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Aus aneinandergereihten Schwimmkörpern bestehende Notbrücke Die Erfindung
betrifft eine Notbrücke, die aus aneinandergereihten, aus Schwimmkörpern und diese
verbindenden Fahrbahnkonstruktionen bestehenden Brückeneinheiten zusammengesetzt
ist. Eine solche, für schweren Verkehr vorgesehene Notbrücke ist für Katastrophenzeiten
gedacht, in der feste Brücken gefährdet oder zerstört sind. Die Notbrücke soll über
größte Flußläufe, Seen und als Landebrücke an jeder Stelle in kürzester Zeit aus
fertigen Teilen montierbar und demontierbar sein, so daß der Standort schnellstens
gewechselt werden kann. Die Notbrücke muß so beschaffen sein, daß ein Maximum an
Beschädigungen eintreten kann, ohne daß die Standsicherheit der Brücke gefährdet
ist. Total beschädigte Teile müssen sich leicht auswechseln lassen.
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Gegenüber dem Bekannten besteht die Erfindung darin, daß die Schwimmkörper
geflutet und gelenzt werden können. Der ganze Brückenzug kann durch gleichmäßiges
Fluten aller Schwimmkörper auf den Fluß- oder Seeboden abgesenkt und durch gleichmäßiges
Lenzen in die Betriebsstellung wieder gehoben werden.
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Eine in dieser Weise ausgebildete Notbrücke weist den Vorteil auf,
daß sie bei Tage unsichtbar ist und bei Nacht dem Verkehr dienen kann.
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Die Schwimmkörper sind zweckmäßig mit berausdrehbaren Stützen versehen,
die es ermöglichen, bei nicht zu tiefem Wasserstand den Brückenzug in einer gewissen
Höhenlage unter dem Wasserspiegel abzustützen.
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Die Schwimmkörper können auch in Betriebsstellung unter einem gewissen
Druck von Preßluft stehen, um ein Eindringen von Wasser bei Beschädigungen unter
der Wasserlinie über die Schadenstelle hinaus zu verhindern.
Die
Fahrbahnkonstruktion kann mittels einer Verriegelungsschiene, mittels Stahlkörpern
sowie einer Zentrierleiste an dem Schwimmkörper befestigt sein.
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Die Verbindungspunkte der einzelnen Brückeneinheiten können durch
Herausnehmen einer zwischen den Fahrbahnkonstruktionen der einzelnen Brückeneinheiten
angeordneten Kontaktschiene beim Fluten und Lenzen gelenkig, in Betriebsstellung
jedoch starr sein.
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Die Fahrbahnkonstruktionen sind vorzugsweise aus einem Trägerrost
oder aus versteiften Hohlkörpern gebildet.
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Die Schwimmkörper können durch Schotte unterteilt sein, und die dadurch
gebildeten Zellen können mit "kombinierten Flut- und Lenzventilen sowie Preßluftein-
und -auslaßventilen versehen sein, .die von Hand, mechanisch oder mit Preßluft gesteuert
werden.
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Die Herstellung einer Notbrücke nach der Erfindung erfolgt zweckmäßig
auf kurzer Rollbahn senkrecht zum Fluß. Die Brückeneinheiten werden kontinuierlich
aneinandergefügt und verschwommen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. i ist eine Ansicht :des Schwimmkörpers mit einem O-uerschnitt
durch dieFa;hrbahnkonstruktion, die .als Tragrost ausgebildet ist; Abb. a ist eine
schematische Teilansicht der Brücke; Abb. 3 stellt - den Auflagerungspunkt der als
Trägerrost ausgebildeten Fahrbahnkonstruktion auf dem Schwimmkörper und die Verriegelung
dar; Abb. q. zeigt .den schwimmenden Brückenzug mit großen Einzellasten und beweglicher
Übergangsbrücke zum Land; Abb. 5 zeigt den abgesenkten Brückenzug; Abb. 6 stellt.
den Auflagerpunkt der Fahrbahnkonstruktion auf dem als versteiften Hohlkörper ausgebildeten
Schwimmkörper dar; Abb. 7 ist die Aufsicht auf einen Teil der als versteiften Hohlkörper
ausgebildeten. Fahrbahnkonstruktion, und Abb. 8 stellt einen O_uerschnitt durch
die als versteifte Hohlkörper ausgebildete Fahrbahnkonstruktion dar..
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Die Notbrücke besteht aus den Schwimmkörpern a, auf denen sich die
Fahrbahnkonstruktion b abstützt. Je zwei Schwimmkörper a mit dem darüber befindlichen
Brückenteil b bilden eine Einheit. Aus vielen solchen Einheiten wird der Brückenzug
gebildet. In den Punkten d sind die Einheiten mit Bolzen o aus Stahl und Verriegelungsschienen
m verbunden. Es können auch drei oder mehr Schwimmkörper a zu einer Einheit zusammengefaßt
werden. Jede Einheit wird mittels eines Schiffsankers an langem Drahtseil mit Winde
am Boden verankert. Der so gebildete Brückenzug kann durch Fluten der Schwimmkörper
a, d. h. Ein strömenlassen von Wasser, bis auf den Fluß- oder Seeboden abgesenkt
werden. Durch Einlassen von Preßluft in die Schwimmkörper ca wind das Wasser 'herausgedrückt,
wodurch der Brückenzug bis ic seine Ursprungslage gehoben wird, im nachfolgenden
mit Lenzen bezeichnet.
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Mit diesem Vorgang ist erreicht, daß im Bedarfsfall der ganze Brückenzug
unsichtbar ist. Gegen Auffinden der Konstruktion mittels Radargerät erhält sie einen
entsprechenden Überzug. gegen Treibminen und Unterwassertorpedos wird sie durch
entsprechende Netze geschützt.
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Beim Fluten des Brückenzuges sind die Verbindungspunkte d gelenkig,
indem die Kontaktschienen n entfernt werden. In gelenztem Zustand sind die Punkte
d starr. Die Schwimmkörper a werden zusätzlich mit herausdrehbaren Stützen
c versehen, an deren Enden sich große Abstützteller befinden. Damit ist die Möglichkeit
gegeben, bei nicht allzu großer Wassertiefe die Schwimmkörper nur soweit abzusenken
und abzustützen, .daß die Fahrbahnoberfläche der Brücke unter dein Wasserspiegel
liegt. Die Brücke könnte .dadurch auch bei Tageslicht benutzt werden. Die Bodenteller
erhalten große Auflageflächen, um geringe Pressungen eintreten zu lassen. Der Brückenzug
wird. in Längsrichtung an einem Ufer fest verankert. Auf dieser Seite befindet sich
auch die beweglich gelagerte Übergangsbrücke s.
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Die Abmessungen der Schwimmkörper a und der Abstand voneinander sind
abhängig von der geforderten Tragfähigkeit und Breite -der Brücke. Sie werden durch
Nieten oder Schweißen entweder aus Panzerstahl oder hochwertiger Leichtmetalilegierunghergestellt.
Sie werden rund ausgeführt, um an Land damit leichter hantieren zu können, aber
auch, um die Herstellungskosten gering z!i halten. Die Schwimmkörper können auch
rechteckigen oder quadratischen Querschnitt bekommen. Im Innern sind wasserdichte
Schotte c vorgesehen, die den Schwimmkörper in eine Anzahl Zellen aufteilen. Dadurch
wird im Fall der Beschädigung des Schwimmkörpers .dessen Schwimmfähigkeit erhalten.
In gelenztem Zustand können .die Schwimmkörper a unter o,2 atü Preßluftdruck stehen.
Hierdurch wird -das Eindringen von Wasser bei Beschädigungen unter der Wasserlinie
über die Schadenstelle hinaus verhindert.
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Die Zellen sind mit 'kombiniertenFlut- undLenzventilen f sowie Preßluftanschlüssen
g versehen. Die Betätigung derselben kann durch Hand, mechanisch oder mittels
Preßlufteinrichtungen erfolgen. Die Füllung der Zellen aller Schwimmkörper des Brückenzuges
soll durch einen an Land befindlichen transportablen Preßluftakkumulator oder mittels
eines Kompressors direkt durch die gemeinsameflexiblePreßluftleitungerfolgen. Damit
wird eine gleichmäßige und gleichzeitige Füllun aller Schwimmkörper mit Preßluft
und damit ein gleichzeitiges Lenzen gewährleistet, ebenso ein gleichmäßiges Fluten.
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Mit eingehängten, leicht abnehmbaren Außenbordmotoren h. können die
Einheiten zur Bischleunigung der Montage oder der Demontage durch Eigenantrieb verschwommen
werden.
Die Fahrbahnkonstruktion besteht gemäß Abb. i und 3 aus
-eiiler Anzahl Walzprofilen i aus St 52 oder aus gepreßtem Stahlblech, die als Brückenrost
ihre gemeinsame Auflagerung auf einer auf dem S;hwinrmkörper a. fest aufgebrachten
Zentrierleiste 1, haben. In diese Zentrierleiste greifen die ,in den Trägern angeschweißten
Stahlkörper i ein, ,i-"o durch ihre Formgebung in der Lage sind, positive und negative
vertikale Kräfte aufzunehmen. In Zusammenwirkung mit den in die @tahll:örper r und
s eingeschobenen Verriegelungs-@@I1teI1°Il m können auch horizontale Kräfte aufwerden.
Die Kontaktschienen fit haben die Aufgabe, den Brückenzug unter der Verkehrslast
starr zu machen. Sie übertragen die aus den l@iegemoinent:n auftretenden Druckkräfte
in den Trägerflanschen. Die. Kontaktflächen sind sauber bearbeitet. Zugkräfte und
Querkräfte übernehmen die holz;iz o. Durch diese Befestigungsart dürfte eine scltizelle
Montage gewährleistet sein, da zeitraulrende Verschraubungen entfallen.
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1)e r hrücl:.enbelag p bestecht aus überdie Brückenbr"ite durchgehenden
gepreßten Stahlblechprofilen, (lie %iir Verminderung des Eigengewichtes gelocht
sind. Die Ränder der Löcher sind zur Erhöhung derteifil:eit gel)ördelt. Dadurch
wird auch eine :;Matte Oberfläche vermieden. Die 13efestigttng erf@@l;;t durch @"erriec
engen.
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l iiv Ti-<icr i und der Belag p können auch in einem Profil zusammengefalit
sein, das dicht aneinan@_l.:z;gereiltt den Fahrbahnrost bildet. Ein weiterer \-orschlag
ist, .die Brücke als versteiften Hohl.-körher t auszubilden (Abt. 6, 7 und 8). Die
ein7eli::iz Hohlkörper haben die Länge der Brücken-und sind halb so breit wie die
Fahrbahn. Diese :'Abmessungen sind gewählt, um die einzelnen Stiiclce gut transportieren
und. handhaben zu 1c;@itnen: Die Hohlkörper bestehen aus der oberen llhvclthaut
r1, di.e der Griffigkeit wegen mit Riffeln, \Varzen oder Erhöhungen versehen ist,
der unteren durchgehenden Blechhaut v, den längs durchgehenl, s#.alcrechten Stahlrippen
w, den senkrechten c n
Querrippen x und den Stahlgußscharnieren y. Alle Teile
sind miteinander zu einem starren wasserclichten Körper verschweißt. Diese Konstruktion
hat lief leichtestem Gewicht die größten Festigkeits-«-erte und verfügt über eine
große Verwindungs-:teitigieit. Ein weiterer Vorteil ist, daß ihr Gewicht Iticiz
ihrer Wasserverdrängung ist. Auch bei dieser Bauart übernimmt die Kontaktleiste
fit. die Druckkräfte und der durchgehende Scharnierholz°n o die Zugkräfte aus den
Biegemomenten. Die Querkräfte «-erden von den StaMguß'körpern y finit Bolzen o übertragen.
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1):e I',rüclenkonstruktion ist auch dafür beztressen, die Last eines
Schwimmkörpers als Krafttr@ier hiegungssicher aufzunehmen. Dieser Fall kann eintreten,
wenn in geflutetem Zustand nur ein Schwimmkörper einer Einheit auf dem Boden auflielt.
iL#i der Dimensionierung der Konstruktion und der Verbindungen wurde auch der Fall
in Betracht gezogen, daß mindestens auf 5o m Länge des Brückenzuges die Schwimmkörper
in geflutetem Zustand nicht auf dem Boden aufliegen, sondern an dem aus der Brückenkonstruktion
gebildeten Seilzug auf 5o m Länge frei schwebend hängen können. Dieser Fall wird
in der Praxis kaum eintreten, da die Reibungskräfte zwischen Boden und Schwimmkörper
kleiner sein werden als die hervorgerufene horizontale Kraft im Seilzug.
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Ist nur ein geringer Wasserstand vorhanden, so werden die Schwimmkörper
sich unter der Verkehrslast auf dem Fluß- bzw. Seeboden absetzen. Auch für diesen
Belastungszustand sind die Schwimmkörper und die Brückenkonstruktion bzmessen. Der
Innendruck der Preßluft in den Schwimmkörpern wird. sich versteifend auswirken.
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Die Montage des Brückenzuges kann erfolgen: i. Schwimrrikörper nacheinander
einzeln verschwimm.en und Fahrbahnkonstruktion auflegen, 2. in Einheiten am Ufer
zusammenbauen und dann verschwimmen, 3. senkrecht zum FIuß an Land auf kurzer Rollbahn
in Einheiten kontinuierlich zusammenbauen und kontinuierlich verschwimmen.
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In allen Fällen werden die Schiffsanker zuerst verlegt. Mit Zoo Mann
Belegschaft und entsprechenden Hilfsgeräten kann eine Brücke von Zoo m Länge in
2.4 Stunden nach Vorschlag 3 montiert werden.
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Die angestellten statischen Untersuchungen haben ergeben, daß die
heute gültigen schwersten Fahrzeuge mit 7 5 t Gewicht die Notbrücke befahren können.