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Schaltungsanordnung des Überstromschutzes von parallelgeschalteten Leitungen oder von Ringleitungen mittels eines oder mehrerer nach Art eines Wattrelais gebauten Relais.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Sehaltungsanordnung des Überstromschutzes parallelgeschalteter Leitungen, die dem Differentialschutz ähnliche Eigenschaften besitzt, ohne jedoch die diesen im allgemeinen sehr verteuernde Hilfseinrichtungen zu benötigen. Die Anordnung ist auch in Leitungsnetzen brauchbar, die von mehreren Zentralen aus gespeist werden, in denen bei einem auftretenden Fehler also die Richtung des Kurzschlussstromes nicht von vornherein bekannt ist. Es sind für den vorliegenden Zweck schon Schaltungen vorgeschlagen worden, bei denen am Anfang und Ende der Leitungen Überstromzeitrelais angeordnet sind, die eine von der Stromstärke abhängige Auslösezeit besitzen.
Eine Vereinfachung der Anordnung lässt sich erfindungsgemäss erzielen, wenn man ein einziges nach Art eines Wattrelais gebautes Relais in der Weise durch die Ströme der parallelgeschalteten Leitungen betätigt, dass sein Drehmoment proportional ist der Differenz der Quadrate der in beiden Leitungen fliessenden Stromstärken. Dieses Relais ist so gebaut, dass es von einer Mittelstellung nach der einen oder anderen Seite ausschlägt und dabei den einen oder anderen Kontakt unterbricht, je nachdem, ob der Strom in der einen oder anderen Leitung überwiegt. An Stelle dieses einen Relais können auch zwei getrennte, nach Art eines Wattrelais gebaute Relais verwendet werden, die nach entgegengesetzten Seiten ausschlagen.
Die lineare Abhängigkeit des Drehmomentes von der Differenz der Quadrate der Stromstärke lässt sich in eingeher Weise dadurch erzielen, dass in den Wicklungen des Relais Ströme fliessen, welche der Summe bzw. Differenz der in den Leitungen fliessenden Ströme proportional sind. Dies kann etwa in der in Fig. 1 dargestellten Weise eifolgen. Hierin bezeichnet a die elektrische Zentrale, b die Sammelschiene, c und d die beiden parallelgeschalteten Leitungen, e und f bzw. g und h die in diesen Leitungen liegenden Stromwandler. Die Sekundärwicklungen dieser Stromwandler sind paarweise in Reihe und paarweise über Kreuz geschaltet. Im Nebenschluss zu den beiden Gruppen liegt je eine Wicklung des nach Art eines Wattrelais gebauten Relais.
Damit zwischen den beiden dem Relais zugeführten Strömen eine Phasenverschiebung herrscht, können die bekannten Mittel : Widerstände. Drosselspulen oder Kapazitäten allein oder in Kombinationen verwendet werden. Beispielsweise kann die die Stromdifferenz führende Wicklung i parallel zu einem Ohmschen Widerstand k geschaltet sein, während die stromführende Wicklung l unmittelbar an den Klemmen der Sekundärwicklung der Stromwandler/* und A liegt.
Das Drehmoment des Relais ist proportional dem Produkt aus der Summe und der Differenz der in beiden Leitungen fliessenden Ströme :
EMI1.1
Es ist also proportional der Differenz der Quadrate der beiden Ströme und besitzt dadurch eine grosse Empfindlichkeit. Damit bei hohen Strömen in den Leitungen das Drehmoment des Relais nicht übermässig anwächst, können die Eisenwege des Relais stark gesättigt sein. Unter Umständen kann die Empfindlichkeit des Relais so hoch sein, dass eine Abschaltung der gefährdeten Leitung auch schon bei geringen Unsymmetrien, die betriebsmässig leicht eintreten können, auftreten würde.
Um diese Überempfindlichkeit unschädlich zu machen, kann man in Reihe mit den Auslösekontakten des Relais t den
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Kontakt eines von der Differenz der Strome betätigten Stromrelais w schalten. Solange dieser Kontakt M offen ist, sind die Ölschalter, unabhängig davon ob Relais i anspricht oder nicht, gesperrt. Erst wenn n geschlossen ist, kann der linke oder rechte Ölsehalter vermittels der Auslösespulen o bezw. p durch Schliessen des rechten oder linken Kontaktes q des Relais i ausgelöst werden. Die Einstellung des Stromrelais muss so gewählt werden, dass die Abschaltung erst bei Strömen, die über dem normalen Strom liegen, erfolgt, falls aus irgendeinem Grunde eine der beiden Leitungen von vorneherein abgeschaltet ist.
Zweckmässig wird das Stromrelais mit einem Zeitwerk versehen, wodurch in bekannter Weise eine Abstufung der Auslösezeitén erreicht werden kann. Das Zeitrelais kann entweder unabhängig oder auch abhängig von der Spannung oder der Stromstärke sein.
Bei mehr als zwei parallelen Leitungen *sind jeweils zwei Leitungen gruppenweise zusammenzufügen und die Ströme der einen Gruppe mit denen der anderen Gruppe zu vergleichen oder es kann die Schutzanordnung für jedes Leiterpaar verwendet werden.
Die vorgeschlagene Anordnung kann auch bei Ringleitungen verwendet werden, um zu verhüten, dass bei einem im Leitungsnetz auftretenden Fehler die beiden zu einer Sammelschiene führenden Leitungen zugleich abgeschaltet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schältungsanordnung des Überstromschutzes von parallelgeschalteten Leitungen oder von
Ringleitungen mittels eines oder mehrerer nach Art eines Wattrelais gebauten Rdai deren Spulen'von paarweise in Reihe bzw. paarweise über Kreuz geschalteten Sekundärwicklungen von Stromwandlern gespeist werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Relaisspulen im Nebenschluss zu den Sekundären der
Stromwandler liegen, so dass die in den Relaisspulen fliessenden Ströme der Summe bzw. der Differenz der in den zu schützenden Leitungen fliessenden Ströme proportional sind.