DE3509367C1 - Bad und Verfahren zur galvanischen Abscheidung von Gold/Zinn-Legierungsueberzuegen - Google Patents
Bad und Verfahren zur galvanischen Abscheidung von Gold/Zinn-LegierungsueberzuegenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bad zur galvanischen Abscheidung von Gold/Zinn-Legierungsüberzügen bei
pH-Werten kleiner als 3, das Gold in Form von Tetracyanoaurat (III), Zinn in Form eines Zinn(IV)-Komplexes,
eine Säure und zumindest ein Salz, sowie gegebenenfalls ein weiteres Legierungsmetall enthält, und ein Verfahren
unter Verwendung dieses Bades.
Die galvanische Mitabscheidung von Zinn aus Goldbädern ist für dekorative und technische Anwendungen
von Interesse. In der dekorativen Industrie werden Gold/Zinn-Legierungsbäder zur Erzeugung von Farbgoldüberzügen,
vor allem Weißgoldschichten, eingesetzt und in der Elektrotechnik bietet die gute Korrosionsbeständigkeit
und Lötbarkeit des Zinns in Verbindung mit Gold Vorteile gegenüber anderen Legierungsschichten.
In der DE-OS 26 58 003 wird ein galvanisches Bad beschrieben, das Gold in Form von Tetracyanoaurat
(III), Zinn in Form eines Zinn(IV)-Komplexes, eine Säure, zumindest ein Salz und gegebenenfalls ein weiteres
Legierungsmetall enthält, wobei zur Einstellung des pH-Wertes und zur Stabilisierung des Komplexes Halogenwasserstoffsäuren
verwendet werden, die zu erheblichen Korrosionsschäden an den galvanischen Anlagen
führen. Außerdem wird während der Elektrolyse an der Anode giftiges Halogen entwickelt, das unter den gegebenen
Arbeitsbedingungen gasförmig entweicht.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bad zur galvanischen Abscheidung von Gold/Zinn-Legierungsschichten
bei pH-Werten kleiner als 3 zu entwickeln, das Gold in Form von Tetracyanoaurat (III),
Zinn in Form eines Zinn(IV)-Komplexes, eine Säure und zumindest ein Salz, sowie gegebenenfalls ein weiteres
Legierungsmetall enthält, das das Zinn als stabiles Komplexsalz enthält, halogenidfrei ist und glänzende Legierungsschichten
liefert. Weiter war es Aufgabe ein Verfahren unter Verwendung dieses Bades festzulegen,
ίο Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bad 1 bis 20 g/l Gold in Form von Alkali- und
Ammoniumtetracyanoaurat (II), 0,1 bis 10 g/l Zinn in Form eines Zinn(IV)-Oxalato-KompIexes und gegebenenfalls
0,005 bis 1 g/l weiteres Legierungsmetall enthält und unter den im Anspruch 6 angegebenen Bedingungen
betrieben wird. Vorzugsweise enthält es den Komplex in Form von Kaliumoxalatostannat (IV). Daneben
kann es beispielsweise auch Oxalatozinn(IV)-säure enthalten. Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn es als Salz Oxalsäure oder Oxalsäure und Ammoniumsulfat enthält. Vorzugsweise enthält es 10
bis 50 g/l Oxalsäure oder 10 bis 50 g/l Oxalsäure und 10
bis 100 g/l Ammoniumsulfat.
Das Bad kann vorzugsweise als weiteres Legierungsmetall Kobalt oder Nickel enthalten.
Das Bad wird normalerweise bei Temperaturen zwischen 20 und 600C, bevorzugt bei 40 bis 55° C, und
Stromdichten von 0,2 bis 5 A/dm2, bevorzugt 1 bis 4 A/ dm2 eingesetzt. Oxalatozinn(IV)-Säure wird zum Beispiel
durch Auflösen von Zinn in Oxalsäure unter Zusatz von Wasserstoffperoxid, Kaliumoxalatostannat (IV)
durch Umsetzung von Zinn(IV)-Chlorid mit Kaliumoxalat hergestellt. Durch die Verwendung des Zinns in der
Wertigkeitsstufe 4 und in komplexer Bindung ist das Bad gegen Oxidation stabil. Es wird auch keine Zinnsäure
ausgeschieden.
Überraschenderweise liefern diese Gold/Zinn-Legierungsbäder
mit Oxalatokomplexen ohne besondere Glanzzusätze, wie Salze von Halbmetallen zum Beispiel
Selen oder Tellur oder organische Verbindungen, über einen breiten Stromdichtebereich mit hohen Stromausbeuten
von 90% glänzende Überzüge. Durch die zusätzliche Mitabscheidung von Kobalt oder Nickel können
die Farbe und die technologischen Eigenschaften, wie Härte und mechanische Abriebbeständigkeit, der
Überzüge beeinflußt werden. Die Stromausbeute sinkt dann allerdings auf Werte von 40 bis 50% ab. Überraschend
ist auch der sehr niedrige Gehalt an nichtmetallischen Verunreinigungen in den Überzügen. Mit weniger
als 0,1% liegt er weit unter dem vergleichbarer Goldlegierungsüberzüge. Die Überzüge sind außerdem trotz
hoher Härte (HVo,ois ca. 230) sehr duktil. Die an ΙΟμίη
dicken Schichten auf einer Kupferfolie gemessene Bruchdehnung liegt mit 20% in der Größenordnung der
von Feingoldschichten.
Die Erfindung soll anhand der folgenden Beispiele näher erläutert werden.
1. Ein galvanisches Gold/Zinn-Bad wird durch Auflösen
folgender Bestandteile hergestellt:
30 g Oxalsäure und 50 g Ammoniumsulfat werden in 900 ml Wasser aufgelöst. Anschließend werden
1,5 g Kaliumoxolatostannat(IV) und 13,8 g Kaliumtetracyanoaurat(III) hinzugefügt. Danach wird der
pH-Wert mit Schwefelsäure auf 0,6 eingestellt und das Badvolumen auf 1 Liter aufgefüllt.
In dem auf 550C erwärmten Bad wird nun auf einer
Kathode aus poliertem und glanzvernickeltem
Kupfer bei 2 A/dm2 in 10 Minuten eine 3,5μηι dicke
glänzende Goldlegierungsschicht abgeschieden. Der Überzug hat den Farbton 2N nach DIN 8238.
Die Analyse auf Zinn ergibt einen Gehalt von 0,74%. Nach dem Auflösen der Kupferunterlage in
Salpetersäure 1 :3 bleibt eine knickfeste Goldfolie zurück.
2. Entsprechend Beispiel 1 wird ein Bad aus folgenden Bestandteilen angesetzt:
10
50 g/l Oxalsäure
2 g/l Zinn als Oxalatozinn(IV)-Säure
2 g/l Zinn als Oxalatozinn(IV)-Säure
20.7 g/I Kaliumtetracyanoaurat(III)
Der pH-Wert wird mit Schwefelsäure auf 1,0 eingestellt.
In dem auf 40° C erwärmten Bad wird auf einer glanzvernickelten Kathode aus poliertem
Kupferblech bei einer Stromdichte von 1 A/dm2 in 10 Minuten eine 1,5 μπι dicke, glänzende Goldschicht
abgeschieden, die 0,4% Zinn enthält.
3. Entsprechend Beispiel 1 wird ein Bad aus folgenden Bestandteilen angesetzt:
50 g/l Oxalsäure
50 g/l Ammoniumsulfat
1 g/l Zinn als Kaliumoxalatostannat(IV)
13.8 g/l Kaliumtetracyanoaurat(III)
Zusätzlich werden 0,1 g/l Kobalt in Form von Kobaltsulfat im Bad gelöst. Der pH-Wert wird mit
Schwefelsäure auf 0,8 eingestellt. Bei einer Badtemperatur von 55° C und einer
Stromdichte von 3 A/dm2 wird auf einer glanzvernickelten Kathode aus poliertem Messingblech in
10 Minuten eine 3 μπι dicke glänzende Goldschicht mit einem Farbton zwischen 2 und 3N abgeschieden.
Sie enthält 0,98% Zinn und 0,3% Kobalt.
Die Bäder sind in allen Fällen über längere Zeit stabil.
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Claims (6)
1. Bad zur galvanischen Abscheidung von Gold/ Zinn-Legierungsüberzügen bei pH-Werten kleiner
als 3, das Gold in Form von Tetracyanoaurat (III), Zinn in Form eines Zinn(IV)-Komplexes, eine Säure
und zumindestens ein Salz, sowie gegebenenfalls ein weiteres Legierungsmittel enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß es 1 bis 20 g/l Gold in Form von Alkali- und/oder Ammoniumtetracyanoaurat (III), 0,1 bis 10 g/l Zinn in Form eines Zinn(IV)-Oxalatokomplexes
und gegebenenfalls 0,005 bis 1 g/l weiteres Legierungsmetall enthält.
2. Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Zinn(IV)-Oxalatokomplex Kaliumoxalatostannat
(IV) enthält.
3. Bad nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Salz Oxalsäure oder
Oxalsäure und Ammoniumsulfat enthält.
4. Bad nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es 10 bis 50 g/l Oxalsäure oder 10
bis 50 g/l Oxalsäure und 10 bis 100 g/l Ammoniumsulfat
enthält.
5. Bad nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als weiteres Legierungsmetall
Kobalt oder Nickel enthält.
6. Verfahren zur galvanischen Abscheidung von Gold/Zinn-Legierungsüberzügen unter Verwendung
eines Bades nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bad bei Stromdichten
im Bereich von 0,2 bis 5 A/dm2, Badtemperaturen im Bereich von 20 bis 600C und pH-Werten im
Bereich von 0,5 bis 2,5 betrieben und die Einstellung des pH-Wertes mit Schwefelsäure oder Oxalsäure
durchgeführt wird.
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