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Schwimmbrücke auf Pontons. Es sind bereits Schwimmbrücken bekannt,
deren Pontons zur Erzielung einer gleichbleibenden Höhenlage durch Ballast auf eine
tiefere Schwimmebene gebracht werden, die ihrer größtmöglichen Belastung entspricht
und die in dieser tieferen Lage alsdann derart verankert werden, daß sie auf diesem
Tiefgange schwimmen bleiben, wenn der Ballast wieder fortgenommen wird. Dadurch
«-erden besondere Anschlußglieder an die festen Landauflager im Gebrauch der Brücke
vermieden, die sich: dadurch ergeben, daß die unter Belastung befindlichen Teile
der Brücke tiefer liegen als die unbelasteten. Die Herstellung solcher Schwimmbrücken
ist indessen bisher gescheitert, und zwar daran, daß die Verankerungen sich nicht
in einwandfreier Weise ausführen ließen, und daß demzufolge der erwartete Erfolg
nicht erreichbar war. Es ist hier zu beachten, daß die Verankerungsgewichte je,
nach: den Verhältnissen Zoo bis iooo t und mehr schwer sein können, so daß ihr Transport
nach der Verlegungsstelle und ihre Absenkung auf die größten Schwierigkeiten stößt.
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° Die vorliegende Erfindung beseitigt die bisher bestehenden Schwierigkeiten,
und zwar dadurch, daß die Verankerungsgewichte hohl sind, so daß sowohl der Transport
.äls auch die Versenkung derselben an Ort und Stelle mit Leichtigkeit veranlaßt
werden kann.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar ist Abb. i ein schematischer Querschnitt durch ein Ponton mit dem darunterhän-Senden
Verankerungsgewicht in Transportstellung, Abb.2 eine gleiche Darstellung nach Absenkung
des Verankerungsgewichts, und Abb.3 eine ähnliche Darstellung in der Gebrauchslage.
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Wie schon eingangs erwähnt, sind zwar Schwimmbrücken auf Pontons,
die mittels versenkter Verankerungsgewichte durch Zugorgane auf einer ihrer größten
Belastung entsprechenden Schwimmebene gehalten werden, an sich bekannt, jedoch macht
bisher die Beförderung solcher Verankerungsgewichte, die je nach: den Verhältnissen
ein Gewicht von Zoo bis iooo t und mehr besitzen und ebenso ihre Versenkung ganz
beträchtliche Schwierigkeiten. Gemäß der Erfindung werden diese Schwierigkeiten
dadurch beseitigt, daß, wie die Zeichnung `erkennen läßt, die Verankerungsgewichte
q. die Form hohler Körper haben, deren Eigengewicht ungefähr gleich ihrer Wasserverdrängung,
und ihr lichter Rauminhalt in Kubikmeter etwa gleich dem erforderlichen Belastungsgewicht
in Tonnen ist. Diese hohlen Gewichte 4 werden unter den Brückenpontons i, wie Abb.
i erkennen läßt, durch leichte Ketten oder Seile 5 befestigt und mit den Pontons
i an die für den Brückenbau bestimmte Stelle gefahren, so daß daher der Transport
und die Versenkung dieser Verankertingsgewichte an Ort und Stelle mit Leichtigkeit
veranlaßt werden kann.
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Der Ponton selbst wird alsdann so weit mit Wasser gefüllt, d'aß er
in der für den @rükkenbau erforderlichen Tauchtiefe schwimmt
(vgl.
Abb. i). Hierauf wird das hohle Verankerungsgewichtd. durch etwas Zusatzballast
vermittels leichter Ketten 5' auf den Grund gelassen (Abb. 2) und darauf der Hohlraum
des Verankerungsgewichtes 4 mit Ballast gefüllt (vgl. Abb.3). Zu diesem Zweck ist
der Hohlraum des Verankerungsgewichtes durch geeignete Organe mit der Außenwelt
in Verbindung gebracht, so daß z. B. durch Einlassen von Wasser ein Wasserballast
geschaffen wird. Insbesondere ist es zweckmäßig, das Verankerungsgewicht mit dem
Ponton. durch zwei Rohrleitungen 8 und 9 (vgl. Abb. 2 und 3) zu verbinden, von denen
die eine in Heberforin als Wasserzuleitungsrohr, die andere als Luftableitungsrohr
dient. Die gleichzeitig abgesenkten schweren Verbindungsglieder in Form von Ketten,
Stangen usw. 5 werden nunmehr am Ponton befestigt und darauf durch das Hebemohr
das im Ponton befindliche Wasser in das Verankerungsgewicht abgelassen. Dadurch
erhalten, (la der Ponton vorn Ballast entlastet wird, die Verbindungsglieder 5 die
vorher berechnete Spannung. Der Ponton wird durch rlie nunmehr belasteten Verankerungsgewichte
sowie durch die Verhindungsglieder 5 am Auftauchen gehindert.
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Die Verbindungsglieder 5 haben jetzt die rechnungsmäßige Spannung
und- der in der gewünschten Schwimmtiefe gehaltene Ponton kann nun die Verkehrslast
aufnehmen, ohne claß eine weitere Einsenkung stattfindet. Letzteres könnte nur eintreten,
wenn der Untergrund unter dem Verankerungsgewicht d. nachgibt. Indessen läßt sich,
sollte dieser Fall eintreten, durch Nachstellen der Verbindungsglieder alsbald der
Ruhezustand wieder herbeiführen. Soll dies geschehen, so wird v;rmittels einer Pumpe
io Luft durch das Luftrohr 9 in das Verankerungsgewicht q. eingedrückt, mit der
Wirkung, daß das im Hohlraum des Verankerungsgewichtes befindliche Wasser wieder
in den Ponton zurückströmt. Dadurch werden die schweren Verbindungsglieder 5 zwischen
Ponton und Gewicht entlastet, so daß sie sich nunmehr leicht nachstellen lassen.
Ist dies geschehen, so wird das Wasser natürlich wieder in das Verankerungsgewicht
zurückbefördert.
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Unter Anwendung dieser hohlen -Verankerungsgewichte lassen sich auch
herausfahrbare Brückenglieder ausbilden, ähnlich wie es hei den gewöhnlichen Schwimmbrücken
gebräuchlich ist. Zu diesem Zweck ist es nur notwendig, die Verankerungsgewichte
durch mehr oder weniger starke Ausleerung rieb Wasserballastes soweit anzuheben,
daß diese frei über dem Grunde schweben. In dieser Gleichgewichtslage des Systems
läßt sich natürlich der entsprechende Ponton oder der entsprechende Teil der Brücke
ohne weiteres ausfahren. Auch Durchfahrtsöffnungen können in der neuen Brücke mit
Leichtigkeit geschaffen werden, entweder dadurch, daß man auf zwei benachbarten
Pontons die Brückenbahn, wie an sich bekannt, dreh- oder klappbar anordnet oder
an der Stelle der Durchfahrt ein schwimindockähnliches Glied anordnet, welches gleichfalls
durch die Verbindungsglieder 5 und durch die Verankerungsgewichte 4. in gesenkter,
d. h. eingetauchter Lage gehalten wird. Dieses schwimmdockähnliche Glied trägt dann
seinerseits die aufklappbaren Brückenteile, wie sie an sich bekannt sind.
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In vorstehendem ist davon ausgegangen worden, daß als Füll- und Belastungsmaterial
für die hohlen Verankerungsgewichte 4 Wasser dienen soll, weil dieses am leichtesten
zur Verfügung steht. Es würde natürlich das Wesen der Erfindung nicht verändern,
wenn man den Ballast in anderer Form verwendet. Ebenso können statt der erwähnten
Rohrleitungen auch andere Organe die notwendige Verbindung mit der Außenwelt ermöglichen,
%venn es sich darum handelt, Wasserballast in die hohlen Verankerungsgewichte einzulassen.