DE34812C

DE34812C - Neuerung an teleskopisch ausziehbaren mechanischen Rettungsleitern

Info

Publication number: DE34812C
Application number: DENDAT34812D
Authority: DE
Original assignee: G. WITTE, Major a. D. und Branddirektor, und O. GREINER in Berlin
Anticipated expiration: 1905-08-04

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 61: .-<Rettungswesen.

Die eigentliche Leiter besteht aus einer Anzahl in einander liegender, teleskopartig aus einander schiebbarer, gegen Drehung gesicherter Rohre A A₁ A₂, deren jedes an seinem oberen, aus dem nächst stärkeren vorstehenden Ende ein Leiterstück BB₁B₂ etc. trägt, derartig, dafs, wenn die Rohre aus einander geschoben sind, die Leiterstücke der einzelnen Rohre zusammen eine geschlossene Leiter bilden. Im Innern des engsten Rohres A befindet sich eine Schraubenspindel C, welche durch eine mechanische Vorrichtung, z. B. ein Rädervorgelege, von Hand gedreht werden kann.

Jedes Rohr trägt am unteren Ende eine fest verbundene, zugleich als Führung im stärkeren Rohr dienende Mutter D D₁ D₂ etc. und am oberen Ende eine Metallbüchse EE₁E₂ etc., welche ebenfalls als Führung dient und zugleich den Rohrabschlufs nach oben bildet.

Wenn die Rohre ganz zusammengeschoben sind, so greift das Gewinde der Schraubenspindel nur die Mutter D des innersten Rohres, schraubt dieses Rohr, wenn die Spindel gedreht wird, hoch, bis es mit einem umgelegten Ring unter E stöfst und hierdurch das zweite Rohr A₁ mitnimmt, dessen Mutter nun gegen das Gewinde von C heraufgeschoben und von demselben gefafst wird.

In dieser letzten Periode des Heraufschraub ens des ersten Rohres A tritt zugleich eine mechanische Vorrichtung in Function, welche das Rohr A mit dem zweiten Rohr A₁ gegen Verschiebung verriegelt. Die Details der Construction dieser Verriegelung können verschiedenartig ausgeführt werden und sind als nebensächlich nicht gezeichnet.

Sobald diese Vorrichtung zur Wirkung gekommen ist, verläfst die Mutter D des ersten Rohres A das Gewinde der Spindel C, so dafs nun die zum zweiten Rohr A₁ gehörige Mutter D₁ allein beide Rohre mit ihren Leiter-stücken trägt.

Nun wird das zweite Rohr A₁ gemeinsam mit dem ersten Rohr A hinaufgeschraubt, bis es unter E,₂ greift und hierauf das dritte Rohr A₂ anhebt, bis dessen Mutter von der Schraubenspindel gefafst und wieder selbstthätig mit A₁ verriegelt wird. Das Spiel wiederholt sich, bis die gewünschte Anzahl von Röhren mit ihren Leitern ausgeschoben ist.

Das Herabschrauben der Leiter geht in derselben Weise, nur in umgekehrter Reihenfolge vor sich.

Diese ausschiebbare Leiter kann auf einem gewöhnlichen zwei- oder vierrädrigen Laufwerk gelagert oder mit einem Utensilienwagen der Feuerwehr nebst Dreh- und Aufrichtevorrichtung combinirt werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Bei Feuerleitern, welche aus teleskopartig ausschiebbaren Röhren A A₁ A₂ ... bestehen, die Anordnung einer innerhalb des innersten

Rohres angebrachten, von aufsen durch eine Kraftübersetzung drehbaren Schraubenspindel C, welche in Verbindung mit den Muttern DD₁D₂... und beliebig construirten Verriegelungsvorrichtungen derartig functional, dafs durch die Drehung der Schraubenspindel ein Rohr nach dem anderen in der beschriebenen Weise aus dem zunächst stärkeren herausgeschraubt wird, während gleichzeitig durch die Verriegelungen die Lage des ausgeschobenen Rohres gegen das nächstfolgende in der Weise gesichert ist, dafs die Mutter D₁ schon von der Spindel erfafst ist, wenn die Mutter D sie verläfst, ebenso D₂, wenn D₁ sie verläfst u. s. w.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.