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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Betonplatte nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, mit der im Vertikalverbund verlegt ein hoch belastbarer Bodenbelag
herstellbar ist.
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Neben zahlreichen Varianten von Platten. die sich aufgrund ihrer
Formgebung in einem Horizontalverbund verlegen lassen, sind ebenso vielfältige Platten
bekannt, die einen Vertikalverbund erlauben.
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In der DE-OS 16 58 549 ist ein Pflasterstein beschrieben, der zum
Zweck eines Horizontalverbundes an nebeneinander bzw. aneinander gegenüberliegenden
Seitenflächen angeordnete Auskragungen und Ausnehmungen aufweist, deren Stirnflächen
zum Zweck eines zusätzlichen Vertikalverbundes vorspringend bzw. zurückspringend
ausgebildet sind. Bei einem Ausführungsbeispiel eines derartigen Pflastersteines
ist dieser zweistöckig aus einer quaderförmigen Ober- und Unterhälfte gebildet.
so daß durch eine kreuzweise Anordnung der einstückig miteinander verbundenen Steinhälften
jeweils Randstreifen entlang den beiden kürzeren Kanten der einen Steinhälfte über
Stirnflächen entlang den längeren Kanten der anderen Steinhälfte vorstehen.
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Da der vorbekannte Pflasterstein eine bestimmte Größenordnung nicht
überschreitet, läßt er sich innerhalb eines verhältnismäßig engen Toleranzbereichs
herstellen. so daß es ohne Schwierigkeiten möglich ist, dar-
aus einen Verbund-Bodenbelag
herzustellen der eine durchgehende. verhältnismäßig ebene Oberfläche aufweist. Im
Bereich der vorspringend und zurückspringend ausgebildeten Stirnflächen können sich
jedoch Toleranzen in der Höhe der so gebildeten Randstreifen aufaddieren, so daß
eine durchgehend ebene Oberfläche des Bodenbelages nicht erzielbar ist.
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Insbesondere bei großformatigen Betonplatten ergeben sich fertigungstechnisch
bedingte Maßabweichungen, die eine Ausbildung dieser Platten gemäß den bekannten
Pflastersteinen nicht erlauben, ohne daß die Oberfläche eines etwa daraus gebildeten
Bodenbelages unvermeidlich unfallträchtige Abstufungen aufweisen würde.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im Vertikalverbund
verlegbare Betonplatte vorzuschlagen, deren bei einem größeren Format unvermeidbare
Toleranzen keine Unebenheiten in der Oberfläche des daraus gebildeten Bodenbelags
verursachen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einer Betonplatte der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 genannten gattungsgemäßen Art ausgegangen, welche erfindungsgemäß
die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale aufweist.
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Durch die erfindungsgemäße Dimensionierung der Randstreifen ist zunächst
verhindert, daß zwei übereinander angeordnete Randstreifen benachbarter Platten
vollflächig dicht aufeinander liegen, wodurch eine Höhenanpassung der einen Platte
an die andere Platte ausgeschlossen wäre.
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Weiterhin ergibt sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung die Möglichkeit
einer besonders einfachen Höhenregulierung dadurch, daß von den einander zugewandten
Seiten der Randstreifen mindestens eine Seite geneigt zur Plattenebene verläuft
und diese somit über beispielsweise eine Kante eines Randstreifens der anderen Platte
verschiebbar ist, womit eine Niveauänderung der einen Platte zur anderen bewerkstelligt
werden kann.
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Schließlich ergibt sich durch die erfindungsgemäß zum Plattenaußenrand
hin abnehmende Querschnittshöhe des Randstreifens ein keilförmiger Spalt zwischen
übereinander angeordneten Randstreifen, der sich lükkenlos mit Fugenmaterial ausfüllen
läßt, wodurch ein stabiler Vertikalverbund herbeigeführt bzw. vervollständigt wird,
ohne daß dazu übereinander angeordnete Randstreifen benachbarter Platten unmittelbar
vollflächig aufeinander liegen müssen. Statt dessen überträgt jedes auf Druck beanspruchbare
Fugenmaterial Vertikalkräfte einer Platte auf die benachbarten Platten.
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Die erfindungsgemäße Querschnittsreduzierung der Randstreifen beeinträchtigt
auch nicht deren Abscher-oder Biegefestigkeit. da die Randstreifen in der diesbezüglich
maximal beanspruchten Ebene das noch unreduzierte Querschnittsmaximum aufweisen.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung nimmt die Querschnittshöhe
der beiden vorstehenden Randstreifen mindestens einer Plattenhälfte um 1/6 bis 1/4
ihrer maximalen Querschnittshöhe zum Plattenaußenrand hinab.
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Durch diese Ausgestaltung entsteht zwischen den übereinander angeordneten
Randstreifen benachbarter Platten ein keilförmiger horizontal ausgerichteter Spalt,
der die vollständige Verfüllung mit Fugenmateriai auch dann gewährleistet. wenn
das Fugenmaterial aufgrund seiner Konsistenz eine verhältnismäßig geringe Fließneigung
aufweist. In Abhängigkeit von der Größe des Neigungswinkels der einerseits den Spalt
begrenzenden
Fläche des Randstreifens genügt auch eine geringfügige
Abstandsveränderung zweier benachbarter Platten, um einen etwaigen Niveauunterschied
zwischen den Oberseiten dieser Platten auszugleichen.
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Um einen Bodenbelag mit einem stabilen Vertikalverbund der einzelnen
Betonplatten zu erreichen, genügt es, wenn nach einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung jeder Randstreifen um 1/3 bis 1/4 der Betonplattenstärke über die jeweilige
Stirnfläche vorsteht.
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Darüber hinaus sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die
Randstreifen der Plattenunterhälfte weiter als die Randstreifen der Plattenoberhälfte
über die jeweiligen Stirnflächen vorstehen.
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Eine solche unterschiedliche Ausbildung der Randstreifen ist jedenfalls
dann besonders zweckmäßig.
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wenn zwischen den einzelnen Platten eines Bodenbelags verhältnismäßig
breite sichtbare Fugen verbleiben sollen. Überdies erleichtert natürlich auch die
sichtbare Breite dieser Fugen die Verfüllbarkeit nicht nur des vertikal verlaufenden
Fugenzwischenraums sondern auch des im wesentlichen horizontal ausgerichteten keilförmigen
Spaltes zwischen übereinander liegenden Randstreifen benachbarter Betonplatten.
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Schließlich sieht eine Ausgestaltung der Erfindung noch vor, daß
die Plattenstärke 1/6 bis 1/12, vorzugsweise 1/8 bis 1/10, der Länge oder Breite
der Betonplatte beträgt.
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Bei der wirtschaftlichen Herstellung solcher Plattenformate lassen
sich beachtliche Toleranzen nicht vermeiden. Diese sind jedoch durch die erfindungsgemäße
Ausbildung der Betonplatte so kompensierbar, daß sich die Toleranzen weder bezüglich
der Beanspruchbarkeit des Bodenbelags noch optisch negativ auswirken.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Betonplatte dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf die Betonplatte in
gegenüber den nachfolgenden Darstellungen verkleinertem Maßstab; Fig. 2 eine unterbrochene
Seitenansicht in Richtung des Pfeiles A zu Fig. 1; Fig. 3 eine unterbrochene Seitenansicht
in Richtung des Pfeiles Bzu Fig. 1; Fig. 4 einen unterbrochenen Querschnitt nach
der Linie IV-IV der Fig. 1 nebst einem jeweils abgebrochenen Querschnitt von benachbarten
Platten; Fig. 5 Querschnitte gemäß Fig.4, jedoch nach der Linie V-V der Fig. 1.
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Die Betonplatte besteht aus einer quaderförmigen Plattenoberhälfte
1 und einer dieser im wesentlichen entsprechenden Plattenunterhälfte 2. Beide Plattenhälften
1 und 2 sind einstückig in einer gemeinsamen Form hergestellt und dabei kreuzweise
so zueinander angeordnet, daß die Plattenoberhälfte 1 mit zwei gegenüberliegenden
Randstreifen 3 über die Plattenunterhälfte 2 und die Plattenunterhälfte 2 mit zwei
gegenüberliegenden Randstreifen 4 über die Plattenoberhälfte 1 vorstehen. Dabei
kann die Breite der Randstreifen 3 und 4, so bemessen sein, daß die Randstreifen
3 um einen geringeren Betrag als die Randstreifen 4 über die jeweilige Stirnseite
der betreffenden Plattenhälfte vorstehen.
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Während die Randstreifen 4 der Plattenunterhälfte 2 im Querschnitt
rechteckig ausgebildet sind, weisen die Randstreifen 3 der Plattenoberhälfte einen
trapezförmigen Querschnitt auf, wobei eine Unterseite 5 der Randstreifen 3 in einer
Ebene verläuft, die mit der Ebene der Betonplatte einen spitzen Winkel einschließt.
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Ein bevorzugtes Plattenformat weist bei einer Plattenstärke von 10
bis 12 cm eine Breite und Länge von
jeweils etwa 100 cm auf. Die Breite der vorstehenden
Randstreifen 3 und 4 kann dabei etwa 3 cm betragen.
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Aufgrund des Schrägverlaufs der Unterseite 5 der Randstreifen 3 kann
der horizontal ausgerichtete keilförmige Spalt eine maximale Höhe in der Größenordnung
von 1 cm erhalten. Für einen unbehinderten Niveauausgleich zwischen benachbarten
Betonplatten ist es jedenfalls unerläßlich, daß die aus der maximalen Querschnittshöhe
zweier Randstreifen 3 und 4 gebildete Summe nicht größer ist als die Stärke der
Betonplatte.
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Erfindungsgemäße Betonplatten werden schachbrettartig um jeweils
900 um ihre vertikale Achse verdreht zu ihren Nachbarplatten verlegt und ausgerichtet.
Die Platten erhalten nicht nur einen formschlüssigen Horizontalverbund sondern spätestens
nach dem Verfugen auch einen stabilen Vertikalverbund.
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