DE3511220C2 - - Google Patents
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- B22F2998/00—Supplementary information concerning processes or compositions relating to powder metallurgy
- B22F2998/10—Processes characterised by the sequence of their steps
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Hartmetalls mit
hoher Festigkeit, dessen Hartstoffphase aus Wolframcarbid mit ggf. 1 bis
30 Gew.-% Titancarbid, Tantalcarbid und/oder Niobcarbid und dessen Bindemetallphase
aus 5 bis 15 Gew.-% Chrom und Rest Nickel bestehen, wobei der Anteil
der Bindemetallphase am Hartmetall 5 bis 25 Gew.-% beträgt, durch Pressen
der pulverförmigen Rohstoffe und Sintern der Preßkörper bei einer Temperatur
zwischen 1400 und 1450°C während einer Zeit von 20 bis 200 Minuten im
Vakuum oder in einer Schutzgasatmosphäre aus Edelgasen oder Wasserstoff.
Die Erfindung betrifft ferner ein Hartmetall mit dieser Zusammensetzung.
Hartmetalle und deren Herstellung sind grundsätzlich aus Kieffer und
Benesovsky, Hartmetalle, 1965, S. 51, 88, 108, 227 bis 229, bekannt. Insbesondere
an den genannten Fundstellen werden die Relationen der unterschiedlichen
Hartmetallzusammensetzung, der Sintertemperatur und der Sinterzeit sowie die
Sintereffekte bei unterschiedlichen Temperaturen, die Unterschiede zwischen
einem Normal- und einem Drucksintern im Hinblick auf den Ablauf und die Hartmetalleigenschaften
sowie Hartmetalle mit einer WC-Hartstoffphase mit ggf.
TiC, TaC und/oder NbC und einer Bindemetallphase aus einer Ni-Cr-Legierung
erörtert. Insbesondere wird auf Seite 228 ein Hartmetall angesprochen, das
aus 90% WC, 8% Ni und 2% Cr besteht.
Darüber hinaus wird in der US-PS 32 15 510 ein Hartmetall beschrieben, das
aus 10 bis 30 Gew.-% einer Chrom-Nickel-Bindelegierung, Rest Wolframcarbid
besteht, wobei das Gewichtsverhältnis von Chrom zum Bindemetall zwischen
0,015 und 0,15 liegt und das aus pulverförmigen Rohstoffen durch Pressen und
Sintern hergestellt wird.
Die bekannten Hartmetalle haben zwar eine gute Korrosionsfestigkeit, aber sie
besitzen nur eine geringe Festigkeit und insbesondere eine sehr geringe Zähigkeit,
so daß ihre Verwendungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind.
Darüber hinaus wird in der AT-PS 2 17 818 ein Verfahren zur Herstellung von
harten und verschleißfesten Oberflächen durch Auftragsschweißung in inertem
Schutzgas mit Hilfe des elektrischen Lichtbogens unter Verwendung von Zusatzwerkstoffen
aus gesintertem Hartmetall beschrieben, das überwiegend aus Wolframcarbid,
ggf. in Kombination mit anderen Hartmetallcarbiden, und aus 5 bis
30% Hilfsmetall besteht, wobei das Hilfsmetall aus 5 bis 100% Nickel, bis
zu 95% Eisen und/oder bis zu 30% Chrom zusammengesetzt ist. Die Herstellung
des Zusatzwerkstoffes erfolgt derart, daß die aus Hartstoffen und Bindemetall
bestehende Pulvermischung in einem organischen Bindemittel, wie z. B. Kunstharz,
vermischt, zu Stäben stranggepreßt und anschließend bei Temperaturen
zwischen 900 und 1300°C gesintert wird.
Die DE-AS 20 06 066 beschreibt ein Verfahren zum isostatischen Heißpressen
von aus pulverförmigem Material vorgepreßten Körpern, wie es für Hartmetallprodukte
anwendbar ist, die WC, TaC, TiC und VC sowie ein Bindemittel, das
aus Co und/oder Ni besteht, enthalten. Vor dem isostatischen Heißpressen werden
die Hartmetallkörper vorgesintert. Desgleichen beschreibt die DE-OS
21 63 889 ein isostatisches Heißpreßverfahren zur Herstellung eines dichten
Keramik- und/oder Metall-Sinterkörpers, der direkt und allseitig einem
Gasdruck ausgesetzt war. Allerdings werden die obengenannten
Hartmetallzusammensetzungen dabei nicht erwähnt.
Die DE-OS 27 17 842 beschreibt die Aufstickung von Hartmetallkörpern in einem
Sinterautoklaven.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art anzugeben, mit dem Hartmetalle mit einer guten Korrosionsfestigkeit,
einer hohen Festigkeit und insbesondere einer hohen Zähigkeit hergestellt
werden können. Ferner soll ein entsprechende Eigenschaften aufweisendes Hartmetall
genannt werden.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Die Patentansprüche 2 und 3 beschreiben
Weiterentwicklungen dieses Verfahrens.
Ferner wird die Aufgabe durch ein Hartmetall mit der obengenannten Zusammensetzung,
hergestellt nach einem Verfahren gemäß der genannten Ansprüche 1
bis 3, gelöst.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Hartmetall ist korrosionsfest
und besitzt sowohl eine hohe Biegefestigkeit als auch eine hohe
Druckfestigkeit. Dies ist überraschend, denn üblicherweise verhalten sich die
Biegefestigkeit und die Druckfestigkeit bei den genannten Stoffen gegenläufig.
Darüber hinaus wird in der genannten Literaturstelle Kieffer/Benesovsky,
Seite 227ff., ausgeführt, daß WC-Ni-Cr-Hartmetalle keine besonderen technischen
Vorteile gegenüber WC-Co-Hartmetallen bringen, wofür als Grund die geringe
Festigkeit angegeben wird. Danach war also nicht zu erwarten, daß das
an sich bekannte heißisostatische Pressen im Anschluß an das Sintern die genannten
technischen Vorteile und verbesserten mechanischen Eigenschaften des
Verfahrensproduktes bringt. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Festigkeit
und die Zähigkeit des erfindungsgemäßen Hartmetalles noch höher sind als bei
entsprechenden Wolframcarbid-Cobalt-Hartmetallen, die sich nach den heutigen
Erkenntnissen durch höchste Festigkeiten und Zähigkeiten auszeichnen. Ferner
ist das erfindungsgemäße Hartmetall immer unmagnetisch, was bei den bekannten
Hartmetallen nicht immer der Fall ist. Wegen seiner guten Eigenschaften ergeben
sich für das erfindungsgemäße Hartmetall vielfältige Verwendungsmöglichkeiten.
Durch die erfindungsgemäße Nachbehandlung der gesinterten Körper erhält das
Hartmetall eine gute Festigkeit und Zähigkeit, was auf einen hohen Verdichtungsgrad
des Hartmetallgefüges zurückgeführt wird.
Vorzugsweise ist beim Verfahren nach der Erfindung vorgesehen, daß die gesinterten
Körper abgekühlt und dann in einer gesonderten Anlage bei 100 bis
3000 bar nachbehandelt werden oder daß die gesinterten Körper unmittelbar
nach der Sinterung in der Sinteranlage bei 20 bis 100 bar nachbehandelt werden.
Wenn die erfindungsgemäße Nachbehandlung der gesinterten Körper unmittelbar
nach ihrer Sinterung erfolgt, kann in vorteilhafter Weise bei besonders
niedrigem Druck gearbeitet werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden beschrieben:
Die zur Hartmetallherstellung verwendeten pulverförmigen Rohstoffe haben eine
Teilchengröße von 0,5 bis 5 µm. Das Pressen und Sintern des Hartmetalls wird
nach den bekannten Methoden durchgeführt. Bei der erfindungsgemäßen Druck-Temperatur-Nachbehandlung
soll der Druck nicht unter 20 bar und die Temperatur
nicht über 1400°C liegen, da bei einem kleineren Druck keine ausreichende
Verdichtung des Gefüges und bei einer höheren Temperatur eine nachteilige
Vergröberung des Gefüges eintritt. Wenn der Chromgehalt der Bindemetallphase
größer als 15 Gew.-% ist, treten im Hartmetallgefüge Chromcarbidausscheidungen
auf, wodurch sich die Eigenschaften des Hartmetalls nachhaltig
verschlechtern.
Die nachfolgende Tabelle enthält
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Hartmetalls und gibt deren Biegefestigkeiten an.
Die Biegefestigkeit ist ein Maß für die Festigkeit
und Zähigkeit von Hartmetallen. Die Tabelle zeigt
auch die Zusammensetzung und Biegefestigkeit von
entsprechenden WC-Co-Hartmetallen. Der Vergleich
der Biegefestigkeiten beweist die ausgezeichneten
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Hartmetalls.
In der Zeichnung ist ein Diagramm wiedergegeben,
das die Druck- und Biegefestigkeiten von mit dem
Verfahren nach der Erfindung hergestellten
Hartmetallen für verschiedene Chromgehalte in der
Bindemetallphase veranschaulicht. Aus der oberen
Kurve A sind die Druckfestigkeit σ dB und der
unteren Kurve B die Biegefestigkeit σ bB jeweils für
Hartmetallproben zu entnehmen, deren
Bindemetallphasen-Gewichtsanteil 9,5% beträgt. Das
Diagramm zeigt ferner, daß die erzielten
Druckfestigkeiten im wesentlichen über 5500 N/mm²
liegen und damit auch die hinsichtlich dieser
Eigenschaft bei einem üblichen WC-Co-Hartmetall
vorhandenen Druckfestigkeitswerte von etwa
5000 N/mm² übertreffen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Hartmetalls mit
hoher Festigkeit, dessen Hartstoffphase aus
Wolframcarbid mit ggf. 1 bis 30 Gew.-%
Titancarbid, Tantalcarbid und/oder Niobcarbid
und dessen Bindemetallphase aus 5 bis 15 Gew.-%
Chrom und Rest Nickel bestehen, wobei der
Anteil der Bindemetallphase am Hartmetall 5 bis
25 Gew.-% beträgt, durch Pressen der
pulverförmigen Rohstoffe und Sintern der
Preßkörper bei einer Temperatur zwischen 1400
und 1450°C während einer Zeit von 20 bis 200
Minuten im Vakuum oder in einer
Schutzgasatmosphäre aus Edelgasen oder
Wasserstoff, gekennzeichnet
durch
eine Nachbehandlung der Sinterkörper bei einer
Temperatur zwischen 1300 und 1400°C während
einer Zeit von 20 bis 200 Minuten in einer
Edelgasatmosphäre bei einem Druck von 20 bis
3000 bar.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sinterkörper abgekühlt
werden und in einer gesonderten Anlage bei 100
bis 3000 bar nachbehandelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sinterkörper unmittelbar
nach der Sinterung in der Sinterlage bei 20 bis
100 bar nachbehandelt werden.
4. Hartmetall mit einer Zusammensetzung gemäß
Anspruch 1, hergestellt nach einem Verfahren
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3.
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