DE3507643A1 - Patronierte munition - Google Patents
Patronierte munitionInfo
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- F42B5/02—Cartridges, i.e. cases with charge and missile
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Description
Patronierte Munition
Die Erfindung betrifft eine patronierte Munition nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine patronierte Munition für eine Granatpistole ist aus
der DE-OS 31 49 430 bekannt. Die bekannte Munition verfügt über eine aus Metall, beispielsweise aus Aluminium
bestehende Kartusche oder Hülse, mit der der Granatkörper oder das Geschoß verbördelt ist. Zündladung und
Treibladung sind in einer becherförmigen Treibladungspatrone angeordnet, die in den Boden der Hülse eingeschraubt
ist. Radial verlaufend angeordnete Austrittsöffnungen
ermöglichen nach AnzUndung der Treibladung ein Ausbreiten der Treibladungsgase in den Hulseninnenraum
und eine Beaufschlagung des Geschoßhecks mit Treibladung
sgasdruck.
Zum Zwecke der Kosteneinsparung wird bei patronierter Übungsmunition die Hülse vorzugsweise aus Kunststoff
hergestellt und muß, da ein Verbördeln nicht möglich ist, mit dem in der Regel aus Metall bestehenden Geschoßkörper
durch eine Klebverbindung verbunden werden.
-r-
• U-
Klebverbindungen haben jedoch den Nachteil, daß trotz
sorgfältiger Abstimmung und Überwachung aller Herstellungsparameter,
auch innerhalb ein und desselben Loses, unterschiedlich starke Auszugskräfte beobachtet werden,
die auch noch temperatur- und alterungsabhängig sind. Da bei Übungsmunition weiter im Vergleich zu Kampfmunition
eine wesentlich geringere Treibladung verwendet wird, ergibt sich bei Austritt der Treibladungsgase
aus der Treibladungspatrone oder dem Treibladungsbecher
in den großvolumigen Innenraura der Treibladungshülse
eine besonders nachteilige Temperaturabhängigkeit des
Treibladungsgasdrucks. Beide Effekte führen in nachteiliger Weise dazu, daß sich stark voneinander abweichende
Werte der Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses (Vq) einstellen und reproduzierbare Schußergebnisse
kaum zu erzielen sind. Bei bekannten Geschossen wurde weiter festgestellt, daß durch die in Radialrichtung
in den Innenraum der Hülse austretenden Treibladungsgase der im Heckteil des Geschosses angeordnete Leucht-
spur- oder Verzögerungsatζ nicht mit hinreichender Zuverlässigkeit gezündet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, patronierte Munition für eine Granat pistole dahingehend zu
verbessern, daß die vorstehend beschriebenen Nachtei-Ie vermieden werden und vornehmlich durch eine konstante,
nahezu temperaturunabhängige Anfangsgeschwindigkeit in einem weiten Temperaturbereich reproduzierbare
Schußergebnisse und eine sichere Anzündung des Leuchtspur- und/oder VerzÖgerungssatzes erzielt werden.
Ausgehend von einer patronierten Munition der eingangs naher bezeichneten Art, wird diese Aufgabe durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
. S-
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
gehen aus den Unteranspruchen hervor.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung näher erl'äutert. Dabei zeigt:
Fig. 1: die Munition im Ruhezustand;
Fig. 2: die Munition kurze Zeit nach Zündung der Treibladung;
Fig. 3: die Munition nach Abtrennung des Geschosses von der Hülse.
Fig. 1 zeigt einen L'ängsschnitt durch eine patronierte
Munition für eine Granat pistole, beispielsweise im Kaliber 40 mm. Die Munition 1 umfaßt eine aus z. B.
Kunststoff bestehende Hülse 10, in deren Öffnung ein Geschoß 11 angeordnet ist, das beispielsweise eine
Nebelladung 11a und einen im Heckteil des Geschosses angeordneten Leuchtspur- und/oder Verzögerungssatz lib
tr'ägt. In einem im Boden der Hülse 10 angeordneten Becher 12 sind in einem im Vergleich zum Innenraum 10a
der Hülse 10 geringeren Volumen eine Zündladung 13 und eine Treibladung 14 untergebracht. Der die Zünd- und
Treibladung 13, 14 aufnehmende Becher 12 besteht aus zwei konzentrisch zueinander angeordneten Hülsen 12a,
12b. Die innerhalb liegende Hülse 12b ist topfförmig ausgebildet und in der "äußeren Hülse 12a gleitbar und
teleskopart ig ausschiebbar gelagert, dier- innenliegende
topfförmig ausgebildete Hülse 12b tragt in ihrem Boden 12e einen auf den Leuchtspur- und/oder Verzögerungssatz
11b im Heckteil des Geschosses 11 weisenden Zündkanal 12c.
• (B -
Die außenliegende Hülse 12a verfügt an ihrem freien Endstück,
das in den Innenraum 10a der Hülse 10 hineinragt, über ein Außengewinde 100 mit einer sich daran anschließenden
ringförmig umlaufenden Sollbruchstelle 12d. Der Boden des Geschosses 11 verfügt über eine mit Innengewinde
versehene Hülse 17, die auf die 'äußere Hülse 12a des Bechers 12 aufschraubbar ausgebildet ist.
Durch die vorbeschriebene Konstruktion wird eine besonders einfache und kostengünstige Montage der Munition
erreicht. Nach Einsetzen des die Zündladung 13 und die Treibladung 14 enthaltenden Bechers 12 in den Boden der
Hülse 10 wird zunächst ein 0-Ring in die ringförmig umlaufende Sollbruchstelle 12d im Außenmantel der
"äußeren Hülse 12a des Bechers 12 eingelegt. Anschließend wird das Geschoß 11 vermittels der Hülse 17 auf das
Außengewinde 100 des Bechers 12 aufgeschraubt, bis Hülse 10 und Geschoß 11 bündig aufeinander aufsitzen.
Es erfolgt also kein Verkleben der aus Kunststoff bestehenden Hülse 10 mit dem Geschoß 11, so daß alle
20mit Klebverbindungen einhergehenden Nachteile, die
eingangs beschrieben worden sind, vermieden werden. Bei Verwendung einer Metallhülse erübrigt sich so daß
Bördeln.Der in die Sollbruchstelle 12d eingelegte 0-Ring dichtet die Schraubverbindung zuverl'ässig gegen
ggf. noch in den Innenraum 10a der Hülse 10 eintretende Feuchtigkeit ab, so daß die patronierte Munition auch
bei sehr langer Lagerdauer betriebssicher funktionsfähig
bleibt. Die Funktionsweise der Munition wird anhand der
weiteren Fig. 2 und Fig. 4 erläutert. Nach Anzünden der Treibladung 14 über die Zündladung 13 baut sich im
Treibladungsraum innerhalb des Bechers 12 ein Gasdruck auf, der jedoch erst beim Erreichen eines mit guter
Reproduzierbarkeit vorherbestimmbaren Druckniveaus zum Nachgeben der ringförmigen, auf Zug belasteten SoIl-
35bruchstelle 12d fuhrt.
Nach Zerreißen der Sollbruchstelle 12d sorgt der Treibladungsdruck
für eine Beschleunigung des Geschosses 11 und beginnt dieses aus der Treibladungshülse 10 hinauszudrücken.
Das dabei für die Treibladungsgase zur Ver-r fügung stehende Volumen wird jedoch nur vergleichsweise
geringfügig vergrößert, da die in der "äußeren Hülse 12ase des Bechers 12 gleitbar und teleskopartig ausschiebbar gelagerte,
topfförmig ausgebildete innere Hülse 12b 12b durch Teilnahme an der Geschoßbewegung teleskopartig
aus der "äußeren Hülse 12a herausgedrückt wird, dabei jedoch Begrenzung des Treibladungsgasvolumens ein Aus-n
tritt von Treibladungsgasen in den Innenraum 10a der er Hülse 10 verhindert. Erst nachdem - wie etwa in Fig. 3
dargestelt - das Geschoß 11 seinen Freiflug im Patro— nenlager beendet hat und schon in die Züge des nicht
dargestellten Waffenrohrs eingetreten ist und praktische
seine Endgeschwindigkeit erreicht hat, gibt die dann völlig von der äußeren Hülse 12a abgetrennte
innere Hülse 12b den Weg für die Treibladungsgase frei, die dann auch in den Innenraum 10a der Hülse 10
eintreten können. Wegen des sehr eng begrenzten kleinen Volumens, in dem sich die Treibladungsgase zunächst
ausbreiten können, ergibt sich somit auf vor-rteilhafte Weise eine stark verringerte Temperaturabhängigkeit
des Treibladungsgasdrucks, was wiederum trotz stark unterschiedlichen Umgebungstemperaturen
zu einer konstanten Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses 11 und damit reproduzierbaren Schußergebnissen
bei allen Munitionsarten, also auch bei Kampfmunition,
führt.
Die Beschränkung des Treibladungsgasvolumens auf ein
zunächst kleineres Volumen ist an sich auch schon aus der DE-AS 22 62 981 bekannt.
Allerdings ist dort in nachteiliger Weise ein duktiler, den Tre ib ladung sr autn begrenzender Becher vorgesehen, der
sich unter der Einwirkung der Treibladungsgase unter Auf bringung von Verformungsarbeit aufbaucht.
Die topfförmig ausgebildete innere Hülse 12b des Bechers 12 verfügt in ihrem Boden 12e über einen Zündkanal 12c,
der auf den im Heckteil des Geschosses 11 angeordneten Leuchtspur- und/oder Verzögerungssatz lib ausgerichtet
ist. Unmittelbar nach Anzünden der Treibladung 14 können daher durch diesen Zündkanal 12c heiße Treibladungsgase
hindurchtreten, wodurch - anders als bei herkömmlicher Munition - eine völlig zuverlässige
Anzündung des Leuchtspur- und/oder Verzögerungssatzes 11b ermöglicht wird.
Der Leuchtspur- und/oder Verzögerungssatz lib dient
gleichzeitig zur ggf. zeitverzögerten Anzündung einer
im Geschoß 11 transportierten Nutzladung, hier beispielsweise einer Nebelladung 11a. Dazu ist die den
Leuchtspur- und/oder Verzögerungssatz lib aufnehmende Hülse 100 pyrotechnisch mit der Nebelladung 11b in der
Weise gekoppelt, daß gegen Ende des Ausbrennens des Leuchtspur- und/oder Verzögerungssatzes lib auch die
Nebelladung 11a angezündet wird. Im Geschoß lla baut sich daraufhin ein Druck auf, der nach Absprengen eines
O-Rings 16,. wie in Fig. 3 dargestellt, Nebelschwaden durch vorzugsweise auf einem Kreisumfang gleichmäßig
verteilt angeordnete Bohrungen 18 austreten läßt. Auf diese Weise tritt eine effektive Nebelwirkung schon in
der letzten Flugphase des Geschosses auf, noch bevor dieses auf den Boden aufprallt. Anstelle einer Nebelladung
kann im Geschoß 11 selbstverständlich auch eine
andere Nutzladung, wie beispielsweise eine Blitz-, Knall-, Färb- und/oder Rauchladung, angeordnet sein.
Claims (4)
1. Patronierte Munition für eine Granatpistole mit einer z. B. aus Kunststoff bestehenden Hülse, einem
in der Hülsenöffnung angeordneten Geschoß mit
Leuchtspur- und/oder Verzögerungssatz für eine Nutzladung sowie je einer in einem Becher am Boden
der Hülse angeordneten Zünd- und Treibladung, d adurch
gekennzeichnet, daß der die Zünd- und Treibladung (13, 14) aufnehmende
Becher (12) aus zwei konzentrisch zueinander angeordneten Hülsen (12a, 12b) besteht, wobei die
innerhalb liegende Hülse (12b) in der äußeren Hülse (12a) gleitbar und teleskopartig ausschiebbar
gelagert ist, daß die innenliegende Hülse (12b) topfförmig ausgebildet ist und in ihrem Boden (12e)
einen auf den Leuchtspur- bzw. Verzögerungssatz (lib) weisenden Zündkanal (12c) trägt, daß die
äußere Hülse (12a) an ihrem freien Endstück ein Außengewinde (100) mit einer sich daran anschließenden
ringförmig umlaufenden Sollbruchstelle (12d) trägt, und daß der Boden des Geschosses (11) eine
mit Innengewinde versehene Hülse (17) umfaßt, die auf die äußere Hülse (12a) des Bechers (12) aufschraubbar
ist .
2. Munition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der ringförmig umlaufenden Sollbruchstelle (12d) liegend ein O-Ring
(15) angeordnet ist.
3. Munition nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
eine Nutzladung, insbesondere eine Nebelladung (lla) enthaltende Geschoß (11) in seinem Bodenteil mehrere,
vorzugsweise auf einem Kreisumfang gleichmäßig verteilt angeordnete Bohrungen (18) aufweist, die während
der Lagerung der Munition (1) durch einen O-Ring (16) gegen den Innenraum (10a) der Hülse (10) abgedichtet
sind .
4. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a durch gekennzeichnet, daß der
Leuchtspur- und/oder Verzögerungssatz (Hb) in einer Hülse (110) angeordnet ist, deren Stirnflächen
einerseits gegen den Zündkanal (12c), andererseits gegen die Nutzladung (Ha) geöffnet sind.
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