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Einrichtung zur Herstellung von Dachpappe in. Bahnenform. Zur Herstellung
von Dachpappe sind verschiedene Verfahren bekannt, bei denen die Pappe im Durchzugssystem
in Bahnen durch ein Imprägnierbad geleitet wird, oder bei denen die Pappe nach dem
Revolversystei-n- r-h ganzen Rollen in das Bad zur Tränkung eingehängt wird. Im
allgemeinen -wird die Pappe ohne unmittelbar vor der Tränkung erfolgende Vorwäriuxng
der Rohpappe direkt vom Rohpappenlager kommend in das Imprägnierbad gebracht, in
welchem sie längere Zeit verweilen muß, um vollständig durchtränkt zu werden.
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Nach der Tränkung wird die Pappe im allgemeinen besandet und dann
in Lagen zur Auskühlung und Aufnahme des Sandes auf Streckstapel gebracht, von denen
sie nach der Auskühlzeit erst auf versandfertige Rollen aufgewickelt wird, oder
sie wird unter reichlicher Besandung auf Rollen aufgewickelt, welche vor dem Versand
zur Befreiung von dem überschüssigen Sand nochmals umgewickelt werden müssen.
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Die neuartige Einrichtung zur Herstellung von Dachpappe in Bahnenform
gemäß der Erfindung benutzt in der Imprägnierungstechnik bekannte Maßnahmen, z.
B. das Gegenstromprinzip, die Vorwärmung der zu imprägnierenden Pappe zwecks Austreibens
von Luft und Feuchtigkeit, und die für die Herstellung von Dachpappe bereits angewendete
Wasser- und Luftkühlung für die Abkühlung der imprägnierten Pappe, und reiht dabei
einzelne hierfür bestimmte Vorrichtungen und zum Teil neuartig ausgebildete Vorrichtungen
zur Spannung und Glättung der Pappe zu einer Imprägniereinrichtung aneinander, die
eine verhältnismäßig schnelle, fortlaufendeBehandlung der Rohpappe bis zur Fertigstellung
der abgeschnittenenDachpappentafeln oder Rollen gewährleistet.
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Diese neuartige Einrichtung kennzeichnet sich dadurch, daß die Rohpappe
von der Rohpapprolle bis zur Aufwickelvorrichtung fortlaufend nacheinander einen
Luft- bzw. Gasvorwärmer im Gegenstrom, ein Imprägniertauchbad oder mehrere solcher,
gegebenenfall seine Besandungsvorrichtung, ein Kühltauchbad im Gegenstrom, eine
auf beiden-Pappseiten wirkende Luftgebläsekühlurig, eine Glätt- und Streckvorrichtung
urfeine Schneidvorrichtung durchläuft; die Glätt- und Streckvorrichtung besteht
aus Walzenpaaren, von denen die Streckwalzen sich etwas schneller drehen als die
Gleit- oder Glättwalzen.
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Die Einrichtung gemäß der Erfindung bezweckt zunächst den Durchgang
der Pappe durch das Imprägnierbad durch Vorschaltung, eines Vorwärmers, in welchem
die Pappe auf Imprägnierbadtemperatur vorgewärmt wird, zu beschleunigen und die
Einrichtung leistungsfähiger zu gestalten, als auch die Temperatur im Imprägnierbad
niedriger zu halten, um die Verdunstungsverluste der leichtflüchtigen Bestandteile
der Imprägnierflüssigkeit zu vermeiden. Erfolgt das Einbringen der Pappe in vorgewärmtem
Zustande, so saugt die vorgetrocknete Pappe die Tränkungsflüssigkeit begierig in
kürzester Zeit auf, und sie kann, vollständig durchtränkt, schneller aus dem Bad
genommen und -auch zur Materialersparnis schärfer ausgepreßt werden als bisher.
Die Imprägnierbadtemperatur beträgt ohne Vorwärmung der Pappe etwa 9o bis =2o °
C, während die Temperatur des Bades bei Vorwärmung der Rohpappe auf etwa 7o bis
85' C gehalten werden kann. Erfolgt keine Vorwärmung der Rohpappe, so hat
das Bad die Trocknung und Erwärmung der Pappe zu besorgen und die ausscheidenden
Wasserdünste reißen öldämpfe mit über.
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Die Einrichtung bezweckt ferner durch die Einschaltung eines Kühlbades
und einer beiderseitigen Abblasevorrichtung die getränkte Pappe derart abzukühlen
und zu trocknen, daß dieselbe im Sinne der schnelleren Herstellung nach Durchlaufen
einer Glätt- und Streckvorrichtung auf versandfertige Papprollen aufgewickelt werden
kann. Die Glättung und Streckung bezweckt, der Pappe ein schöneres Aussehen zu geben
und ein glattes Anliegen der Pappe auf der Dachschalung zu ermöglichen. Erfolgt
durch die Streckvorrichtung nur eine Ausdehnung von 11, Prozent, so kann bei einer
Fabrikation
von 3ooo Rollen zu je io m Länge pro Tag etwa 150 m
glattliegende Pappe mehr gewonnen werden als bisher.
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Eine beispielsweise Anordnung der Einrichtung nach der oben beschriebenen
Arbeitsweise ist auf der Zeichnung in einem Längsschnitt dargestellt. Die Arbeitsweise
ist folgende Die Pappe gleitet von der Rohpapprolle x durch die Führungswalzen 2,
welche gleichzeitig den Abschluß des Vorwärmers 3 bilden, beispielsweise über die
Leitwalzen 4 im Sinne der Pfeilrichtung-nach der strichpunktierten Linie durch den
Vorwärmer-und verläßt denselben durch die Führungswalzen 5: @'Das_Heizmittel, heiße
Luft, Verbrennungsgase, Rauchgase- _o. dgl. strömt bei Stutzen 6 ein und wird durch
di6 in-Vorwärmer eingebauten Zwischenwände 7 gezwungen, im Gegenstrom zur Pappe
den Vorwärmer zu durchströmen, um denselben bei 8 zu verlassen.
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Die Rohpappe gleitet nach dem Verlassen des Vorwärmers 3 über Leitwalzen
9 und tritt, auf die Imprägnierbadtemperatur oder eine dem Verfahren zweckdienliche
Temperatur erhitzt, in das Imprägnierbad io ein, durch welches sie im Sinne der
Pfeilrichtungen über die Leitwalzen ii geleitet wird. Das Imprägnierbad besitzt
eine Heizvorrichtung, welche hier nicht gezeichnet ist. Nach dem Verlassen des Bades
wird die Pappe durch Quetschwalzen 24 zur Befreiung von überschüssigem Imprägnierstoff
geleitet. Es kann auch ein zweites hier nicht gezeichnetes Paar Quetschwalzen angeordnet
sein.
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Zur Besandung kann die Pappe über die Rollen 12, 13, 14, 15
geleitet werden. Die Pappe kann. auch, wenn die Bestreuung wegfällt, direkt nach
der punktierten Linie von der Rolle 13 zur Rolle 15 unter Umgehung der Rolle
14 gelangen. Es kann auch ein zweites, hier nicht gezeichnetes Imprägnierbad verwendet
werden, wenn noch die Aufbringung eines Überzuges auf die Pappe erfolgen soll. Der
heiße Sand fällt aus dem Behälter 16 durch Streuer 17 und 18 auf die Pappe. Der
überschüssige Sand wird durch Auffangbleche i9, 2o und 21 gesammelt und durch Schnecken
22 und 23 fortgeschafft.
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Die imprägnierte und gegebenenfalls besandete Pappe tritt alsdann
von der Walze 15 in das Kühlbad 26 ein und durchläuft dasselbe im Sinne der Pfeilrichtungen
über die Leitwalzen 25, um zur Leitwalze 27 zu gelangen. Die Kühlflüssigkeit tritt
bei 28 ein und verläßt das Kühlbad, durch Zwischenwände 30 gezwungen, im
Gegenstrom zur Bewegungsrichtung der Pappe bei 29.
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Ehe die feüchtgekühlte Pappe die Walze 27 erreicht, wird sie beiderseits
durch einen Druckluftstrom aus den Düsen 31 trocken geblasen. Die Pappe gelangt
sodann von. der Leitrolle 27 über eine Rolle 32 durch eine Glatt- und Streckvorrichtung,
die aus Glättwalzenpaaren 36, welche die Pappe glätten und ausspannen, sowie aus
Streckwalzenpaaren 33, welche die Pappe infolge ihrer etwas schnelleren Umdrehung
ausdehnen, besteht, zur Schneidvorrichtung 34. Dort wird sie in gleichmäßig lange
Stücke abgeschnitten und von der Aufwickelvorrichtung 35 mechanisch auf Rollen aufgewickelt.
Es kann vor der Aufwickelvorrichtung 35 nochmals eine Bestreuungsvorrichtung, welche
hier nicht gezeichnet ist, angebracht sein.
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_ Die Bäder io und 26 können auch einen trichterförmigenBoden haben,
in welchem die Rückstände u. dgl. -gesammelt und von Zeit zu Zeit abgesaugt oder
abgelassen -werden können; vgl. die punktierten Linien unter den Behältern io und
26. ,Die Pappe könnte auch horizontal oder schräg durch die Einrichtung geleitet
werden. Der Vorwärmer 3, das Imprägnierbad io und das Kühlbad 26 könnten auch so
eingerichtet sein, daß die Leitrollensysteme bei Pappenbrüchen wie bei den bekannten
Imprägnierpfannen schnell herausgehoben werden können. Auf den Leitwalzen 4, 1i,
25 können' Beschwerungswalzen zum Festhalten der Pappe angeordnet sein.
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Damit die Pappe keine Spannung erhält und nicht reißen kann, werden
alle Leitrollen durch hier nicht gezeichnete Vorrichtungen gleichzeitig und gleichmäßig
angetrieben, wie dies für Dachpappenimprägniervorrichtungen bekannt ist.