DE3520546C2 - Löscher mit Schnellentleerung - Google Patents
Löscher mit SchnellentleerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Feuerlöscher gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1. Hierbei handelt es sich insbesondere um einen Gas- oder Naßlö
scher. Ein Löscher dieser Art besteht aus einem Behälter mit einem Löschmit
tel, beispielsweise einem flüssigen, unter dem Namen Freon oder Halon bekann
ten Mittel in flüssiger Form, das bei seiner Entspannung verdampft, und einem
Gas, üblicherweise Stickstoff, das unter einem Druck von mehreren Dutzend Bar
steht. Der Behälter ist mit einem Deckel verschlossen, der bei der Explosion
eines Zünders reißt. Diese Explosion wird normalerweise automatisch ausgelöst,
sobald der Beginn eines Brands beispielsweise mit Hilfe eines Infrarot-
und/oder Ultraviolett-Brandmelders festgestellt wird.
Das verdampfte Freon oder Halon erstickt den Brand mit Hilfe seiner starken
Löschwirkung und vermindert bestimmte chemische Verbrennungsreaktionen auf
einen Wert nahe Null.
Für bestimmte Anwendungen, besonders dort, wo das zu schützende Material -
beispielsweise ein Explosivstoff - rasch verbrennt, ist es erwünscht, daß der
Löscher schnell wirksam wird. Sobald in einem solchen Fall ein Brand festge
stellt wird, muß der Zünder schnellstens ausgelöst werden und den Behälter in
kürzest möglicher Zeit entleeren.
Bei bestimmten bisher bekannten Löschern (FR-PS 11 43 458 und GB-PS 20 62 457)
ist im Inneren des Behälters ein Sprengsatz vorgesehen. Dieser Sprengsatz wirkt
über eine allgemeine Verstärkung des Drucks im Behälter. Dies führt jedoch
nicht in jedem Fall auch zu einer schnelleren Entladung des Behälters.
Ein Feuerlöscher der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art ist
aus der DE-AS 11 72 543 bekannt. Bei diesem bekannten Feuerlöscher ist außer
halb des Behälters gegenüber dessen Öffnung ein rohrförmiger Behälterkopf
angebracht, der sich senkrecht zur Längsachse des Behälters erstreckt und am
einen Ende durch einen Deckel verschlossen ist, gegenüber dem der Sprengsatz
angeordnet ist. Dieser im Behälterkopf aufgenommene Sprengsatz ist demnach
außerhalb des Behälters angeordnet. Aufgrund des äußeren Behälterkopfes ist
der Strömungsweg des aus dem Behälter ausströmenden Fluids um 90° abgewinkelt.
Die auf den am äußeren Behälterkopf vorgesehenen Deckel wirkende Druckwelle
trifft senkrecht zur Längsachse des Behälters auf. Schließlich muß aufgrund
der getroffenen Anordnung mit Turbulenzen im Bereich des ausströmenden Fluids
gerechnet werden. Im Ergebnis ist somit nur eine begrenzte Entleerungsge
schwindigkeit erzielbar.
Aus der DE-AS 11 18 013 ist ein zylindrischer Löschmittelbehälter für Feuer
löschzwecke bekannt, dessen Mantel selbst aus zerbrechlichem Material besteht
und in dessen Innerem ein elektrisch zündbarer Sprengsatz angeordnet ist. Der
Sprengsatz ist in einem Rohr enthalten, das ebenfalls aus zerbrechlichem Mate
rial besteht. Nach einer Zündung des Sprengsatzes und dem Zerbersten des Rohres
wird somit zunächst der gesamte Innendruck des Behälters erhöht, bis auch
dieser Behälter platzt, um die unter Gasdruck stehende Löschflüssigkeit
freizugeben.
Ziel der Erfindung ist es, einen Feuerlöscher der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei dem die Zeit zwischen der Auslösung des Zünders und der voll
ständigen Entleerung des Behälters auf ein Minimum herabgesetzt ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Deckel zur
Längsachse des Behälters konzentrisch ist, daß der Sprengsatz in einer
innerhalb des Behälters angeordneten Kammer aufgenommen ist, die durch das
eine Ende eines pyrotechnischen Rohres und ein in dieses eingesetztes
Widerlager begrenzt ist, um eine durch den Sprengsatz bewirkte Druckwelle
parallel zur Längsachse des Behälters auf den Deckel zu richten, und das
andere Ende des pyrotechnischen Rohres im Bodenteil des Behälters befestigt
ist.
Aufgrund dieser Ausbildung wird durch die Zündung des Sprengsatzes eine
Druckwelle erzeugt, die parallel zur Längsachse des Behälters auf den Deckel
trifft und damit hinsichtlich eines möglichst raschen Löschmittelausstoßes
durch die Behälteröffnung in der gleichen Richtung wie das im Behälter unter
Druck stehende Gas wirkt. Indem der Sprengsatz am einen Ende des am anderen
Ende im Bodenteil des Behälters befestigten pyrotechnischen Rohres angeordnet
ist, wird der vom Deckel weggerichtete Energieanteil der Druckwelle vom
Behälter aufgenommen, ohne die möglichst rasche Entleerung zu behindern.
Der Sprengsatz kann die Kammer vor der Explosion praktisch ganz ausfüllen.
Der Sprengsatz enthält z. B. Bleinitrid.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann der Behälter im wesentlichen
eine zylindrische Form besitzen und das pyrotechnische Rohr längs der Achse
des Behälters angeordnet sein.
Der Hals im Bereich der Öffnung des Behälters weist vorteilhafterweise eine
durch eine Rotation eines Kreisbogens um die Längsachse des Behälters erzeugte
Form auf, wobei das Zentrum des Kreisbogens außerhalb des Behälters liegt. Mit
einer derartigen Verformung kann die Entleerung weiter beschleunigt werden.
Die einzelnen Druckverluste sind stark vermindert.
Ein Versuch hat gezeigt, daß ein erfindungsgemäßer Feuerlöscher innerhalb von
35 bis 40 Millisekunden nach dem Feststellen des Brandes entleert werden kann,
während bei bekannten Löschern hierzu mehr als etwa 75 Millisekunden benötigt
werden.
Überdies steht der in den bekannten Löschern enthaltene Stickstoff unter einem
Druck von ungefähr 90 Bar. Es hat sich herausgestellt, daß bei einem erfin
dungsgemäßen Löscher bereits ein Druck von 60 Bar ausreicht und eine darüber
hinausgehende Drucksteigerung die Entleerungszeit nicht mehr spürbar ver
kürzt.
Die Erfindung ist in
der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezug
auf die beigefügte Zeichnung erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen
Löscher, und
Fig. 2 ein Schaubild zur Erläuterung der Eigenschaften
des in Fig. 1 gezeigten Löschers.
Im Ausführungsbeispiel ist der Löscher mit Schnellentleerung
dazu bestimmt, in einem Lager für explosive Stoffe verwendet
zu werden. Er steht mit einem nicht gezeigten Brandmelder
in Verbindung, der infrarote und/oder ultraviolette Strahlen
empfangen kann. Der Melder steuert die Schnellentladung des
Freons, sobald der Brand entdeckt wird.
Der Löscher besteht aus einem metallischen Behälter 10, der
mit flüssigen Freon und Stickstoff unter einem Druck in
der Größenordnung von 60 Bar steht.
Der Behälter 10 hat hauptsächlich eine zu einer Längsachse 11
axialsymmetrische Gestalt. Sein mittlerer Bereich 12 wird
durch einen Zylinder gebildet. Sein vorderer Teil, der
Hals 13, erstreckt sich bis zu einer Öffnung 14. In unmittelbarer
Nähe der Öffnung 14 weist der Behälter 10 einen weiteren
zylindrischen Bereich 15 mit einem Außengewinde zur Montage
eines Zerstäubers 16 auf. Unmittelbar vor dem zylindrischen
Bereich 15 weist der Hals 13 nach einem zur Längsachse 11
parallelen Bereich die Form eines Kreisbogens auf, dessen
Mittelpunkt außerhalb des Behälters 10 liegt. Diese letztgenannte
Ausbildungsform erlaubt es, die üblichen Verluste der
Entleerung zu verkleinern und damit den Freonausstoß zu erhöhen.
Die Öffnung 14 ist durch einen Deckel 17 verschlossen,
der durch eine Membran gebildet ist. Die Membran reißt,
wenn ein Sprengsatz 18 gezündet wird. Der Sprengsatz
18 ist im Innern des Behälters 10
in der Nähe des Deckels 17 angeordnet. Im Ausführungs
beispiel liegt der Abstand zwischen dem Deckel 17 und
dem Rand des Sprengsatzes 18 in der Größenordnung von
6 Millimeter.
Der Sprengsatz 18 ist am vorderen Rand oder Ende 21 eines pyrotechnischen
Rohrs 19 angeordnet, das aus einer langen, zur Längsachse 11
konzentrischen Außenröhre 20 besteht. Das vordere Ende 21
der Außenröhre 20 endet in dem zylindrischen Bereich 15 des
Behälters 10, während das hintere Ende 22 der Röhre 20 mit dem
Bodenteil 23 verbunden ist.
In der Außenröhre 20 ist eine weitere Röhre 24 untergebracht,
deren Länge gleich der Differenz zwischen der Länge der
Außenröhre 20 und der Länge des Sprengsatzes 18 ist. Der Durchmesser
dieser Innenröhre 24 ist genau gleich groß wie der Durchmesser des
Sprengsatzes 18, damit dieser am vorderen, ein Widerlager bildenden Rand 25 der
Innenröhre 24 befestigt werden kann. Das Ende 21 der Außenröhre 20 ist in
der Nähe des Deckels 17 mit einem Deckel 35 verschlossen.
Der Sprengsatz 18, der beispielsweise Bleinitrid enthält,
ist am Deckel 35 befestigt. Überdies ist der Außendurchmesser
des Sprengsatzes 18 etwas kleiner als der Innendurchmesser der Außen
röhre 20 an ihrem Ende 21. Der Sprengsatz 18 nimmt praktisch
den ganzen Teil einer durch den Deckel 35, eine Seitenwand
am vorderen Rand 25 der Innenröhre 24 und durch das Ende 21 der
Außenröhre 20 begrenzten Kammer ein.
Der hintere Rand 26 der Innenröhre 24 ist wie das Ende 22 der
Außenröhre 20 am Bodenteil 23 des Behälters 10 oder an einem
mit ihm verbundenen Teil befestigt. Die Innenröhre 24 enthält
elektrische Leiterdrähte 27, die den Sprengsatz 18 mit einem
Auslösesystem verbinden, das seinerseits mit dem Melder
außerhalb des Behälters 10 in Verbindung steht.
Zur Abstützung des pyrotechnischen Rohrs 19 verbinden radiale Streben 28
im vorderen Teil des zylindrischen Bereichs 12 die äußere
Oberfläche der Außenröhre 20 mit der inneren Oberfläche des
Behälters 10.
Das Bodenteil 23 weist Stützmittel 30 für das pyrotechnische Rohr 19 und
für die Führung der Leiterdrähte 27 auf. Zusätzlich dazu ist
eine Vorrichtung 31 vorgesehen, die zum Füllen des Behälters
10 dient und ein Sicherheitsventil gegen Überdruck bildet.
Weiter ist ein Druckschalter 32 zum Feststellen des Druck
abfalls im Behälter 10 eingebaut. Die Längsachse 11 des Behälters 10
ist üblicherweise senkrecht mit der Öffnung 14 nach unten
angeordnet, damit sich das flüssige Löschmittel in der
richtigen Entleerungslage befindet.
Die Wirkungsweise wird im folgenden beschrieben. Sobald der
Beginn eines Brands festgestellt wird, explodiert der
Sprengsatz 18. Die durch die Explosion erzeugte Druckwelle
zerreißt den Deckel 17. Durch den Druck des Stickstoffs
strömt das Freon schnell aus, und zwar in einer Zeit, die
kleiner als 40 Millisekunden ist. Durch seine Entspannung
verdampft das Freon.
Die Verkürzung der Entleerungszeit des Freon beruht im
wesentlichen auf der Tatsache, daß der durch die Druckwelle
wirkende Sprengsatz 18 sich im Innern des Behälters 10
in der Nähe des Deckels 17 befindet. Tatsächlich überlagert
sich beim Entleeren des Freon die Energie der Druckwelle
dem Druck des Stickstoffs. Außerdem wird dadurch, daß der
Deckel 17 in Richtung zur Außenseite des Behälters 10 aufreißt,
die Entleerung nicht behindert. Die Energie der Druckwelle,
die durch die Explosion freigesetzt wird, wird zum Deckel 17
übertragen und gelenkt, denn der Sprengsatz 18 stützt sich nach
hinten am Rand 25 der Innenröhre 24 ab, die damit ein Widerlager
bildet. Man beseitigt auch den Rückstoß, der einen Energie
verlust zur Folge hätte. Die geringe Entfernung zwischen
dem Sprengsatz 18 und dem Deckel 17 sowie die Tatsache,
daß der Sprengsatz 18 praktisch die ganze Kammer ausfüllt,
trägt ebenfalls weitgehend zu einer Verkürzung der
Entleerungszeit bei. Schließlich verkleinert, wie schon er
wähnt, der kreisbogenförmige Bereich des Halses 13
die einzelnen Druckverluste, die einer Entleerung des Freon
entgegenwirken können. Im Schaubild in Fig. 2 ist auf den
Ordinaten der absolute Druck P des Stickstoffs im Behälter 10
in Bar und auf den Abszissen die von der Zündung des Spreng
satzes 18 an gerechnete Entleerungszeit t in Millisekunden
aufgetragen.
Die Kurve 36 zeigt, daß für einen Druck von 60 Bar die
Entleerungszeit 35 Millisekunden beträgt und daß für höhere
Drucke der Zeitgewinn vernachlässigbar klein ist. Es ist
also unnötig, den Druck des Stickstoffs stark zu erhöhen,
um etwa die Entleerungszeit zu verkleinern.
Claims (7)
1. Feuerlöscher mit einem Behälter (10), der ein Löschmittel wie insbesondere
eine bei ihrer Entspannung verdampfende Flüssigkeit und ein unter Druck ste
hendes Gas wie insbesondere Stickstoff enthält und eine zu seiner Längsachse
(11) koaxiale Öffnung (14) besitzt, die durch einen Deckel (17) verschlossen
ist, und mit einem nahe am Deckel (17) angeschlossenen Sprengsatz (18) zum
Zerreißen des Deckels (17), dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (17) zur
Längsachse (11) des Behälters (10) konzentrisch ist, daß der Sprengsatz (18)
in einer innerhalb des Behälters (10) angeordneten Kammer (21, 25) aufgenommen
ist, die durch das eine Ende (21) eines pyrotechnischen Rohres (19) und ein in
dieses eingesetztes Widerlager (25) begrenzt ist, um eine durch den Sprengsatz
(18) bewirkte Druckwelle parallel zur Längsachse (11) des Behälters (10) auf
den Deckel (17) zu richten, und daß das andere Ende (22) des pyrotechnischen
Rohres (19) im Bodenteil (23) des Behälters (10) befestigt ist.
2. Feuerlöscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10)
im wesentlichen eine zylindrische Form besitzt und daß das pyrotechnische Rohr
(19) längs der Achse (11) des Behälters (10) angeordnet ist.
3. Feuerlöscher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sprengsatz (18) die Kammer (21, 25) praktisch ganz ausfüllt.
4. Feuerlöscher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß das pyrotechnische Rohr (19) eine Außenröhre (20) umfaßt, deren dem
Deckel (17) zugewandtes Ende (21) den Sprengsatz (18) aufnimmt, und daß sich
der Sprengsatz (18) am angrenzenden, als Widerlager dienenden Rand (25) einer
weiteren, ebenfalls in der Außenröhre (20) enthaltenen Innenröhre (24) ab
stützt.
5. Feuerlöscher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß das pyrotechnische Rohr (19) eine Außenröhre (20) enthält, die einer
seits im Bodenteil (23) und andererseits über radiale Streben (28) an der
Innenseite des Behälters (10) befestigt ist.
6. Feuerlöscher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Behälter (10) nahe an seiner Öffnung (14) eine durch eine Rota
tion eines Kreisbogens (13), dessen Zentrum außerhalb des Behälters (10)
liegt, um die Längsachse (11) erzeugte Form aufweist.
7. Feuerlöscher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß er mit Stickstoff unter einem Druck in der Größenordnung von 60 Bar
gefüllt ist.
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DEXAERO S.A., ANTONY, FR |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: KIDDE DEXAERO, ANTONY, FR |
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