DE35055C - Verfahren und Einrichtung zur gleichzeitigen Herstellung mehrer Gewebestücke auf einem Stuhl - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur gleichzeitigen Herstellung mehrer Gewebestücke auf einem StuhlInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D37/00—Circular looms
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- Chair Legs, Seat Parts, And Backrests (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 86: Weberei.
Erster Zusatz zum Patent No. 31375 vom 1. April 1884.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. April 1885 ab. Längste Dauer: 31. März 1899.
Die hiernach beschriebenen Verbesserungen an der mir durch Anspruch 2. zu P. R.
No. 31375 geschützten Einrichtung zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Gewebestücke
auf einem Stuhle beziehen sich auf:
a) die Vorrichtung zum Zerschneiden des Schufsfadens und Einführen von dessen Enden
in das Fach für den nächsten Schufsfaden,
b) die Vorrichtung zum Bewegen der Schützen und ·
c) die Vorrichtung zur regelmäfsigen Vertheilung der Kettenfäden am Umfange des
Stuhles.
Von den beiliegenden Zeichnungen stellt dar:
Fig. ι die perspectivische Darstellung einer
Einrichtung zum Zerschneiden der Schufsfaden durch ein festes Messerblatt und mit Bewegung
der Einlegehaken durch Excenter und Parallelogramme; .
Fig. 2 einen Aufrifs derselben mit Darstellung , des Spieles der Haken und ihrer
Parallelogramme;
Fig. 3, einen senkrechten Schnitt hierzu;
Fig. 4 bis 8 eine Darstellung der verschiedenen Stellungen, welche die Parallelogramme
unter der Einwirkung der Excenter einnehmen; : Fig. 9 den Grundrifs eines Schützens mit
der getroffenen Verbesserung an den ihn mitnehmenden Theilen;
Fig.' ι ο senkrechter Längenschnitt dazu;
Fig. 11 einen desgleichen Querschnitt;
Fig. 12 eine Darstellung des Elektromagneten,
welcher den Schützen in Anlage gegen die Mitnehmerrollen erhält;
Fig. 13 und 14 Grundrifs und Querschnitt
der verbesserten Walzenordnung zur Vertheilung der Kette am Umfange des Stuhles.
Nach der dem Anspruch 1. der P. R. No. 31375 zu Grunde liegenden Arbeitsweise
wird die Kette in so viele Gruppen zerlegt, als Gewebestücke gleichzeitig herzustellen sind,
und erfolgt die Randbildung der einzelnen Gewebestücke in der Weise, dafs jeder Schufsfaden
nach dem Anschlage zerschnitten wird, worauf die entstehenden Fadenenden mittelst
Haken in das Fach des nächstfolgenden Schufsfadens eingelegt und mit diesem eingewebt
werden.
In den Fig. 1 bis 8 ist die Schneideeinrichtung durch ein festes Messerblatt gebildet, über
welches der Schufsfaden durch vom Stuhltriebwerke mittelst Excenter in Bewegung gesetzte
Umlegehäkchen gezogen wird. Zu beiden Seiten der Trennungsfuge zwischen zwei Gewebestücken
ist je ein bewegliches Parallelogramm angeordnet, welches am unteren Ende eine an der Spitze umgebogene Nadel / trägt.
Die Parallelogrammgeslänge ABCD und
A' B' C D', Fig. 2, sitzen mittelst Zapfen A und A' an einem Querträger E, welcher seinerseits
an dem Brustbaum(-Ringe) F des Stuhles Befestigung findet.
Die Stangen A B A' B' und A D A' D' der Parallelogramme stehen durch Stäbe Η Η',
Stangen LL' mit Excentern G G' in Verbindung,
die auf der Welle J sitzen. Die Gestalt der Excenter GG' ist derartig, dafs die Häkchen
am Ende der Nadeln //' einen bestimmten Weg ausführen.
Die verschiedenen von den Nadeln während der Stuhlwirksamkeit eingenommenen Stellungen
ergeben sich aus Fig. 4 bis 8, und es sind die den Fig. 5, 6, 7 und 8 entsprechenden
Stellungen der Parallelogramme mit den Ziffern 5, 6, 7 und 8 in Fig. 2 bezeichnet, wobei
bemerkt wird, dafs Fig. 4 die Anfangsstellung und Fig. 8 die damit identische Schlufsstellung ist.
Die Anordnungsweise der Parallelogramme am Stuhle bezüglich des Gewebes ist eine derartige,
dafs die Nadeln //' in schräger Richtung in diejenige Kettenfadengruppe eindringen,
welche die äufsere Wand des Faches bildet, innerhalb dessen der Schützen sich bewegt.
Eine diesbezügliche Nadelstellung ist deutlich aus Fig. ι zu ersehen.
Zum Zerschneiden des Schufsfadens dient ein gabelartiges Werkzeug M, dessen einer
Zweig auf der Innenseite eine Schneidekante besitzt und welches so am Gestelltheile F des
Stuhles angeschlossen ist, dafs seine Spitze sich ein wenig unterhalb desjenigen Punktes befindet,
wo der Schufsfaden durch den Kamm eingeschlagen wird, Fig. 1 und 3. Der Schützenwagen
O ist nun mit einem Vorsprunge P' versehen , welcher bei jedem Vorbeigange bei
der Gabel M dieselbe anstöfst und in diejenige Lage bringt, welche Fig. 3 gestrichelt angieht.
Indem der Schützen das Fach durchläuft, hinterläfst er daselbst seinen Schufsfaden, der,
nachdem ihn der Kamm in die Kette eingeschlagen hat, die Lage ZZ, Fig. 1 und 2, einnimmt,
wobei er in die Gabel M eingelegt ist. Bei der folgenden Periode bildet der Harnisch
ein neues Fach und der Schützen schiefst von neuem durch. Hierbei wird die Gabel M
durch den Anschlag des Schützenwagenansatzes P' so verschoben, dafs sie den an
ihr liegenden Schufsfaden in die Häkchen der Umlegenadeln II' einlegt, welche zu dieser
Zeit die Stellung 6 einnehmen, Fig. 2. Die Nadeln werden sogleich zurückbewegt und
ziehen dabei den von ihnen gefafsten Schufsfaden gegen die Schneidekante der Gabel M,
so dafs derselbe zertrennt wird. Die Nadeln fahren in ihrer rückwärtigen Bewegung in die
Stellung 7 fort und ziehen dabei die von ihnen gehaltenen Schufsfädenschnittenden im Augenblick,
wo sich das Fach wieder schliefst, in die Kettenfäden. Unmittelbar danach gelangen
die Nadeln in die Stellung 8 und darauf in diejenige 5, und der Kamm legt den neuen
Schufsfaden in die unterdessen von der Feder N in ihre Anfangslage zurückgeführte Gabel M.
Nachdem jetzt der Harnisch das neue Fach gebildet hat, gehen die Nadeln//' aus der
,Stellung 5 schräg durch die die äufsere Wand des Faches bildende Kettenfadengruppe in die
Stellung 6 und erfassen den neuen Schufsfaden, sobald der Schützenwagenansatz P' die Gabel M
aufs Neue aus ihrer Lage drängt, und das Spiel wiederholt sich, wie oben beschrieben.
Bei Geweben, wo es angezeigt erscheint, die Trennungsfuge zwischen den einzelnen Kettenfadengruppen
zu vergröfsern, wird jedes der Parallelogramme A B C D und A' B' C D' mittelst
eines speciellen Paares von Excentern G G1 in Thätigkeit gesetzt, welche in je nach der
Weite der Trennungsfuge berechneten Zwischenräumen wirken.
Die die Schützenbewegung von der Centralstelle des Stuhles aus unter Benutzung des
elektromagnetischen Anschlusses betreffende Verbesserung ist in den Fig. 9 bis 12 dargestellt.
Der mit der Spule B versehene Schützen A trägt eine Platte aus weichem Eisen, auf welche
der Elektromagnet wirkt. Der sich von B abrollende Schufsfaden geht zunächst durch einen
kleinen Kanal C und wird dann event, unter Anwendung eines Spanners durch den metallischen
Fadenführer D nach dem oberen Theile des Faches geführt. Wie im Haupt-Patente
No. 31375 beschrieben, wird der Schützen mittelst zweier ' Mitnehmerrollen PP' angetrieben,
welche durch die Triebe M ihrer Zapfen L bezw. L' mit einer inneren Verzahnung
des Brustbaumes in Eingriff stehen. Die Zapfen L L' sitzen an um die Achse des
Stuhles rotirenden Armen J, welche gleichzeitig
auch den Elektromagneten tragen. Die Mitnehmerrollen PP' liegen der vorliegenden
Verbesserung gemäfs je zwischen zwei symmetrisch an den Schützenenden angeordneten
Röllchenpaaren G G' bezw. G" G'", aufweiche sie ihre Bewegung übertragen. Wie insbesondere aus Fig. ι ο und ι ι zu ersehen, sind die
Mitnehmerrollen P und P' und die Schützenröllchen G G' G" G'" am Umfange ein- und
bezw. nach auswärts gekrümmt, oben und unten aber durch gerade cylindrische Theile
begrenzt. Die Concavität der gegenüberstehenden Rollenumfänge soll durch den dadurch
bedingten Eingriff der Rollen in einander die Bewegung der Schützen in der Horizontalebene sichern, d. h. ihn an einer Verticalbewegung
im Fach verhindern, während die cylindrischen Theile einer Drehung des Schützens
um sich selber entgegen wirken. Der Radius der Convexität und entsprechenden Concavität
der Umfange kann beliebig sein und ferner die Höhe und die Durchmesser der Rollen
je nach der gewünschten Geschwindigkeit und der Art des herzustellenden Gewebes variiren.
Die in den Fig. 13 und 14 dargestellte verbesserte
Anordnung zur regelmäßigen Ver-
theilung und Erhaltung der Kettenfäden am Umfange des Stuhles ist aus der Erkenntnifs
hervorgegangen, dafs die Anwendung cylindrischer Walzen von überall gleichem Durchmesser
zu diesem Zwecke immer ein Zusammendrängen der Kettenfäden nach der Mitte solcher
Walzen hin zur Folge haben mufs. Die neue Anordnung vermeidet diesen Uebelstand dadurch,
dafs sie den Durchmesser dieser Walzen von den Enden nach der Mitte hin abnehmen läfst.
Zu diesem Zweck werden die Walzen, wie S, Fig. 13, zeigt, aus neben einander gesetzten
cylindrischen Stücken gebildet, welche nach der Mitte hin immer dünner werden, und zwar
sind die Durchmesser der einzelnen Cylinder so berechnet, dafs sich jeder derselben genau
tangential an den von den Kettenfäden gebildeten Cylinder χ χ anlegt. Am unteren
Theile des Stuhles sind die Kettenfäden wie gewöhnlich auf Bäume von überall gleichem
Durchmesser aufgewickelt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:An der durch Anspruch 2. der P. R. No. 31375 geschützten Einrichtung eines Rundstuhles zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Gewebestücke, und zwar in Verbindung mit einander:a) zum Zwecke des selbstthätigen Zerschneidens der Schufsfäden und Einlegens von deren Enden in das Fach des nächstfolgenden Schufsfadens anstatt der Scheeren b c die Anordnung einer Gabel mit Schneidekante M in Verbindung mit den beweglichen Häkchen, welche durch von Excenter bewegte Parallelogramme ABCD in Thätigkeit gesetzt werden (Fig. 1 bis 3);b) die Anordnung an der Schützenbewegung von der Centralstelle des Stuhles aus, bestehend in der Verbindung der mittelst Arme von der Hauptwelle bewegten Röllchen P P', den an den Enden des Schützens angeordneten Röllchen G G' und G" G'" (Fig. 9 bis 12);c) die Vorrichtung zur Erhaltung der Kettenfäden am Umfange des Stuhles, bestehend in dem Ersatz von geraden Walzen durch die von beiden Enden nach der Mitte hin an Durchmesser abnehmenden Walzen S (Fig. 13 bis 14).Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE35055C true DE35055C (de) |
Family
ID=310933
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT35055D Expired - Lifetime DE35055C (de) | Verfahren und Einrichtung zur gleichzeitigen Herstellung mehrer Gewebestücke auf einem Stuhl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE35055C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1228206B (de) * | 1958-02-13 | 1966-11-03 | Jean Dautricourt | Rundwebmaschine mit einem sich auf einer Kreisbahn bewegenden Webschuetzen |
DE1228210B (de) * | 1958-02-13 | 1966-11-03 | Jean Dautricourt | Rundwebmaschine mit einer Einrichtung zum Abziehen und Aufwickeln der Ware auf einen Warenbaum |
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- DE DENDAT35055D patent/DE35055C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1228206B (de) * | 1958-02-13 | 1966-11-03 | Jean Dautricourt | Rundwebmaschine mit einem sich auf einer Kreisbahn bewegenden Webschuetzen |
DE1228210B (de) * | 1958-02-13 | 1966-11-03 | Jean Dautricourt | Rundwebmaschine mit einer Einrichtung zum Abziehen und Aufwickeln der Ware auf einen Warenbaum |
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