DE3523395A1 - Fotografisches aufzeichnungsmaterial mit verbesserter stabilitaet und verfahren zur herstellung fotografischer bilder - Google Patents
Fotografisches aufzeichnungsmaterial mit verbesserter stabilitaet und verfahren zur herstellung fotografischer bilderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial
mit wenigstens einer rot- und/oder grünempfindlichen
farbkupplerhaltigen Silberhalogenidemulsionsschicht
und ein Verfahren zur Herstellung fotografischer
Bilder.
Farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien, die Silberhalogenidemulsionen
und zur Bildung von Farbstoffen
sogenannte Farbkuppler enthalten, sind bereits bekannt.
Die Farbbilder entstehen durch Umsetzung des Entwickleroxidationsproduktes
mit den Farbkupplern.
An die Farbkuppler und die aus ihnen entstehenden Farbstoffe
werden die verschiedensten Anforderungen gestellt.
Farbkuppler und Farbstoffe sollen in der Regel diffusionsfest
eingelagert werden und die gebildeten Farbstoffe
sollen sowohl eine gute Stabilität gegen Licht als auch
bei Dunkelheit, insbesondere bei Wärme und Feuchtigkeit,
aufweisen.
Bildfarbstoffe werden bei Einfluß von Luftsauerstoff,
Feuchte und Temperatur abgebaut, wodurch eine Abnahme der
gebildeten Farbdichte resultiert (darkfading).
Leider haben gerade die stabileren Verbindungen häufig
Nachteile hinsichtlich anderer fotografischer Eigenschaften,
wie Absorptionslage, Empfindlichkeit, Körnigkeit,
Farbausbeute usw.
Aus der DE-A-20 44 992 ist bekannt, sogenannte Weißkuppler
in farbkupplerhaltigen Aufzeichnungsmaterialien zu verwenden.
Die Weißkuppler konkurrieren mit dem Farbkuppler um
Entwickleroxidationsprodukte. Auf diese Weise kann
Empfindlichkeit und Gradation beeinflußt werden. Aus der
DE-A-23 04 319 und der US-A-39 12 513 ist bekannt, polymere
Weißkuppler insbesondere in Gelatine-Zwischenschichten
zu verwenden, um eine Verfälschung der Farbwiedergabe
zu verhindern. Aus der DE-A-24 07 569 und der
US-A-39 26 436 ist bekannt, polymere Weißkuppler mit einer
Sulfonsäuregruppierung im Polymeren vorzugsweise in mehreren
hydrophilen Kolloid-Zwischenschichten zu verwenden.
Derartige Weißkuppler brauchen nicht mit herkömmlichen
Emulgierstoffen versehen zu werden.
Aus der DE-A-24 20 067 und der GB-PS 15 11 385 ist bekannt,
daß durch eine Kombination von polymeren Weißkupplern
und 2-Äquivalent-Gelbkupplern in einer blauempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht der Schleier
reduziert werden kann. Schließlich ist aus der
DE-A-27 25 591 und der US-A-41 28 427 bekannt, daß Latices
von polymeren Kupplern, die neben Farbkupplereinheiten
auch Weißkupplereinheiten enthalten, eine größere Lichtbeständigkeit
aufweisen können.
Diesem Stand der Technik läßt sich aber nicht entnehmen,
wie die Dunkellagerstabilität von Purpur- und Blaugrün-
Farbstoffen in fotografischen Aufzeichnungsmaterialien
verbessert werden kann.
Eine Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein fotografisches
Material anzugeben, bei dem die Dunkellagerstabilität
von Purpur- und Blaugrün-Farbstoffen verbessert ist.
Weiterhin war es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung fotografischer Bilder mit verbesserten
Eigenschaften anzugeben.
Es wurde nun ein fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit
wenigstens einer rot-, einer grün- und einer blauempfindlichen
farbkupplerhaltigen Silberhalogenidemulsionsschicht
und wenigstens einem polymeren Weißkuppler gefunden. Erfindungsgemäß
ist in wenigstens einer rot- und/oder grünempfindlichen
Schicht ein Polymer enthalten, welches wiederkehrende
Einheiten I mit einem 5-Pyrazolon-Weißkupplerrest
und wiederkehrende Einheiten II mit einem Sulfonsäurerest
aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform entsprechen die wiederkehrenden
Einheiten I und II folgenden Formeln:
worin bedeuten
R1: gleich oder verschieden: Wasserstoff, Alkyl mit 1-4 C-Atomen, Halogen, insbesondere Cl,
Y1, Y2: gleich oder verschieden: zweiwertige funktionelle Gruppe, insbesondere -CONH-, -NHCONH-, -NHCOO- oder eine chemische Bindung,
A1, A2: gleich oder verschieden: ein zweiwertiges organisches Bindeglied, insbesondere ein gegebenenfalls substituierter Alkylen-, Arylen- oder Aralkylenrest oder eine chemische Bindung,
Z1, Z2: gleich oder verschieden: eine zweiwertige funktionelle Gruppe, insbesondere -O-, -S-, -SO-, -SO2-, -CONH-, -COO- oder eine chemische Bindung,
B1, B2: gleich oder verschieden: ein zweiwertiges organisches Bindeglied, insbesondere ein gegebenenfalls substituierter Alkylenrest oder eine chemische Bindung,
X: eine zweiwertige organische Gruppe, insbesondere -CONH-, -NHCONH-, -NHCOO-, -OCONH,
Ku: ein 5-Pyrazolon-Weißkupplerrest.
R1: gleich oder verschieden: Wasserstoff, Alkyl mit 1-4 C-Atomen, Halogen, insbesondere Cl,
Y1, Y2: gleich oder verschieden: zweiwertige funktionelle Gruppe, insbesondere -CONH-, -NHCONH-, -NHCOO- oder eine chemische Bindung,
A1, A2: gleich oder verschieden: ein zweiwertiges organisches Bindeglied, insbesondere ein gegebenenfalls substituierter Alkylen-, Arylen- oder Aralkylenrest oder eine chemische Bindung,
Z1, Z2: gleich oder verschieden: eine zweiwertige funktionelle Gruppe, insbesondere -O-, -S-, -SO-, -SO2-, -CONH-, -COO- oder eine chemische Bindung,
B1, B2: gleich oder verschieden: ein zweiwertiges organisches Bindeglied, insbesondere ein gegebenenfalls substituierter Alkylenrest oder eine chemische Bindung,
X: eine zweiwertige organische Gruppe, insbesondere -CONH-, -NHCONH-, -NHCOO-, -OCONH,
Ku: ein 5-Pyrazolon-Weißkupplerrest.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform entspricht
der 5-Pyrazolon-Weißkupplerrest -Ku folgender Formel
worin
R3: ein für ein Pyrazolon-Weißkuppler üblicher Substituent, insbesondere ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen und
Ar: ein gegebenenfalls substituierter Aryl-, insbesondere Phenylrest ist.
R3: ein für ein Pyrazolon-Weißkuppler üblicher Substituent, insbesondere ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen und
Ar: ein gegebenenfalls substituierter Aryl-, insbesondere Phenylrest ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist in dem
Polymeren zusätzlich eine polymerisierte ethylenisch ungesättigte
Verbindung M enthalten.
In besonders bevorzugten Polymeren sind, jeweils in
Gew.-% enthalten:
- Wiederkehrende Einheiten I: 10-30%
Wiederkehrende Einheiten II: 3-20%
Polymerisierte ethylenisch
ungesättigte Verbindungen M: 87-50%.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das
Polymere in einer Schicht enthalten, die als Farbkuppler
ein Phenol, α-Naphthol oder 5-Pyrazolon enthält.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung farbfotografischer Bilder, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß das bildmäßig belichtete erfindungsgemäße
Aufzeichnungsmaterial entwickelt und der
üblichen Weiterverarbeitung unterworfen wird. Die erfindungsgemäßen
Polymeren weisen vorzugsweise eine Glasübergangstemperatur
(Tg) von maximal +20°C auf. In Abmischung
mit Gelatine haben sie vorzugsweise eine Viskosität, die
höher liegt, als die Viskosität der für die Abmischung verwendeten
Gelatine- und Polymerlösungen. Sie können ohne
Verwendung von Netzmitteln mit Gelatine verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind Schichten aus
einer Mischung von erfindungsgemäßen Polymerlatices und
Gelatine in den Verhältnissen 70:30-90:10 nach Trocknung
klar.
Beispiele für Comonomere M umfassen einen Ester, vorzugsweise
einen Niedrigalkylester und ein Amid, abgeleitet von
einer Acrylsäure, beispielsweise Acrylsäure, einer
α-Chloracrylsäure, einer α-Alkylacrylsäure wie Methacrylsäure,
usw. (beispielsweise Acrylamid, Methylmethacrylat,
Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, n-Propylacrylat, n-Butylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat, n-Hexylacrylat, Octylmethacrylat,
Laurylmethacrylat und Methylenbisacrylamid,
usw.), ein Vinylester (beispielsweise Vinylacetat, Vinylpropionat
und Vinyllaurat, usw.), Acrylnitril, Methacrylnitril,
eine aromatische Vinylverbindung (beispielsweise
Styrol und ein Derivat davon, wie Vinyltoluol, Divinylbenzol,
Vinylacetophenon, usw.), Itaconsäure, Zitraconsäure,
Crotonsäure, Vinylidenchlorid, ein Vinylalkylether (beispielsweise
Vinylethylether, usw.), ein Ester von Maleinsäure,
N-Vinyl-2-pyrrolidon, N-Vinylpyridin und 2- und
4-Vinylpyridin, usw.
Vorzugsweise werden ethylenisch ungesättigte Verbindungen
M eingesetzt, deren Homopolymerisierte eine niedrige Glasübergangstemperatur
aufweisen wie z.B. Acrylsäureethylester,
Acrylsäurebutylester, Acrylsäureethylhexylester,
Butadien, Isopren, 2-Ethoxyethylacrylat, 3-Methoxypropylacrylat,
4-Dodecylstyrol, Vinylbutylether.
Weiter geeignete Monomere M sind im "Polymer Handbook" von
J. Brandrup/E.H. Immergut, Interscience Publishers, New
York, angegeben.
Besonders geeignete wiederkehrende Einheiten I sind im
folgenden angegeben:
Besonders geeignete wiederkehrende Einheiten II sind:
Vinylsulfonsäure Natriumsalz, Methallylsulfonsäure Natriumsalz,
Allylsulfonsäure Kaliumsalz, 2-Acrylamino-
2-methylpropansulfonsäure, Natriumsulfoethylmethacrylat,
Kaliumsulfopropylacrylat, Lithiumsulfopropylmethacrylat,
Styrolsulfonsäure, Methacrylaminophenylsulfonsäure Kaliumsalz,
Acrylaminophenylsulfonsäure Natriumsalz.
Besonders geeignete Polymere sind in folgender Übersicht
angegeben:
x = 25, y = 67 und z = 8 Gewichtsprozent
x = 20, y1 = 70 und z = 10 Gewichtsprozent
x = 18, y = 75 und z = 7 Gewichtsprozent
x = 20, y = 10, y′ = 60, z = 10 Gewichtsprozent
Die erfindungsgemäßen Polymeren weisen vorzugsweise eine
Glasübergangstemperatur von kleiner als 20°C auf. Die Bestimmung
der Glasübergangstemperatur erfolgt nach den aus
der Differentialthermoanalyse und Differentialkalorimetrie
bekannten Methoden, die beispielsweise beschrieben sind
in dem Buch "Polymeranalytik II" von Hoffmann, Krämer und
Kuhn, Thieme Verlag, Stuttgart 1977. Durch die Verwendung
der Polymeren in fotografischen Materialien werden überraschenderweise
auch die mechanischen Eigenschaften, insbesondere
die Bruchfestigkeit verbessert.
Durch die in den letzten Jahren immer weiter gesteigerte
Gußgeschwindigkeit bei der Herstellung von fotografischen
Materialien wurde es erforderlich, die Viskosität der
Gießlösung bei abnehmendem Gehalt an gelösten Substanzen
zu erhöhen. Da die bekannten weißkuppelnden Polymerlatices
die Viskosität nicht beeinflussen (vgl. DE-A-24 07 569)
mußten zusätzliche Viskositätserhöher eingesetzt werden,
die aber die Bruchfestigkeit der Schichten herabsetzen.
Die erfindungsgemäßen Polymeren weisen überraschenderweise
den Vorteil auf, daß sie die Viskosität der Gießlösungen
ohne weitere Zusätze superadditiv erhöhen, wenn Gelatine
als Bindemittel eingesetzt wird, so daß ein weiterer
Zusatz von viskositätserhöhenden Mitteln entfallen kann.
Die Verwendung von bekannten polymeren Weißkupplern in
Latexform führt zu Schichttrübungen, wenn das Material
nicht getrocknet ist und läßt eine Beurteilung frisch verarbeiteter
noch feuchter Materialien nicht zu. Bei Verwendung
der erfindungsgemäßen Polymeren tritt überraschenderweise
eine Schichttrübung im feuchten Zustand
nicht auf.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen polymeren Verbindungen
wird vorzugsweise in Form der Lösungs- oder
Fällungspolymerisation durchgeführt. Als Lösungsmittel
kommen vorzugsweise Verbindungen in Frage, in denen die
eingesetzten Ausgangsmonomeren löslich sind, wie z.B.
niedere Alkohole, Ketone, Ester, Amide, Sulfoxide und
Ether.
Die frei-radikalische Polymerisation eines ethylenisch
ungesättigten Monomeren wird initiiert durch Zusatz eines
freien Radikals, das gebildet wird durch thermische Zersetzung
eines chemischen Initiators, durch Einwirkung
eines Reduktionsmittels auf eine oxidierende Verbindung
(Redox-Initiator) oder durch physikalische Einwirkung, wie
Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlen oder andere hochenergetische
Strahlungen, hohen Frequenzen, usw.
Beispiele für prinzipielle chemische Initiatoren umfassen
ein Persulfat (beispielsweise Ammoniumpersulfat oder
Kaliumpersulfat usw.), Wasserstoffperoxid, ein Peroxid
(beispielsweise Benzoylperoxid oder tert. Butylperoctoat
usw.) und eine Azonitrilverbindung (beispielsweise 4,4′-
Azobis-4-cyanovaleriansäure und Azobisisobutyronitril,
usw.), usw.
Beispiele für konventionelle Redox-Initiatoren umfassen
Wasserstoff-Eisen(II)-salz, Kaliumpersulfat, Natriummetabisulfit
und Cer IV-Salz-Alkohol usw.
Beispiele für die Initiatoren und deren Funktionen werden
beschrieben von F.A. Bovey, in Emulsion Polymerization,
Interscience Publishers Inc. New York, 1955, Seiten 59
bis 93.
Zur Überführung in eine wäßrige Lösung wird die Lösung der
in organischen Lösungsmitteln gelösten Polymeren mit
Wasser versetzt und im Anschluß daran das Lösungsmittel
durch bekannte Methoden, wie z.B. Destillation, Dialyse
oder Ultrafiltration entfernt. Auf diese Weise können fast
transparente Polymerlösungen erhalten werden.
Im folgenden wird als Beispiel die Herstellung des erfindungsgemäß
zu verwendenden Polymeren B beschrieben.
Unter Stickstoff werden 28 g einer Lösung aus 20 g
1-Phenyl-3-methacrylamido-4-methylpyrazolon, 70 g Butylacrylat
und 10 g 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure
in 140 ml n-Propanol und 9 ml einer Lösung aus 1,2 g
Azobisisobutyronitril in 90 ml n-Propanol zusammengegeben
und auf 90°C erhitzt. Nach 30 Minuten werden die restlichen
Mengen der Lösungen in 2 Stunden gleichmäßig zugetropft
und weitere 4 Stunden bei 90°C gerührt. Anschließend
wird mit 450 ml n-Propanol verdünnt, 300 ml Wasser
zugesetzt, mit 10%iger Natronlauge auf pH 6 eingestellt,
mit 700 ml Wasser verdünnt und das n-Propanol weitgehend
durch Destillation entfernt.
Bei der Herstellung des fotografischen Aufzeichnungsmaterials
können die erfindungsgemäßen Verbindungen in
bekannter Weise in die Gießlösung der Silberhalogenidemulsionsschichten
oder anderen Kolloidschichten eingearbeitet
werden, indem sie vorzugsweise in Form von
wäßrigen Dispersionen, wie sie bei der Herstellung erhalten
werden können, gegebenenfalls in Anwesenheit eines Netz-
oder Dispergiermittels zu einer hydrophilen Kolloidlösung
zugefügt werden. Die hydrophile Gießlösung kann selbstverständlich
neben dem Bindemittel andere übliche Zusätze
enthalten.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Substanzen werden vorzugsweise
in einem Bereich von 1 bis 200 g Polymer, insbesondere
von 10 bis 100 g Polymer pro Mol Silberhalogenid
in einer Emulsionsschicht verwendet. Die Zugabe erfolgt
vorzugsweise als wäßrige Dispersion und kann grundsätzlich
jederzeit, vorzugsweise aber nach der spektralen Sensibilisierung
erfolgen.
Das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial weist in einer
bevorzugten Ausführungsform jeweils wenigstens eine blau-,
grün- oder rotempfindliche Schicht auf. Hiervon ist vorzugsweise
wenigstens eine Schicht erfindungsgemäß in zwei
Teilschichten L und H aufgespalten. Besonders bevorzugt
ist es, alle spektral sensibilisierten Schichten in
wenigstens zwei Teilschichten unterschiedlicher
Empfindlichkeit aufzuteilen.
Die Teilschichten gleicher spektraler Empfindlichkeit können
benachbart liegend zu Doppel- oder Mehrfachschichtpaketen
zusammengefaßt sein, es können aber auch die Teilschichten
einer spektralen Empfindlichkeit mit den Schichten
einer anderen spektralen Empfindlichkeit zusammengefaßt
werden.
Vorzugsweise liegt wenigstens eine blauempfindliche
Schicht oberhalb der grün- und rotempfindlichen Schichten
und ist von diesen durch eine Gelbfilterschicht getrennt.
Zusätzlich zu den lichtempfindlichen Schichten können weitere
Schutz- und Zwischenschichten verwendet werden.
Soweit die Teilschichten gleicher spektraler Empfindlichkeit
unterschiedliche Farbkupplerkonzentrationen aufweisen,
werden die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymeren
vorzugsweise in der Teilschicht mit höherer Farbkupplerkonzentration
verwendet.
Die Teilschichten können zusätzlich die üblichen Bestandteile
enthalten, wie z.B. Scavenger, DIR-Kuppler sowie
auch DAR-Kuppler.
Außer den bereits genannten Schichten können weitere,
nicht lichtempfindliche Hilfsschichten in dem erfindungsgemäßen
farbfotografischen Aufzeichnungsmaterial vorhanden
sein, z.B. Haftschichten, Lichthofschutzschichten oder
Deckschichten, insbesondere Zwischenschichten zwischen den
lichtempfindlichen Schichten, wodurch die Diffusion von
Entwickleroxidationsprodukten aus einer Schicht in eine
andere wirksam unterbunden werden soll. Zu diesem Zweck
können derartige Zwischenschichten ferner bestimmte Verbindungen
enthalten, die mit Entwickleroxidationsprodukten
zu reagieren vermögen. Derartige Schichten werden vorzugsweise
zwischen benachbarten lichtempfindlichen Schichten
unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit angeordnet. Auch
kann in diese Zwischenschichten eine wenig empfindliche
Silberhalogenidemulsion eingelagert sein, mit einem
mittleren Korndurchmesser von etwa 0,1 μm oder kleiner,
die Chlorid, Bromid und gegebenenfalls Iodid enthält. Eine
solche Schicht wirkt sich besonders förderlich auf die
Empfindlichkeit der angrenzenden Schichten aus. Die wenig
empfindliche Silberhalogenidemulsion kann aber auch direkt
in die lichtempfindlichen Schichten eingebracht sein.
Bei dem erfindungsgemäßen Material handelt es sich bevorzugt
um ein Umkehrmaterial, welches nach bildmäßiger
Belichtung einer Schwarz-Weiß- und dann einer Farbentwicklung
unterworfen wird.
Den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
sind vorzugsweise Farbkuppler zugeordnet, die mit Farbentwickleroxidationsprodukten
unter Bildung eines Farbstoffes
reagieren könen. Bevorzugt sind die Farbkuppler
direkt benachbart zur Silberhalogenidemulsionsschicht und
insbesondere in dieser selbst enthalten.
So kann die rotempfindliche Schicht beispielsweise einen
Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes
enthalten, in der Regel einen Kuppler vom Phenol- oder
α-Naphtholtyp. Die grünempfindliche Schicht kann beispielsweise
mindestens einen Farbkuppler zur Erzeugung
des purpurnen Teilfarbenbildes enthalten, wobei üblicherweise
Farbkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons verwendet werden.
Die blauempfindliche Schicht kann beispielsweise
mindestens einen Farbkuppler zur Erzeugung des gelben
Teilfarbenbildes, in der Regel einen Farbkuppler mit einer
offenkettigen Ketomethylengruppierung enthalten.
Bei den Farbkupplern kann es sich z.B. um 6-, 4- und um
2-Äquivalentkuppler handeln. Geeignete Kuppler sind
beispielsweise bekannt aus den Veröffentlichungen
"Farbkuppler" von W. Pelz in "Mitteilungen aus den
Forschungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/München", Band
III, Seite 111 (1961), K. Venkatamaran in "The Chemistry
of Synthetic Dyes", Vol. 4, 341 bis 387, Academic Press
(1971) und T.H. James, "The Theory of the Photographic
Process", 4. Ed., S. 353-362, sowie aus der Zeitschrift
Research Disclosure Nr. 17643 vom Dezember 1978, Abschnitt
VII, veröffentlicht von Industrial Opportunities Ltd.,
Homewell Havant, Hampshire, PO9 1 EF in Großbritannien.
Zur Verbesserung der Farbwidergabe können die üblichen
Maskenkuppler verwendet werden. Das Aufzeichnungsmaterial
kann weiterhin DIR-Verbindungen und weitere Weißkuppler,
die bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten
keinen Farbstoff ergeben, enthalten. Die von den DIR-Verbindungen
abspaltbaren Inhibitoren können unmittelbar oder
über nicht hemmende Zwischenverbindungen abgespalten werden.
Verwiesen wird auf GB 9 53 454, US 36 32 345, US 42 48 962
und GB 20 72 363 und Research Diclosure Nr. 10226 vom
Oktober 1972.
Beispiele für besonders geeignete Gelbkuppler sind in folgender
Tabelle angegeben:
Beispiele für besonders geeignete Blaugrünkuppler sind in
folgender Tabelle angegeben:
Typische Purpurkuppler sind im folgenden angegeben:
Die verwendeten lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen
können als Halogenid Chlorid, Bromid und Iodid bzw.
Mischungen davon enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform
besteht der Halogenidanteil wenigstens einer
Schicht zu 0 bis 12 Mol-% aus AgI, zu 0 bis 50 Mol-% aus
AgCl und zu 50 bis 100% aus AgBr. In einer bevorzugten
Ausführungsform handelt es sich um überwiegend kompakte
Kristalle, die z.B. kubisch oder oktaedrisch sind oder
Übergangsformen aufweisen. Sie lassen sich dadurch kennzeichen,
daß sie im wesentlichen eine Dicke von mehr als
0,2 μm aufweisen. Das durchschnittliche Verhältnis von
Durchmesser zu Dicke ist bevorzugt kleiner als 8:1, wobei
gilt, daß der Durchmesser eines Kornes definiert ist als
der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend
der projizierten Fläche des Kornes. In einer
anderen bevorzugten Ausführungsform können alle oder einzelne
Emulsionen aber auch im wesentlichen tafelförmige
Silberhalogenidkristalle aufweisen, bei denen das Verhältnis
von Durchmesser zu Dicke größer als 8:1 ist. Bei den
Emulsionen kann es sich um monodisperse Emulsionen handeln,
welche bevorzugt eine mittlere Korngröße von 0,3 μm
bis 1,2 μm aufweisen. Die Silberhalogenidkörner können
einen geschichteten Kornaufbau aufweisen.
Die Emulsionen können chemisch sensibilisiert sein. Zur
chemischen Sensibilisierung der Silberhalogenidkörner
sind die üblichen Sensibilisierungsmittel geeignet. Besonders
bevorzugt sind schwefelhaltige Verbindungen,
beispielsweise Allylisothiocyanat, Allylthioharnstoff
und Thiosulfate. Geeignet als chemische Sensibilisatoren
sind auch Edelmetalle bzw. Edelmetallverbindungen wie
Gold, Platin, Palladium, Iridium, Ruthenium oder Rhodium.
Diese Methode der chemischen Sensibilisierung ist
in dem Artikel von R. Koslowsky, Z.Wiss.Phot. 46, 65-72
(1951), beschrieben. Es ist ferner möglich, die Emulsionen
mit Polyalkylenoxid-Derivaten zu sensibilisieren.
Verwiesen wird weiter auf die oben angegebene Research
Disclosure Nr. 17 643, Abschnitt III.
Die Emulsionen können in an sich bekannter Weise optisch
sensibilisiert werden, z.B. mit den üblichen Polymethinfarbstoffen,
wie Neutrocyaninen, basischen oder sauren
Carbocyaninen, Rhodacyaninen, Hemicyaninen, Styrylfarbstoffen,
Oxonolen und ähnlichen. Derartige Sensibilisatoren
sind von F.M. Hamer in "The Cyanine Dyes and
related Compounds", (1964), beschrieben. Verwiesen sei
diesbezüglich insbesondere auf Ullmanns Enzyklopädie der
technischen Chemie, 4. Auflage, Band 18, Seiten 431 ff
und auf die oben angegebene Research Disclosure Nr.
17 643, Abschnitt IV.
Es können die üblichen Antischleiermittel und Stabilisatoren
verwendet werden. Als Stabilisatoren sind
besonders geeignet Azaindene, vorzugsweise Tetra- oder
Pentaazaindene, insbesondere solche, die mit Hydroxyl-
oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen
sind z.B. in dem Artikel von Birr, Z.Wiss.Phot.
47, 1952), S. 2-58 beschrieben. Weitere geeignete Stabilisatoren
und Antischleiermittel sind in der oben angegebenen
Research Disclosure Nr. 17 643 in Abschnitt IV
angegeben. Geeignete Verbindungen zur Verbesserung der
Formalinbeständigkeit sind in der US-A 4 64 463 angegeben.
Das Aufzeichnungsmaterial kann Stabilisatoren gegen sichtbares
und UV-Licht sowie zur Verbesserung der Lagerungsstabilität
enthalten, die gegebenenfalls in polymerer Form
vorliegen können. Besonders gute Stabilisatoren in diesem
Sinne sind z.B. Aminoallylidenmalonitrile.
Die zusätzlichen Bestandteile des fotografischen Materials
können nach üblichen, bekannten Methoden eingearbeitet
werden. Wenn es sich um wasser- oder alkalilösliche
Verbindungen handelt, können sie in Form von wäßrigen
Lösungen, gegebenenfalls unter Zusatz von mit Wasser
mischbaren organischen Lösungsmitteln wie Ethanol, Aceton
oder Dimethylformamid, zugesetzt werden. Wenn sie wasser-
bzw. alkaliunlöslich sind, können sie in an sich bekannter
Weise in dispergierter Form in die Aufzeichnungsmaterialien
eingearbeitet werden. Zum Beispiel kann man eine
Lösung dieser Verbindung in einem niedrig siedenden
organischen Lösungsmittel direkt mit der Silberhalogenidemulsion
oder zunächst mit einer wäßrigen Gelatinelösung
vermischen und darauf das organische Lösungsmittel
entfernen. Die so erhaltene Dispersion der jeweiligen
Verbindung kann anschließend mit der Silberhalogenidemulsion
vermischt werden. Gegebenenfalls verwendet man zusätzlich
noch sogenannte Ölformer, in der Regel höhersiedende
organische Verbindungen, die die zu dispergierenden
Verbindungen in Form öliger Tröpfchen einschließen.
Verwiesen wird in diesem Zusammenhang beispielsweise auf
die US-Patentschriften 23 22 027, 25 33 514, 36 89 271,
37 64 336 und 37 65 897. Es ist auch möglich, z.B. Kuppler
in Form beladener Latices einzubauen, siehe DE-OS
25 41 274 und EP-A 14 921. Weiterhin können die Bestandteile
auch als Polymere im Material festgelegt werden,
siehe z.B. DE-OS 20 44 992, US 33 70 952 und US
40 80 211.
Für die erfindungsgemäßen Materialien können die üblichen
Schichtträger verwendet werden, siehe Research
Disclosure Nr. 17 643, Abschnitt XVII.
Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des
Aufzeichnungsmaterials sind die üblichen hydrophilen
filmbildenden Mittel geeignet, z.B. Proteine, insbesondere
Gelatine, Begußhilfsmittel und Weichmacher können verwendet
werden. Verwiesen wird auf die in der oben angegebenen
Research Disclosure 17 643 in Abschnitt IX, XI und XII angegebenen
Verbindungen.
Die Schichten des fotografischen Materials können in der
üblichen Weise gehärtet sein, beispielsweise mit Härtern
des Epoxidtyps, des heterocyclischen Ethylenimins und
des Acryloyltyps. Weiterhin ist es auch möglich, die
Schichten gemäß dem Verfahren der deutschen Offenlegungsschrift
22 18 009 zu härten, um farbfotografische
Materialien zu erzielen, die für eine Hochtemperaturverarbeitung
geeignet sind. Es ist ferner möglich, die
fotografischen Schichten mit Härtern der Diazin-, Triazin-
oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe zu härten oder mit Härtern
vom Vinylsulfon-Typ. Weitere geeignete Härtungsmittel sind
aus den deutschen Offenlegungsschriften 24 39 551,
22 25 230, 23 17 672 und aus der oben angegebenen Research
Disclosure Nr. 17 643, Abschnitt XI bekannt.
Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Disclosure
17 643 und in "Product Licensing Index" von
Dezember 1971, Seiten 107-110, angegeben.
Geeignete Farbentwicklersubstanzen für das erfindungsgemäße
Material sind insbesondere solche vom p-Phenylendiamintyp,
z.B. 4-Amino-N,N-diethyl-anilinhydrochlorid;
4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-β-(methansulfonamido)-ethyl-
anilinsulfathydrat; 4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-β-
hydroxyethylanilinsulfat; 4-Amino-N-ethyl-N-(2-methoxyethyl)-
m-toluidin-di-p-toluolsulfonsäure und N-Ethyl-
N-β-hydroxyethyl-p-phenylendiamin. Weiter brauchbare
Farbentwickler sind beispielsweise beschrieben in
J.Amer.Chem.Soc.73, 3100 (1951) und in G. Haist, Modern
Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New
York, Seiten 545 ff.
Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise
gebleicht und fixiert. Bleichung und Fixierung können
getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt
werden. Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen
verwendet werden, z.B. Fe3+-Salze und Fe3+-Komplexsalze
wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche
Kobaltkomplexe usw. Besonders bevorzugt sind Eisen-III-
Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z.B.
Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriessigsäure,
Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure,
Alkyliminodicarbonsäuren und von entsprechenden
Phosphonsäuren. Geeignet als Bleichmittel sind weiterhin
Persulfate.
Auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat
wurden zur Herstellung der Schichtaufbauten jeweils
folgende Schichten in der hier angegebenen Reihenfolge
aufgetragen.
Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m2. Für den
Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen
AgNO3 angegeben. Als Silberhalogenidemulsionen der beschriebenen
Materialien waren mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-
1,3,3a,7-tetraazainden pro 100 g AgNO3 stabilisiert.
- 1. Schicht: (Antihaloschicht)
Schwarzes kolloidales Silbersol mit 1,5 g Gelatine und 0,33 g Ag. - 2. Schicht: (Zwischenschicht)
0,6 g Gelatine. - 3. Schicht: (Silberhalogenidemulsionsschicht)
Die Schichtaufbauvariante 1 enthielt in dieser Schicht 3,0 g einer Ag(Br,J)- Emulsion mit 3 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,45 μm und 2,4 g Gelatine. Ferner enthielt diese 3. Schicht 1,8 g Blaugrünkuppler C7, emulgiert (1 Gewichtsteil Kuppler mit 0,5 Gewichtsteilen Ölbildner). - Die Schichtaufbauvariante 2 unterscheidet sich von der Variante 1 durch den Zusatz von 17 g der erfindungsgemäßen Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 3. Schicht die für Variante 1 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,03 erhöhten Menge.
- Die Schichtaufbauvariante 3 unterscheidet sich von der Variante 1 durch den Zusatz von 34 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 3. Schicht alle für Variante 1 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,06 erhöhten Menge.
- Die Schichtaufbauvariante 4 unterscheidet sich von der Variante 1 durch den Zusatz von 51 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 3. Schicht alle für Variante 1 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,10 erhöhten Menge.
- Die Schichtaufbauvariante 5 unterscheidet sich von der Variante 1 durch Zusatz von 68 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 3. Schicht alle für Variante 1 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,17 erhöhten Menge.
- 4. Schicht: (Schutzschicht)
1,2 g Gelatine. - 5. Schicht: (Härtungsschicht)
1,5 g Gelatine
0,7 g eines üblichen Härtungsmittels.
Die Materialien wurden hinter einem Stufenkeil mit weißem
Licht belichtet und dann einer üblichen Color-Umkehr-Entwicklung,
siehe Beispiel 2 der EP-A-62 202 unterzogen. Die
so hergestellten und entwickelten Proben wurden bei 80°C
und 40% relativer Luftfeuchtigkeit dunkel gelagert. Die
maximale Farbdichte der Proben wurde frisch und im Abstand
von jeweils 7 Tagen gemessen und die relativen Dichten bestimmt.
Dabei zeigte sich eine deutliche, von der Konzentration
der erfindungsgemäßen Verbindung in der farbkupplerhaltigen
Schicht abhängige Dunkelstabilitätsverbesserung
der entsprechenden Bildfarbstoffe.
Außerdem zeigte sich überraschenderweise eine Abnahme des
Niedrigintensitäts-Reziprozitätsfehlers mit zunehmender
Konzentration der erfindungsgemäßen Verbindung in den
farbkupplerhaltigen Schichten.
Die Ergebnisse sind folgender Tabelle B1 zu entnehmen.
Auf einen transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat
wurden zur Herstellung dieser drei Schichtaufbauten
jeweils folgende Schichten in der hier angegebenen Reihenfolge
aufgetragen.
Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1m2. Für den
Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen
AgNO3 angegeben.
Alle Silberhalogenidemulsionen dieses Materials waren mit
0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden pro 100 g
AgNO3 stabilisiert.
- 1. Schicht: (Antihaloschicht)
Schwarzes kolloidales Silbersol mit 1,5 g Gelatine und 0,33 g Ag - 2. Schicht: (Zwischenschicht)
0,6 g Gelatine - 3. Schicht: (niedrigempfindliche, rotsensibilisierte
Schicht)
Die drei Schichtaufbau-Varianten 10, 11 und 12 enthielten in dieser 3. Schicht jeweils 1,20 g einer Ag(Br,J)-Emulsion mit 4 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,30 μm, spektral sensibilisiert für den roten Spektralbereich, und 1,20 g Gelatine. Ferner enthielt diese 3. Schicht 0,36 g Blaugrünkuppler C1, emulgiert mit gleichen Gewichtsteilen Ölbildner.
Bei der Schichtaufbauvariante 11 enthielt diese 3. Schicht zusätzlich 20 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. - 4. Schicht: (rotsensibilisierte Silberhalogenid-
Zwischenschicht)
Die drei Schichtaufbau-Varianten 10, 11, 12 enthielten in dieser 4. Schicht jeweils 0,20 g einer Ag(Br,J)-Emulsion mit 4 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,05 μm, spektral sensibilisiert für den roten Spektralbereich, und 0,50 g Gelatine. Ferner enthielt diese 4. Schicht 0,10 g 2,5-Diisooctylhydrochinon. - 5. Schicht: (hochempfindliche, rotsensibilisierte
Schicht)
Die Schichtaufbauvariante 10 enthielt in dieser 5. Schicht 2,20 g einer Ag(Br,J)- Emulsion mit 3 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,8 μm, Spektral rot sensibilisiert, 1,90 g Gelatine und 1,30 g des Blaugrün-Kupplers C1, emulgiert (1 Gewichtsteil des Farbkupplers mit 0,5 Gewichtsteil Trikresylphosphat).
Bei der Schichtaufbau-Variante 11 enthielt diese 5. Schicht zusätzlich 15 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 5. Schicht die für Variante 10 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,03 erhöhten Menge.
Bei der Schichtaufbau-Variante 12 enthielt diese 5. Schicht zusätzlich 30 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 5. Schicht die für Variante 10 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,05 erhöhten Menge. - 6. Schicht: (Zwischenschicht)
1,10 g Gelatine und 0,50 g 2,5-Diisooctylhydrochinon. - 7. Schicht: (niedrigempfindliche, grünsensibilisierte
Schicht)
Die drei Schichtaufbau-Varianten 10, 11 und 12 enthielten jeweils 1,40 g AgNO3 einer Ag(Br,J)-Emulsion mit 4 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,30 μm, Spektral grün sensibilisiert, und 1,0 g Gelatine. Außerdem enthielt diese Schicht 0,35 g des Purpurkupplers M1 als Emulgat (1 Gewichtsteil Farbkuppler emulgiert mit 0,5 Gewichtsteil Trikresylphosphat). - 8. Schicht: (grünsensibilisierte Silberhalogenid-
Zwischenschicht)
Die drei Schichtaufbauvarianten 10, 11, 12 enthielten in dieser 8. Schicht jeweils 0,20 g einer Ag(Br,J)-Emulsion mit 4 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,05 μm, spektral sensibilisiert für den grünen Spektralbereich und 0,50 g Gelatine. Ferner enthielt diese 8. Schicht 0,10 g 2,5-Diisooctylhydrochinon. - 9. Schicht: (hochempfindliche, grünsensibilisierte
Schicht)
Die drei Schichtaufbauvarianten 10, 11 und 12 enthielten in dieser 9. Schicht jeweils 1,40 g AgNO3 einer Ag(Br,J)-Emulsion mit 3 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,8 μm, spektral grün sensibilisiert, 1,3 g Gelatine, 1,12 g des gleichen Purpur- Kupplers M1 wie in Schicht Nr. 7, emulgiert wie dort angegeben. - 10. Schicht: (Gelbfilterschicht)
Gelbes kolloidales Silbersol mit 0,18 g Ag und 1,0 g Gelatine sowie 0,30 g 2,5-Diisooctylhydrochinon. - 11. Schicht: (niedrigempfindliche, blauempfindliche
Schicht)
Die Schichtaufbauvariante 10 enthielt in dieser 11. Schicht 0,50 g einer spektral blausensibilisierten Ag(Br,J)-Emulsion mit 4 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,30 μm und 0,70 g Gelatine. Außerdem enthält diese 11. Schicht 0,6 g Gelbkuppler Y1, emulgiert im Gewichtsverhältnis 1:0,5 mit Trikresylphosphat. - Bei der Schichtaufbauvariante 11 enthielt
diese Schicht zusätzlich 20 g der Verbindung
A je Mol Silberhalogenid.
Bei der Schichtaufbauvariante 12 enthielt diese Schicht zusätzlich 40 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. - 12. Schicht: (hochempfindliche, blauempfindliche
Schicht)
Die Schichtaufbauvariante 10 enthielt in dieser 12. Schicht 1,10 g einer Spektral blau sensibilisierten Ag(Br,J)-Emulsion mit 3 Mol-% AgJ, mittlerer Korndurchmesser = 0,8 μm, 1,50 g Gelatine und 1,3 g des Gelbkupplers Y1, emulgiert wie in Schicht 11 beschrieben.
Bei der Schichtaufbau-Variante 11 enthielt diese Schicht zusätzlich 15 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die 12. Schicht die für Variante 10 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,03 erhöhten Menge.
Bei der Schichtaufbau-Variante 12 enthielt diese 12. Schicht zusätzlich 30 g der Verbindung A je Mol Silberhalogenid. Außerdem enthielt die Schicht die für Variante 10 aufgeführten Bestandteile zur Erzielung gleicher Gradation und Farbdichte in einer um den Faktor 1,05 erhöhten Menge. - 13. Schicht: (blausensibilisierte Schicht)
Die drei Schichtaufbauvarianten 10, 11, 12 enthielten jeweils 0,20 g einer Ag(Br,J)- Emulsion mit 4 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser = 0,05 μm, spektral sensibilisiert für den blauen Spektralbereich und 0,50 g Gelatine. Ferner enthielt diese Schicht 0,5 g eines üblichen UV-Absorbers. - 14. Schicht: (Schutzschicht)
0,7 g Gelatine - 15. Schicht: (Härtungsschicht)
1,5 g Gelatine und 0,7 g eines üblichen Härtungsmittels.
Das Material wurde wie in Beispiel 1 angegeben belichtet
und verarbeitet. Die erhaltenen Ergebnisse für die Blaugründichte
und das Reziprozitätsfehler im blaugrünen
Spektralbereich sind folgender Tabelle B2 zu entnehmen:
Claims (8)
1. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit wenigstens
einer rot-, einer grün- und einer blauempfindlichen
farbkupplerhaltigen Silberhalogenidemulsionsschicht
und wenigstens einem polymeren Weißkuppler, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens in einer rot- und/oder
grünempfindlichen Schicht ein Polymer enthalten ist,
welches wiederkehrende Einheiten I mit einem 5-Pyrazolon-
Weißkupplerrest und wiederkehrende Einheiten
II mit einem Sulfonsäurerest aufweist.
2. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere wiederkehrende
Einheiten I und II folgender Formel enthält:
worin bedeuten
R1, R2: gleich oder verschieden: Wasserstoff, Alkyl mit 1-4 C-Atomen, Halogen,
Y1, Y2: gleich oder verschieden: zweiwertige funktionelle Gruppe oder eine chemische Bindung,
A1, A2: gleich oder verschieden: ein zweiwertiges organisches Bindeglied oder eine chemische Bindung,
Z1, Z2: gleich oder verschieden: eine zweiwertige funktionelle Gruppe oder eine chemische Bindung,
B1, B2: gleich oder verschieden: ein zweiwertiges organisches Bindeglied oder eine chemische Bindung
X: eine zweiwertige organische Gruppe,
Ku: ein 5-Pyrazolon-Weißkupplerrest.
R1, R2: gleich oder verschieden: Wasserstoff, Alkyl mit 1-4 C-Atomen, Halogen,
Y1, Y2: gleich oder verschieden: zweiwertige funktionelle Gruppe oder eine chemische Bindung,
A1, A2: gleich oder verschieden: ein zweiwertiges organisches Bindeglied oder eine chemische Bindung,
Z1, Z2: gleich oder verschieden: eine zweiwertige funktionelle Gruppe oder eine chemische Bindung,
B1, B2: gleich oder verschieden: ein zweiwertiges organisches Bindeglied oder eine chemische Bindung
X: eine zweiwertige organische Gruppe,
Ku: ein 5-Pyrazolon-Weißkupplerrest.
3. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rest Ku folgender
Formel III entspricht
worin
R3: ein Substituent ist, der für Pyrazolon- Weißkuppler üblich ist und worin
Ar: ein gegebenenfalls substituierter Arylrest ist.
R3: ein Substituent ist, der für Pyrazolon- Weißkuppler üblich ist und worin
Ar: ein gegebenenfalls substituierter Arylrest ist.
4. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß in Polymeren zusätzlich
zu den wiederkehrenden Einheiten I und II polymerisierte
ethylenisch ungesättigte Verbindungen M
enthalten sind.
5. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die wiederkehrenden
Einheiten I 10 bis 30, die wiederkehrenden Einheiten
II 3 bis 20 und die polymerisierten ethylenisch ungesättigten
Verbindungen M 87 bis 50 Gew.-% des Polymeren
ausmachen.
6. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer in der
Schicht in einer Menge von 1 bis 200 g pro Mol
Silberhalogenid vorliegt.
7. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der das Polymer enthaltenden Schicht ein Farbkuppler
vom Phenol-, α-Naphthol- oder 5-Pyrazolon-Typ
enthalten ist.
8. Verfahren zur Herstellung farbfotografischer Bilder,
dadurch gekennzeichnet, daß man das bildmäßig belichtete
Aufzeichnungsmaterial gemäß Anspruch 1 entwickelt
und der üblichen Weiterverarbeitung unterzieht.
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