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Die Erfindung betrifft einen Betonpflasterstein als beliebigen Quaderstein mit oder ohne oberer Fase und tiefliegenden, lotrechten Zähnen und den Zähnen entsprechenden Vertiefungen an den Seiten.
Plastersteinflächen haben einerseits die Aufgabe, optimal befahr- und begehbar zu sein und andererseits einer Versiegelung der Oberfläche entgegenzuwirken, so dass anfallendes Oberflä- chenwasser optimal in den Untergrund gelangt und somit dem Wasserkreislauf wieder zugeführt wird.
In beiden Fällen soll die Pflastersteinfläche gute Verbundeigenschaften besitzen, so dass es bei der Benutzung zu keinen Verformungen und Verschiebungen kommt.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, dass die Pflastersteinfläche nach dem Verfugen eine Flä- che aus im Wesentlichen geradlinigen Pflastersteinen darstellt und eine Verbundwirkung nicht erkennbar ist.
Es ist z. B. aus der DE 40 36 461 A1 bekannt, dass für Pflastersteinflächen Rechtecksteine zum Einsatz kommen, die an den geraden Seitenflächen tiefliegend Gruppen von Zähnen besitzen, welche beim Verlegen ineinandergreifen und eine Verbundwirkung darstellen sollen.
Aus der DE 37 22 683 A1 ist ein Formstein aus Beton zum Belegen von Bodenflächen mit Vor- sprüngen zur Abstandshalterung und den Vorsprüngen zugeordneten Ausnehmungen bekannt.
Hier werden jedoch besonders breite Fugen für die Aufnahme von Erdreich oder ähnlichem zum Zweck der Teilbegrünung ausgebildet.
Die so verlegte Fläche besitzt optimale Begeheigenschaften, ist jedoch für stark befahrene Flä- chen nicht geeignet, was nun beschrieben wird.
Die Fugen zwischen benachbarten Pflastersteinen sollen eine Breite von 3 bis maximal 5 Milli- meter besitzen, so dass diese Pflastersteinfläche optimal begeh- und befahrbar ist. Bei einer breiteren Fuge besteht auch die Gefahr, dass beim Kehren, (insbesondere mit Kehrmaschinen) die Fuge entsandet und somit die Verbundwirkung zwischen benachbarten Pflastersteinen aufgehoben wird.
Da es beim Verlegen von Pflastersteinflächen zu gewissen Ungenauigkeiten kommen kann, ist es somit sinnvoll, eine 4 Millimeter breite Fuge zu wählen.
Aus der Fachliteratur geht auch hervor, dass die tiefliegenden Zähne einen 1 Millimeter grossen Abstand zu der Seite des benachbarten Pflastersteines einnehmen müssen, so dass es zu keiner "Knirschverlegung" kommt. Dies bedeutet, dass bei einer Fuge von 4 Millimeter der Kraftschluss (das gegenseitige Übereinandergreifen) zwischen den Zähnen benachbarter Pflastersteine ledig- lich 2 Millimeter beträgt.
Dies ist eine unbefriedigende Lösung, da hier nicht mehr von einem Kraftschluss in der Pflas- tersteinfläche über die Zähne gesprochen werden kann.
Hohen Schubbeanspruchungen, die durch Befahren auftreten, sind solche Pflastersteinflächen nicht gewachsen.
Durch den Anmelder ist aus der DE 198 24 556 A1 und der DE 297 05 796 U1 ein Betonpflas- terstein bekannt, der umlaufend Vor- und Rücksprünge besitzt. Die Zähne kommen immer im Bereich der Vorsprünge zu liegen und bilden Gruppen von Zähnen die im Abstand zueinander sind. Diese Betonpflastersteine besitzen optimale Verbundeigenschaften. Der Wasserablauf ist jedoch bei engfugiger Verlegung nur im Bereich zwischen den Gruppen von Zähnen geringfügig gewährleistet. Das obere Erscheinungsbild dieser Betonpflastersteine nach dem Versanden stellt eine umlaufende Wellenstruktur dar, was bei den Planern oft zu Ablehnung führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Betonpflasterstein zu entwickeln, der optimal befahr- und begehbar ist und andererseits einer Versiegelung der Oberfläche entgegenwirkt.
In beiden Fällen soll die Pflastersteinfläche eine gute Verbundwirkung der Pflastersteine unter- einander besitzen.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, dass die Pflastersteinfläche nach dem Verfugen eine Flä- che aus im Wesentlichen geradlinigen Pflastersteinen darstellt und eine Verbundwirkung nicht erkannt wird.
Diese Aufgaben werden mit dem in den Ansprüchen beschriebenen Betonpflasterstein gelöst.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 und Fig. 2 jeweils einen Betonpflasterstein nach der Erfindung in der Draufsicht,
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Fig. 3 die Darstellung einer Fuge im Bereich der Aussenrasterstrecke zwischen zwei verlegten Betonpflastersteinen vor dem Versanden,
Fig. 4 eine verlegte Betonpflastersteinfläche mit Betonpflastersteinen nach Fig. 1 vor dem Ver- sanden,
Fig. 5 eine weitere Betonpflastersteinfläche mit Betonpflastersteinen nach Fig. 1 und Fig. 2 vor dem Verfüllen der Fugen,
Fig. 6 die Betonpflastersteinfläche der Fig. 4 nach dem Versanden, und
Fig. 7 die Betonpflastersteinfläche nach Fig. 5 nach dem Verfüllen der Fugen.
In Fig. 1 ist der Betonpflasterstein nach der Erfindung in der Draufsicht dargestellt. An mindes- tens zwei Betonpflastersteinseiten (1a) befindet sich in jeder Aussenrasterstrecke (2) im Bereich deren Mitte (M) eine Gruppe, die aufeinander folgend aus einem grossen Kraftschlusszahn (3), einer Vertiefung (4a) zum Steininnern und einem kleineren Abstandhalterzahn (5) als Ausschlupfsiche- rung besteht und nicht die gesamte Aussenrasterstrecke (2) einnimmt.
Hier ist ein Betonpflasterstein dargestellt, der an allen Betonpflastersteinseiten (1a) jeweils zwei Gruppen von einem grossen Kraftschlusszahn (3), einer Vertiefung (4a) zum Steininnern und einem kleineren Abstandhalterzahn (5) als Ausschlupfsicherung besitzt.
Der grosse Kraftschlusszahn (3) liegt einseitig der Mitte (M) der Aussenrasterstrecke (2) während sich die Vertiefung (4a) zum Steininnern und der kleinere Abstandhalterzahn (5) als Ausschlupf- sicherung anderseits der Mitte (M) der Aussenrasterstrecke (2) sich befinden.
Die Vertiefungen (4a) zum Steininnern weisen von Gruppe zu Gruppe zwar immer die gleiche Tiefe auf jedoch sind ihre Übergänge zur oberen, geraden Steinaussenkante (6) jeweils unter- schiedlich geformt.
Die Bereiche der Betonpflastersteinseiten (1a) ausserhalb den einzelnen Gruppen aus grossem Kraftschlusszahn (3), einer Vertiefung (4a) zum Steininnern und einem kleineren Abstandhalterzahn (5) können mindestens eine unregelmässig geformte Vertiefung (4b) zum Steininnern besitzen. Hier ist dargestellt, dass lediglich zwischen den einzelnen Gruppen aus grossem Kraftschlusszahn (3) einer Vertiefung (4a) zum Steininnern und einem kleineren Abstandhalterzahn (5) eine unregelmä- #ig geformte Vertiefung (4b) zum Steininnern liegt.
Fig. 2 zeigt einen weiteren Betonpflasterstein nach der Erfindung in der Draufsicht. An lediglich zwei benachbarten Betonpflastersteinseiten (1a) befinden sich jeweils zwei Gruppen von einem grossen Kraftschlusszahn (3), einer Vertiefung (4a) zum Steininnern und einem kleineren Abstand- halterzahn (5) als Ausschlupfsicherung und an den anderen beiden Betonpflastersteinseiten (1b) sind nochmals jeweils zwei grössere Breitfugenzähne (7) als der grosse Kraftschlusszahn (3) ange- formt, die im Bereich der Vertiefungen (4a) zum Steininnern der jeweils gegenüberliegenden Be- tonpflastersteinseiten (1a) zu liegen kommen.
Die Bereiche der Betonpflastersteinseiten (1a) ausserhalb der einzelnen Gruppen aus grossem Kraftschlusszahn (3), einer Vertiefung (4a) zum Steininnern und einem kleineren Abstandhalterzahn (5) sowie die Bereiche der Betonpflastersteinseiten (1b) ausserhalb der nochmals grösseren Breitfu- genzähne (7) können mindestens eine unregelmässig geformte Vertiefung (4b) zum Steininnern besitzen.
In Fig. 1 und Fig. 2 sieht man, das die obere Fase (8) stetig parallel zur oberen Aussenkontur des Betonpflastersteines, also zu seinen oberen, geraden Steinaussenkanten (6) und zu den Vertie- fungen (4a, 4b) zum Steininnern verläuft.
Fig. 3 zeigt eine Fuge im Bereich einer Aussenrasterstrecke (2) zwischen zwei verlegten Beton- pflastersteinen vor dem Versanden.
Die grossen Kraftschlusszähne (3) von benachbarten Betonpflastersteinen liegen nebeneinander und ragen jeweils in die Vertiefung (4a) zum Steininnern. Die kleineren Abstandhalterzähne (5) befinden sich im Bereich der oberen, geraden Steinaussenkanten (6) jeweils hinter den grossen Kraftschlusszähnen (3) des benachbarten Betonpflastersteines und stellen eine Ausschlupfhinde- rung dar.
Nun wird deutlich, dass ein Betonpflasterstein nach der Erfindung einen grossen Kraftschluss benachbarter Betonpflastersteine über die Zähne verwirklicht.
In Fig. 4 ist eine verlegte Betonpflastersteinfläche mit Betonpflastersteinen nach Fig. 1 vor dem Versanden dargestellt. Es wird deutlich, dass die einzelnen Betonpflastersteine rundum eine opti- male Verbundwirkung besitzen. Zwischen den Ineinandergreifenden Gruppen aus jeweils einem
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grossen Kraftschlusszahn (3), einer Vertiefung (4a) zum Steininnern und einem kleineren Abstand- halterzahn (5) befinden sich längere Fugen, die einen optimalen Wasserablauf gewährleisten.
Da in diesen Bereichen die Betonpflastersteinseiten unregelmässig geformte Vertiefungen (4b) zum Steininnern besitzen, wird der Wasserablauf unterstützt.
Fig. 5 zeigt eine weitere Betonpflastersteinfläche mit Betonpflastersteinen (10) nach Fig. 1 und Betonpflastersteinen (11) nach Fig. 2 vor dem Verfüllen der Fugen. Man sieht, dass auch die Breitfugenzähne (7) in die Vertiefungen (4a) zum Steininnern des jeweils benachbarten Betonpflas- tersteins greifen, welche einseitig durch den grossen Kraftschlusszahn (3) und anderseitig durch den kleineren Abstandhalterzahn (5) begrenzt sind.
Es wird deutlich, dass Betonpflastersteine (10) nach Fig. 1 in Kombination mit Betonpflaster- steine (11 ) nach Fig. 2 verlegt werden können, ohne dass der Kraftschluss in der Pflastersteinfläche verloren geht. Somit können problemlos breitfugige Pflasterflächen mit schmalfugigen Pflasterflä- chen abwechseln.
In Fig. 6 sieht man die Betonpflastersteinfläche nach Fig. 4 nach dem Versanden.
Die Fig. 4 bis Fig. 7 mussten wegen der verkleinerten Zeichnung minimal überzeichnet werden, so dass das Verzahnungssystem gut sichtbar wurde.
Da die Vertiefungen (4a, 4b) zum Steininnern in Wirklichkeit lediglich eine Tiefe von ca. 2 Milli- meter aufweisen und immer unterschiedlich geformt sind, treten diese nach dem Versanden zurück und es kann dann kein System mehr erkannt werden.
Nun wird deutlich, dass die so erstellte Pflastersteinfläche eine aus im Wesentlichen geradlini- gen Betonpflastersteinen zusammengesetzte Fläche darstellt.
Fig. 7 zeigt die Betonpflastersteinfläche nach Fig. 5 nach dem Verfüllen der Fugen.
Betonpflastersteinflächen werden nach dem Stand der Technik hergestellt, in dem die Fugen der schmalfugigen Betonpflastersteinflächen mit Sand verfüllt und die Fugen der breitfugigen Betonpflastersteinflächen zum besseren Wasserablauf mit Splitt verfüllt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Betonpflasterstein als beliebigen Quaderstein mit oder ohne oberer Fase und tiefliegen- den, lotrechten Zähnen und den Zähnen entsprechenden Vertiefungen an den Seiten, da- durch gekennzeichnet, dass an mindestens zwei Betonpflastersteinseiten (1a) an jeder
Aussenrasterstrecke (2) im Bereich deren Mitte (M) sich eine Gruppe befindet, die aufein- ander folgend aus einem grossen Kraftschlusszahn (3), einer Vertiefung (4a) zum Steinin- nern und einem kleineren Abstandhalterzahn (5) als Ausschlupfsicherung besteht und nicht die gesamte Aussenrasterstrecke (2) einnimmt.