-
Schleuse für Saug- und Druckluftförderanlagen. Bei Saugluftförderanlagen
muß das geförderte Gut aus einem Behälter, in dem Unterdruck herrscht, in die freie
Luft herausgeschafft werden. Wie schon bekannt, kann dies bei einigermaßen feinkörnigem
Gut in einfachster Weise dadurch bewerkstelligt werden, daß das Fördergut durch
sein eigenes Gewicht den Überdruck der äußeren Luft überwindet, indem es als geschlossene
Säule in einem.Rohr heruntersinkt. Ist das Fördergut feinkörnig genug, so geht bei
einer solchen Anordnung verhältnismäßig wenig Luft durch die Säule, so daß sie selbst
als dichtendes oder absperrendes Mittel zwischen der Außenluft und dem Gutbehälter,
in dem Unterdruck herrscht, dienen kann.
-
Diese einfache Austragung des Fördergutes hat aber den Nachteil, daß
sie nicht ohne weiteres selbsttätig arbeitet. Bei den meisten Saugluftförderanlagen
schwankt nämlich der Unterdruck infolge der Veränderlichkeit der Menge des zugeführten
Fördergutes, sehr stark. Die Fördergutsäule in der Schleuse würde daher eine sehr
veränderliche Höhe annehmen, um gegen den jeweiligen Überdruck der äußeren Luft
heruntersinken zu können. Ohne besondere Vorkehrungen würde daher bei einem raschen
Übergang von einem kleinen Unterdruck in dem Behälter zu einem größeren, die Fördergutsäule
in den Behälter hineingesaugt werden, so daß kein Abschluß gegen die Außenluft mehr
vorhanden wäre.
-
Man hat daher bereits versucht, das Schleusenrohr unten durch eine
bewegliche Klappe zu schließen.
-
Abb. i der Zeichnung zeigt schematisch eine derartige bekannte Anordnung.
Das Rohr a ist bei b mit dem Behälter verbunden, in dem Unterdruck
herrscht und das Fördergut sich sammelt, das herausgefördert werden soll. Die Klappe
c kann sich luftdicht gegen das untere Ende des Rohres a legen. Sie ist an dein
einen Arm eines doppelarmigen Hebels f befestigt, an dessen anderem Arm ein Gewicht
g angebracht ist.
-
Der Überdruck der äußeren Luft preßt die Klappe c fest gegen das Rohr
a; das Fördergut, das aus dein darüberliegenden Behälter nach und nach in das Rohr
a hinunterrutscht, sollte, -wenn es das Rohr bis zu einer gewissen Höhe la gefüllt
hat, durch sein Gewicht den Überdruck der äußeren Luft überwinden, die Klappe öffnen
und so lange auslaufen, bis das Gewicht der Fördergutsäule nicht länger den Überdruck
der äußeren Luft überwinden kann und die Klappe sich -wieder schließt.
-
Eine solche Anordnung wirkt jedoch tatsächlich entweder gar nicht
oder erst bei einer Fördergutsäule lt, die viel höher ist als diejenige, deren Gewicht
dem Überdruck der äußeren Luft an der Klappe c gleich ist. Denn die Reibung zwischen
dem Fördergut und den Rohrwänden nimmt einen großen Teil des Gewichtes der Fördergutsäule
auf, solange die Klappe geschlossen ist.
-
Die vorliegende Erfindung löst nun diese Schwierigkeit dadurch, daß
Luft durch die Klappe hineingelassen wird (Abb. 2). Durch eine Anzahl Löcher i kann
Luft durch die Klappe in das feinkörnige Fördergut hineinströmen. Mit Hilfe eines
kleinen Hahnes h kann die Menge dieser Luft geregelt -werden.
-
Die Vorrichtung wirkt nun in folgender Weise.
-
Solange im Rohr a wenig oder bar kein Fördergut gesammelt ist, herrscht
überall, auch unten an der Klappe, derselbe Unterdruck, so daß diese durch den Überdruck
der Außenluft fest gegen das Rohr gepreßt wird und kein Gut herausfallen kann. Denn
die
Luftmenge, die durch den Hahn h angesaugt wird, ist viel zu
klein, um den Unterdruck wesentlich zu beeinflussen.
-
Sammelt sich jetzt das Fördergut im Rohr a zu einer immer größeren
Höhe an, so wird der Widerstand gegen die Bewegung der durch die Löcher einströmenden
Luft in dem feinkörnigen Fördergut zuletzt so groß, daß unmittelbar über der Klappe
c ein Druck sich einstellt, der praktisch ebenso groß ist wie der Druck der äußeren
Luft. Schon das Gewicht einer ganz kleinen Fördergutmenge in den untersten Schichten
ist dann imstande, die Klappe zu öffnen, so daß das Fördergut herauszurieseln beginnt.
Die Klappe schließt sich wieder, wenn das Gewicht der Gutsäule h nicht länger genügt,
um den Überdruck der äußeren Luft zu überwinden. Die Reibung zwischen dem Fördergut
und den Rohrwänden kann fast ganz dadurch zum Verschwinden gebracht werden, daß
man das Rohr a konisch ausführt; wie in der Abb. 2 angedeutet ist.
-
Die in Abb. 2 dargestellte einfache Art, die Luft hineinzulassen,
hat den Nachteil, daß bedeutend mehr Luft einströmt, wenn die Höhe k der Fördergutsäule
klein ist, als wenn sich viel Gut im Rohr gesammelt hat. Diese größeren Luftmengen
sind nicht nur aus dem Grunde schädlich, daß sie wie jede andere Undichtheit in
einer Saugluftförderänlage wirken, sondern bei sehr feinkörnigem Fördergut können
sie das im Rohr a schon angesammelte Gut aufwirbeln und wenigstens die feineren
Staubteile mit sich führen.
-
In Abb. 3 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Luft nicht
unmittelbar durch die Klappe hineinströmt, sondern zuvor durch eine selbsttätige
Regelvorrichtung hindurchtritt, die bei einer kleinen Höhe h der Fördergutsäule
nicht wesentlich mehr Luft hineinläßt als bei einer großen Höhe. Die Regelvorrichtung
besteht aus einer in der Mitte durch eine Platte in versteiften Biegehaut
L.
Diese bildet den Deckel einer zylindrischen Dose ya, deren Inneres einerseits
mit der Klappe c durch ein Rohr Y und anderseits mit ,der äußeren Luft durch einen
Hahn s in Verbindung steht. Die Platte m wird durch eine Schraubenfeder t nach oben
gedrückt und dient als Drosselventil über der Mündung u des Rohres r. Bei einer
gegebenen festen Einstellung des Hahnes s entsteht in der Dose zz ein desto stärkerer
Unterdruck, je niedriger die Fördergutsäule h ist. Die Platte in nähert sich daher
desto mehr der Mündung u, j -e
niedriger die Fördergutsäule h ist und regelt
dadurch die Au$strömungsöffnung der Dose. dacht man die Feder t lang im Verhältnis
zum Abstand zwischen der Mündung u und der Plattem, so daß in allen Stellungen der
letzteren die Federspannung so gut wie konstant ist, so hält sich auch der Luftdruck
in der Dosen bei- dieser Regelung so gut wie konstant, also auch die Luftmenge,
die durch den Hahn s hineinströmt.
-
Anstatt durch die Klappe c selbst kann man die Luft auch durch die
Wandungen des Rohres a hineinlassen. Dies bietet den baulichen Vorteil," daß die
Luftregelungsteile nicht an beweglichen Teilen angebracht zu werden brauchen und
die Lufteiritrittskanäle in der abschließenden Klappenfläche, die leicht der Verstopfung
ausgesetzt sind, wegfallen.
-
In Abb. q. ist eine derartige Schleuse mit einem solchen Lufteinlaß
am Rohr gezeichnet. Die Luft wird durch einen Hahn k in einen um das Rohr a laufenden
Ringraum v geführt und von dort durch Löcher w oder durch Drahtgewebe in
die Fördergutsäule eingelassen. Anstatt des Hahnes k kann auch eine selbsttätige.Luftregelungsvorrichtung
(Abb. 3) -angewendet werden.
-
Die oben beschriebenen Schleusen lassen sich nicht nur für Saugluftförderanlagen,
sondern bisweilen auch für Druckluftförderanlagen anwenden. Denn wenn auch in einem
Zyklon einer Druckluftförderanlage in den meisten Punkten Überdruck herrscht, so
stellt sich doch bei sachgemäßer Anordnung in der Mittelachse des Zyklons . in vielen
Fällen Unterdruck ein, so daß zum sicheren Austragen der feinsten Teile des Fördergutes
eine Schleuse notwendig ist.