DE349753C - Schaltungsanordnung des UEberstromschutzes parallel geschalteter Leitungen mittels eines oder mehrerer nach Art eines Wattrelais gebauten Relais - Google Patents

Schaltungsanordnung des UEberstromschutzes parallel geschalteter Leitungen mittels eines oder mehrerer nach Art eines Wattrelais gebauten Relais

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DE349753C
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H7/00Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
    • H02H7/26Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
    • H02H7/267Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured for parallel lines and wires

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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN
AM 9. MÄRZ 1922
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin.
Schaltungsanordnung des Überstromschutzes parallel geschalteter Leitungen mittels eines oder mehrerer nach Art eines Wattrelais gebauten Relais.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. November 1920 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Schaltungsanordnung des Überstromschutzes parallel geschalteter Leitungen, die dem Differentialschutz ähnliche Eigenschaften besitzt, ohne jedoch die diese im allgemeinen sehr verteuernden Hilfseinrichtungen zu benötigen. Die Anordnung ist auch in Leitungsnetzen brauchbar, die von mehreren Zentralen aus gespeist werden, in denen bei einem auftretenden Fehler also die Richtung des Kurzschluß stromes nicht von vornherein bekannt ist. Es sind für den vorliegenden Zweck schon Schaltungen vorgeschlagen worden, bei denen am Anfang und Ende der Lei-
tttngen Überstromzeitrelais angeordnet sind, I die eine von der Stromstärke abhängige Auslösezeit besitzen. Eine Vereinfachung der Anordnung läßt sich erfindungsgemäß erzielen, wenn man ein einziges nach Art eines m Wattrelais gebautes Relais in der Weise durch die Ströme der parallel geschalteten Leitung betätigt, daß sein Drehmoment abhängig ist von der Differenz der Quadrate der in beiden ίο Leitungen fließenden Stromstärken. Dieses Relais ist so gebaut, daß es von einer Mittelstellung nach der einen oder anderen Seite ausschlägt und dabei den einen oder anderen Kontakt unterbricht, je nachdem, ob der Strom in der einen oder anderen Leitung überwiegt. An Stelle dieses einen Relais ί können auch zwei getrennte, nach Art eines Wattrelais gebaute Relais verwendet werden,· die nach entgegengesetzten Seiten ausschlagen. Die Abhängigkeit des Drehmomentes· von der Differenz der Quadrate der Stromstärke läßt sich in einfacher Weise dadurch erzielen, daß in der einen Wicklung des Relais die Summe der Ströme, in der anderen Wicklung die Differenz der Ströme fließt. Dies kann etwa in der in Abb. 1 dargestellten Weise erfolgen. Hierin bezeichnet α die elektrische Zentrale, b die Sammelschiene, c und d die beiden parallel geschalteten Leitungen, e und / bzw. g und h die in diesen Leitungen liegenden Stromwandler. Die Sekundärwick- I hingen dieser Stromwandler sind paarweise in Reihe und paarweise über Kreuz geschaltet. Die eine Gruppe speist die eine Wicklung, die andere Gruppe die andere Wicklung des nach Art eines Wattrelais gebauten Relais.
Damit zwischen den beiden dem Relais zugeführten Strömen einen Phasenverschiebung herrscht, können die bekannten Mittel, Widerstände, Drosselspulen oder Kapazitäten allein oder in Kombinationen verwendet werden. Beispielsweise kann die die Stromdifferenz führende Wicklung i parallel zu einem Ohmschen Widerstand k geschaltet sein, während die stromführende Wicklung I unmittelbar an den Klemmen der Sekundärwicklung der Stromwandler f und h liegt.
Dadurch, daß das Relais von aer Differenz der Quadrate der Stromstärke abhängig ist, besitzt es eine große Empfindlichkeit. Damit bei hohen Strömen in den Leitungen das Drehmoment des Relais nicht übermäßig anwächst, können die Eisenwege des Relaisstark gesättigt sein. Unter Umständen kann die Empfindlichkeit des Relais so hoch sein, daß eine Abschaltung der gefährdeten Leitung auch schon bei geringen Unsymmetrien, die betriebsmäßig leicht eintreten können, auftreten würde. Um diese Überempfindlichkeit unschädlich zu machen, kann man in Reihe mit den Auslösekontakten des Relais ein von der· Differenz der Ströme betätigtes Stromrelais m schalten. Die Einstellung des Stromrelais muß so gewählt werden, daß die Abschaltung erst bei Strömen, die über dem normalen Strom liegen, erfolgt, falls aus irgendeinem Grunde eine der beiden Leitungen von vornherein abgeschaltet ist. Zweckmäßig wird das Stromrelais mit einem Zeitwerk versehen, wodurch in bekannter Weise eine Abstufung der Auslösezeiten mit anderen Relais erreicht werden kann, die anderen Teilen des Leitungssystems zugeordnet sind. Das Zeitrelais kann entweder unabhängig sein, oder es kann auch abhängig von der Spannung oder der Stromstärke sein.
Bei mehr als zwei parallelen Leitungen sind jeweils zwei Leitungen gruppenweise zusammenzufügen und die Ströme der einen Gruppe mit denen der anderen Gruppe zu vergleichen, oder es kann die Schutzanordnung für jedes Leiterpaar getrennt verwendet werden.
Die vorgeschlagene Anordnung kann auch bei Ringleitungen verwendet werden, um zu verhüten, daß bei einem im Leitungsnetz auftretenden Fehler die beiden zu einer Sammelschiene führenden Leitungen zugleich abgeschaltet werden.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Schaltungsanordnung des Überstromschutzes parallel geschalteter Leitungen und von Ringleitungen mittels eines oder mehrerer nach Art eines Wattrelais gebauten Relais, dadurch gekennzeichnet, daß diese Relais von der Summe und Differenz der in den Fernleitungen fließenden Ströme betätigt werden.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisenwege der Relais bei normalem Strom annähernd gesättigt sind.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte der Relais in Reihe mit Relaiskontakten liegen, die von der Differenz der in den parallel liegenden Leitungen fließenden Ströme betätigt werden.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stromrelais abhängigen oder unabhängigen Zeitcharakter besitzt, damit eine Auswahl der Relais auch dann erfolgt, wenn eine der Fernleitungen außer Betrieb ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1920349753D 1920-11-09 1920-11-09 Schaltungsanordnung des UEberstromschutzes parallel geschalteter Leitungen mittels eines oder mehrerer nach Art eines Wattrelais gebauten Relais Expired DE349753C (de)

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