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Um höhere vertikale Lasten aufnehmen zu können, ohne die Lamellen
und/oder Traversenabmessungen zu verändern, besteht im Sinne der Lehre von Anspruch
2 die Möglichkeit, die Steuerkörper zu verstärken, indem zwei Elastomerblöcke je
Steuerkörper vorgesehen sind, die durch eine jeden Elastomerblock mittig teilende
Platte miteinander verbunden sind. Durch ihren günstigeren Formfaktor mit der Folge
einer höheren Druck-und Schubsteifigkeit der Steuerkörper ergibt sich damit auch
ein höheres Rückstellmoment gegen Kippen. Hier bilden die Gleitplatten an Ober-
und Unterseite der Steuerkörper jeweils ein Kräftepaar, welches zur Erhöhung des
Rückstellmoments gegen Kippen der Lamellen nutzbar ist. Dies gilt insbesondere für
eine Ausführungsform, bei welcher sowohl die oberen als auch die unteren Gleitplatten
mit der zugeordneten Lamelle zu
deren kippsicheren Lagerung verbunden
sind. Zu die sem Zweck sind an den Lamellen Führungen vorgesehen, an welchen entweder
eine Gleitplatte befestigt ist, während die andere vertikal verschieblich geführt
ist oder an welchen beide Gleitplatten vertikal verschieblich geführt sind. Bei
der letztgenannten Ausführungsform leisten die Steuerkörper keinen Beitrag zur Aufnahme
von Vertikallasten, d. h. es sind zusätzliche Gleitlager zur Abstützung der Lamellen
auf den Traversen erforderlich.
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Im Rahmen der Erfindung können die Traversen in an sich bekannter
Weise in ihrer Längsrichtung durch Bolzen oder Nocken an einer mittleren Lamelle
oder auch an einem Fugenrand fixiert sein. In Querrichtung werden die Traversen
zwischen den an den Lamellen befestigten Steuerkörpern geführt. Zweckmäßig werden
die Steuerkörper so eingebaut, daß die von Ihnen ausgeübten Schubkräfte mit zunehmenden
Lamellenabständen wachsen, d. h. bei geschlossener Dehnfuge sind die Schubkräfte
bzw. Steuerkräfte praktisch null. Es sind aber auch Steuerkörper sinnvoll, die in
einer teilweise, z. B. gerade halb geöffneten Dehnfuge spannungslos sind. Derartige
Steuerkörper werden vorteilhaft so gestaltet, daß ihre Form derjenigen einer schubverformten
Zwischenstellung eines Elastomerblocks entspricht;Bezogen auf die gleiche Schubbeanspruchung
ergibt sich dabei sogar eine Reduzierung der Bauhöhe des Steuerkörpers weil die
Schubauslenkung halbiert wird.
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Im folgenden werden mehrere Ausführungsformen der Erfindung anhand
der Zeichnung erläutert. Es zeigt F i g. 1 die Ansicht eines Steuerkörpers bei geschlossener
Dehnfuge, F i g. 2 die Ansicht eines Steuerkörpers bei geöffneter Dehnfuge, F i
g. 3 einen Traversenquerschnitt zu den F i g. 1 und 2, Fig.4 die Ansicht einer verstärkten
Ausführungsform eines Steuerkörpers bei geschlossener Dehnfuge, F i g. 5 die Ansicht
des Steuerkörpers gem. Fig. 4 bei geöffneter Dehnfuge, F i g. 6 einen Traversenquerschnitt
gem. den F i g. 4 und 5, F i g. 7 einen vertikalen Schnitt quer zur Fugenlängsrichtung
bei einer ersten Ausführungsform, F i g. 8 einen Horizontalschnitt durch die Ausführungsform
gem. F i g. 7, F i g. 9 und 10 je einen Querschnitt zur Ausführungsform gem. F i
g. 7 in verschiedenen Varianten, F i g. 11 einen vertikalen Schnitt quer zur Fugenlängsrichtung
einer zweiten Ausführungsform, Fig. 12 einen Querschnitt zu Fig. 11, Fig. 13 einen
Schnitt gem. XIII-XIII in Fig. 12, F i g. 14 einen vertikalen Schnitt quer zur Fugenlängsrichtung
einer dritten Ausführungsform, F i g. 15 einen Querschnitt zu Fig. 14 und Fig. 16
einen Schnitt gem. XVI-XVI in Fig. 15.
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Die in F i g. 1 dargestellte, seitlich in den Hohlraum einer Traverse
1 eingesetzte Steuerkörper 2 umfaßt zwei schubverformbare, elastomere Blöcke 3a,
3b. Dieser Steuerkörper 2 ist unter Druckvorspannung zwischen dem oberen Flansch
4und dem unteren Flansch 5 der als Doppel T-Profil ausgebildeten Traverse 1 eingesetzt.
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Infolge dieser Druckvorspannung werden fest mit den elastomeren Blöcken
3a, 3b verbundene obere Gleitplatten 6 und eine beiden elastomeren Blöcken 3a, 3b
gemeinsame untere Gleitplatte i gemäß den eingezeichneten resultierenden Druckkräften
p 1 nach oben
bzw. p2 nach unten gegen die Flansche 4,5 der Traverse 1 angedrückt.
In F i g. 1 wirken keine Schubverformungskräfte auf den Steuerkörper 2, d. h. die
beiden durch den Steuerkörper 2 verbundenenlamellen 11, 12 liegen in der engsten
Stellung der Dehnfuge dicht nebeneinander.
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Fig. 2 zeigt den Steuerkörper 2 gem. F i g. 1 jedoch in einer geöffneten
Stellung der Dehnfuge, d. h. die beiden mit den oberen Gleitplatten 6 verbundenen
Lamellen (nicht gezeigt) haben sich unter der Einwirkung eingegengerichteter Steuerkräfte
s 1 bzw. s 2 entsprechend auseinanderbewegt. Die beiden elastomeren Blöcke 3a, 3b
des Steuerkörpers 2, die über die untere Gleitplatte 7 miteinander verbunden sind,
werden dabei durch entsprechende Schubkräfte verformt, so daß sie sich, in Längsrichtung
der Traverse 1 gesehen, schief einstellen.
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Dabei gleiten die oberen Gleitplatten 6 an der Unterseite des oberen
Flansches 4 und ggf. die untere Gleitplatte 7 gegenüber der Oberseite des unteren
Fansches 5 der Traverse 1.
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F i g. 3 zeigt im Querschnitt die Traverse 1 mit oberem Flansch 4
und unterem Flansch 5, welche über einen Vertikalsteg 8 des die Traverse 1 bildenden
Doppel-T-Profils verbunden sind. Beidseitig des Vertikalstegs 8 sind Steuerkörper
2 in das Profilinnere eingesetzt, deren obere und untere Gleitplatten 6, 7 mit den
elastomeren Blöcken 3 der Steuerkörper 2 fest, z. B. durch Vulkanisieren, verbunden
sind, und die mit ihrer Gegenseite an den Innenseiten der Flansche 4, 5 der Traverse
1 gleitend abgestützt sind. Die Gleitplatten 6, 7 bestehen zweckmäßig aus Stahl,
der mit gleitfähigem Kunststoff, z. B. PTFE belegt ist. Die Gleitbahnen in der Traverse
1 sollten glatt und korrosionsfrei sein. Als Material für die elastomeren Blöcke
3 kommt bevorzugt Natur- oder Kunstkautschuk in Frage.
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Die F i g. 4 bis 6 unterscheiden sich von den F i g. 1 bis 3 dadurch,
daß die Steuerkörper 9 doppelt ausgebildet sind, d. h. neben oberen Gleitplatten
6a und unteren Gleitplatten 6b ist in mittlerer Höhe eine Verbindungsplatte 10 vorgesehen.
Die Darstellungen gem. den F i g. 4,5 und 6 zeigen den Steuerkörper 9 unter vertikaler
Druckvorspannung, schubverformt und im Traversenquerschnitt. Der doppelte Steuerkörper
9 besitzt infolge der Teilung durch die Verbindungsplatte 10 eine höhere Druck-
und Schubfestigkeit. Im schubverformten,Zustand gem. F i g. 5 wirken Rückstellmomente
aus den Kräftepaaren k 1, k2 gegen Kippen der mit den Gleitplatten 6a, 6b verbundenen
(nicht gezeichneten) Lamellen.
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In der Gesamtdarstellung gem. F i g. 7 nach einem vertikalen Querschnitt
durch die Überbrückungsvorrichtung quer zur Längsrichtung der Dehnfuge sind neben
der Traverse 1 mit den Steuerkörpern 2 auch die Lamellen 11 dargestellt. Die auf
der Rückseite der Traverse 1 eingebauten Steuerkörper 2 sind durch strichlierte
Linien angegeben. Man erkennt ohne weiteres, daß durch die Steuerkörper 2 eine durchgehende,
alle Lamellen 11 untereinander und mit Randlamellen 12 verbindende Steuerkette gebildet
ist. Die Fugenränder 13 sind in Höhe der Traverse 1 etwas ausgenommen, so daß sich
in diesen Ausnehmungen die Traverse 1 relativ zu den Fugenrändern 13 verschieben
kann. Die Lamellen 11, aber auch die Randlamellen 12 sind mittels Laschen 14 fest
mit den oberen Gleitplatten 6 bzw. den unteren Gleitplatten 7 verbunden, entweder
wie in Fig. 9 oder wie in Fig. 10 im Querschnitt dargestellt. In der Fig. 10 ist
der Steuerkörper 2 umgekehrt zur F i g. 9 eingebaut, d. h. die verbindende Gleitplatte
6 befindet
sich oben. In beiden Fällen hängt die Traverse 1 an der
Unterseite der Lamellen 11, 12. Im Falle der Fig. 9 hängt die Traverse 1 anoden
Laschen 14 der Randlamellen 12 ohne Belastung der Steuerkörper 2 und im Falle der
F i g. 10 unter Zusammendrücken der Steuerkörper 2, d. h. deren Druckvorspannung
muß größer sein als die abzutragende Vertikallast.
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Umgekehrt verhält es sich bei den fugeninneren Lamellen 11. Diese
leiten im Falle der Fig. 9 vertikale Lasten über die Steuerkörper 2 in die Traverse
1 ein, im Falle der F i g. 10 jedoch ohne Belastung der Steuerkörper 2.
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In beiden Fällen, d. h. bei Anbinden der Laschen 14 entweder an den
oberen Gleitplatten 6 oder an den unteren Gleitplatten 7 ist es zweckmäßig, im Bereich
der Randlamellen 12 zusätzliche elastomere Lagerkörper 15 unter gleicher Druckvorspannung
einzubauen, und zwar jeweils auf der dem Steuerkörper 2 gegenüberliegenden Seite.
Durch diese Lagerkörper 15 werden die auf die Traverse 1 im Bereich der Randlamellen
12 wirkenden Auflagerkräfte zentriert.
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F i g. 8 zeigt die Überbrückungsvorrichtung gem.
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F i g. 7 im Grundriß bei abgehobenem oberen Flansch 4 der Doppel-T-förmigen
Traverse1. Die Stirnseiten der Steuerkörper 2 sind durch eine Kreuzmarkierung gekennzeichnet
Seitlich abgeschnitten sind die Lamellen 11 bzw. die Randlamellen 12 angedeutet.
Innerhalb der Umrißlinie der Steuerkörper 2 sind deren Rückstellkräfte rl, r2 auf
die Lamellen 11 bzw. Randlamellen 12 eingezeichnet. Die Ausführungsform gem. den
Fig.7 bis 9 eignet sich in besonders vorteilhafter Weise für Überbrückungsvorrichtungen,
bei welchen keine großen Vertikallasten abzutragen sind.
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Für höhere Belastungen geeignet ist die Ausführungsform gem. Fig.
11. Diese unterscheidet sich von Fig. 7 grundsätzlich dadurch, daß anstelle der
bei F i g. 7 verwendeten einfachen Steuerkörper 2 doppelte Steuerkörper 9, wie schon
zu den Fig 4 bis 6, vorgestellt, Verwendung finden, Die Dehnungsfuge ist hier ebenfalls
in geöffnetem Zustand gezeigt, wobei die Steuerkörper 9 entsprechend den Abständen
zwischen den Lamellen 11, 12 schubverformt sind. Die strichliert dargestellten Steuerkörper
9 befinden sich auf der nicht sichtbaren Rückseite der Traverse 1. Im Bereich der
Randlamellen 12 sind auch bei dieser Ausführungsform wieder zusätzliche, lediglich
unter vertikaler Druckvorspannung stehende Lagerkörper 15 vorgesehen. Infolge der
höheren Federsteifigkeit der Steuerkörper 9 können bei einer Ausführungsform gem.
den Fig. 11 bis 13 entsprechend höhere Vertikallasten abgetragen werden.
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F i g. 12 zeigt im Querschnitt durch Fig. 11. Man erkennt, daß an
der Unterseite der Lamelle 11 vertikale Stege 16 angeschweißt sind. Die oberen Gleitplatten
6a der Steuerkörper 9 sind mittels oberer Laschen 14a fest mit den Stegen 16 verschweißt.
Die unteren Gleitplatten 6b sind ebenfalls durch Laschen 14b verlängert, welche
jedoch vertikal längs der Stege 16 beweglich geführt sind, so wie in F i g. 13 dargestellt.
Mit einem Ausschnitt 17 umgreifen die unteren Laschen 14b die Stege 16, welche somit
eine vertikale Führung für die unteren Laschen 14b bilden. Im übrigen stellt Fig.
13 einen Schnitt XIII-XIII zu Fig. 12 dar. Der Vorteil der Ausführungsform gem.
den F i g. 11 bis 13 liegt also in der höheren Belastbarkeit, wobei die Steuerkörper
9 im Bereich der fugeninneren Lamellen 11 deren Vertikallast ausgesetzt sind. Dadurch,
daß die unteren Laschen 14b vertikal beweglich geführt sind, kommt es zu keinem
Blockieren
des Federwegs der Steuerkörper 9. Die oberen Laschen 14a und die unteren Laschen
14b sichern die zugehörigen Lamellen 11 gegen Kippen um deren Längsachsen.
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Die Fig. 14 bis 16 zeigen eine weitere Ausführungsform der Überbrückungsvorrichtung,
welche für besonders hohe Belastung geeignet ist. Die Steuerkörper 9 dienen hier
nur der Steuerung und der Kippsicherung der Lamellen 11. Die Vertikallasten werden
allein über zusätzliche elastomere Gleitlager 18 abgetragen. Diese Gleitlager 18
sind im Inneren eines Halbrahmens 19, der an der Unterseite der Lamellen 11 befestigt
ist, aufgenommen und steht an Ober- bzw. Unterseite der Traverse 1 unter vertikaler
Vorspannung zwischen dem Halbrahmen 19 und der Lamelle 11. Die obere Gleitplatte
6a und die untere Gleitplatte 6b der Steuerkörper 9 sind an T-förmigen Führungen
20 mittels sie verlängernder Laschen 14b in vertikaler Richtung geführt. Die T-förmigen
Führungen 20 bilden gleichzeitig die Seitenteile des Halbrahmens 19. In einer Richtung
parallel zur Längsachse der Traversen 1 bilden die Laschen 14b Mitnehmer, welche
die Steuerkörper 9 entsprechend den Lamellenabständen verformen. Zusätzliche Lagerkörper
im Bereich der Randlamellen 12 werden bei der Ausführungsform gem. den Fig. 14 bis
16 nicht benözeigt. Im übrigen stellt Fig. 16 einen Schnitt XVI-XVI in Fig. 15 dar.
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Bei der Ausführungsform gem. den Fig. 14 bis 16 werden somit Vertikallasten
allein vor den Gleitlagern 18 im Inneren des Halbrahmens 19 unterhalb der Lamelle
11 aufgenommen. Der Halbrahmen 19 ist durch die seitlichen T-förmigen Führungen
20 in Querrichtung der Lamellen 11 sehr steif, so daß er (bei 21) mit zwei Schraubenpaaren
an Nocken 22 an der Lamellenunterseite befestigt werden kann. Die Montage wird dadurch
sehr einfach, da Steuerkörper 9 und Gleitlager 18 eingesetzt werden können, bevor
der Halbrahmen 19 verschraubt wird.