DE346763C - Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Aluminiumnitratloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Aluminiumnitratloesungen

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DE346763C
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Det Norske Aktieselskap for Elektrokemisk Industri
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F7/00Compounds of aluminium
    • C01F7/02Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
    • C01F7/20Preparation of aluminium oxide or hydroxide from aluminous ores using acids or salts
    • C01F7/24Preparation of aluminium oxide or hydroxide from aluminous ores using acids or salts with nitric acid or nitrogen oxides

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Aluminiumnitratlösungen. Bei den technischen Verfahren zur Gewinnung von Tonerde aus.den in der Natur vorkommenden Rohstoffen werden verschiedene Mittel angewendet, um die Tonerde in Lösung zu bringen. So wird in einigen Fällen Salpetersäure als Lösungsmittel benutzt, und es entsteht dann eine mehr oder weniger reine Aluminiumnitratlösung. Die Erfindung betrifft die Gewinnung von Tonerde aus einer derartigen Lösung.
  • Es hat sich nämlich gezeigt, daß man auf einfache und wirtschaftliche Weise die Tonerde unter gleichzeitiger Wiedergewinnung der Hauptmenge der zur Auflösung angewendeten Salpetersäure gewinnen kann.
  • Wenn man eine Tonerdenitratlösung ein dampft, wird allmählich das spezifische Gewicht der Lösung steigen, während gleichzeitig Salpetersäuredämpfe abdestillieren. Der Siedepunkt der Nitratlauge steigt hierbei; wenn dieser 145 bis =5o° C erreicht hat, wird die Masse fest. Es zeigt sich dann, daß nur etwa 25 Prozent der gebundenen Salpetersäure abgespalten sind. Treibt man indessen das Eindampfen nicht so weit, daß man eine feste Masse bekommt, leitet aber Wasser oder Wasserdampf in irgendeiner Form zu, so daß die Nitratlauge auf einer konstanten Temperatur kochend gehalten wird, so bleibt die Masse flüssig, und man kann bedeutend mehr Salpetersäure abtreiben; die zurückbleibende Nitratmasse wird dann stets basisch. So haben Versuche gezeigt, daß, wenn die Siedetemperatur auf 140 ' C gehalten und Wasserdampf durchgeleitet wird, man über 7o Prozent der gebundenen Salpetersäure abspalten kann, ohne daß die Masse erstarrt. Bei einer bestimmten Basizität wird die Hauptmenge der Tonerde in- Form eines wasserarmen, kristallinischen, basichen Aluminiumnitrates ausgefällt werden. Diese kristallinische Masse hat gegenüber dem gewöhnlichen Tonerdeniederschlage den sehr wesentlichen Vorteil, daß sie sehr leicht filtrierbar ist. Der Niederschlag kann von der Lösung abfiltriert werden und wird bei eventueller Erhitzung unter Entwicklung von nitrosen Gasen gespalten, ohne zu schmelzen. Das vollständige Abtreiben dieser Gase macht deshalb keine Schwierigkeiten. Die Gase können selbstverständlich zur Herstellung neuer Mengen Salpetersäure benutzt werden.
  • Die Ausführung der Erfindung kann innerhalb weiter Grenzen wechseln. Es hängt in jedem einzelnen Falle von der Zusammensetzung der Nitratlösung ab, wie weit man eindampfen muß, ehe die Fällung beginnt. Ferner sind die in der Lösung enthaltenen fremden Bestandteile dafür entscheidend, wie weit es sich die Fällung und Abspaltung der Salpetersäure zu treiben lohnt. Wenn die Lösung Eisen enthält, wird weniger Eisen mit der Tonerde ausgefällt als man nach der Zusammensetzung der Lösung erwarten dürfte, besonders ist der ausgefällte Niederschlag sehr eisenarm. Treibt man die Ausfällung immer weiter, so vermehrt sich der Eisengehalt des Niederschlages stark. Man kann aber auch andere Verfahren zur Gewinnung der letzten Reste der Tonerde anwenden und hat dann im vorliegenden Prozeß eiri Mittel, um, praktisch gesprochen, eisenfreie Tonerde aus eisenhaltigen Nitratlösungen zu gewinnen. Da die Rohstoffe für die Aluminiumherstellung in der Regel Eisen enthalten, ist es leicht ersichtlich, einen wie großen Vorteil das vorliegende Verfahren bietet.
  • Die Abtreibung von Säure kann auch nur zu einem Teil unmittelbar geschehen, während der Rest der Säuremenge, die entfernt werden soll, mit Kalkstein, gebranntem Kalk oder anderen Basen abgestumpft werden kann. Die Fällung kann ferner dadurch erreicht werden, daß Aluminiumnitrat von zweckmäßiger Basizität in Autoklaven behandelt wird. Um die richtige Basizität zu erreichen, kann man vor der Autoklavbehandlung entweder die gewünschte Säuremenge durch Erhitzung bzw. Eindampfen abtreiben oder die Nitratlösung in entsprechendem Grad mit Basen oder Salzen, wie Kalkstein u. dgl., neutralisieren.
  • Es kann zweckmäßig sein, daß die Fällung in Lösungen vorgenommen wird, die außer Aluminiumnitrat auch Nitrate enthalten, die bei der betreffenden Temperatur in Lösung bleiben, wie z. B. Calciumnitrat und Natriumnitrat. Dies bewirkt, daß sich die Lösung dünnflüssig erhalten wird und man deshalb mehr Tonerde ausfällen kann.
  • Nachstehend ist das Verfahren in einer Ausführungsform dargestellt.
  • Als Ausgangsmaterial wird eine Aluminiumnitratlösung angewandt, die ungefähr 6,5 g AI20" 3 g Ca0 auf je ioo ccm nebst kleinen Mengen Fe und Na enthält. Die Lösung wird in einen geeigneten Eindampfbottich, z. B. aus säurefestem Kieseleisen, gebracht und zum Sieden erhitzt. Das Sieden wird derart geleitet, daß die, Siedetemperatur sich konstant auf i4o° C hält. Dies wird dadurch erreicht, daß frische Lösung zugeleitet wird, wenn die Temperatur steigt. Während des Kochens wird kristallinisches basisches Aluminiumnitrat ausgeschieden, das durch kontinuierliches Ablassen eines Teils der Lösung mit dem darin enthaltenen Niederschlag entfernt wird, oder dadurch, daß der Niederschlag in anderer Weise entfernt wird. Das in der Lösung befindliche Calciumnitrat bzw. Natriumnitrat bleibt in Lösung und wird deshalb mit dem Nitrat erhalten. Während des Kochens destilliert Salpetersäure von einer Konzentration von etwa 18 g HNO3 pro ioo ccm ab. Diese wird in bekannter Weise kondensiert und gesammelt, um zur Lösung neuer Mengen Rohstoffe Verwendung zu finden. Die abdestillierte Salpetermenge entspricht ungefähr 6o Prozent des anwesenden Aluminiumnitrates. Die übrigen 40 Prozent bleiben in dem abfiltrierten Niederschlag und werden in Form von nitrosen Gasen durch weitere Erhitzung des basischen Aluminiumnitrates zurückgewonnen, wodurch dieses zu Tonerde gespalten wird. Die Tonerde wird getrocknet und bei iooo° C calciniert, und man hat dann, praktisch gesprochen, reines A120" das sich unter anderem vorzüglich zur Aluminiumfabrikation eignet.
  • Die nitrosen Gase, die man durch Spaltung des basischen Tonerdenitrates erhält, werden in bekannter Weise absorbiert und dienen zur Herstellung von Salpetersäure.
  • Das Filtrat von dem ausgeschiedenen basischen Aluminiumnitrat enthält 2o bis 30 Prozent der ursprünglichen Tonerde in Form eines schwach basischen Aluminiumnitrates samt Calciumnitrat und Natriumnitrat. Zu diesem Filtrat wird so viel Salpetersäure zugesetzt, wie nötig ist, um normales Nitrat zu bilden, worauf die Lösung so weit eingedampft wird, daß man eine Kristallisation von Ale (N03) , i5 aq. erhält. Die Kristalle werden ausgeschieden, und die zurückgebliebene Lösung, die ungefähr 2 bis 3 Prozent der ursprünglichen Tonerde samt Ca(N03) 2 und Na N03 enthält,wird eingedampft. Die erhaltenen Salze werden gesammelt. Sie eignen sich vorzüglich als Düngemittel.
  • Das kristallisierte Aluminiumnitrat kann entweder als solches angewandt werden. oder wird zu der ursprünglichen Lösung zurückgeführt. Man gewinnt so gemäß vorliegender Erfindung praktisch die ganze Menge Tonerde der Nitratlösung, und erhält gleichzeitig 6o Prozent der als Aluminiumnitrat gebundenen Salpetersäure unmittelbar zurück als ungefähr 2oprozentige Salpetersäure. Der Rest wird in Form von nitrosen Gasen wiedergewonnen.
  • Anstatt das ausgefällt basische Aluminiumnitrat durch Erhitzung in Tonerde zu überführen, kann man selbstverständlich auch andere bekannte Verfahren zu diesem Zweck anwenden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Aluminiumnitratlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man aus der erhitzten, durch Zuführung von Wasser oder Wasserdampf auf konstanter Temperatur (i40°) erhaltenen Lösung Salpetersäure abtreibt, bis ein Niederschlag von basischem Aluminiumnitrat entsteht, der in bekannter Weise in Aluminiumoxyd übergeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dieZuführung von Wasser in Form frischer Nittatlösung geschieht.
  3. 3 Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß frische Nitratlösung kontinuierlich zugeführt wird, gleichzeitig wie die Lösung mit dem Niederschlag aus dem Fällungsgefäß entfernt wird, worauf der Niederschlag ausgeschieden und in Aluminiumoxyd übergeführt wird. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Verhinderung der Erstarrung der Aluminiumnitratlösung Nitrate, z. B. Calcium- und Natriumnitrat, zusetzt. 5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle des Vorhandenseins von kleinen Mengen Eisen nebst Erdalkali- oder Alkalisalzen das Austreiben der Salpetersäure so lange fortgesetzt, bis etwa 8o Prozent der Tonerde oder, praktisch gesprochen, kein Eisen ausgefällt wird, worauf der Niederschlag abfiltriert und bis zur Bildung von AL; O, erhitzt wird. 6. -Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der Salpetersäure der Lösung durch Zusatz einer Base oder eines Salzes, wie Kalkstein o. dgl., bindet. 7. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausfällung des basischen Aluminiumnitrats im Autoklaven vorgenommen wird.
DE1920346763D 1919-09-19 1920-07-08 Verfahren zur Herstellung von Tonerde aus Aluminiumnitratloesungen Expired DE346763C (de)

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