DE3520617A1 - Verfahren zur kohlegewinnung - Google Patents
Verfahren zur kohlegewinnungInfo
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Description
05.06.1985 Qu/Schu GW 8527
der Firma
Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia
4670 Lünen
Verfahren zur Kohlegewinnung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur untertägigen Kohlengewinnung,
mit einem am Kohlenstoß verlegten Strebförderer, an dem ein Gewinnungsgerät, insbesondere ein Schrämwalzenlader, geführt
ist, wobei der Strebförderer nach dem Durchgang des Gewinnungsgerätes durch gleichzeitiges Beaufschlagen einer Vielzahl an Ausbaueinheiten
angeordneter Rückzylinder in die freigeschnittene Gewinnungsgasse geschoben wird.
Das bekannte Verfahren, bei dem der Strebförderer nach dem Durchgang
des Gewinnungsgerätes durch die gleichzeitige Beaufschlagung
einer Vielzahl von Rückzylindern schleifenförmig an den Kohlenstoß herangeführt wird, ist allgemein als Bank-push bekannt. Die Rückzylinder
der Ausbaugestelle werden dabei vom Bedienungsmann entweder einzeln nacheinander angesteuert und so lange unter Druck gehalten,
bis der Förderer zum Stoß rückt, oder sie werden, wenn sie zu sogenannten Bank-push-Gruppen zusammengefaßt sind, gemeinsam
angesteuert. Nach dem Rücken des Strebförderers werden die Rückzylinder von Hand abgeschaltet. Reicht die Vordrückkraft einer
Bank-push-Gruppe nicht aus, weil beispielsweise der Förderer vor einer Stufe liegt, wird von Hand eine weitere Bank-push-Gruppe
zugeschaltet. Die Rückzylinder dieser Bank-push-Gruppen bleiben, wie vorerwähnt, so lange unter Druck, bis der Förderer
erneut vor dem Kohlenstoß liegt, bevor sie manuell abgeschaltet werden.
In der Praxis passiert es oft, daß bei Überwindung eines Hindernisses,
z. B. der vorerwähnten Stufe, gleichzeitig alle oder zumindest eine Vielzahl der angesteuerten Rückzylinder ausfahren. Es
hat sich gezeigt, daß in einem solchen Fall die Hydraulikversorgung
im Streb überfordert ist. Beim Einsatz einer elektro-hydraulischen Strebsteuerung ist jedoch eine gesicherte Hydraulikversorgung unerläßlich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die vorerwähnten Nachteile des
Bank-push zu vermeiden und ein Verfahren zu entwickeln, daß einerseits eine überlastung des hydraulischen Versorgungssystems vermeidet
und andererseits durch definierte Krafteinleitung der Rückzylinder
den Strebförderer möglichst gering belastet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rückzylinder
der über den Strebverlauf nebeneinander angeordneten Ausbaueinheiten in eine Anzahl von Bank-push-Gruppen aufgeteilt
sind und die Bank-push-Gruppen über gruppeneigene Steuergeräte einer elektro-hydraulischen Steuerung anwählbar sind, wobei innerhalb
der Bank-push-Gruppen eine vorwählbare Anzahl von Rückzylinder.
zu einer gleitenden Gruppe zusammengefaßt ist und diese Rückzylinder
gleichzeitig mit Druck beaufschlagt werden, wobei nach einer vorbestimmten Zeit ein, in Gewinnungrichtung der Maschine
gesehen, hinterer Rückzylinder ab- und ein vorderer Rückzylinder zugeschaltet wird.
Durch ein solches Verfahren wird die überlastung des hydraulischen
Versorgungssystemes zuverlässig verhindert, weil gleichzeitig immer
nur eine vorbestimmbare Anzahl von Rückzylindern mit Druck beaufschlagt wird.
Beim erfindungsgeinäßen Verfahren sind die an den Ausbaueinheiten
angeordneten Rückzylinder zu sogenannten Bank-push-Gruppen zusammengefaßt. Die Anzahl der Rückzylinder, die eine Bank-push-Gruppe
bilden, ist frei einstellbar, es ist beispielsweise vorstellbar, daß ein Streb mit insgesamt 135 Ausbaugestellen
in drei Bank-push-Gruppen von jeweils 45 Rückzylindern unterteilt ist. Innerhalb der einzelnen Bank-push-Gruppen sind die
Rückzylinder steuerungstechnisch zu gleitenden Gruppen zusammengefaßt. Das bedeutet, beim Ansteuern der betreffenden Bank-push-Gruppe
wird eine bestimmte Anzahl, z. B. 12 Rückzylinder, gleichzeitig
mit Druck beaufschlagt und schieben den Strebförderer in Richtung Kohlenstoß. Nach einer gewissen Zeitspanne von beispielsweise
5 Sekunden, wird der in Gewinnungsrichtung der Maschine gesehen hintere Rückzylinder abgeschaltet und vorne ein neuer
Rückzylinder zugeschaltet. Das Verfahren wiederholt sich, bis der zuletzt zugeschaltete Rückzylinder die Feldgrenze seiner
Bank-push-Gruppe erreicht hat. Der Rechner überprüft jetzt, ob alle Rückzylinder voll ausgefahren sind. Die Rückzylinder weisen
zu diesem Zweck Meßeinrichtungen in Form von Endschaltern, Permanentmagneten, Drehpotentiometern, Ultraschallmeßvorrichtungen oder dgl.
auf. Hat der Rechner festgestellt, daß noch nicht alle Rückzylinder
ihre vorgeschriebene Endlage erreicht haben, wird der Zyklus der gleitenden Gruppe neu gestartet. Dieser Vorgang wiederholt sich
so lange, bis die Anzahl der gleichzeitig beaufschlagten Rückzylinder
die Anzahl n-1 erreicht hat. In diesem Fall werden alle Rückzylinder
der vorher angesteuerten Bank-push-Gruppe abgeschaltet.
Wenn der Gleitzyklus in der benachbarten bzw. folgenden Bank-push-Gruppe
gestartet wird, so werden zuerst die zuvor von der Hydraulikversorgung abgetrennten Rückzylinder der vorherigen Bank-push-Gruppe
wieder zugeschaltet. Durch Hinzufügen eines Rückzylinders der neu angewählten Bank-push-Gruppe wird die gleitende Gruppe
auf die Anzahl η ergänzt. Der Zyklus läuft jetzt wie vorbeschrieben weiter,rbis auch die gleitende Gruppe dieser Bank-push-Gruppe ihre
Feldgrenze erreicht hat.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
Es zeigen:
Es zeigen:
Figur 1,
schematisch eine Draufsicht auf einen Gewinnungsstreb bei Einsatz des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Figur 2,
den Phasenablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Figur 3,
den Phasenablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens beim Erreichen
der Feldgrenze einer Bank-push-Gruppe,
Figur 4,
den Phasenablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Zuschaltung
einer neuen Bank-push-Gruppe.
In Figur 1 ist mit 1 der Kohlenstoß bezeichnet, vor dem ein Strebförderer
2 angeordnet ist. Der Strebförderer 2 besteht wie üblich aus einzelnen Rinnenschüssen 3. An den Rinnenschüssen 3 sind, wie
bekannt, direkt oder indirekt, Rückzylinder 4 angelenkt, die bei Druckbeaufschlagung den Strebförderer in Richtung auf den Kohlenstoß
1 bzw. in die Gewinnungsgasse 5 schieben. Die Rückzylinder 4 stützen sich dabei an (nicht dargestellten) Ausbaugestellen ab.
Die im Strebverlauf nebeneinander angeordneten Ausbaugestelle bzw. deren Rückzylinder 4 sind, wie angedeutet, steuerungsmäßig zu
Bank-push-Gruppen B, B1, B2 usw. zusammengefaßt. Innerhalb dieser Bank-push-Gruppen sind die Rückzylinder 4 außerdem steuerungstechnisch
zu einer sogenannten gleitenden Gruppe G verknüpft. Die gleitenden Gruppe G besteht aus einer Anzahl η Rückzylinder 4.
Das erfindungsgemäße Kohlengewinnungsverfahren wird vorzugsweise
dann eingesetzt, wenn als Gewinnungsmaschine ein Schrämwalzenlader 6 Verwendung findet.
_ 7 —
In den Figuren 2-4 ist das erfindungsgemäße Verfahren anhand
einzelner Phasenbilder verdeutlicht. Die Figur 2 zeigt die Bankpush-Gruppe B mit der ihr zugeordneten gleitenden Gruppe G. Wenn
die Bank-push-Gruppe G durch ein gruppeneigenes {nicht dargestelltes)
Steuergerät angewählt wird, werden gleichzeitig eine Anzahl η Rückzylinder 4, in vorliegendem Ausführungsbeispiel
12, mit Druck beaufschlagt. Nach einer gewissen Zeitspanne, die
nach Betriebserfordernissen frei wählbar ist, von z. B. 5 Sekunden, wird, wie in den Phasenbilder dargestellt, ein Rückzylinder 4-ab-
und ein Rückzylinder 4+ zugeschaltet, so daß die Anzahl η der Rückzylinder 4 innerhalb der gleitenden Gruppe bestehen bleibt.
Die gleitende Gruppe ist innerhalb ihrer Bank-push-Gruppe nur um einen Rückzylinder ausgewandert. Dieser Gleitzyklus wiederholt sich
so lange, bis der zuletzt zugeschaltete Rückzylinder 4+ die Feldgrenze F seiner Bank-push-Gruppe B erreicht hat. Die Steuerung
überprüft jetzt selbstständig, ob alle Rückzylinder 4 voll ausgefahren sind, d. h. die als Position 4E dargestellte Stellung
erreicht haben. Ist dies nicht der Fall, wird der Gleitzyklus innerhalb der Bank-push-Gruppe B wiederholt. Die Rückzylinder 4E,
die bereits ihre Endposition erreicht haben, werden dabei nicht beaufschlagt.
Ist der Strebförderer 2 so weit nachgerückt, daß die Anzahl der
nicht in Endposition befindlichen Rückzylinder 4 die Anzahl n-1 erreicht,
d. h. der nächste zuzuschaltende Rückzylinder 4 läge bereits in der benachbarten Bank-push-Gruppe B1, so wird der Gleitzyklus von
der Steuerung unterbrochen und alle Rückzylinder der angewählten Bank-push-Gruppe werden von der HydraulikVersorgung abgeschaltet
(Figur 3) .
Soll das erfindungsgemäße Bank-push-Verfahren weiterlaufen, muß
jetzt die benachbarte Bank-push-Gruppe B1 angewählt werden. Die Steuerung schaltet in diesem Fall, wie in Figur 4 dargestellt,
zunächst die vorher abgeschalteten Rückzylinder mit der Anzahl n-1 der davorliegenden Bank-push-Gruppe neu zu und ergänzt die gleitende
Gruppe um den Rückzylinder 4+. Der Gleitzyklus läuft anschließend mit der Anzahl η Rückzylinder wie vorbeschrieben weiter.
1 Kohlenstoß
2 Strebförderer
3 Rinnenschuß
4 Rückzylinder
4- abgeschalteter Rückzylinder
4+ zugeschalteter Rückzylinder
4E Rückzylinder in Endstellung
5 Gewinnungsgasse
6 Schrämwalzenlader B Bank-push-Gruppe B1 Bank-push-Gruppe
B2 Bank-push-Gruppe G Gleitende Gruppe
F Feldgrenze der Bank-push-Gruppen
η Anzahl der Rückzylinder innerhalb der gleitenden Gruppen
- Leerseite
Claims (8)
1. Verfahren zur untertägigen Kohlengewinnung, mit einem am
Kohlenstoß verlegten Strebförderer, an dem ein Gewinnungsgerät, insbesondere ein Schrämwalzenlader, geführt ist, wobei
der Strebförderer nach dem Durchgang des Gewinnungsgerätes durch gleichzeitiges Beaufschlagen einer Vielzahl an Ausbaueinheiten
angeordneter Rückzylinder in die freigeschnittene Gewinnungsgasse geschoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückzylinder
(4), der über den Strebverlauf nebeneinander angeordneten Ausbaueinheiten in eine Anzahl von Bank-push-Gruppen
(B, B1, B2) aufgeteilt sind und die Bank-push-Gruppen über
gruppeneigene Steuergeräte einer elektro-hydraulischen Steuerung anwählbar sind, wobei innerhalb der einzelnen Bank-push-Gruppen
(B, B1, B2) eine vorwählbare Anzahl (n) von Rückzylindern (4)
zu einer gleitenden Gruppe (G) zusammengefaßt ist und diese Rückzylinder (4) gleichzeitig mit Druck beaufschlagt werden,
wobei nach einer vorbestimmten Zeit, ein in Gewinnungsrichtung der Maschine gesehen, hinterer Rückzylinder (4-) der Gruppe (G)
ab- und ein vorderer Rückzylinder (4+) zugeschaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
innerhalb der Bank-push-Gruppen (B, B1, B2) angeordneten gleitenden
Gruppen (G) bis zur Feldgrenze (F) ihrer Bank-push-Gruppen durchlaufen und der Gleitzyklus der gleitenden Gruppe
innerhalb ihrer Bank-push-Gruppe wiederholt wird, bis die Anzahl der gleichzeitig beaufschlagten Rückzylinder (4) (n-1)
beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 u. 2, dadurch gekennzeichnet, daß
alle mit Druck beaufschlagten Rückzylinder (4) der gleitenden
Gruppe (G) von der Hydraulikversorgung des Strebes abgeschaltet werden, so bald ihre Anzahl (n-1) beträgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Zuschalten einer nachfolgenden
Bank-push-Gruppe (B1 bzw. B2) der Gleitzyklus der gleitenden Gruppe (G) mit dem beim Erreichen der Anzahl (n-1) abgeschaltete:
Rückzylinder (4) der davorliegenden Bank-push-Gruppe (B bzw. B1)
gestartet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Anzahl der Bank-push-Gruppen
(B, B1, B2), als auch die Anzahl der diesen Bank-push-Gruppen zugeordneten Ausbaueinheiten bzw. deren Rückzylinder
frei wählbar ist.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl (n), der zu einer
gleitenden Gruppe (G) zusammengefaßten Rückzylinder (4) frei wählbar und nachträglich veränderbar ist.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitzyklus der gleitenden
Gruppe (G), d. h. die Zeitspanne bis zum Ab- bzw. Zuschalten der Rückzylinder (4-) bzw. (4+) den Betriebsverhältnissen entsprechend
frei einstellbar ist.
8. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückzylinder (4) Meßeinrichtungen
(Endschalter, Permanentmagnete in der Kolbenstange, Drehpotentiometer, Ultraschallmeßvorrichtungen oder dgl.), aufweisen
und die Meßimpulse dieser Einrichtungen in einem Rechner ausgewertet und verarbeitet werden.
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