DE3509531C1 - Verfahren zum Verkleben eines Gegenstandes mit einer Glasoberflaeche - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verkleben eines Gegenstandes mit einer Glasoberfläche mit Hilfe eines verhältnismäßig langsam aushärtenden Klebers.

Die Befestigung von Gegenständen aus Metall oder anderen Werkstoffen auf einer Glasoberfläche mit Hilfe von Klebern ist bekannt und üblich. So werden zum Beispiel Rückblickspiegel auf der Innenseite von Windschutzscheiben in der Weise befestigt, daß ein flaches metallisches Halteelement im Zuge der Herstellung der Windschutzscheiben an der für den Rückblickspiegel vorgesehenen Stelle mit Hilfe einer vorzugsweise thermoplastischen Klebeschicht unter Anwendung von Wärme und Druck mit der Glasoberfläche verklebt wird, auf dem später, wenn die Windschutzscheibe in die Karosserie eingebaut ist, der Spiegelfuß befestigt wird.

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65 Verfahren dieser Art sind beispielsweise aus der FR-PS 12 26 901, der US-PS 31 30 103, der DE-PS 27 31 100 und den DE-OS'en 26 04 030 und 26 32 164 bekannt.

Es ist ebenfalls bekannt, ein Befestigungselement für eine zusätzliche Bremsleuchte auf der Innenseite einer Autorückwandscheibe durch Kleben zu befestigen (DE-OS 30 17 405).

Wenn thermoplastische Kleber für diesen Zweck verwendet werden, hat das zwar den fertigungstechnischen Vorteil, daß eine unverrückbare Befestigung des Halteelements auf der Glasscheibe in verhältnismäßig kurzer Zeit erfolgt. Es ist jedoch schwierig, thermoplastische Kleber zu finden, die sowohl an der Glasoberfläche als auch an den Werkstoffen, aus denen die Halteelemente in der Regel bestehen, gleich gut kleben. Aus diesem Grund ist man bereits dazu übergegangen, die Kontaktflächen von metallischen Halteelementen mit einem email- oder glasurartigen Überzug zu versehen (DE-PS 27 31 100).

Andererseits sind Kleber bekannt, die eine gute und dauerhafte Verbindung zwischen Glas- und Metalloberflächen ermöglichen. Bei diesen Klebern handelt es sich jedoch um aushärtende Klebersysteme, die eine verhältnismäßig niedrige Viskosität aufweisen und eine verhältnismäßig lange Zeit zum Aushärten benötigen. Bei Verwendung solcher Klebersysteme müssen deshalb Maßnahmen vorgesehen werden, um während der für das Aushärten erforderlichen Zeit das Halteelement auf der Glasscheibe so zu fixieren, daß es nicht verrutscht. Zu diesem Zweck ist es beispielsweise bekannt, das Halteelement für einen Rückblickspiegel mit Hilfe einer mechanischen Vorrichtung festzuklemmen, die als solche mit Hilfe von Saugnäpfen auf der Glasscheibe vorübergehend befestigt wird (US-PS 31 30 103).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verkleben eines Gegenstandes mit einer Glasoberfläche zu schaffen, das die Verwendung von verhältnismäßig langsam aushärtenden Klebern bzw. Klebersystemen gestattet, ohne daß zusätzliche mechanische Hilfsmittel zur Fixierung des Gegenstandes während des Aushärtevorgangs erforderlich sind.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Verklebung mit dem verhältnismäßig langsam aushärtenden Kleber nur auf einem Teil der Klebefläche erfolgt, und daß auf dem anderen Teil der Klebefläche eine Verklebung mit einem Kontaktkleber vorgenommen wird, der zur Fixierung des Gegenstandes während des Aushärtevorgangs des aushärtenden Klebers dient.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Verwendung von verhältnismäßig niedrigviskosen und langsam aushärtenden Klebern und beseitigt die damit verbundenen Nachteile dadurch, daß die während der Aushärtephase erforderliche Fixierung des Gegenstandes auf der Glasscheibe durch die gleichzeitige Anwendung eines Kontaktklebers erfolgt. Unmittelbar nach dem Anpressen des Gegenstandes haftet dieser mit Hilfe des Kontaktklebers hinreichend fest auf der Glasscheibe, so daß ohne jede weitere Maßnahme zur Fixierung des Gegenstandes die Glasscheibe im üblichen Rhythmus weiterbearbeitet bzw. manipuliert werden kann, ohne daß dabei auf die noch nicht ausgehärtete Kleberverbindung Rücksicht genommen werden müßte.

Als Ausführungsbeispiel wird die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens für die Verklebung eines Halteelements für einen Rückblickspiegel mit der Oberfläche einer Windschutzscheibe nachfolgend anhand der

Zeichnungen näher erläutert. Von den Zeichnungen zeigt

F i g. 1 in einer Gesamtansicht eine Windschutzscheibe mit einem mit dieser verklebten Halteelement für einen Rückblickspiegel;

F i g. 2 eine Schnittdarstellung entlang der Linie H-II in F i g. 1 mit der erfindungsgemäßen Klebeverbindung, und

F i g. 3 eine für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignete Ausgestaltung eines metallischen Halteelements.

Auf der dem Wageninnern zugewandten Oberfläche der Windschutzscheibe 1 ist das metallische Halteelement 2 durch eine Klebeverbindung befestigt. Das Halteelement 2 ist üblicherweise ein plattenförmiges Teil das, wie aus der F i g. 3 im einzelnen ersichtlich ist, keilförmig verlaufende Seitenflächen 4 und an diesen angrenzende schulterförmige Vorsprünge 5 aufweist. Auf dieses Halteelement 2 wird später der entsprechend ausgebildete Fuß des Rückblickspiegels aufgeschoben, so daß eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Halteelement 2 und dem Spiegelfuß gegeben ist. Auf der an der Glasscheibe zur Anlage kommenden Seite weist das Halteelement 2 einen gegenüber dem Mittelfeld erhabenen rahmenartigen Randbereich 6 auf. Auf diesem rahmenartigen Randbereich 6 ist eine Schicht eines Kontaktklebers 7 aufgebracht, die durch einen abziehbaren Schutzfilm 8 abgedeckt ist.

Die Vertiefung 10 im Mittelfeld des Halteelements dient für die Aufnahme der Klebermasse 11. Die KIebermasse 11 wird vor der Anbringung des Halteelements 2 auf der Glasscheibe 1 in dosierter Menge in diese Vertiefung 10 eingebracht. Sodann wird der Schutzfilm 8 auf der Kontaktkleber-Schicht 7 abgezogen und das Halteelement 2 an der gewünschten Stelle an die Windschutzscheibe 1 angedrückt. Dabei verteilt sich die Klebermasse 11 innerhalb der Vertiefung 10 und dringt gleichzeitig in die Aussparungen 13 ein, die in der Wand 14 des Halteelements 2 angeordnet sind. Die Aussparungen 13 können sich beispielsweise kegelförmig nach außen erweitern. Durch das Eindringen der Klebermasse 11 in diese Aussparungen 13 wird zum einen eine gute Verankerung des Halteelements durch die Klebermasse erreicht. Zum andern hat die Anordnung dieser Aussparungen 13 den Vorteil, daß die überschüssige Klebermasse 11 in diese Aussparungen hineingedrückt und damit vermieden wird, daß sie zwischen dem Randbereich 6 und der Glasscheibe herausgepreßt wird.

Beim Anpressen des Halteelements 2 an die Glasscheibe kommt die Kontaktkleberschicht 7 zur Anlage an die Glasscheibe und bewirkt, daß der Randbereich 6 des Halteelements 2 sofort auf der Glasoberfläche haftet. Gleichzeitig verteilt sich unter dem Anpreßdruck die Klebermasse 11 innerhalb des durch die Vertiefung 10 gebildeten Hohlraums, füllt diesen vollständig aus und dringt in die Aussparungen 13 ein.

Üblicherweise werden die Halteelemente 2 nicht unmittelbar mit der Glasoberfläche selbst verklebt, sondern es ist auf der Glasoberfläche an der für die Verklebung vorgesehenen Stelle eine für Licht- und UV-Strahlen undurchlässige Schicht 17 angeordnet. Diese Schicht 17 kann insbesondere aus einer geeigneten Einbrennfarbe bzw. einem Email bestehen. Die Anordnung einer solchen Schicht 17 hat den Vorteil, daß nicht nur die Sicht durch die Glasscheibe hindurch auf die Klebefläche unterbunden wird, sondern bewirkt außerdem, daß die Kleberschicht gegen die unmittelbare Einwirkung von UV-Strahlen abgeschirmt wird.

Als langsam aushärtende Klebermasse 11 lassen sich mit besonderem Vorteil feuchtigkeitshärtende Einkomponenten-Polyurethanklebersysteme verwenden, wie sie beispielsweise in der US-PS 37 79 794 beschrieben sind. Bei der Verwendung solcher feuchtigkeitshärtender Klebersysteme, die unter dem Einfluß der Luftfeuchtigkeit aushärten, haben die Aussparungen 13 in den Halteelementen den weiteren Vorteil, daß die Luftfeuchtigkeit durch diese Aussparungen 13 hindurch unmittelbaren Zutritt zu der Klebermasse 11 hat, wodurch die Aushärtung der Klebermasse beschleunigt und unter Umständen sogar erst ermöglicht wird.

Für die Kontaktkleberschicht 7 eignen sich ebenfalls handelsübliche Klebefolien. Da dieser Kontaktkleber lediglich die Fixierung des Halteelements auf der Glasscheibe während des Aushärtevorgangs zur Aufgabe hat, brauchen im übrigen keine besonderen Anforderungen bezüglich der Dauerhaftigkeit der Verbindung an diesen Kontaktkleber gestellt zu werden.

Die mit der Glasoberfläche zu verklebenden Halteelemente können selbstverständlich auch eine andere Form und Gestaltung aufweisen entsprechend dem jeweiligen Anwendungsfall. So können die Halteelemente, wenn sie beispielsweise für die Befestigung von Bremsleuchten auf der Glasscheibe dienen sollen, auch die Form eines Ringes oder jede andere geeignete Form aufweisen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims (9)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Verkleben eines Gegenstandes mit einer Glasoberfläche mit Hilfe eines verhältnismäßig langsam aushärtenden Klebers, dadurch gekennzeichnet, daß die Verklebung mit dem verhältnismäßig langsam aushärtenden Kleber nur auf einem Teil der Klebefläche erfolgt, und daß auf dem anderen Teil der Klebefläche eine Verklebung mit einem Kontaktkleber vorgenommen wird, der zur Fixierung des Gegenstandes während des Aushärtevorgangs des aushärtenden Klebers dient.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verklebung mit dem Kontaktkleber auf einem rahmenförmigen Randbereich der Klebefläche erfolgt, während die Verklebung mit dem aushärtenden Kleber auf dem von diesem Randbereich umgebenden Mittelfeld vorgenommen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kontaktkleber eine beidseitig wirkende Klebefolie verwendet wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als verhältnismäßig langsam aushärtender Kleber ein feuchtigkeitshärtender Einkomponenten-Polyurethankleber verwendet wird.

5. Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 für die Verklebung eines Halteelements für einen Rückblickspiegel mit einer Kraftfahrzeug-Windschutzscheibe.

6. Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4 für die Verklebung von Halteelementen für Warnleuchten mit einer Kraftfahrzeug-Heckscheibe.

7. Halteelement für die Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (2) auf der für die Klebeverbindung vorgesehenen Seite einen rahmenartig vorstehenden Randbereich (6) aufweist.

8. Halteelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand innerhalb des rahmenartigen Randbereichs (6) mit wenigstens einer Durchbrechung (13) versehen ist.

9. Halteelement nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (13) sich nach außen konisch erweitern.

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