindestens zwei Temperaturen von ca. 80 und 95 Grad und einer eingebauten Zeitschaltuhr vorhanden ist und der Brühwasserzulauf 1 kontinuierlich und intervallmäßig geregelt werden kann.

8. Intervallmäßiger Brühwasserzulauf nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der herausnehmbare Einlege­ boden 15 im Filterunterteil 11 zur Aufnahme der Eier 17 auch fest als eine Einheit mit dem Filterunterteil 11 verbunden ist.

9. Intervallmäßiger Brühwasserzulauf nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaufverschluß 18 im Filterunterteil 11 mechanisch oder elektrisch den Aus­ lauf des Kaffees in die Kaffeekanne 20 regelt.

10. Intervallmäßiger Brühwasserzulauf nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kaffeemaschine 29 oder am herausnehmbaren Wasserbehälter 24 zusätzlich Symbole für "weich - mittel - hart", beim Einsatz als Eierkocher angebracht sind.