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Verfahren und Vorrichtung zur Optimierung der
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Reifung und Trocknung von Wurst,Schinken o. ä.
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Lebensmitteln Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Optimierung der Reifung und Trocknung von Wurst, Schinken o.
ä. Lebensmitteln, wobei dem zu behandelnden Gut durch die Zufuhr von ggf. konditionierter
Luft Wasser entzogen wird, bis der gewünschte Trocknungs- und Reifegrad erreicht
ist.
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Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind im Hauptpatent
(Patentanmeldung P 34 12 107.2-41) angegeben. Dabei werden während der Behandlung
des Gutes kontinuierlich die
relative Feuchte und die Temperatur
im Behandlungsraum gemessen und mit vorgegebenen Sollwerten verglichen. Ferner werden
in Abhängigkeit von einer Überschreitung bzw. Unterschreitung der vorgegebenen Temperatur-
und Feuchte-Sollwerte die Temperaturen und/oder die Feuchte im Behandlungsraum erniedrigt
bzw. erhöht. Zur Regelung der Temperatur und/oder Feuchte im Behandlungsraum wird
die umgewälzte Umluft zunächst mit einem Außenluftstrom vermischt und erst dann,
wenn dieser Außenluftstrom zum Ausgleich der Störungen bzw Abweichungen nicht ausreicht,
erfolgt eine zusätzliche Beeinflussung von Temperatur und/oder Feuchte der Umluft,
um die Abweichungen von den Sollwerten auszugleichen.
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Zu diesem Zweck werden in der genannten Patentanmeldung eine Reihe
von Maßnahmen angegeben, wie in Abhängigkeit von den ermittelten Meßwerten die Regelung
der Umluft erfolgt, die dann dem Behandlungsraum zugeführt wird. Im Behandlungsraum
sind mindestens ein Temperaturmeßfühler und ein Feuchtemeßfühler angeordnet, deren
Meßsignale als Temperatur-Istwerte bzw. Feuchte-Istwerte in Reglern mit vorgegebenen
Temperatur- und Feuchte-Sollwerten von Sollwert-Stellgliedern verglichen werden.
Die Regler sind über einen zentralen Rechner an eine Kühlung, eine Befeuchtung,
eine Heizung und eine Außenluftversorgung angeschlossen, mit denen die Umluft vor
ihrer Rückführung in den Behandlungsraum behandelt wird.
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Untersuchungen der Anmelderin haben ergeben, daß sich die dort beschriebenen
Maßnahmen noch weiter verbessern lassen, um den jeweiligen Gegebenheiten Rechnung
zu tragen.
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Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, mit denen sich die Behandlung der jeweiligen
Güter weiter verbessern läßt.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß für die Einstellung der Temperatur-
und Feuchtewerte im Behandlungsraum eine Proportionalregelung oder eine Proportional-Integral-Differentialregelung
verwendet wird, mit der die Zuführung bzw. Zumischung der Außenluft zur umgewälzten
Umluft geregelt wird.
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Untersuchungen der Anmelderin haben gezeigt, daß in bestimmten Arbeitsbereichen
zur Reifung und Trocknung der fraglichen Lebensmittel, insbesondere Wurst, Regler
mit Proportionalverhalten ausreichend sind, um die gewünschte Optimierung zu erhalten.
Dies gilt insbesondere für die Behandlung der Güter bei höheren Behandlungstemperaturen.
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Insbesondere in denjenigen Fällen, wo eine exaktere bzw.
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schnellere Regelung erforderlich ist, um dem veränderlichen Trocknungsbedarf
und der veränderlichen Eigenfeuchte des Behandlungsgutes Rechnung zu tragen, sind
jedoch Regler mit Proportional-Integral-Differentialverhalten geeignet, um die Anpassung
an die Gegebenheiten vorzunehmen.
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In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
daß zur Regelung der dem Behandlungsraum zugeführten, umgewälzten Umluft nur die
im Behandlungsraum gemessenen Temperatur- und Feuchtewerte herangezogen werden,
ohne Außenfühler zu verwenden. Damit wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß tatsächlich
nur die im Behandlungsraum herrschenden Verhältnisse berücksichtigt werden, so daß
der apparative Aufwand kleingehalten werden kann. Ob die zur Verfügung stehende
Außenluft für die Behandlung im Behandlungsraum geeignet ist, wird mit den im Behandlungsraum
ohnehin vorhandenen Meßeinrichtungen ermittelt, indem eine etwaige Abweichung von
den vorgegebenen Sollwerten überprüft und nachgeregelt wird.
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Zu diesem Zweck wird die Eignung der Außenluft für ihre Zu-
führung
in den Behandlungsraum zur Trocknung oder Kühlung bei voll aufgefahrener Außenluftzufuhr
in vorgegebenen Zeitabständen überprüft.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die
Regler, die ihre Meßsignale von dem Temperaturmeßfühler bzw. dem Feuchtemeßfühler
verhalten, als Proportional-Regler oder als Proportional-Integral-Differentialregler
ausgebildet sind.
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Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich weiterer Merkmale
und Vorteile, anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine
vereinfachte schematische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig.
2 eine schematische Darstellung der wesentlichen Elemente und Baugruppen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Temperatur- und Feuchteregelung; Fig. 3 ein Diagramm zur Erläuterung
der Arbeitsbereiche bei der Temperaturregelung; und in Fig. 4 ein Diagramm zur Erläuterung
der Arbeitsbereiche bei der Feuchteregelung.
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Nachstehend wird zunächst die Wirkungsweise der Gesamtvorrichtung
anhand von Fig. 1 erläutert. Im Behandlungsraum 10 gibt das nicht dargestellte Behandlungsgut
Wasser bzw. Feuchtigkeit an die mit einem Pfeil angedeutete Umluft ab. Am Ausgang
des Behandlungsraumes 10 werden die Temperatur und die Feuchte der Luft mit einem
Temperaturmeßfühler 12 bzw.
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einem Feuchtemeßfühler 14 gemessen. Anschließend verläßt die Umluft
den Behandlungsraum 10 über die Leitung 16 und
durchströmt nacheinander
einen Kühler 20, einen Tropfenabscheider 22, einen Erhitzer 24 sowie einen Ventilator
26, der die Umluft über die Rückleitung 18 wieder in den Behandlungsraum 10 zurückführt.
Die aus dem Behandlungsraum 10 entweichende Abluft ist schematisch mit dem Bezugszeichen
11 angedeutet.
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Während dieses Strömungsvorganges kühlt sich die umgewälzte Umluft
beim Durchgang durch den Kühler 20 und den Tropfenabscheider 22 ab, wird anschließend
im Erhitzer 24 wieder erwärmt und auch vom Ventilator 26 weiter erwärmt, bis die
Umluft wieder in den Behandlungsraum 10 gelangt. Um den Energieaufwand möglichst
gering zu halten, ist an die Ausgangsleitung 16 eine Außenluftversorgung 28 über
ein Stellventil 29 angeschlossen, das von einem Stellmotor 30 beaufschlagt ist.
Durch geeignete Zumischung von Außenluft kann der Betrieb der zusätzlichen Aggregate
reduziert und dadurch Energie eingespart werden.
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Anhand von Fig. 2 wird nachstehend erläutert, wie eine optimierte
Beaufschlagung und Regelung der umgewälzten Umluft bei reduziertem Energieaufwand
realisiert werden kann. Am Eingang eines Behandlungsraumes 40 erkennt man einen
Temperatur-Meßfühler 42 und einen Feuchte-Meßfühler 44. Der Temper.atur-Meßfühler
42 kann zweckmäßigerweise als (Doppel-) Widerstandsthermometer ausgebildet sein,
während man für den Feuchte-Meßfühler 44 ein Widerstandsthermometer mit Feuchtedocht
verwenden wird. Auch wenn es in der Zeichnung nicht eigens dargestellt ist, können
selbstverständlich auch mehrere Temperatur-Meßfühler 42 sowie Feuchte-Meßfühler
44 vorgesehen sein, um gemittelte Werte zu erhalten und diese in der anschließenden
Schaltung zu verarbeiten.
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Der Temperatur-Meßfühler 42 ist an einen ersten Meßumformer 46 angeschlossen,
während der Feuchte-Meßfühler 44 an einen zweiten Meßumformer 48 und parallel dazu
an den ersten Meß-
umformer 46 angeschlossen ist. Die Meßumformer
46 und 48 wandeln die Widerstandssignale jeweils in Gleichströmungssignale zwischen
0 und 10 Volt um, wobei diese Gleichspannungssignale Temperaturen von 0 OC - 60
oO bzw. O 0- 60 psychrometrischer Differenz entsprechen. Die beiden Meßumformer
46 und 48 sind über Leitungen 47 und 49 an Regler 50 bzw. 52 angeschlossen.
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Als zweites Eingangssignal erhalten die beiden Regler 50 und 52 für
Luftfeuchtigkeit bzw. Temperatur Sollwerte von Sollwertstellgliedern 54 bzw. 56.
Diese Sollwertstellglieder 54 und 56 sind außerdem direkt an einen zentralen Rechner
60 angeschlossen. Dieser Rechner 60 erhält außerdem die gemessenen Temperatur- und
Feuchte-Ist werte von den Meßumformern 46 und 48 über die Leitungen 47 und 49. Ferner
erhält der Rechner 60 die beiden Ausgangssignale der Regler 50 und 52. Die Leitungen
für die Zuführung der jeweiligen Eingangssignale sind in Fig. 2 mit dem Bezugszeichen
47, 49, 51, 53, 55 und 57 bezeichnet.
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An den Behandlungsraum 40 ist ein Luftaufbereitungsaggregat 90 angeschlossen,
und zwar über eine Ausgangsleitung 91 und eine Rückleitung 92. Das Luftaufbereitungsaggregat
90 ist seinerseits an eine Kühlung 62, eine Heizung 64, eine Befeuchtung 66 und
eine Außenluftversorgung 68 angeschlossen. Die Einwirkung dieser Aggregate hängt
von der Stellung der jeweiligen Stellventile 72, 74, 76 und 78 ab, die von Stellmotoren
82, 84, 86 und 88 gesteuert sind.
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Die Ansteuerung der Stellmotoren 82, 84, 86 und 88 erfolgt vom zentralen
Rechner 60, und zwar über dessen Ausgangssteuerleitungen 61, 63, 65 und 67.
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Bei der Anordnung gemäß Fig. 2 handelt es sich um eine schematische
Darstellung, die Realisierung kann in der Praxis auch anders erfolgen. Beispielsweise
kann die Küh-
lung 62 mehrere Ausgänge oder Kühlventile besitzen,
um eine unterschiedlich starke Kühlung vorzunehmen, wie es den unterschiedlichen
Schaltpunkten K1 und K2 der Kühlungentspricht, die in Fig. 3 und 4 schematisch angedeutet
sind.
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Es darf darauf hingewiesen werden, daß auch die beiden Sollwertstellglieder
54 und 56 für Temperatur und Feuchte Gleichspannungssignale im Bereich von 0 - 10
Volt für die beiden Regler 50 und 52 liefern, und zwar für O OC - 60 OC bzw. O °
- 6 ° psychrometrische Differenz. Die Ausgangssignale der beiden Regler 50 und 52
im Bereich von 0 - 10 Volt Gleichspannung werden über den Rechner 60 auf die jeweiligen
Stellventile 72 - 78 der Stellmotoren 82 - 88 gegeben.
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Der Rechner 60 wählt das Signal mit niedrigerem Pegel für Kühlung
oder Entfeuchtung aus und gibt es auf den entsprechenden Stellmotor und den Ausgang
für die Kühlung bzw.
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die Kühlventile. Während der Durchführung von Vergleichsmessungen
hält der Rechner 60 die Ausgangssignale für sämtliche Stellglieder konstant und
speichert die Änderungen der Temperatur und der Feuchte bei geöffneter und geschlossener
Außenluftversorgung 68. Der Rechner 60 vergleicht die Meßergebnisse und gibt die
Außenluftversorgung 68 entweder frei oder schließt diese, und zwar in Abhängigke-it
vom jeweiligen Meßergebnis. Außerdem enthält der Rechner 60 einen Zähler für die
Zeit, damit in vorgegebenen Zeitabständen Vergleichsmessungen durchgeführt werden
können, um festzustellen, ob die Außenluftversorgung 68 abgeschaltet bleibt, eingeschaltet
wird oder eingeschaltet bleiben kann.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen Diagramme zur Erläuterung der Steuerung von
Temperatur und Feuchte. In beiden Fällen liegt der Arbeitsbereich des Stellmotors
88 für das Stellventil 78 der Außenluftversorgung 68 zwischen 2 Volt und 6 Volt
Gleichspannung. Bei einem Pegel von 2 Volt ist die Außen-
luftklappe
der Außenluftversorgung 68 voll geöffnet und bei einem Pegel von 6 Volt ganz geschlossen.
Im Bereich von 6 V - 10 V arbeiten die Befeuchtung 66 und die Heizung 64. Ihre Stellventile
74 bzw. 76 sind bei einem Pegel von 6 V Gleichspannung geschlossen und bei einem
Pegel von 10 V voll geöffnet. Im Bereich von 0 - 2 V Gleichspannung von den Reglern
50 und 52 arbeitet die Kühlung 62, wobei die Schaltpunkte für die Kühlung 62 mit
K1 und K2 in Fig. 3 und 4 angegeben sind.
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Während es in einigen Fällen zweckmäßig ist, für die Regler 50 und
52 solche mit einem Proportional-Integral-Verhalten einzusetzen, ist dies nicht
unter allen Umständen erforderlich. Untersuchungen der Anmelderin haben gezeigt,
daß es unter bestimmten Voraussetzungen völlig ausreicht, Proportional-Regler für
die Regler 50 und 52 zu verwenden.
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Dies gilt insbesondere dann, wenn mit höheren Temperaturen im Behandlungsraum
40 gearbeitet wird. Auch wenn eine Proportionalregelung auf den ersten Blick etwas
grob erscheint, reicht sie in einigen Fällen völlig aus, nämlich dann, wenn sich
die Umgebungsbedingungen so langsam ändern, daß es nicht zu einem Schwingverhalten
in der Regelung kommt.
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In einigen Fällen erweist es sich hingegen als zweckmäßig, für die
Regler 50, 52 solche mit Proportional-Integral-Verhalten oder mit Proportional-Integral-Differentialverhalten
zu wählen. Dies insbesondere dann, wenn eine besonders exakte Regelung erforderlich
ist und sich die Verhältnisse im Behandlungsraum aus den verschiedensten Gründen
rasch ändern, beispielsweise dann, wenn veränderlicher Trocknungsbedarf bzw. veränderliche
Eigenfeuchte auftreten, die eine ganz fein dosierte Behandlung erforderlich machen
Bei der vorstehend beschriebenen Vorrichtung werden die Temperatur und die Feuchte
ständig in dem Behandlungsraum
40 gemessen, ohne daß es erforderlich
ist, irgendwelche Außenfühler zu verwenden, so daß der apparative Aufwand relativ
gering gehalten werden kann. Die Meßsignale werden über die Meßumformer 46 und 48
jeweils auf den Temperaturregler 52 bzw. den Feuchteregler 50 gegeben, die gleichzeitig
die Sollwertsignale von den Sollwertstellgliedern 56 bzw. 54 erhalten. Die Regler
50 und 52 liefern dann in Abhängigkeit von der Differenz zwischen den Sollwerten
und den gemessenen Istwerten Ausgangssignale im Bereich zwischen 0 und 10 V Gleichspannung,
und zwar in Abhängigkeit von dem Regelverhalten der jeweils verwendeten Regler 50
bzw. 52.
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Der Arbeitsbereich zwischen 6 und 10 Volt dient im Temperaturregelkreis
der Beheizung und im Feuchteregelkreis der Befeuchtung. Der Arbeitsbereich zwischen
6 V und 2 V Gleichspannung dient in den beiden Regelkreisen der Kühlung bzw.
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der Entfeuchtung der umgewälzten Umluft, und zwar durch die Beimischung
von Außenluft, die über die Außenluftversorgung 68 zugeführt wird. Der Arbeitsbereich
unterhalb von 2 V Gleichspannung dient schließlich der Kühlung bzw.
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Entfeuchtung der umgewälzten Umluft durch die angeschlossene Kühlung
62.
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Durch diese Aufteilung der Ausgangssignale der beiden Regler 50 und
52 mit dem gewählten Regelverhalten ist gewährleistet, daß die maschinelle Kühlung
62 erst einschaltet, wenn das Ausgangssignal den Arbeitsbereich von 2 - 6 V Gleichspannung
für den Stellmotor 88 der Außenluftversorgung 68 unterschritten hat. Dabei öffnet
der Stellmotor 88 das Stellventil 78 der Außenluftversorgung 68 in zunehmendem Maße
mit fallender Regelspannung. Das Stellventil 78 ist bei einer Regelspannung von
6 Volt noch geschlossen und bei einer Regelspannung von 2 Volt voll geöffnet.
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Erst wenn der volle Außenluftstrom nicht mehr ausreicht, um
die
Umluft auf ihren Sollwert zu bringen, wird das Regelsignal weiter abfallen und dafür
sorgen, daß nacheinander die maschinellen Kühlstufen der Kühlung 62 einschalten.
Dabei werden ständig die beiden Ausgangssignale der beiden Regler 50, 52 miteinander
verglichen und in dem Rechner 60 so ausgewählt, daß jeweils der niedrigere Pegel
zur Ansteuerung des Stellmotors 88 am Stellventil 78 der Außenluftversorgung 68
dient. Auf diese Weise wird ständig derjenige Regelkreis bevorzugt, der den jeweils
höheren Bedarf an Kühlung bzw.
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Entfeuchtung signalisiert.
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Wenn der Zustand der Außenluft noch nicht geeignet ist, die Temperatur
oder die Feuchte der Luft für den Behandlungsraum 40 abzusenken, wird der Stellmotor
88 in die voll geöffnete Stellung gefahren, da die Temperatur oder die Feuchte trotz
steigender Zuführung von Außenluft ansteigt. Ferner wird die erste Kühlstufe der
Kühlung 62 eingeschaltet, beispielsweise bei einem Wert von 0,18 Volt. Da das Ausgangssignal
im betreffenden Regelkreis nun unterhalb von 2 Volt liegt, signalisiert dies dem
Rechner 60 bei längerer Dauer, daß eine Prüfung erforderlich ist, ob der hohe Kühlbedarf
bzw. Trocknungsbedarf von der starken Wasserabgabe des Behandlungsgutes abhängt
oder aber auf andere Störgrößen oder ungeeignete Außenluftzufuhr zurückzuführen
ist.
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Zu diesem Zweck wird in vorgegebenen und ggf. regelmäßigen zeitlichen
Abständen eine überprüfung der Stellglieder bzw.
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des Mischungsverhältnisses. von umgewälzter Umluft und zugemischter
Außenluft vorgenommen. Nach einer Einlaufzeit von beispielsweise 30 Minuten oder
1 Stunde werden während einer ersten Zeitspanne, besPielsweise in der Größenordnung
von 1 Minute,. der Verlauf der Temperatur- und Feuchtewerte gemessen und gespeichert,
wobei während dieser ersten-Zeitspanne sämtliche Stellglieder in ihren jeweiligen
Stellungen festgehalten werden, so daß die Ausgangssignale der beiden Regler 50
und 52 in dieser Zeitspanne konstant bleiben.
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Anschließend wird die Außenluftversorgung 68 voll abgeschaltet, d.
h. die Außenluftklappe ganz geschlossen, während die übrigen Stellglieder in ihren
jeweiligen Stellungen festgehalten werden. In diesem Zustand erfolgt in einer zweiten
Zeitspanne, beispielsweise ebenfalls in der Größenordnung von 1 Minute, eine Messung
und Speicherung des Verlaufes der Temperatur- und Feuchtewerte.
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Anschließend vergleicht der Rechner 60 den zeitlichen Verlauf der
Feuchtewerte sowie den zeitlichen Verlauf der Temperaturen. Wenn Feuchteabsenkung
und Temperaturabsenkung bei geöffente-r Außenluftversorgung 68 rascher erfolgen
als bei geschlossener Außenluftversorgung 68, so kann zur Entfeuchtung und zur Temperaturabsenkung
weiterhin die Außenluft genutzt werden. Das bedeutet, die Beimengung oder Zumischung
der Außenluft bleibt zum Zwecke der Entfeuchtung und/oder Kühlung in Funktion.
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Wenn andererseits die Feuchteabsenkung oder die Temperaturabsenkung
bei geschlossener Außenluftversorgung 68 rascher stattfinden als bei geöffneter
Außenluftversorgung 68, ist klar, daß das Außenklima mit der zur Verfügung stehenden
Außenluft (derzeit) zur Trocknung und Kühlung der Umluft nicht geeignet ist. Daraufhin
bleibt die Aunenluftversorgung 68 geschlossen.
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Diese Überprüfung des Systems wird in vorgegebenen und ggf. gleichen
zeitlichen Abständen durchgeführt, beispielsweise in Abständen von einigen Stunden,
z. B. alle 2 Stunden. In diesen Zeitintervallen werden die oben beschriebenen Meßkurven
für Temperatur- und Feuchtewerte aufgenommen, gespeichert und miteinander verglichen,
um festzustellen, ob die Außenluft zur Beimischung geeignet ist und auf diese Weise
maschinelle Zusatzaggregate abgeschaltet werden können. Wenn zwischen den Überprüfungen
mit
abgeschalteter Außenluftversorgung 68 gearbeitet wird, wird diese jeweils nur für
die kurzzeitige Messung der Vergleichskurven geöffnet und dann wieder geschlossen,
sofern sich nicht der Zustand der Außenluft in nutzbarer Weise geändert hat.
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Mit der vorstehend beschriebenen Anordnung wird die Entscheidung,
ob die Zuführung von Außenluft zur Kühlung oder Entfeuchtung überhaupt sinnvoll
ist,stets von den tatsächlichen Gegebenheiten abhängig gemacht. Es ist dabei keinesfalls
erforderlich, den Einfluß der verschiedenen Parameter einzeln zu messen oder etwa
in aufwendiger Weise theoretisch zu berechnen. Wenn der Zustand der Außenluft geeignet
ist und die Regelung des Außenl.uftstromes mit Reglern mit Proportional-, Proportional-Integral-
oder Proportional-Integral-Differential-Verhalten erfolgt, werden zur Regelung des
Klimas im Behandlungsraum nur Heizungsenergie, nicht aber Kälte und Befeuchtungsenergie
benötigt.
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Aufgrund der klimatischen Gegebenheiten in unseren Breiten ist es
zumindest in Europa während vieler Monate im Jahr mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
möglich, ohne maschinelle Kühlung auszukommen, wenn entsprechende Mengen an Außenluft
der umgewälzten Umluft zugemischt werden. Es kommt daher in diesem Zeitraum auch
nicht zu Über- und Unterschwingungen des Systems, was sonst wieder weitere Energie
zum Ausgleich dieser Schwingungen erforderlich macht. Des weiteren können Energieverluste
durch mangelhafte Tropfenabscheidung entfallen, wenn die Entfeuchtung durch dosierte
Beimischung von trockener Außenluft und entsprechende Abführung von feuchter Luft
erfolgt, da es dann nicht erforderlich ist, das Wasser aus der umgewälzten Umluft
auzutauen.
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Wenn der Bedarf an Kühlung zur Temperaturabsenkung größer ist als
der Bedarf an Kühlung zur Trocknung, wird das Ausgangssignal des Temperaturreglers
52 niedriger sein als
das Ausgangssignal des Feuchtereglers 50.
Die Stellung des Stellventils 78 der Außenluftversorgung 68 wird dann durch das
niedrigere Ausgangssignal des Temperaturreglers 52 bestimmt. Nur in diesen Fällen
kann ein Befeuchtungsbedarf durch die Befeuchtung 66 entstehen, da durch die zur
Temperaturabsenkung beigemengte Außenluft gleichzeitig eine Absenkung der Feuchte
hervorgerufen werden kann. Allerdings würde dieser Effekt auch entstehen, wenn zum
Zwecke der Temperaturabsenkung die maschinelle Kühlung eingeschaltet würde, denn
auch durch die daraus resultierende Taupunkt unterschreitung würde sich eine unbeabsichtigte
Entfeuchtung ergeben, die wieder durch eine Befeuchtung ausgeglichen werden muß.
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Bei Verwendung des vorstehend beschriebenen Verfahrens und der Vorrichtung
bleibt normalerweise nur ein Heizungsbedarf zur Aufrechterhaltung des Temperatur-Sollwertes
übrig, wobei der dadurch entstehende Energiebedarf weitaus geringer ist als bei
der sonst erforderlichen Beheizung bei gleichzeitiger Verwendung von maschineller
Kühlung und/oder ungeregelter Zufuhr von Außenluft.
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Bezugszeichenl iste 10 Behandlungsraum 11 Abluft 12 Temperatur-Meßfühler
14 Feuchte-Meßfühler 16 Ausgangsleitung 18 Rückleitung 20 Kühler 22 Tropfenabscheider
24 Erhitzer 26 Ventilator 28 Außenluftversorgung 29 Stellventil 30 Stellmotor 40
Behandlungsraum 42 Temperatur-Meßfühler 44 Feuchte-Meßfühler 46 Meßumformer 47 Leitung
48 Meßumformer 49 Leitung 50 Regler 51 Leitung 52 Regler 53 Leitung 54 Sollwertstellglied
55 Leitung 56 Sollwertstellglied 57 Leitung 60 Rechner 61 Ausgangssteuerleitung
62 Kühlung 63 Ausgangssteuerleitung 64 Heizung 65 Ausgangssteuerleitung 66 Befeuchtung
67 Ausgangssteuerleitung 68 Außenluftversorgung 72 Stellventil 74 Stellventil 76
Stellventil 78 Stellventil 82 Stellmotor 84 Stellmotor 86 Stellmotor 88 Stellmotor
90 Luftaufbereitungsaggregat 91 Ausgangs leitung 92 Rückleitung 93 Abluft