DE3510098A1 - Pyrotechnischer schieber - Google Patents
Pyrotechnischer schieberInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen pyrotechnischen Einzelschieber, mit dem entweder eine anfangs geschlossene
Leitung geöffnet oder eine anfangs geöffnete Leitung verschlossen werden kann.
Zum öffnen einer Fluidleitung kommen derzeit, insbesondere
in Luft- und Raumfahrzeugen, in großem
Umfang pyrotechnische Schieber zum Einsatz. Derartige Schieber arbeiten nach folgendem Prinzip: von einer
pyrotechnischen Vorrichtung werden unter hohem Druck stehende Gase erzeugt, die ein starres Teil versetzen.
Das starre Teil kann ein verschiebliches Formteil mit einer oder mehreren Ausstülpungen sein, so daß
seine Versetzung das Anheben eines Ventils bewirkt, damit der Durchgang für das Fluid frei ist. In anderen
Schiebertypen perforiert das bewegliche starre Teil eine Leitung oder trennt einen vorgeschnittenen Ansatz
ab. Dieser zweite Schiebertyp wird vornehmlich in Raumflugkörpern eingesetzt, beispielsweise um eine
Menge einer Treibstofflüssigkeit auszustoßen. Dies geschieht folgendermaßen: es wird unter hohem
Druck (in der Größenordnung von einigen hundert bar) ein Gas gespeichert; durch das Öffnen des Schiebers
kann sich das Gas entspannen und kann unter einem Druck in der Größenordnung von einigen 10 bar in
das Flüssigkeitsreservoir eindringen, wobei dieser Druck ausreicht, um die Flüssigkeit in den Antrieb
zu treiben. Eine andere Anwendung auf dem Gebiet der Raumtechnik ist die Analyse der einen Planeten
umgebenden Atmosphäre: die mit der Niederdruckseite des Schiebers in Verbindung stehende Meßkammer wird
voi" dem Start unter Vakuum gesetzt. Die Überdruckseite füllt sich mit Gas, sobald der Raumflugkörper in der
zu untersuchenden Atmosphäre eintrifft, und die öffnung des Schiebers bewirkt das Füllen der Meßkanuner
durch Ansaugen.
Es ist ersichtlich, daß der Schieber eine vollkommene Dichtigkeit gewährleisten muß, insbesondere für den
zweitgenannten Fall, damit keine Meßfehler vorkommen, oder damit das in dem Schieber zirkulierende Fluid
keine Gefahr für die Umgebung darstellt. Nun haben aber die meisten derzeitigen Systeme den Nachteil,
daß sie keine wirkliche Abdichtung bzw. keinen ausreichenden hermetischen Abschluß bilden zwischen dem
Bereich, wo sich die von den pyrotechnischen Vorrichtungen gebildeten Gase befinden, und dem Durchlaßbereich
des Fluids. Dies hat zur Folge, daß derartige Schieber einigen gravierenden Forderungen nicht genügen
und sie beispielsweise nicht einsetzbar sind in pneumatischen Systemen von Raumflugkörpern, bei
denen es unerlässlich ist, daß die Umgebung nicht durch den Betrieb verunreinigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen pyrotechnischen Schieber zu schaffen, der eine hervorragende
Dichtigkeit zwischen dem Bereich des Fluiddurchlasses und dem Bereich, wo sich die von der pyrotechnischen
Vorrichtung erzeugten Gase befinden, zu schaffen. Der Schieber soll außerdem eine platzsparende und
leichte Konstruktion aufweisen, so daß er sich leicht in komplexe Systeme von Trägerraketen oder Satelliten
einbauen läßt und in der Lage ist, strengen ümgebungsbedingungen im Weltraum zu widerstehen.
Hierzu besitzt der erfindungsgemäße pyrotechnische Schieber einen Schicberkörper, der einen inneren Hohlraum
bildet, dessen Wände einen Fluideinlaß und einen
Fluidauslaß aufweisen. Ein starrer Aufsatz befindet sich an einer verformbaren Membran, die etwa die
Form einer Scheibe besitzt und den Hohlraum abdichtend in zwei Abschnitte unterteilt, von denen der eine
ir.it den von einer pyrotechnischen Vorrichtung erzeugten
Gasen in Strömungsverbindung steht und der andere den Fluideinlaß und den Fluidauslaß enthält. Der starre
Aufsatz ist durch Einwirkung der von der pyrotechnischen Vorrichtung erzeugten Gase derart versetzbar, daß er
ein in dem anderen Abschnitt des Hohlraums befindliches Teil zu versetzen vermag. Die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Membran sich unter Einwirkung der von der pyrotechnischen Vorrichtung erzeugten Gase
plastisch zu deformieren vermag und daß der innere Hohlraum einen Sitz bietet, an dem die Membran, wenn sie
deformiert ist, zur Anlage kommt.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die durch die Membran und den Aufsatz gebildete Anordnung
auf der Seite des Auftreffens des Gases eine Vertiefung besitzt, die den ersten Wärmeschock des Gases absorbiert.
In einer ersten speziellen Ausführungsform der Erfindung,
bei der der Schieber die Aufgabe hat, eine anfänglich geschlossene Leitung zu öffnen, ist das bewegliche Teil
ein Stempel, der einen den Fluideinlaß verschließenden Einsatz abschert.
Bei einer ersten Abwandlung der Erfindung sind der Aufsatz und der Stempel von einander getrennt. In einer
zweiten Abwandlung bilden der Aufsatz und der Stempel ein einstückiges Teil mit einem Durchgangsloch, welches
derart angeordnet ist, daß es den Durchtritt des Fluids
ermöglicht, wenn das durch den Aufsatz und den Stempel gebildete Teil erst einmal durch die Einwirkung des
Gases versetzt ist.
In beiden Fällen kann man in vorteilhafter Weise Mittel
vorsehen, die ein Verriegeln des Stempels im Inneren des Hohlraums ermöglichen, wenn erst einmal der Stempel
durch Einwirkung seitens des Aufsatzes versetzt ist.
In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung kann
der Schieber auch zum Verschließen einer anfänglich geöffneten Leitung dienen. In diesem Fall sind Fluideinlaß
und Fluidauslaß geöffnet, und der Schieber besitzt einen Verschluß im Inneren des Hohlraums. Der
Verschluß kann durch Einwirkung des Aufsatzes derart versetzt werden, daß er zumindest entweder den Fluideinlaß
oder den Fluidauslaß, (also möglicherweise auch sowohl den Einlaß als auch den Auslaß) verschließt.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 Eine Längsschnittansicht durch eine erste Ausführungsforrc eines erfindungsgemäSen
pyrotechnischen Schiebers, und zwar in einem Zustand, vor dem Auslösen der pyrotechnischen
Vorrichtung(en),
Figur 2 eine ähnliche Schnittansicht wie Figur 1, jedoch entsprechend dem Zustand nach Versetzung
des Aufsatzes und des Stempels durch Einwirken der Gase,
Figur 3 eine Längsschnittansicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung vor dem
Auslösen der pyrotechnischen Vorrichtung(en)
Figur 4 eine ähnliche Ansicht wie Figur 3, jedoch nach dem Versetzen von Aufsatz und Stempel
durch Einwirken der Gase, und
Figur 5 eine Längsschnittansicht, ähnlich wie Figur 1,
einer dritten Ausführungsform der Erfindung, wobei diese Ausführungsform zum Verschließen
einer anfänglich geöffneten Leitung dient, und zwar vor dem Auslösen der pyrotechnischen
Vorrichtung(en).
Die in Figur 1 dargestellte erste Ausführungsform der Erfindung ist einsetzbar zum öffnen einer anfangs geschlossenen
oder versperrten Leitung. Der Schieber besitzt einen Schieberkörper 2 , enthaltend einen ersten,
oberen Körperteil 6 und einen zweiten, unteren Körperteil 8 , die z.B. mittels einer Schweißverbindung
aneinander befestigt sind. Der untere Körper 8 hat in etwa die Form eines Zylinders und ist hohl. Der
obere Körper 6 hat ebenfalls etwa die Form eines Zylinders und weist eine Ausnehmung auf. "Wenn der
untere Körper und der obere Körper zusammengesetzt sind, wird im Inneren des Schieberkörpers 2 ein Hohlraum
gebildet. Die Wände des unteren Körpers 8 sind durchbrochen von einer ersten öffnung 12 für ankommendes
Fluid und einer zweiten öffnung 14 für abströmendes Fluid. Die beiden Öffnungen 12 und 14 befinden sich
etwa auf dem gleichen Durchmesser des unteren Körpers
In der Einlaßöffnung 12 befindet sich ein Einsatz 16 ,
der in der Öffnung befestigt ist, z.B. durch eine Schweißverbindung. Der Einsatz 16 kann mit Hilfe
eines Gewindes 18 an eine Fluid- Zulaufleitung
angeschlossen werden, und er enthält eine Blindbohrung
20 . Der dem Inneren des Körpers 3 zugewandte Abschnitt des Einsatzes 16 bildet eine Ausstülpung
22 , in der sich der Boden der Blindbohrung 20 befindet.
Die Fluid-Auslaßöffnung 14 enthält einen Einsatz
23 , der ebenfalls durch eine Schweißverbindung oder auf andere Weise mit dem Körper 8 verbunden ist.
Der Einsatz 23 weist ein Gewinde 24 auf, welches den Anschluß an eine Fluid- Ablaufleitung gestattet.
Die Öffnungen 12 und 14 können ebenso wie die Einsätze 16 und 2 3 irgendeine geeignete Form aufweisen. Die
Ausstülpung 22 kann ebenfalls irgendeine geeignete Form aufweisen (z.B. kreisförmigen oder rechteckigen Querschnitt)
. Der Einsatz 23 bildet ebenfalls eine Durchgangsöffnung 26 , es handelt sich hier jedoch nicht
um eine Blindbohrung, sondern die öffnung 26 durchsetzt den Einsatz 23 von der einen zur anderen Seite
hin.
Im Inneren des Körpers 8 befindet sich in der Höhe der öffnungen 12 und 17 ein als starres Teil ausgebildeter
Stempel 28 mit einem Hohlraum 3 0 , dessen Form und Abmessungen etwa der Form bzw. den Abmessungen
der Ausstülpung 22 entsprechen, damit diese in dem Hohlraum 30 aufgenommen werden kann. Entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform besitzt der Stempel
28 Verriegelungsmittel, die im hier beschriebenen Beispiel als Haken 32 ausgebildet sind, die in einen
am Ende des Hohlraums 3 vorgesehenen Raum 34 eingreifen können.
Eine Membran (36), die etwa die Form einer Scheibe besitzt, und die mit einem starren Aufsatz ausgestattet
ist, ist abdichtend im Inneren des Hohlraums
3 festgelegt. Die Membran teilt den Hohlraum 3 in einen ersten Abschnitt 5 und einen zweiten
Abschnitt 7 auf. Der erste Abschnitt 5 steht in Strömungsverbindung mit den von einer oder mehreren
pyrotechnischen Vorrichtungen 40 erzeugten Gasen. Grundsätzlich reicht eine solche Vorrichtung aus,
vorzugsweise sieht man jedoch zwei solche Vorrichtungen vor, um die Funktionssicherheit zu erhöhen. Die
Vorrichtungen 40 können aus Zündern oder jedem anderen System bestehen, welches in der Lage ist,
plötzlich eine große Menge unter hohem Druck stehenden Gases zu erzeugen. Bei dem hier beschriebenen Beispiel
sind die Vorrichtungen 40 auf dem oberen Körper 6 des Schieberkörpers 2 montiert, es liegt jedoch
im Rahmen der Erfindung, ein pyrotechnisches Gerät getrennt von dem Schieber vorzusehen, wobei das
Gerät dann über eine Verbindungsleitung mit dem Hohlraum 5 in Verbindung steht.
Die Anordnung arbeitet wie folgt: Sobald die pyrotechnischen Vorrichtungen 40 ausgelöst werden, wird eine
große Menge Gas in dem Hohlraum 5 erzeugt, mit der Wirkung, daß der Druck plötzlich ansteigt und die
kreisförmige Membran 3 6 deformiert. Folglich wird der Aufsatz 38 gegen den Stempel 28 vorgetrieben.
Durch die Einwirkung des Stoßes wird der Stempel nach unten gestoßen und schert dabei die Ausstülpung (22)
des Einsatzes 16 ab. Die Form und die Abmessungen der
Anordnung sind so berechnet, daß der Stoß den Stempel
28 bis zum unteren Teil des Körpers 8 bewegt, um die Verriegelung des Stempels 28 durch Eingreifen
der Haken 32 in den Raum 34 zu gewährleisten (Figur 2)
-μ-
Die von dem Einsatz 16 abgescherte Ausstülpung 22 wird von dem Stempel 28 mitgenommen und verbleibt
im Inneren des Hohlraums 3 0 . Die Bohrung (20) öffnet sich also in den Innenraum des unteren Körpers 8 ,
und das Fluid kann von dem Einlaß 12 durch den Schieber hindurch zum Auslaß 14 gelangen, wie es
in Figur 2 durch Pfeile angedeutet ist.
In Figur 2 erkennt man ferner, daß der Aufsatz 38 eine Ausnehmung 42 auf der Seite bildet, auf der
von der Vorrichtung 4 0 die Gase erzeugt werden. Diese Ausnehmung dient zum Absorbieren der ersten
Wärmeschocks der Gase und dient als Ablenkeinrichtung zum Verringern der thermischen Einflüsse auf den
Umfangsteil der Membran 36 .
Tatsächlich weisen die von den pyrotechnischen Vorrichtungen
40 erzeugten Gase eine sehr hohe Temperatur auf und können eine Flamme bilden. Ohne die Ausnehmung 42
könnte die Flamme in Berührung mit der Membrane 36 kommen und sie beschädigen, sogar durchbrechen, und
die Membrane würde ihre Hauptaufgabe nicht mehr wahrnehmen können, nämlich eine Abdichtung gegenüber der
den Schieber durchströmenden Flüssigkeit zu schaffen (diese Funktion des Abdichtens wird weiter unten
noch näher in Bezug auf die Figuren 2 und 3 erläutert}. Die Ausnehmung bewirkt, daß die -FlairjTie nur mit derr.
Aufsatz (oder Ansatz) 38 in Berührung kommt (dieser kann aufgrund seiner Stärke nicht durchbrochen werden),
daß die Flamme einen Teil ihrer Wärme abgibt, und daß nur abgekühltes Gas in Berührung mit der Membran 36
kommt, wodurch jegliches Beschädigungsrisiko ausgeschaltet wird.
Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfinöungsgemäßen
Schiebers. Bei dieser Ausführungsform sind die
Einsätze 16 und 23 nicht an dem unteren Körper 8 angebracht, sondern sind einstückig mit diesem
ausgebildet. Der Einsatz (Ansatz) 16 weist auch hier eine Blindbohrung 22 und eine Ausstülpung 22
auf. Die pyrotechnischen Vorrichtungen 4 0 entsprechen denen nach Figur 1 und sie sind hier nur
gestrichelt angedeutet. Auch hier ist eine etwa scheibenförmige Membran 36 vorgesehen, die den
Hohlraum 3 in zwei Abschnitte unterteilt. Im vorliegenden Fall jedoch sind der Aufsatz 38 und der
Stempel 28 derart einstückig ausgebildet, daß ein Einzelteil 44 gebildet wird, welches eine Fluid-Durchlaßöffnung
46 aufweist. Die Blindbohrung 20 des Einsatzes 16 , das Loch 26 des Einsatzes 23
und der Durchlaß 46 sind zylindrisch und haben gleichen Durchmesser.
Die Arbeitsweise dieser Anordnung entspricht der der Ausführungsform nach Figur 1 und 2 , bei der vorliegenden
Ausführungsform wird jedoch nach Teil 44
seiner Gesamtheit aufgrund der Deformierung der Membran 36 , hervorgerufen durch die von den Vorrichtungen
ausgestossenen Gasen, versetzt. Es ergibt sich die in Figur 4 skizzierte Situation, in der der Stempel 28
aufgrund der Haken 32 verriegelt ist, während die Öffnung 36 des Teils 44 ausgerichtet ist mit den
Bohrungen 20 und 26 der Einsätze 16 · bzw. 23 . Aus Figur 3 ist außerdem ersichtlich, daß die Wände
des Hohlraums 3 auf der Seite des Stempels 28 im Bereich der Membran 36 einen kegeligen Abschnitt
bilden, der als Anschlag für den Aufsatz und gegebenenfalls für die Membran 36 dient, wenn die Anordnung
durch Einwirkung des Gases deformiert und versetzt ist.
Die Tatsache, daß sich die Membran plastisch und ohne brechen verformt, gewährleistet eine vollkommene
Dichtigkeit in Bezug auf das den Schieber durchströmende
Fluid. Selbst dann, wenn etwas von dem Fluid zwischen die Innenwand des unteren Körpers 8 einerseits und
den Aufsatz 38 und/oder die Membran 36 gelangt, besteht nicht die geringste Gefahr, daß dieses Fluid
nach außen oder in Verbindung mit den pyrotechnischen Gasen gelangt; denn die Membran ist mit dem unteren
Körper 8 verschweißt, und die Schweißverbindung wird während der Verformung der Membran mechanisch nicht
belastet. Dies ist von besonderer Bedeutung bei Verwendung auf dem Gebiet der Raumtechnik, wo eine Verunreinigung
der Umgebung unbedingt vermieden werden muß.
Figur 5 zeigt in ähnlicher Darstellung wie die Figuren
1 und 3 in vergrößertem Maßstab eine Drittausführungsform des erfindungsgemaßen Schiebers. Dieser Schieber
eignet sich zum Verschließen einer vorher geöffneten Leitung.
Die Konstruktion ist praktisch die gleiche wie bei den vorhergehenden Ausführungsformen, wobei der Schieberkörper
2 aus dem oberen Körper 6 und dem unteren Körper
8 besteht und einen Hohlraum 3 bildet, der von einer Membran 36 in zwei Abschnitte unterteilt ist. Auf
der Membran 36 befindet sich ein Aufsatz 38 . Die pyrotechnischen Vorrichtungen 40 sind die gleichen
wie bei den obigen Ausführungsformen, jedoch trägt der Aufsatz 38 eine massive Verlängerung 50 etwa zylindrischer
Form. Die Verlängerung dringt in einen in einem Verschluß 32 ausgebildeten Hohlraum 52 entsprechender
Form ein. Der Verschluß hat etwa die Form eines Kegelstumpfs, dessen Abmessungen denjenigen des unteren Teils
des Hohlraums 3 entsprechen, wo der Fluideinlaß 12 und der Fluidauslaß 14 münden.
In der Ausgangsstellung ist der Verschluß 53 im Inneren des Hohlraums 3 mit Hilfe eines Flansches
oder eines Kragens 54 fixiert. Die Abmessungen des Verschlusses sind so gewählt, daß der Verschluß
nicht den Durchstrom des Fluids zwischen Einlaß 12 und Auslaß 14 behindert.
Werden die pyrotechnischen Vorrichtungen 40 ausgelöst, verformt sich die Membran 36 wie bei den obigen
Ausführunqsformen, und der Aufsatz 38 wird nach unten gestoßen. Der Vorsprung 50 stößt auf den Boden des
Hohlraums 52 , wodurch der Verschluß in der Höhe des Kragens 54 abgeschert wird und in Richtung auf den
Boden des Hohlraums 3 schnellt. Da Form und Abmessungen des Verschlusses der Form bzw. den Abmessungen des
Bodenbereichs des Hohlraums 3 entsprechen, werden Einlaß 12 und Auslaß 14 des Fluids verschlossen.
Aus Figur 5 ist ersichtlich, daß zwei Zusatzkanäle vorgesehen sind: der eine Zusatzkanal 56 verbindet
den unteren Bereich des Hohlraums 3 mit dem Fluid-Auslaß 14 während der andere Zusatzkanal 58
den Fluid-Einlaß mit dem Hohlraum 3 verbindet und an einer Stelle mündet, die oberhalb der öffnungen
12 und 14 gelegen ist. Aus der Figur ersieht man,
daß der untere Teil des Hohlraums 3 sich unterhalb der öffnungen 12 und 14 befindet, und daß, wenn
der Stempel 28 zum Verschließen dieser öffnungen versetzt ist, die Flüssigkeit oder das Gas im unterer.
Teil des Hohlraums 3 durch den Kanal 56 in die Ablaufleitung getrieben wird. Der andere Kanal 58
ermöglicht es dem über die Zulaufleitung ankommenden Fluid, während der Bewegung des Verschlusses und danach
in den Hohlraum 3 einzudringen: auf diese Weise vermeidet man evtl. Schlagstöße in den stromaufwärts
gelegenen Leitungen, und man gewährleistet die Verriegelung des Verschlusses 53 , indem der Druck
des in dem Hohlraum 3 ankommenden Fluids den Verschluß
auf den Boden des Hohlraums drückt.
Der erfindungsgemäße Schieber weist also zahlreiche Vorteile auf. Als erster Vorteil ist zu erwähnen, daß
der Schieber eine perfekte Dichtigkeit zwischen der Durchlaufzone des Fluids und der Anströmzone des Gases
gewährleistet. Diese Dichtigkeit wird nicht nur durch Anbringen der Membran am Schieberkörper erreicht,
sondern außerdem durch die Tatsache, daß die Membran sehr stark deformierbar ist, wodurch das Risiko eines
Bruchs ausgeschaltet wird. Zur Herstellung der Membran kann man ein gut verformbares Material verwenden, oder
man kann eine Vorverformung vorsehen, wie sie in Figur dargestellt ist. Der erfindungsgemäße Schieber weist
einen einfachen Aufbau auf, ist dennoch billig und ermöglicht einen kompakten Aufbau geringer Masse, so
daß der Schieber in komplexen Systemen verwendbar ist, z. B. in Trägerraketen für Satelliten oder in Raumflugkörpern
.
- Leerseite -
Claims (7)
1. Pyrotechnischer Schieber, mit einem Schieberkörper (2),
der einen inneren Hohlraum (3) bildet, dessen Wände einen Fluideinlaß (12) und einen Fluidauslaß (14) aufweisen,
mit einem starren Aufsatz (38) an einer scheibenförmigen, verformbaren Membran (36), die den Hohlraum (3) abdichtend
in zwei Abschnitte unterteilt, von denen der eine (5) mit den von einer pyrotechnischen Vorrichtung (4) erzeugten
Gasen in Strömungsverbindung steht und der andere (7) den Fluideinlaß (12) und den Fluidauslaß (14) enthält,
wobei der starre Aufsatz (38) durch Einwirkung der von der pyrotechnischen Vorrichtung erzeugten Gase derart
versetzbar ist, daß er ein in dem anderen Abschnitt (7) des Hohlraums (3) befindliches Teil zu versetzen vermag,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (36) sich unter Einwirkung der von der pyrotechnischen Vorrichtung
(4 0) erzeugten Gase plastisch zu deformieren vermag, und daß der innere Hohlraum (3) einen Sitz bietet,
an dem die Membran, wenn sie deformiert ist, zur Anlage kommt.
2. Schieber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Membran (36) und dem Aufsatz (38) bestehende
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Anordnung auf der Seite des ankommenden Gases eine Vertiefung (42) aufweist, die den ersten Wärmeschock des
Gases absorbiert.
3. Schieber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er einen im Inneren des Hohlraums (3) befindlichen Einsatz
(16) aufweist, der den Fluideinlaß abdichtend verschließt, daß dieser Einsatz (16) von einem im Inneren
des Hohlraums (3) beweglichen Stempel (28) abscherbar ist, und daß die Anordnung dieser Elemente derart gewählt
ist, daß der Aufsatz (38) die Versetzung des Stempels (28) und das Abscheren des Einsatzes (16) bewirkt, während
er selbst durch die Einwirkung der von der pyrotechnisehen
Vorrichtung (4 0) erzeugten Gase versetzt wird.
4. Schieber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufsatz (38) und der Stempel (28) von einander getrennt sind.
5. Schieber nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufsatz (38) und der Stempel (28) ein einstückiges Teil (44) bilden, welches ein Durchgangsloch (46) aufweist,
welches derart gelegen ist, daß es den Durchlauf des Fluids ermöglicht, wenn das Teil (44) durch die Einwirkung
der Gase versetzt ist.
6. Schieber nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß er Mittel aufweist, um den Stempel (28)
im Inneren des Hohlraums (3) zu verriegeln, nachdem der Stempel durch Einwirkung des Aufsatzes (38) versetzt ist.
7. Schieber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß (12) und der Auslaß (14) des Fluids
miteinander verbunden sind, und daß im Inneren des Hohlrauir.s
(3) ein Verschluß (53) vorgesehen ist, der durch Einwirkung des Aufsatzes (38) derart versetzbar ist, daß er den
Fluideinlaß (12) und/oder den Fluidauslaß (14) verschließt.
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8128 | New person/name/address of the agent |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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