DE458486C

DE458486C - Einrichtung zum selektiven Abschalten fehlerhafter Leitungsstrecken bei von beiden Enden gespeisten Doppelleitungen

Info

Publication number: DE458486C
Application number: DES72355D
Authority: DE
Inventors: Dr Warner Lulofs
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1925-11-25
Filing date: 1925-11-25
Publication date: 1928-05-11

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
11. MAI 192S

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. November 1925 ab.

Zum selektiven Abschalten fehlerhafter Leitungsstrecken bei Doppelleitungen sind bereits Energierichtungsrelais verwendet worden, die von der Differenz und der Summe der Ströme in den beiden zu schützenden Leitungen beeinflußt werden. Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung für von beiden Enden gespeiste Doppelleitungen, bei der die Energierichtungsrelais in besonderer Schaltung zusammenwirken. Erfindungsgemäß sind am Anfang und am Ende der zu schützenden Leitungsstrecken je zwei Eiier^: gierichtungsrelais angeordnet, die im normalen Betrieb gemeinsam die Auslösestromkreise der Schalter in den beiden zu schützenden Leitungsstrecken verriegeln. Im Fehlerfalle schlägt eines der zusammenwirkenden Richtungsrelais an beiden Doppelleitungsenden um; dadurch werden die Schalter am Anfang und am Ende der fehlerhaften Teilstrecke geöffnet. Jedes Richtungsrelais kann in an sich bekannter Weise durch Spannung und Strom der Doppelleitung gespeist sein. LJm Spannungswandler zu ersparen, kann man aber auch der einen Spule jedes Richtungsrelais einen dem Strom in der zugehörigen Leitung proportionalen Strom und der ande-. ren Spule einen der Summe der Ströme beider Leitungen proportionalen Strom zuführen.

Eine solche Ausführungsform der Erfindung gibt die Abbildung wieder, in der nur eine Phasenleitung dargestellt ist. Die von den Energiequellen 31 und 32 gespeisten Leitungen seien in der Richtung des Pfeiles 30 von normaler Energie durchströmt. Dabei mögen die Energierichtungsrelais 24 und 25 die Kontaktarme gegen die Zugkraft der Federn 2(5 und 27 an ihre linken Kontakte, und die Energierichtungsrelais 16 und 17 die Kontaktarme 18 und 19 mit entspannten Federn 28 und 29 an ihre rechten Kontakte angelegt haben. Die Spulen der Richtungsrelais 16 und 17 sind an die Sekundärwicklungen der Stromwandler 14 und 15 in den zu schützenden Leitungsstrecken 11 und 12 und an den Stromwandler 13 in der gemeinsamen Zuführungsleitung angeschlossen. Analog sind die Spulen der Richtungsrelais am anderen Leitungsende gespeist. Legt das Relais 1 b infolge eines Fehlers in der Leitungsstrecke 12 seinen Kontaktarm um, so wird der Stromkreis über die Spule 22 geschlossen, die ihren Kern 20 anzieht und den Schalter öffnet. Am Anfang der Leitung wird der Kontaktarm des Relais 25 auf die rechten Kontakte umgelegt, da der Fehlerstrom durch die Leitung 11 entgegengesetzt zur Richtung des Pfeiles 30 fließt. Dadurch wird der Stromkreis über die Spule 34 geschlossen, die ihren Kern anzieht und den Schalter öffnet.

Man kann natürlich auch die Sekundärwicklungen der Wandler zweier Phasenleirun-

*l Von dein Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Warner Liilofs in Amsterdam.

gen gegeneinanderschalten und gemeinsam an eine Stromspule eines Richtungsrelais anlegen.

Zum Abschalten einer der Leitungsstrekken bei Fehler durch Erdschluß werden die Richtungsrelais als Erdschlußrelais ausgebildet und dazu in an sich bekannter Weise über an die drei Phasenleitungen gemeinsam angeschlossene Summenstromwandler gespeist.

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Claims

Patentansprüche:

i. Einrichtung zum selektiven Abschalten fehlerhafter Leitungsstrecken bei von beiden Enden gespeisten Doppelleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß am Anfang und am Ende der beiden Leitungsstrekken je zwei Energierichtungsrelais angeordnet sind, die im normalen Betrieb gemeinsam die Auslösestromkreise beider Schalter in den beiden Leitungsstrecken jeder Station verriegeln, und daß im Fehlerfalle durch den umgekehrten Ausschlag eines Richtungsrelais an jedem Ende der Doppelleitung die Abschaltung der fehlerhaften Leitung bewirkt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Richtungsrelais einerseits von dem Strom einer zu schützenden Leitungsstrecke und anderseits von dem Summenstrom beider Leitungen oder von dem Strom der gemeinsamen Zuleitung an dem betreffenden Leitungsende beeinflußt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, bei der je eine Relaisspule von dem Strom ³^ der gemeinsamen Zuleitung an dem betreffenden Leitungsende beeinflußt wird, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Richtungsrelais je nach seinem Ausschlag eines von zwei Kontaktpaaren schließt, die im Auslösestromkreis der beiden Schalter an dem betreffenden Leitungsende liegen, und zwar bei Energiefluß vom Leitungsende her (Pfeil 30) entgegen einer Rückstellkraft (Federn 26 und 27) und bei Energiefluß nach den betreffenden Leitungsenden zu gleichsinnig mit einer Rückstellkraft, so daß bei gleichsinnigem. Ausschlag beider Relais an einem Leitungsende in bezug auf die Rückstellkraft die Auslösestromkreise beider Schalter an diesem Leitungsende unterbrochen sind, und bei ungleichsinnigem Ausschlag der Auslösestromkreis des Schalters in derjenigen Leitung geschlossen ist, deren Einzelstrom das entgegen der Rückstellkraft ausschlagende Relais beeinflußt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklungen der Stromwandler zweier ^e° Phasenleitungen gegeneinandergesclialtet und an jedes Richtungsrelais angeschlossen sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ric'htungsrelais Erdschlußrelais sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.