-
Beschreibung
-
Dentalhandstück Die Erfindung betrifft ein Dentalhandstück mit einem
in einem zylindrischen Gehäuse angeordneten und mit einer Antriebswelle verbindbaren
Getriebe und einer mit dem zylindrischen Gehäuse verbindbaren Hülse, die einen Teil
des Getriebes sowie daran anschließend Antriebselemente aufnimmt, und mit einem
Werkzeug, das mit einem aus der Hülse hervorstehenden Antriebselement verbindbar
ist.
-
Derartige Handstücke werden verbreitet zur Zahnbehandlung verwendet,
dabei werden sie als Bohrer und Fräser mit einem um die Längsachse des Handstückes
drehbaren Werkzeug bestückt. Diese Dentalhandstücke haben den Vorteil, daß sie gut
in der Hand liegen und daher von der Bedienungsperson auch an schwer zugänglichen
Stellen sicher geführt werden können.
-
Für eine sägende Bearbeitung sind diese bekannten Dentalhandstücke
jedoch nur begrenzt einsetzbar. Dazu wird üblicherweise ein Kreissägeblatt in das
aus dem Handstück hervorstehenden Antriebselement eingesetzt, und dieses Sägeblatt
ist wegen seiner großen Dimensionen an schwer zugänglichen Stellen nicht verwendbar.
Außerdem ist nachteilig, daß die Schnittrichtung senkrecht zur Längsrichtung des
Handstückes verläuft, so daß sich bei bestimmten Schnittrichtungen Schwierigkeiten
ergeben.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Dentalhandstück so auszubilden,
daß es für die sägende Behandlung besonders geeignet ist, insbesondere an schwer
zugänglichen Stellen, beispielsweise im gelenknahen Bereich des Kiefers.
-
Diese Aufgabe wird bei einem Dentalhandstück der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Werkzeug ein Stichsägeblatt ist, das
in einem in der Hülse parallel zu deren Längsachse verschieblich gelagerten Halter
befestigt ist, wobei der Halter über einen Kurbeltrieb oszillierend bewegbar ist.
-
Durch diese Ausgestaltung bewegt sich das als Stichsägeblatt ausgebildete
Werkzeug parallel zur Längsrichtung des Handstückes oszillierend, so daß ein Sägeschnitt
in Richtung der Längsausdehnung des Handstückes eingebracht werden kann. Ein Stichsägeblatt
kann quer zur Sägerichtung sehr kleine Dimensionen aufweisen, so daß in diesem Werkzeug
auch noch schwer zugängliche Stellen ohne weiteres erreicht werden können. Ein weiterer
Vorteil dieser
Stichsäge besteht darin, daß mit einem oszillierenden
Hub gearbeitet wird, so daß Verletzungen des umliegenden weichen Gewebes weitgehend
herabgesetzt werden können, die bei Verwendung einer nur in einer Richtung rotierenden
Kreis säge auftreten können.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Kurbeltrieb
ein Pleuel umfa£t, welches mit einem Ende drehbar mit dem Halter verbunden ist,
während das andere Ende drehbar auf einem Exzenterzapfen gelagert ist, der um eine
quer zur Hülsenlängsrichtung verlaufende Achse im Getriebegehäuse gelagert und von
der Antriebswelle über das Getriebe antreibbar ist. Damit kann das Pleuel auf einer
Antriebswelle des Getriebegehäuses gelagert sein, die bei herkömmlichen Dentalhandstücken
ebenfalls vorgesehen ist und dort ein Zahnrad für einen Kegeltrieb trägt, der eine
in der Hülse des Dentalhandstückes gelagerte Längswelle antreibt. Es ist somit nur
ein geringfügiger Umbau eines konventionellen Handstückes notwendig, um statt der
um die Längsachse gedrehten Welle einen Kurbeltrieb mit einem oszillierend bewegbaren
Halter einzusetzen. Das Pleuel ist vorzugsweise mittels eines Kugellagers auf dem
Exzenterzapfen gelagert.
-
Es kann weiterhin vorgesehen sein, daß der Halter einen von einer
Kreisform abweichenden Querschnitt aufweist und in einer Gleitführung mit einer
komplementären Ausnehmung geführt ist. Dadurch ist der Halter gegen eine Verdrehung
um seine Längsachse gesichert und im Dentalhandstück sicher längs seiner Gleitbahn
verschieblich geführt.
-
Dabei ist es günstig, wenn der Halter im Querschnitt quadratisch ist.
-
Die Gleitführung wird vorzugsweise an der Hülse gehalten.
-
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß die
Hülse auf das Getriebegehäuse aufgeschraubt ist, daß die Gleitführung einen um ihre
Längsachse rei drehbaren, in Axialrichtung festgelegten Ring trägt und daß der Ring
gegenüber der Gleitführung sowie gegenüber der auf das Getriebegehäuse aufschraubbaren
Hülse festlegbar ist. Auf diese Weise kann die Gleitführung an der Hülse gehalten
sein, wobei die Hülse gegenüber der Gleitführung zum Aufschrauben auf das Gewindegehäuse
verdrehbar ist. Sobald die Gewindehülse aufgeschraubt ist, kann jedoch der Drehring
auf der Gleitführung festgelegt werden, so daß dann die Gleitführung starr an der
aufgeschraubten Hülse gehalten ist.
-
Beispielsweise kann dies dadurch erfolgen, daß der Drehring eine durchgehende,
radiale Gewindebohrung zur Aufnahme einer Klemmschraube aufweist, mit deren Hilfe
der Drehring an der Gleitführung festklemmbar ist. Außerdem kann die Hülse eine
seitliche Öffnung aufweisen, die aufgeschraubter Hülse mit der Gewindebohrung ausgerichtet
ist, so daß die Klemmschraube gleichzeitig die Hülse durchsetzt und somit die Gleitführung
an der Hülse festlegt.
-
Es ist dabei vorteilhaft, wenn die seitliche öffnung ein parallel
zur Handstücklängsachse verlaufendes Langloch ist, so daß die Klemmschraube bei
noch nicht auf der Gleitführung festgeklemmtem Drehring beim Aufschrauben der Hülse
auf das Gewindegehäuse längs des Langloches wandern kann.
-
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung
der näheren Erläuterung.
Es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht eines teilweise aufgebrochen dargestellten
Dentalhandstückes und Figur 2 eine Schnittansicht längs Linie 2 - 2 in Figur 1.
-
Das in der Zeichnung dargestellte Dentalhandstück weist ein zylindrisches
Gehäuse 1 zur Aufnahme eines Getriebes sowie eine auf ein Außengewinde 2 des Gehäuses
i aufschraubbare, sich in ihrem Umfang stufenförmig verjüngende Hülse 3 auf. In
dem zylindrischen Gehäuse 1 ist eine zentrale Antriebswelle 4 drehbar gelagert,
die sich parallel zur Längsachse des Gehäuses 1 erstreckt und an ihrem freien Ende
ein Stirnzahnrad 5 trägt, das mit einem Zahnrad 6 auf einer quer zur Gehäuselängsrichtung
angeordneten Welle 7 kämmt. Auf die Welle 7 ist drehfest ein Exzenterzapfen 8 aufgesetzt,der
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel außerhalb des Zahnrades 6 angeordnet ist.
-
Das zylindrische Gehäuse 1, das in der Zeichnung nur teilweise dargestellt
ist, kann in an sich bekannter Weise mit einer biegsamen Welle verbunden werden,
in der eine Antriebswelle läuft, die über eine Steckkupplung mit der Antriebswelle
4 im Gehäuse 1 kuppelbar ist.
-
In der zylindrischen Hülse ist ein längs der Mittelachse dieser Hülse
verschiebblich gelagerter, stangenförmiger
Halter 9 angeordnet,
der mit einem freien Ende 10 aus dem dem zylindrischen Gehäuse 1 abgewandten Ende
11 der Hülse 3 hervorsteht. In diesem Bereich weist der Halter 9 einen Längsschlitz
12 zur Aufnahme eines Stichsägeblattes 13 auf. Zur Fixierung des Stichsägeblattes
13 in dem Längsschlitz 12 ist in dem Schlitz ein quer zur Schlitzrichtung verlaufender
Stift 14 vorgesehen, der von gabelförmigen Vorsprüngen 15 am hinteren Ende des Stichsägeblattes
13 umgriffen wird. Seitlich des Längsschlitzes 12 ist weiterhin ein geringfügig
in den Längsschlitz hineinragender Vorsprung 16 vorgesehen, der bei eingeschobenem
Stichsägeblatt in eine Bohrung 17 im Stichsägeblatt 13 geringfügig eintaucht. Das
freie Ende 11 des Halters 9 ist von einer Uberwurfhülse 18 überfangen, die auf ein
Außengewinde 19 des Halters aufschraubbar ist und die beiden durch den Längsschlitz
12 voneinander getrennten Hälften des freien Endes gegen das eingeschobene Stichsägeblatt
13 presst, welche damit durch die Vorsprünge 15 und 16 in definierter Lage im Halter
fixiert sind. Nach dem Abschrauben der Überwurfhülse 18 kann das Stichsägeblatt
nach vorne aus dem Längsschlitz 12 herausgezogen und durch ein anderes Sägeblatt
ersetzt werden.
-
Der Halter 9 hat im Bereich des Endes 11 der Hülse 3 einen kreisförmigen
Querschnitt, hier ist der Halter durch eine in die Hülse 3 eingesetzte Gleitführung
20 mit komplementärer Ausnehmung 21 geführt.
-
In seinem dem Getriebegehäuse 1 benachbarten Teil hat der Halter 9
einen quadratischen Querschnitt, er wird in diesem
Bereich durch
eine Gleitführung 22 geführt, die eine der Querschnittsform des Halters komplementäre
Ausnehmung 23 aufweist. Die Gleitführung 22 wird in radialer Richtung dadurch an
der Hülse 3 festgelegt, daß sie mit einem den Halter umgebenden, zylindrischen Kragen
24 in eine Stufenbohrung 25 eines Halteringes 26 eintaucht, der an der Hülse 3 festgelegt
ist. In dem dargelegten Ausführungsbeispiel befindet sich der Haltering 26 in einem
sich verjüngenden Teil der Hülse 3.
-
Zur Fixierung der Gleitführung 22 gegen eine Drehung um die Längsachse
trägt die Gleitführung 22 an ihrer Außenseite einen um die Längsachse frei drehbaren
Drehring 27, der in eine Umfangsnut 28 der Gleitführung 22 eintaucht und dadurch
in axialer Richtung festgelegt ist. Dieser Drehring 27 weist eine durchgehende Gewindebohrung
29 auf, in die eine Klemmschraube 30 eingeschraubt ist. Diese Klemmschraube 30 durchsetzt
ein sich parallel zur Längsrichtung des Handstückes erstreckendes Langloch 31 in
der Hülse 3, so daß der Kopf 32 der Klemmschraube 30 aus der Hülse 3 radial nach
außen vorsteht.
-
Am hinteren Ende 33 des Halters 9 ist um eine quer zur Längsachse
verlaufende Drehachse ein Pleuel 34 drehbar gelagert, das mit seinem anderen Ende
mittels eines Kugellagers 35 auf dem Exzenterzapfen 8 gelagert ist. Auf diese Weise
wird die Drehbewegung des Zahnrades 6 und des Exzenterzapfens 8 in eine oszillierende
Bewegung des Halters 9 umgesetzt, wobei der Halter 9 durch die beiden Gleitführungen
20 und 22 geführt und durch die Gleitführung 22 zusätzlich gegen eine Drehung um
die Längsachse gesichert ist.
-
Das Handstück läßt sich in einfacher Weise zusammensetzen bzw. auseinandernehmen.
Beim Zusammensetzen wird zunächst die Gleitführung 22 auf den Halter 9 aufgeschoben,
wobei die überwurfhülse 18 entfernt ist. Anschließend wird der Halter 9 zusammen
mit der Gleitführung 22 in die Hülse 3 eingeschoben und so lange gedreht, bis die
Gewindebohrung 29 unter dem Langloch 31 erscheint. Die Klemmschraube 30 wird daraufhin
in die Gewindebohrung 29 eingeschraubt, jedoch nur so weit, daß der Drehring 27
auf der Gleitführung 22 frei verdrehbar bleibt. Es wird nun die Hülse 3 auf das
Außengewinde 2 aufgeschraubt, wobei sich der von der Klemmschraube mitgenommene
Drehring 27 gegenüber der Gleitführung 22 verdreht, gleichzeitig kann die Klemmschraube
30 entsprechend der axialen Verschiebung der Hülse 3 beim Aufschreiben im Langloch
31 wandern. Wenn die Hülse 3 vollständig auf das Gehäuse 1 aufgeschraubt ist, wird
die Klemmschraube 30 so fest angezogen, daß der Drehring 27 auf der Gleitführung
22 festgeklemmt ist. Dadurch wird die Gleitführung 22 gegen eine Drehung um die
Längsachse gesichert.
-
Nach Einschieben des Stichsägeblattes 13 und Aufschrauben der Überwurfhülse
18 ist das Handstück betriebsbereit.
-
Die Welle 7 trägt auf der dem Zahnrad 6 gegenüberliegenden Seite ein
weiteres Zahnrad 36, das zum Betrieb des Handstückes als Stichsäge nicht benötigt
wird. Es ist jedoch möglich über dieses Zahnrad 36 ein Kegelzahnrad eines herkömmlichen
Antriebselementes für Dentalstücke anzutreiben, welches auf einer in Längsrichtung
verlaufenden Antriebswelle in der Hülse 3 gelagert ist. Man kann also auf das dargestellte
zylindrische Gehäuse auch eine herkömmliche Hülse
mit Antriebswelle
zur Aufnahme eines Fräsers oder eines Bohrers verwenden, ohne daß dazu Umbauten
notwendig sind.
-
Es genügt dazu, das Pleuel vom Exzenter abzuziehen und eine herkömmliche
Hülse mit Antriebswelle auf das zylindrische Gehäuse 1 aufzuschrauben. Insgesamt
erhält man somit ein universell einsetzbares Dentalhandstück, das wahlweise als
konventionelles Drehwerkzeug oder gemäß der Erfindung als Stichsäge verwendet werden
kann.