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Zweiteilige Schreib- und Durchschreibfeder. Die Feder, um die es sich
im vorliegenden Falle handelt, hat den Zweck, sowohl als Durchschreibfeder wie auch
als gewöhnliche Schreibfeder zu dienen, und zwar in letzterem Falle als sogenannte
Dauerschreibfeder, also einer solchen, die bei normalem Schreibgebrauch . eine lange
Dauerhaftigkeit besitzt und etwas mehr Tinte wie gewöhnliche Federn faßt; sie kann
außerdem auch als Zeichenfeder sowie noch zu anderen Zwecken verwendet werden.
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Die Eigenart dieser Feder beruht darauf, daß eine im übrigen beliebig
ausgeführte Federüblicher Art und Form statt zu einer gespaltenen, sich beim Aufdruck
spreizenden Spitze zu einer starren, stiftchenartigen bzw. einer stumpfen Nadel
gleichenden Schreibspitze ausgestaltet ist, welche vorne spitz, abgerundet oder
kugelspitzartig geformt und gerade oder ein wenig abwärts gebogen sein kann, mit
dem Ergebnis einer elastischen Feder mit besonderer Rillenhartspitze, welche viel
Tinte zu halten imstande ist, die einerseits eine genügende Härte - zu einer Durchschreibfeder,
andererseits aber dennoch auch eine gewisse Elastizität besitzt, um auch ihre Verwendung
als gewöhnliche Schreibfeder nicht unangenehm zu machen, und die daher in beiden
Fällen nicht ermüdend wirkt. Eine solche Feder könnte zwar wie jede gewöhnliche
Feder aus einem Stück erzeugt werden, jedoch nur unter gewissen Schwierigkeiten,
weshalb die Herstellungsart, die einen Teil der Erfindung mit bildet, in der Weise
geschieht, daß die Spitze als kleines, feines, oben, unten und seitlich mit Rillen
versehenes Stiftchen (als Stück eines in Rillen gezogenen Drahtes) aus etwas härterem
Stahl wie das eigentliche Federblatt hergestellt, in einen Schlitz desselben eingeschoben
bzw. eingedrückt und eventuell .damit verschweißt wird.
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Außer kegelförmigen oder aus Steinmaterial hergestellten, vollkommen
starren Durchdrückstiften als Schreibinstrumente, die hier überhaupt nicht in Betracht
kommen, sind bis jetzt an Federn üblicher Form nur solche
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länglicher, stiftchenartiger Spitze und solche mit einer besonders angesetzten Spitze
aus härterem Metall oder Glas bekannt geworden, von denen aber die ersteren nur
aus einem Stück hergestellte Federn gewöhnlicher Art und sämtliche Federn solche
mit gespaltener Spitze sind. Überdies waren Federn der letztgenannten Art praktisch
überhaupt unmöglich, weil sich die Verbindung von Federblatt und Spitze auf Löten
oder Kitten beschränken mußte, was keine brauchbare bzw. haltbare Feder ermöglichte.
Aber auch davon abgesehen, fehlten den Federn letzterer und ersterer Art die eingangs
erwähnten Eigenschaften und Vorzüge, so daß die Feder, um die es sich im vorliegenden
Falle handelt, infolge derselben sowie infolge ihrer Form und Herstellungsweise
eine Feder besonderer Eigenart .darstellt.
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Eine derart beschaffene Feder ist durch beiliegende Zeichnung in einer
beispielsweisen Ausführungsform im ganzen sowie in Einzelheiten dargestellt. Hierbei
zeigen die Abb. i, 2 und 3 eine ganze Feder in etwas vergrößertem Maßstabe von oben
und von der Seite. Abb. d. zeigt in starker Vergrößerung einen Querschnitt nach
A-B durch den Vorderteil der Feder mit dem Schreibstiftchen, Abb. 5 die Spitze des
letzteren allein, und die Abb. 6 und 7 stellen die beiden Teile der Feder - ebenfalls
in stark vergrößertem Maßstabe - einzeln für sich dar, um die Möglichkeit der obenerwähnten
Herstellung einer solchen Feder aus zwei Teilen in einem Beispiele ersichtlich zu
machen.
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Gemäß dieser dargestellten Ausführung und Herstellungsart wird die
Federspitze als stiftchenartiger oder stumpf nadelförmiger Teil rz (Abb. 4, 5 lind
7), in dessem Umfange feine Rillen b, bi eingekerbt sind, hergestellt, welche Schreibstiftchen
am besten aus einem in entsprechender Rillenform gezogenen Draht erzeugt werden,
und welchen zusammen mit dem Federblatt oder für sich allein jede beliebige Form
für irgendeinen besonderen Zweck gegeben werden kann, wie z. B. die Feder nach -,#,bb.3
mit etwas abwärts gekrummter Spitze zeigt.
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Das Federblatt seinerseits, welches am besten auf seiner Oberfläche
mit gerillt ist, wird so hergestellt, daß, wie aus Abb. 6 ersichtlich, aus seinem
vorderen Ende ein Schlitz d ausgenommen wird. In diesen Schlitz wird dann das Schreibstiftchen
a mit seinen seitlichen Rillen bl eingeschoben (eingepreßt), so daß die gabelartigen
Flügel des Federblattendes in die Seitenrillen eindringen, also das Stiftchen umfassen
oder in sich klemmen (Abb. r bis 3), worauf dann beide Teile auch noch miteinander
verlötet oder verschweißt werden können.
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Diese Herstellung einer solchen Feder aus zwei gesonderten Teilen
hat auch den Vorteil, daß das Schreibstiftchen aus härterem Stahl als das Federblatt
hergestellt werden kann, so daß eine Feder mit besonderer Hartspitze erzielt wird.
Infolgedessen ist diese Feder von großer Dauerhaftigkeit im allgemeinen und besonders
gegen Abnutzung durch Schreiben. Sie eignet sich deshalb und weil sie infolge ihres
Härtegrades mindestens zwei Durchschriften statt nur einer einzigen (also mit dem
Originale drei Schriftstücke) herzustellen ermöglicht, namentlich als Durchschreibfeder.
Während es sich aber mit den bekannten Durchschreibstiften aus Metall oder Glas
wegen ihrer absoluten Härte sehr hart und unangenehm schreibt, ist dies bei der
dargestellten Feder nicht der Fall, sondern es schreibt sich mit derselben weicher
und angenehmer, weil sie trotz der Schreibstifthärte dennoch einige Elastizität
besitzt, die beim Schreibdruck in gewissem Grade zur Empfindung gelangt.
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Sie kann daher auch als gewöhnliche Schreibfeder sehr gut benutzt
werden, wobei sie sich (als weiterer Vorteil) insbesondere auch für Linksschreiben
(rechtsseitig Beschädigte oder Gelähmte) sowie auch auf schlechtem Papier eignet,
da sie ein Schreiben in jeder Richtung gestattet, ohne sich auf der Papierfläche
zu verfangen. Sie kann auch bei gewissen Zwecken besonders gut als Zeichenfeder
sowie zum Linienziehen verwendet werden, namentlich bei ihrer Ausführung in verschiedenen
Größen.
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Infolge ihrer Rillen, welche die Tinte beim Schreiben ziemlich lange
halten, ist die Feder auch als Dauerschreibfeder zu gebrauchen, wobei zur Erh'ö'hung
der Wirkung auf das Federblatt in bekannter Weise eine sog. Überfeder aufgesteckt
werden kann.