DE3525457A1 - Walzwerk zur herstellung warmgewalzter stahlbaender - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Walzwerk zum Herstellen von warmgewalztem Stahlband aus stranggegossenem bandförmigem Vormaterial. Das Herstellen von bandförmigem Vormaterial als Ausgangsmaterial für warmgewalzte Bänder ist bekannt und reduziert den Aufwand eines Warmbandwalzwerkes herkömmlicher Art erheblich. Die bei herkömmlichen Anlagen notwendigen Einrichtungen zum Verwalzen von Stranggießbrammen; Einrichtungen zum Wiedererwärmen dieser Brammen, Zwischentransporteinrichtungen und Lagerplätze entfallen. Darüberhinaus läßt sich der Verformungsaufwand und damit das Einbringen hoher Verformungsenergie erheblich reduzieren, wenn bereits bandförmiger Gußquerschnitt eingesetzt wird. Investitionsaufwendige Vorstraßen mit energieaufwendigen Antrieben entfallen.

Ein bekanntes Walzwerk zur Herstellung von Warmband aus stranggegossenem bandförmigem Vormaterial schlägt vor, das Vormaterial in einem bekannten Steckelwalzwerk mit Auf- und Abwickelvorrichtungen vorzuwalzen und dann einem Ferigwalzwerk zuzuführen. Nachteilig bei diesem bekannten Walzwerk ist es, daß das aufgewickelte und abgewickelte Band hinsichtlich der Temperaturverhältnisse über den gesamten Bandquerschnitt schwer einzustellen ist; es sind vielmehr Temperaturunterschiede über den Bandquerschnitt und über die Bandlänge zu erwarten, die sich daraus ergeben, daß im Inneren des Bundes andere Temperaturen als an der äußeren Oberfläche vorhanden sind und auch der Randbereich der Bänder erwartungsgemäß kälter ist, als der mittlere und zusätzlich von innen heraus erwärmte Bereich. Ein entsprechend den gewünschten Walztemperaturen eingestellter Temperaturausgleich läßt sich auch in Öfen nicht erreichen, in denen das zu Bunden gewickelte Band erwärmt wird.

Die ungleichmäßigen und schwer erfaßbaren Temperaturunterschiede des nach diesem bekannten Verfahren gewalzten Bandes führen zwangsläufig zu Problemen beim Fertigwalzen in einer kontinuierlichen Fertigstraße, weil die Anpassung der Regelung der Ferigstraße an unterschiedliche Bandtemperaturen über Querschnitt und Länge beim Fehlen einer Vorstraße schwer zu verwirklichen sind.

Ausgehend von diesen Problemen und Nachteilen des Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Walzwerk zur Herstellung von warmgewalztem Stahlband aus strangegossenem Vormaterial zu schaffen, das hinsichtlich der Temperaturverhältnisse im bandförmigen Vormaterial und den Walzbedingungen in der ohne Vorstraße betriebenen Fertigstraße zu qualitativ optimalen Bändern führt.

Zur Lösung der Aufgabe wird die Kombination der im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale vorgeschlagen. Die Verwendung eines oder mehrerer Nachwärm- oder Ausgleichsöfen im Anschluß an die Stranggießanlage ermöglicht ein einwandfreies Einstellen der Vorbänder auf die Walztemperatur deshalb, weil die insgesamt im Ofen aufgenommenen Vorbänder über ihren Querschnitt und ihre Länge exakt erwärmt werden können. Das den Ofen übe die Querfördereinrichtung verlassende, auf Walztemperatur eingestellte Vorband kann in optimaler Weise fertiggewalzt werden, und zwar dadurch, daß die Fertigstraße in zwei Gruppen aufgeteilt ist, zwischen denen in einer Meßstation alle Banddaten erfaßt werden können. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, wenn erforderlich, in der in Walzrichtung folgenden zweiten Fertigstraßengruppe Korrekturen durchzuführen und somit die maximal mögliche Bandqualität zu erzielen.

Ausgestalungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben, für die kein selbständiger Schutz beansprucht wird.

Der Vorteil der Anlagenkombination ist darin zu sehen, daß es mit ihr möglich ist, optimale Bandqualität zu erzielen, weil die vorgeschlagene Anordnung auf bestmögliche Einstellung der Temperaturverhälnisse beim Fertigwalzen abgestellt ist. Dies ist besonders deshalb wichtig, weil beim Entfallen von Vorstraßen wenig Korrekturmöglichkeiten in der unmittelbar den Nachwärm- oder Ausgleichsöfen nachgeschalteten Fertigstraße möglich sind. Erst durch Anordnung der Meßstation innerhalb der Fertigstraße wird eine zusätzliche Korrekturmöglichkeit noch innerhalb der Fertigstraße geschaffen, die zu den gewünschten Bandqualitäten führt.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Walzwerkes anhand der Zeichnung beschrieben:

Mit SGA 1 und SGA 2 sind zwei zweiadrige Stranggießanlagen bezeichnet, in denen bandförmiges Vormaterial gegossen wird. Das derart hergestellte Vorband läuft auf den an die Stranggießanlagen SGA 1 und SGA 2 anschließenden Transportrollgängen 1, 3, 5 und 7 frei aus und wird über Querförderer 2 bzw. 6 seitlich in die Nachwärm- oder Ausgleichsöfen 8 bzw. 9 transportiert. Nach Einstellen der gewünschten Walztemperatur werden die Vorbänder nacheinander aus dem Ofen 8 bzw. 9 über entsprechende Querfördereinrichtungen auf den Zufuhrrollgang 4 transportiert und von diesem der kontinuierlichen Fertigstraße mit den Walzgerüsten 11 zugeführt. Vorzugsweise ist der Fertigstraße eine Entzunderungseinrichtung 10 vorgeschaltet.

Wie in der Zeichnung erkennbar, besteht die Fertigstraße aus zwei Walzgerüstgruppen, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel in der ersten Walzgerüstgruppe 3 Stiche und in der zweiten Walzgerüstgruppe 4 Stiche ausgewalzt werden. Es ist auch denkbar, in der ersten Walzgerüstgruppe 4 Walzstiche zu walzen. In der zwischen den Walzgerüstgruppen angeordneten Meßstation 12 werden alle für die Einstellung der zweiten Walzgerüstgruppe interessierenden Banddaten (Temperatur, Festigkeit etc.) erfaßt. Diese Daten können dazu verwendet werden, in der zweiten Walzgerüstgruppe Korrekturen durchzuführen, um beispielsweise durch Anstellen der Walzen oder Eistellen der Zugverhältnisse zwischen den Walzen die Bandqualität positiv zu beeinflussen.

Das feriggewalzte Band verläßt die Fertigstraße auf den Auslaufrollgang 13, an dessen Ende eine Haspelanlage vorgesehen ist, in der das Band gecoilt wird.

Claims (5)

1. Walzwerk zur Herstellung warmgewalzter Stahlbänder aus stranggegossenem bandförmigem Vormaterial gekennzeichnet durch folgende Anlagenteile:
a) im Anschluß an eine oder mehrere Stranggießanlagen (SGA 1, SGA 2) ist ein oder sind mehrere Nachwärm- oder Ausgleichsöfen (8, 9) angeordnet,
b) dem bzw. den Nachwärm- oder Ausgleichsöfen (8, 9) ist eine kontinuierliche mehrgerüstige Fertigstraße unmittelbar nachgeordnet,
c) die kontinuierliche Fertigstraße (11) ist in zwei Gerüstgruppen aufgeteilt,
d) zwischen den beiden Gerüstgruppen der Fertigstraße (11) ist eine Meßstation (12) zum Erfassen aller Banddaten vorgesehen.

2. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die Nachwärm- oder Ausgleichsöfen (8, 9) jeweils seitlich parallel neben einem Transportrollgang (1, 3, 5 und 6) der Stranggießanlage (SGA 1, SGA 2) angeordnet und mit diesem über Querschlepper (6) verbunden sind.

3. Walzwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei zwei ein- oder mehradrigen Stranggießanlagen (SGA 1, SGA 2) zwei Nachwärm- oder Ausgleichsöfen (8, 9) zwischen den Transportrollgängen (1, 3, 5 und 6) der beiden Stranggießanlagen vorgesehen sind und zwischen den beiden Nachwärm- und Ausgleichsöfen (8, 9) der Zuführrollgang für die kontinuierliche Fertigstraße (11) vorgesehen ist, der mit den Öfen über Querfördereinrichtungen verbunden ist.

4. Walzwerk nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kontinuierlichen Fertigstraße (11) eine Entzunderungsanlage (10) vorgeschaltet ist.

5. Walzwerk nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der kontinuierlichen Fertigstraße (11) ein Auslaufrollgang (13) und eine Haspelanlage (14) nachgeschaltet sind.