DE350800C

DE350800C - Einrichtung zur Verminderung der Stoerenergie bei der Aufnahme telegraphischer Zeichen in der drahtlosen Telegraphie

Info

Publication number: DE350800C
Application number: DE1919350800D
Authority: DE
Original assignee: Telefunken Gesellschaft fuer Drahtlose Telegraphie mbH
Current assignee: Telefunken AG
Priority date: 1919-03-25
Filing date: 1919-03-25
Publication date: 1922-03-27

Description

Eirichtung zur Verminderung der Störenergie bei der Aufnahme telegraphischer Zeichen in der drahtlosen Telegraphie. Den. Gegenstand der Erfindung bildet eine Empfangsanordnung für drahtlose Telegraphie, die es ermöglicht, sehr sehwache elektrische Schwingungen störungsfrei aufzunehmen, zu verstärken und gegebenenfalls niederzuschreiben. Die Aufnahme sehr schwacher Empfangssignale ist bekanntlich mit Hilfe der Röhrenverstärker möglich, jedoch zeigt sich dabei der Übelstand, daß bei dem Telegraphierbetrieb auf größere Entfernungen die störenden Wirkungen, welche durch atmosphärische Beeinflussungen und nahe Sender hervorgerufen werden, mit verstärkt «-erden. Diese Störungen machen sich uin so mehr bemerkbar, je mehr man gezwungen ist, wegen der kleinen Intensität der ankommenden Signale zu größeren Verstärkungen überzugehen. Es ist nun bereits vorgeschlagen worden, zur Vermeidung dieser Nachteile zwischen Verstärker und Aufnahmeapparat (Telephon oder Schreibapparat) geschlossene Resonatoren einzuschalten, welche als akustische Filter dienen und dadurch die Störungsimpulse von den aufzunehmenden Signalen trennen sollten. Die geschlossenen akustischen Resonatoren haben jedoch den Nachteil, daß sie infolge ihrer geringenDämpfung die telegraphischen Zeichen zum »Nachhallen« bringen. Dadurch werden die Störsignale in Töne umgeformt, wodurch sich ihre störende Wirkung nur noch mehr bemerkbar macht. Es ist ferner 'bereits vorgeschlagen worden, zur Aussiebung der Störimpulse von den Aufnahmesignalen ein Resonanzrelais zu benutzen. Derartige Resonanzrelais haben aber den Nachteil, daß sie nur durch verhältnißmäßig sehr große Energien zum Ansprechen gebracht werden können, oder bei schwachen Energien verhältnismäßig lange Zeiträume zum Aufschaukeln gebrauchen, so daß sie für den Hörempfang oder für Schnelltelegraphie nicht geeignet sind.
Die vorliegende Erfindung vermeidet die Nachteile der bisher bekannten Methoden dadurch, daß von dem zuerst erwähnten Gedanken der elektrisch-akustischen Filtrierung Gebrauch gemacht wird, mit der Abänderung, daß statt der geschlossenen akustischen Resonatoren eine offene Luftkopplung benutzt wird. Die Einrichtung arbeitet also in der Weise, daß zunächst die ankommenden Signale mit den Störungen zusammen verstärkt und dann die verstärkten elektrischen Energien unter Vermittlung eines Telephons zunächst in Schallwellen umgeformt und die Schallwellen dann wieder ohne die V erwendung von geschlossenen Resonatoren. von Gummischläuchen o. dgl., durch die I.1ift auf ein Mikrophon einwirken und dadurch in elektrischeEnergie wieder verwandelt werden. Die . Mikrophonströme können dann direkt oder unter Vermittlung eines Transformators und Gleichrichters auf den Hör- oder Schreibempfänger einwirken. Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die von der Antenne r aufgenommenen Schwingungen werden gegebenenfalls unter '\'er@@-endung eines Zwischenkreises 2 dem Hochfrequenzverstärker3 zugeführt. Die verstärkten Schwingungen werden ent%veder direkt oder unter Vermittlung einer Niederfrequenzverstärkungseinrichtung 4. auf das Telephon 5 übertragen. Die verstärkten Schwingungen und gegebenenfalls die mitverstärkten Störsignale werden nun von der Membran des Telephons 5 dem freien Raum übermittelt. In der Nähe des Telephons 5 befindet sich das Mikrophon 6, welches je nach der Entfernung zwischen Mikrophon 6 und Telephon 5 mehr oder weniger Schallenergie aufnimmt. 7 ist ein Transformator, welcher die Mikrophonströme der Ventilröhre 8 zuführt, in deren Stromkreis ein Relais 9 oder ein Telephon enthalten ist. io ist ein Regulierwiderstand, welcher den Strom der Mikrophonbatterie i i j e nach der Beeinflussung des Mikrophons 6 einzustellen gestattet. Die Entfernung zwischen dem Telephon 5 und dem Mikrophon 6 ist regulierbar, was zweckmäßig durch einen Spindel- oder Zahntrieb geschehen kann. je nach der Entfernung, in der sich dag Mikrophon von dem Telephon befindet, und je nach der Strombelastung des Mikrophons wird mehr oder weniger Störenergie mit überfragen. Das günstigste Verhältnis, in dem das Relais 9 bzw. das Telephon die Zeichen deutlich wiedergibt, läßt sich aber leicht hierbei empirisch finden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Verminderung der Störenergie bei der Aufnahme telegraphischer Zeichen in der drahtlosen Telegraphie unter Benutzung von Kathodenverstärkern in Verbindung mit einem akustischen Filter, dadurch gekennzeichnet, daß als Sieb für die Stör- und Empfangssignale eine offene akustische Luftkopplung benutzt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung der Empfangssignale und der Störsignale zunächst durch eine Hochfrequenzverstärkung und dann durch eine Niederfrequenzverstärkung vorgenommen wird.