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Titel: Hobel für die untertägige Gewinnung
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Die Erfindung betrifft einen Hobel, insbesondere einen Doppelhobel,
der an einer Hobelführung geführt ist und dessen Hobelkörper an seinem einen Ende
eine mit Stoßmeißeln bestückte Meißelklappe und an seinem anderen Ende ein mit einem
Bodenmeißel bestücktes Schwenksegment trägt, das in einer Bogenführung des Hobelkörpers
in einer zum Abbaustoß etwa parallelen vertikalen Ebene geführt und zur Einstellung
des Bodenmeißels gegen einen verstellbaren Anschlag od.dgl. abgestützt ist, wobei
das Schwenksegment und die quer zu ihm verschwenkbare Meißelklappe über ein Hebelgetriebe
gekoppelt sind.
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Ein Hobel dieser Bauart ist ausder DE-PS 26 08 632 bekannt. Bei diesem
Hobel ist das Bodenmeißel-Schwenksegment mit der am gegenüberlregenden Ende des
Hobel körpers um eine schrägstehende Achse schwenkenden Meißelklappe über ein Hebelgetriebe
verbunden, das aus einem am Hobelkörper schwenkbar gelagerten Winkelhebel besteht,
dessen kürzerer Hebelarm über eine in einer Stangenführung geführte Steuerstange
mit der Meißelklappe verbunden ist, während sein längerer Hebelarm in eine Einziehung
an der Rückenfläche des Bodenmeißel-Schwenksegments formschlüssig eingreift.
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Solche Hebelgetriebe weisen einige erhebliche Nachteile auf. Sie benötigen
bei den üblichen Hobelabmessungen einen
verhältnismäßig großen und
schweren Winkelhebel. Da die Meißelklappe und das Bodenmeißel-Schwenksegment um
winklig zueinander verlaufende Achsen schwenken, bereitet es erhebliche Schwierigkeiten,
die Schwenkbewegung der Meißelklappe ohne Verformung der Getriebeteile und Blockierungen
der Steuerstange in der Stangenführung auf das Bodenmeißel-Schwenksegment zu übertragen.
Die genaue Abstimmung der Getriebeübersetzung an die unterschiedlichen Schwenkwege
der miteinander verbundenen Werkzeugträger bereitet erhebliche Probleme, insbesondere
dann, wenn man berücksichtigt, daß das Bodenmeißel-Schwenksegment normalerweise
zur Einstellung des Schnittniveaus des Bodenmeißels an einem verstellbaren Anschlag
abgestützt werden muß.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Hobel der eingangs genannten Art
so auszugestalten, daß unter Verwendung eines einfachen und funktionssicheren Hebelgetriebes,
welches den unterschiedlichen Schwenkwegen der Meißelklappe und des Boden-Meißelsegmentes
Rechnung trägt, eine zuverlässige Zwangsverschwenkung des Bodenmeißel-Schwenksegmentes
erzielt wird, was bekanntlich für die störungsfreie Durchführung der Hobelgewinnung
von erheblicher Bedeutung ist.
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Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Hebelgetriebe eine einarmige Schwinge aufweist, die an ihrem einen Ende in einem
Schwingengelenk am Hobelkörper in der bankrechten Ebene schwenkbar gelagert ist,
und daß das Bodenmeißel-Schwenksegment und die Meißelklappe jeweils über eine gelenkig
eingeschaltete Steuerstange druck- und zugfest mit der Schwinge gekoppelt sind,
wobei das Anschlußgelenk der mit dem Bodenmeißel-Schwenksegment verbundenen Steuerstange
in einem größeren Abstand vom Schwingengelenk angeordnet ist als das Anschlußgelenk
der mit der Meißelklappe verbundenen Steuerstange. Vorzugsweise ist die Schwinge
an ihrem oberen Ende im Schwingengelenk mit dem Hobelkörper verbunden, wobei das
Anschlußgelenk der mit dem Bodenmeißel-
Schwenksegment druck- und
zugfest gekoppelten Steuerstange am unteren Ende der Schwinge angeordnet ist.
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Das erfindungsgemäß vorgesehene Hebelgetriebe zeichnet sich durch
vergleichsweise einfache Bauweise, durch hohe Funktionssicherheit und einfache Anpassung
an die unterschiedlichen Schwenkwege der um quer zueinander verlaufende Achsen schwenkenden
Meißelträger aus. Das Getriebe besteht aus der kräftigen Schwinge, die als einarmiger
Hebel ausgebildet ist und an der die beiden Steuerstangen im unterschiedlichen radialen
Abstand zu dem Schwingengelenk so angeschlossen sind, daß die gewünschte Übersetzung
erhalten wird. Dabei kann auch der Schnitthöheneinstellung des Bodenmeißels in einfacher
Weise Rechnung getragen werden, indem die Anordnung vorzugsweise so getroffen wird,
daß die mit dem Bodenmeißel-Schwenksegment verbundene Steuerstange in ihrem Anschlußgelenk
an der Schwinge eine dem Verstellmaß des Bodenmeißels angepaßtes axiales Bewegungsspiel,
vorzugsweise in einem langlochartigen Gelenkbolzenloch der Schwinge, hat.
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Eine im Hinblick auf die Zwangskopplung der genannten Werkzeugträger
besonders einfache Anordnung ergibt sich, wenn die Meißelklappe um eine bankrechte
Achse schwenkbar am Hobelkörper gelagert wird. Das Bodenmeißel-Schwenksegment ist
dabei um eine senkrecht zu der Schwenkachse der Meißelklappe verlaufende Achse schwenkbar.
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Bei einem Doppelhobel werden zweckmäßig die Bodenmeißel-Schwenksegmente
an den einander abgewandten Enden der beiden Hobelkörper und die Meißelklappen an
den einander zugewandten Enden dieser Hobelkörper gelagert. An jedem Hobelkörper
ist dabei das Bodenmeißel-Schwenksegment mit der zugeordneten Meißelklappe über
ein Hebelgetriebe der genannten Art zwangsgekoppelt.
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Um die Zwangsverschwenkung insbesondere des Bodenmeißel-Schwenksegmentes
noch zuverlässiger zu gestalten, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung oberhalb
der mit dem Bodenmeißel-Schwenksegment gekoppelten Meißelklappe eine weitere mit
Stoßmeißeln bestückte Meißelklappe vorgesehen, die mit der unteren Meißelklappe
zwangsgekoppelt ist, vorzugsweise über einen in eine Kulissenführung od.dgl. einfassenden
Bolzen, Zapfen od.dgl. Ferner empfiehlt es sich, die untere und/oder die obere Meißelklappe
mit in beiden Laufrichtungen des Hobels wirksamen Kerbmeißeln zu bestücken, die
im Abbaustoß einen Entspannungsschlitz schneiden und die, da sie im Entspannungsschlitz
stets ein festes Widerlager finden, das Einschwenken des Bodenmeißel-Schwenksegments
über die genannte Zwangskopplung ebenfalls begünstigen.
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Zur Anpassung des Hebelgetriebes an die unterschiedlichen Schwenkwege
der beiden über das Hebelgetriebe gekoppelten Werkzeugträger kann die Lage der Anschlußgelenke
der Steuerstange an der Schwinge auch veränderbar sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig.
1 einen erfindungsgemäßen Hobel in einer Ansicht vom Abbaustoß her; Fig. 2 den Hobel
nach Fig. 1 in einer Draufsicht; Fig. 3 eine vergrößerte Teilansicht des Hobels
nach den Fig. 1 und 2 auf das innenliegende Ende des Hobelkörpers; Fig. 4 einen
Horizontalschnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3.
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Der dargestellte Hobel ist, wie aus der DE-PS 26 08 632 bekanne, als
Doppelhobel ausgebildet. Er weist die beiden sS,iegelbildlich gleich ausgebildeten
Hobelkörper 1 und 2 auf, die über eine Gelenkkupplung 3 miteinander verbunden sind.
Die beiden Hobelkörper 1 und 2 führen sich an einer (nicht dargestellten) Hobelführung,
die im allgemeinen an der Abbaustoßseite eines rückbaren Strebförderers angebaut
ist und die Führungskanäle für die angetriebene Hobelkette einschließt. Solche Hobelanlagen
sind vielfach bekannt und bedürfen daher keiner weiteren Erläuterung.
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Die beiden Hobelkörper 1 und 2 weisen an ihren einander abgewandten
äußeren Enden jeweils ein Schwenksegment 4 auf, das in einer Bogenführung 5 des
Hobelkörpers 1 bzw. 2 in einer zum Abbaustoß etwa parallelen Vertikalebene geführt
und mit einem Bodenmeißel 6 sowie einigen wenigen darüber angeordneten Stoßmeißeln
7 bestückt ist. In den Fig. 1 und 2 ist das Bodenmeißel-Schwenksegment 4 des Hobel
körpers 2 in seiner Arbeitsstellung und das Bodenmeißel-Schwenksegment des Hobelkörpers
1 in seiner Ruhestellung gezeigt.
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Der Hobel bewegt sich in Pfeilrichtung A. In der Arbeitsstellung stützt
sich das Bodenmeißel-Schwenksegment an einem Anschlag 8 ab, der eine Einstellung
der Schnitthöhe des Bodenmeißels 6 erlaubt und z.B. aus einem Exzenternocken besteht.
Solche einstellbare BodenmeißeFSchwenksegmente sind ebenfalls bekannt.
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Oberhalb des Bodenmeißel-Schwenksegmentes 4 ist an jedem Hobelkörper
1 und 2 eine Meißelklappe 9 gelagert, die mit gestaffelt übereinander angeordneten
Stoßmeißeln 10 bestückt ist und um eine vertikale Achse 11 schwenkbar am Hobelkörper
gelagert ist.
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An ihren einander zugewandten Enden weisen die Hobelkörper 1 und 2
jeweils zwei übereinanderliegende Meißelklappen 12 und 13 auf, die ebenfalls mit
Stoßmeißeln 14 bestückt und
um vertikale Schwenkachsen 15 bzw.
16 schwenkbar sind. Die Schwenkachsen 16 der oberen Meißelklappen 13 sind gegenüber
der Schwenkachse 15 der darunter befindlichen Meißelklappe 14 zurückversetzt.
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Bei der Bewegung des Hobels in Pfeilrichtung A wird der Abbau- bzw.
Kohlenstoß durch die Stoßmeißel 10, 14 der am vorlaufenden Hobelkörper 2 angeordneten
Meißelklappe 9 und der am nachlaufenden Hobelkörper 1 angeordneten Meißelklappen
12 und 13 schälend hereingewonnen. Das Bodenmeißel-Schwenksegment 4 des vorlaufenden
Hobelkörpers 2 befindet sich in der Arbeitsstellung und schneidet im eingestellten
Liegendniveau. Beim Wechsel der Hobellaufrichtung schwenken die verschiedenen Werkzeugträger
in die andere Schwenkposition, so daß nunmehr sich die Meißelklappe 9 des Hobelkörpers
1 und die Meißelklappen 12 und 13 des Hobelkörpers 2 zusammen mit dem Bodenmeißel-Schwenksegment
4 des Hobelkörpers 1 in der Arbeitsstellung befinden.
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An jedem Hobelkörper 1 und 2 ist das Bodenmeißel-Schwenksegment 4
mit der am anderen Ende des Hobelkörpers angeordneten Meißelklappe 12 überein Hebelgetriebe
zwangsgekoppelt. Wie insbesondere die Fig. 1 und 3 zeigen, besteht das Hebelgetriebe
aus einer einarmigen Schwinge 17, die an ihrem oberen Ende in einem Gelenk 18 mit
zum Abbaustoß weisender horizontaler Gelenkachse mit dem betreffenden Hobelkörper
1 bzw. 2 schwenkbeweglich verbunden ist. Die Schwinge 17 ist mit dem Bodenmeißel-Schwenksegment
4 über eine Steuerstange 19 und mit der Meißelklappe 12 über eine weitere Steuerstange
20 gekoppelt. Die Steuerstange 19 ist im Anschlußgelenk 21 an der Bodenmeißel-Schwinge
4 und im Anschlußgelenk 22 an der Schwinge 17 angeschlossen. Die andere Steuerstange
20 ist über ein Anschlußgelenk 23 mit der Meißelklappe 12 und über ein Anschlußgelenk
24 mit der Schwinge 17 gekoppelt. Da bei der Schwenkbewegung der zwangsgekoppelten
Werkzeugträger von der Arbeitsstellung
in die Ruhestellung und
umgekehrt die Bodenmeißel-Schwinge 4 einen kleineren Schwenkweg zurücklegt als die
Meißelklappe 12, ergibt sich im Hebelgetriebe eine Getriebeübersetzung, die dadurch
bewirkt wird, daß das Anschlußgelenk 24 der mit der Meißelklappe 12 verbundenen
Steuerstange 20 im kleineren Abstand zu dem Schwingengelenk 18 angeordnet wird als
das Anschlußgelenk 22 der mit dem Bodenmeißel-Schwenksegment 4 gekoppelten Schwinge
19.
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Wie erwähnt, sind die Bodenmeißel-Schwenksegmente 4 mit Hilfe der
von den Exzenternocken 8 gebildeten Anschläge zur Einstellung der Schnitthöhe des
Bodenmeißels feststellbar.
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Um diese Verstellung auf dem vorgegebenen Verstellbereich durchführen
zu können, ohne daß hierdurch über das Hebelgetriebe die Schwenkposition der angekoppelten
Meißelklappe 12 verändert wird, ist im Anschlußgelenk 22 der Steuerstange 19 ein
dem Verstellmaß des Bodenmeißels angepaßtes axiales Bewegungsspiel vorhanden, was
hier durch ein langlochartiges Gelenkbolzenloch 25 der Schwinge bewirkt wird.
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Es ist erkennbar, daß beim Einschwenken der Meißelklappe 12 in die
Arbeitsstellung, in der ihre Stoßmeißel 14 Schälarbeit verrichten,das zugeordnete
Bodenmeißel-Schwenksegment 4 über das beschriebene Hebelgetriebe zwangsläufig in
die Ruhestellung und umgekehrt geschwenkt wird. Wichtig ist vor allem, daß jeweils
beim Wechsel der Hobelaufrichtung das betreffende Bodenmeißel-Schwenksegment zuverlässig
in seine Arbeitsstellung gelangt, in der sein Bodenmeißel 6 im Liegendniveau schneidet.
Um diese Zwangsverschwenkung der Bodenmeißel-Schwenksegmente 4 weiter zu verbessern,
sind an jedem Hobelkörper 1 und 2 die Meißelklappen 12 mit den darüber befindlichen
Meißelklappen 3 mechanisch zwangsgekoppelt, und zwar gemäß den Fig. 3 und 4 über
von Bolzen oder Zapfen u.dgl. gebildete Gleitsteine 26, die an der Unterseite der
oberen Meißelklappen 13 fest angeordnet sind und in von Nuten gebildete Kulissenführungen
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an der Kopffläche der unteren Meißelklappen 12 einfassen. Damit ist sichergestellt,
daß an jedem Hobelkörper 1 und 2 beide Meißelklappen 12 und 13 als Schwenkeinheit
von der Arbeitsstellung in die Ruhestellung und umgekehrt verschwenken, wobei über
das Hebelgetriebe das zugeordnete Bodenmeißel-Schwenksegment 4 zwangsverschwenkt
wird.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind außerdem die oberen
Meißelklappen 13 der beiden Hobelkörper 1 und 2 jeweils mit Kerbmeißeln 28 und29
bestückt. Die Kerbmeißel 28 schneiden bei der Bewegung des Hobels in Laufrichtung
A einen Entspannungsschlitz im Abbaustoß, während die Kerbmeißel 29 bei gegenläufiger
Fahrtrichtung des Hobels den Entspannungsschlitz schneiden. Dadurch, daß sich bei
jeder der beiden Hobelfahrtrichtungen Kerbmeißel 28 bzw.
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29 der Meißelklappen 13 in der Arbeitsstellung im Entspannungsschlitz
befinden, wird auch beim Wechsel der Hobelfahrtrichtung die Zwangsverschwenkung
der Meißelklappen 13 und der mit diesen gekoppelten Meißelklappen 12 und Bodenmeißel-Schwenksegmente
4 begünstigt.
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