Pflasterstein reit zur Verzahnung dienenden Ausnehinungen und Vorsprüngen Die Erfindung bezieht sich auf einen Pflasterstein mit zur Verzahnung dienenden Ausnehmungen und Vorsprüngen, dessen parallel und rechtwinklig zu sei ner einen Mittellinie verlaufende äussere Stirnflächen verlängert ein nahezu quadratisches Hüllrechteck ein schliessen, dessen eine Mittellinie sich mit der gesam ten Mittellinie des Pflastersteines deckt.
Pflastersteine aus Beton oder dergleichen mit zur Verzahnung dienenden Ausnehmungen und Vor sprüngen sind bereits in vielen Ausführungsformen bekannt, insbesondere mit einem doppel-T-förmigen oder Z-förmigen Profil. Die Praxis hat ergeben, dass durch die Verhakungen oder Verzahnungen solcher nebeneinander oder hintereinander verlegter Steine oft Brüche auftreten, weil die Steine mit Doppel-T-Profil im Mittelteil zu schwach und die um 45 abgewin kelten Teile der Z-förmigen Steine an der Knickstelle sehr bruchempfindlich sind.
Ein wesentlicher Nachteil einer Pflasterung mit solchen Steinen besteht ausserdem darin, dass eine Kurvenpflasterung nur durch Ausgiessen der zwischen den Steinen entstandenen keilförmigen Zwischen räume sowie durch Einsetzen von durch Zerschlagen ganzer Steine erhaltener Teile möglich ist.
Es ist auch bereits ein Strassenpflaster aus sich gegenseitig überlagernden Steinen oder Platten be kannt, deren Seitenflächen sich wechselseitig schräg nach oben oder unten erstrecken, wobei diese Seiten wände mit quadratischer Oberfläche im oberen Teil senkrecht verlaufen und im unteren Teil an je zwei einander gegenüberliegenden Seitenflächen gleich mässig nach innen bzw. aussen geneigt sind. Diese bekannten Steine können eine quadratische Ober fläche haben oder auch mit einer bogenförmig be grenzten Oberfläche hergestellt werden.
Dadurch, dass bei einem Pflaster aus diesen Steinen die aneinander grenzenden Seitenflächen der Steine nicht durch Ver- zahnung ineinandergreifen, sondern sich in ihrem unteren Teil überlagern, ergibt sich der wesentliche Nachteil, dass sich zwischen den Steinen verhältnis mässig grosse Fugen bilden, die mit Asphalt, Teer oder Pechmassen ausgegossen werden müssen, was einen erheblichen zusätzlichen Material- und Lohnaufwand erfordert. Da sich die Seitenflächen der Steine nur in ihrem unteren Teil überlagern, ist eine allseitige Verschiebung der Steine durch Fahrzeugbelastungen sehr leicht möglich.
Mit diesen bekannten Steinen kann eine Kurvenpflasterung nicht ausgeführt werden.
Es ist auch bereits eine U-förmige Platte bekannt, deren bei einem Verband quer zur Fahrtrichtung lie gende eine Seitenfläche eine Ausnehmung aufweist, während die gegenüberliegende Seitenfläche mit einem gleich grossen Vorsprung versehen ist. Da die in Längsrichtung des Fahrweges liegenden Seitenflächen eben ausgebildet sind, ist eine Verzahnung zwischen den benachbarten Platten einer Pflasterung nur in einer Richtung vorhanden.
Infolge der verhältnis mässig grossen Seitenlänge der Platten kommt der durch die Fahrzeugreifen hervorgerufene Sog auf die Plattenfugen voll zur Wirkung, wodurch der Platten verband in nachteiliger Weise gelockert wird. Auch mit dieser Platte ist eine Kurvenpflasterung nicht möglich.
Ziel der Erfindung ist, die Nachteile durch eine neuartige Ausbildung des Pflastersteines zu vermei den.
Die Erfindung besteht darin, dass der Stein in seiner oberen, zur Mittellinie senkrechten und sich mit der entsprechenden Hüllrechteckseite deckenden Stirnseite eine trapezförmige, symmetrisch zur Mittel linie vorgesehene Aussparung aufweist, dass durch eine rechts und eine links von der Mittellinie lie gende, von der zur oberen Hüllrechteckseite par allelen Hüllrechteckseite ausgehende Aussparung ein symmetrisch zur Mittellinie liegender Vorsprung ge bildet wird, der in Richtung der Mittellinie mindestens so lang ist, wie die trapezförmige Aussparung tief,
und der im Bereich dieser Mindestlänge der trapez- förmigen Aussparung wenigstens annähernd form- und flächengleich ist, dass weiterhin die beiden oberen Ecken des Hüllrechtecks zur Bildung von schrägen Stirnflächen unter gleichem Winkel zur Mittellinie abgeschrägt sind und dass die unteren Aussparungen von den Wurzelbereichen des Vorsprunges bis zu den parallel zur Mittellinie verlaufenden Hüllrechteck- seiten je von zwei Stirnflächen begrenzt sind, die die gleiche Grösse,
Winkellage und Reihenfolge in bezug auf die parallel zur Mittellinie verlaufenden Hüll rechteckseiten aufweisen wie eines der beiden rechts bzw. links der oberen Aussparung liegenden Stirn flächenpaare.
Durch diese Ausbildung des Pflastersteines ergibt sich eine gegenseitige Verzahnung, die ein Entweichen jedes einzelnen Steines nach allen Seiten ausschliesst. Die Grösse solch eines Steines kann so gewählt wer den, dass nie ein Stein allein die Last aufzunehmen braucht, so dass z. B. das Rad eines Personenkraft wagens zur gleichen Zeit mindestens von zwei bis drei Steinen und das Rad eines Lastkraftwagens je nach Grösse der Reifen mindestens von drei bis vier Stei nen getragen wird.
Infolge der vielen in Quer-, Längs- und Schräg richtung verlaufenden Stirnseiten des Steines kommt der durch hohe Geschwindigkeiten entstehende Sog der Fahrzeugreifen nicht zur Wirkung, so dass ein Lockern einzelner Steine eines Verbandes zumin dest erschwert, wenn nicht gänzlich ausgeschlossen ist.
Bei Nachgeben des Unterbaus können infolge der Verzahnung keine Vertiefungen und Ausbuchtungen im Pflaster auftreten. Auch auf den Fugenverguss kommt der durch hohe Geschwindigkeit entstehende Sog der Reifen der Fahrzeuge beinahe nicht zur Wir kung, da die Fugen durch die Formgebung der Steine ebenfalls in Quer-, Längs- und Schrägrichtung ver setzt sind. Dadurch, dass die Fugen in die verschieden sten Richtungen gehen, erhält die auch besonders zur Befestigung von Radfahrwegen, Tankstellen, Garagen, Hafeneinfahrten, Scheunendurchfahrten, Werkhallen usw. geeignete Verbundpflasterung eine gewisse Rau higkeit sowie Griffigkeit und damit eine erhöhte Ver kehrssicherheit.
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungs beispiele des Pflastersteines nach- der Erfindung dar gestellt. Es zeigen: Fig. 1 und 2 einen Normalstein in der Draufsicht und in perspektivischer Ansicht, Fig. 3 und 4 einen Randstein in der Draufsicht und in perspektivischer Ansicht, Fig. 5 bis 7 je einen Kurvenstein in der Drauf sicht,
Fig. 8 eine Pflasterung mit Normal- und Rand steinen und Fig. 9 eine Kurvenpflasterung. Der Normalstein nach den Fig. 1 und 2 ist ins besondere für die gradlinige Pflasterung ausgebildet. Er besitzt in seiner oberen, zur Mittellinie 1 senk rechten und sich mit der entsprechenden Hüllrecht- eckseite G1 deckenden Stirnseite 10 eine trapezför- mige, symmetrisch zur Mittellinie 1 angeordnete Aus sparung 2.
Durch eine rechts und eine links von der Mittellinie 1 liegende, von der Hüllrechteckseite G2 ausgehende Aussparung 5 wird ein zur Mittellinie 1 symmetrischer Vorsprung 3 gebildet. Dieser besteht aus dem unteren Bereich 3b, welcher der Ausspa rung 2 form- und flächengleich ist, sowie aus dem sich daran anschliessenden rechteckigen Bereich 3a.
Weiterhin werden die Aussparungen 5 von je zwei Stirnflächen 8, 9 begrenzt, die die gleiche Grösse, Winkellage und Reihenfolge in bezug auf die parallel zur Mittellinie 1 verlaufenden Hüllrechteckseiten G3, G4 aufweisen wie die Stirnflächenpaare 4, 10 auf der entgegengesetzten Seite der Symmetrielinie 1.
Die parallelen Stirnflächen 7 des rechteckigen Vor sprungsbereiches 3a sind so lang, dass der senkrechte Abstand X1 zwischen der Hüllrechteckseite G1 und einer Stirnfläche 8 dem senkrechten Abstand X zwi schen einer Stirnseite 8 und der Hüllrechteckseite G2 weniger der Tiefe der trapezförmigen Aussparung 2 gleich ist. Die beiden -oberen Ecken des Hüllrecht- ecks G sind zur Bildung der schrägen Stirnflächen 4 unter gleichem Winkel zur Mittellinie 1 abgeschrägt.
Durch diese Steinform ergibt sich ein Pflasterver band, wie er in Fig. 8 dargestellt ist. Um eine gleich mässige Stabilität des Steines zu erreichen, empfiehlt es sich, die Längen<I>A, B</I> und C etwa gleich lang aus zuführen.
Die Fig. 3 und 4 zeigen in Draufsicht und Per spektive einen Randstein R. Dieser entspricht auf der linken Seite der Mittellinie 1 vollständig dem anhand der Fig. 1 und 2 beschriebenen Normalstein N. Der Unterschied zum ersteren besteht lediglich darin, dass der trapezförmige Bereich 3b des Vorsprunges auf der rechten Seite der Mittellinie 1 nicht durch eine par allel zur Mittellinie verlaufende Stirnfläche 7 ver längert ist.
Die sich rechtsseitig neben dem trapez- förmigen Bereich 3b ergebende Aussparung 11 ist einerseits durch die Stirnfläche 6 des trapezförmigen Bereichs 3b begrenzt und ausserdem durch zwei Stirn flächen 12 und 13, welche in Grösse und Richtung den sich auf der gleichen Seite der Mittellinie 1 seit lich an die trapezförmige Aussparung 2 anschliessen den Stirnflächen 4 und 10 entsprechen. Diese Aus bildung hat den Zweck, dass sich bei Verwendung des Steines als Randstein eine glatte Aussenkante der gesamten gepflasterten Fläche ergibt.
Bei den in den Fig. 5 bis 7 in Draufsicht dar gestellten Kurvensteinen K steht die Länge des Vor sprungs 3 zur parallel zur Mittellinie 1 gemessenen Höhe des übrigen Steinbereichs jeweils in voneinander verschiedenem Verhältnis.
Eine Verbundpflasterung mit Normalsteinen N und Steinen R bei gerader Strassenführung, bei der die Verzahnung der Pflastersteine untereinander sieht- bar ist, zeigt die Fig. B. In Fig. 9 ist eine Verbund pflasterung in einer Kurve dargestellt, wobei mit a die normale Linie und mit b eine Kurvenlinie be zeichnet ist. Die bei der Verwendung von Normal steinen N und Randsteinen R auftretenden Lücken sind durch anhand der Fig. 5 bis 7 beschriebene Kurvensteine K1, K2, K3, K4, K5 und K10 aus gefüllt.