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Die Erfindung betrifft ein Gerät mit einer handbetätigten Führungs-
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stange für das Ausbringen einer Leine oder dergleichen flexiblen Stranges
zu einer Befestigungsstelle, die mit der Hand nicht oder nur schwer erreichbar ist.
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Es ist bekannt, beispielsweise von Booten aus Festmacheleinen in Form
einer Schlinge per Handwurf oder mittels einer langen Stange, wie eines Bootshakens,
nach Festmachepunkten auszubringen, die nach Art eines Pfahls, Hakens oder dergleichen
ein freies Ende aufweisen, über das die Schlinge in Eingriff mit dem Festmachepunkt
gebracht werden kann.
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Ist die Befestigungsstelle jedoch als ringförmig geschlossener Durchholepunkt
ausgeführt, also beispielsweise in Gestalt eines Ringes, einer Öse, einer Mauerkrampe
oder dergleichen, an die man nicht auf Reichweite der Hand herankommt, so ist es
nicht oder doch nur unter großen Umständen möglich, eine Leine durch diesen Durchholepunkt
zu führen, dies insbesondere nicht schnell und sicher.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Gerät der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit dem sich eine Leine durch einen ringsum geschlossenen Durchholepunkt
schnell und sicher führen läßt, der außerhalb der Reichweite der Hand liegt.
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Ausgehend von einem Gerät mit den Merkmalen des Oberbegriffes des
Anspruches 1 wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende Merkmale
gelöst.
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Die erfindungsgemäß an dem einen, der Handbetätigung abgewandten Ende
der Führungsstange vorgesehene ringförmige Ausbildung aus zwei miteinander über
wechselweise getrennte und geschlossene Halterungen verbundenen Teilen, deren der
Führungsstange abgewandter Teil das eine Ende der durchzuholenden
Leine
aufnimmt, löst die Aufgabe grundsätzlich dadurch, daß bei Öffnen der ersten der
beiden Halterungen ein Einführen des die Leine haltenden Teiles in eine ringsum
geschlossene Befestigungsstelle als Durchholpunkt möglich ist, worauf die erste
Halterung geschlossen und die zweite Halterung geöffnet wird, so daß nunmehr das
andere Ende des die Leine haltenden Teiles frei wird und durch den Durchholpunkt
geführt werden kann. Dadurch wird die Leine zwangsläufig durch den Durchholpunkt
in Form einer Öse, die hier für jedes ringsgeschlossene Befestigungsgebilde stehen
soll, geführt wird.
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Die wechselweise Öffnung der ringförmigen Ausbildung an zwei voneinander
beabstandeten Stellen ist auf verschiedene Weise möglich. So könnte man daran denken,
die Halterungen jeweils als verschwenkbar gelagerte Ringstegabschnitte auszubilden,
die an dem einen, insbesondere der Führungsstange zugeordneten Stangenteil der ringförmigen
Ausbildung verschwenkbar gelagert ist und deren anderes Ende als Teil einer Steckverbindung
ausgebildet ist, deren anderer Teil an dem im Schließzustand gegenüberliegenden
Endabschnitt bzw. Haltebereich des anderen, die Leine haltenden Teiles ausgebildet
ist. Im Schließzustand muß die Befestigungsausbildung dann allerdings eine auf Zug
und Verdrehung sichere Verbindung schaffen, damit das wechselweise Arbeiten solcher
aus dem Ringverlauf ausschwenkbarer Abschnitte aufweisenden Halterungen gewährleistet
werden kann. Derartige Halterungen wären auch insoweit zwangszusteuern, als sich
im Schließzustand die verschwenkbar gelagerten Stegabschnitte in Normal ausrichtung
sicher gehalten befinden müssen. Hierzu ist vorzugsweise eine gesteuerte Verriegelungseinrichtung
vorzusehen, die durch formschlüssigen Eingriff zumindest die Ausrichtung der verschwenkbar
gelagerten Ringstegabschnitte in der Schließstellung sicherstellt und eine entsprechend
abwechselnde Betätigung dieser Abschnitte derart sicherstellt, daß immer die eine
Halterung geschlossen ist, bevor die andere geöffnet wird und umgekehrt.
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Hier lassen sich insbesondere handbetätigte Verriegelungseinrichtungen
vorsehen, die diese Aufgabe erfüllen, beispielsweise durch Steuerung entsprechender
Verriegelungsteile über Verriegelungsgestänge bzw. Bowdenzüge.
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In anderer Ausführung können die Halterungen selbst als Schwenklager
ausgebildet sein, und zwar derart, daß der die Leine haltende Teil der ringförmigen
Ausbildung immer im Bereich einer der Halterungen gelenkig an dem Stangenteil gehalten
ist, während die andere Halterung in Richtung des Stegverlaufes im Bereich dieser
Halterung durch Auseinanderziehen trennbar ist. Die Schwenkachsen der Halterungen
verlaufen dabei etwa senkrecht zur Ringsteg-Längsrichtung und senkrecht zu der von
der ringförmigen Ausbildung aufgespannten Ebene, soweit diese Ringform eine Ebene
aufspannt, was nicht zwingend ist. Wichtig ist nur, daß bei Verschwenken um die
jeweils geschlossene Halterung die Halterungsenden der anderen Halterung zuverläßig
zusammenführbar sind. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel dürfte sich eine mechanische
wechselweise Verriegelung von Hand gesteuert empfehlen, weil durch die Einführrichtung
in die Halterungen in etwa in Zugrichtung der Stange kraftschlüssig ausgebildete
Steckverbindungen der Halterungen Probleme bereiten könnten. Andererseits ist über
die Zug- bzw. Druckbelastung der Führungsstange eine große Kraft übertragbar, so
daß bei Abstützen des die Leine haltenden Teils gegen eine Mauer oder dgl. große
Reibkräfte innerhalb der Halterungen überwunden werden können, so daß ein großer
Toleranzbereich zwischen den für diesen Fall mit unterschiedlichen Reibwiderständen
ausgebildeten Steckverbindungen der Halterungen zuläßig wäre.
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In besonders bevorzugter Ausführung werden jedoch die Schwenklager
der Halterungen mit ihren Schwenkachsen in Längsrichtung des an der Stelle der jeweiligen
Halterung vorhandenen Ringstegverlaufes weisend angeordnet, wodurch eine Verschwenkung
der beiden Teile der ringförmigen Ausbildung außerhalb der durch diese Ausbildung
aufgespannten Ebene erfolgt, die in ausgebrachter Position der Leine durch ein Drehen
der Führungsstange gezielt herbeigeführt werden kann. Eine solche Schwenklageranordnung
hat den besonderen Vorteil, daß sie in Zugrichtung der Führungsstange formschlüssig
gegen Trennen gesichert ausgebildet werden kann, weil die Betätigungsrichtung der
teckverbindung senkrecht zum Stegringverlauf an der Halterungsstelle gerichtet ist.
Soll in einem solchen Falle ausschließlich über eine in beiden Halterungen unterschiedlich
groß vorgesehene
Reibkraft der Steckverbindung gearbeitet werden,
soll also auf eine formschlüssige Verriegelung der jeweils geschlossen zu haltenden
Halterung verzichtet werden, so kommt dieser Vorteil der Unabhängigkeit von der
Zugbelastung über die Führungsstange der Feinfühligkeit der unterschiedlichen Reibwiderstandsbehalftung
der Halterungen zugute, die allein auf die Drehbewegung der Führungsstange zu reagieren
haben. Damit erfolgt eine klare Trennung zwischen der Bewegung für die Steuerung
der wechselweise zu öffnenden bzw. zu schließenden Halterungen einerseits und der
Ausbring- und Rückholbewegung der Führungsstange andererseits.
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Auf diesem zuletzt geschilderten Ausführungsprinzip beruht ein in
der Zeichnung wiedergegebenes Ausführungsbeispiel.
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Die Schwenklager und die Steckverbindungen der Halterungen können
kombiniert werden, es ergeben sich dann trennbare Schwenklager. Dies gilt für die
beiden zuletzt geschilderten Ausführungsbeispiele.
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Immer dann, wenn eine selbsttätig oder von Hand zwangsgesteuerte wechselseitige
formschlüssig arbeitende Verriegelung der Halterungen vorgesehen ist, bedarf es
grundsätzlich keiner kraftschlüssigen Ausbildung der Klemmverbindung. Eine solche
kann aber schon wünschenswert sein, um die jeweilige Verschwenkstellung der beiden
Teile gegeneinander beizubehalten, bis ein gezielter Angriff diese Verschwenkstellung
ändert. Darüber hinaus kann es zweckdienlich sein, auch bei einem mit unterschiedlichen
Reibwiderständen ausgestatteten Klemmverbindungs- bzw. Hal terungspaar zumindest
für eine der Halterungen eine formschlüssige Verriegelung vorzusehen, wenn es nämlich
im ausgebrachten Zustand darauf ankommt, daß ein bestimmter Wechsel zwischen dem
Schließen der einen Halterung und dem Öffnen der anderen Halterung zuverläßig aufeinander
folgt. Die Beschränkung der formschlüssigen Verriegelung auf nur eine Halterung
rechtfertigt sich dadurch, daß im ausgebrachten Zustand dieser eine Schließ-Offen-Wechsel
der Halterungen in klar definierter Reihenfolge und Zuordnung stattfinden muß.
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Im Zusammenhang mit der Anordnung von Schwenklagern in den Halterungen
ist es möglich, bis auf einen verhältnismäßig schmalen Bereich, in dem die Trennmöglichkeit
der kraftschlüssigen Klemmverbindung gegeben ist, in allen anderen Verdrehbereichen
diese Steckverbindung durch Formschluß sicherzustellen. Ein Beispiel dafür ist in
den Zeichnungen gegeben. Insbesondere für diesen Fall eignet sich die zusätzliche
formschlüssige Sicherung der vorstehend geschilderten Art beschränkt nur auf eine
der Halterungen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Gerät lassen sich Festmache-, Verhol- oder
Sicherungsleinen zu ringförmig geschlossenen Befestigungsstellen schnell und bequem
ausbringen, die von Hand nicht oder nur schwer erreichbar sind. Dies sind im Bereich
der Berufs- und Sportschiff-Fahrt beispielsweise hochsitzende Krampen an Hafenmauern,
weit auseinanderliegende Krampen oder Ösen an Schleusen, die das Sichern durch Vor-und
Achterleinen erschweren, Ringe an niedrig liegenden Festmachepunkten, zum Beispiel
an Muring-Tonnen, die bei hoch über den Wasserspiegel aufragender Bordwand schwer
erreichbar sind, und ähnliches mehr. Weiterhin können in diesem Bereich Gefahren
vermieden werden, die durch Heranfahren bis auf Handreichweite für das eigene und/oder
fremde Fahrzeuge durch Berührung hervorgerufen werden. Dies ist insbesondere bei
stärkerem Seegang und Wind der Fall. So bewährt sich das erfindungsgemäße Gerät
beispielsweise bei sogenannten Liegebox-Leinen, also solchen, die vom Ufer zu im
Wasser stehenden Pfählen gespannt sind, wohin zur Verhinderung des Abdriftens beim
Anlegemanöver schnell Sicherungsleinen ausgebracht werden müssen. Insbesondere bei
großen und breiten Boxen, in denen diese Leinen nur durch umständliches Manövrieren
erreichbar sind, ist das erfindungsgemäße Gerät sehr hilfreich. Steht fremde Hilfe
nicht zur Verfügung, wie dies bei Einhandseglern der Fall ist, so lassen sich Festmacheösen
oder ähnliches an Stegen bei Anlege- oder Verholmanövern nunmehr leicht erreichen.
Festmachepunkte an gefährlichen Objekten, wie Ring oder Krampe in Felsen, scharfkantige,
im Wasser stehende Eisenkonstruktionen und dgl. sind nunmehr aus entsprechendem
Abstand ohne Gefahr für das Fahrzeug erreichbar. Auch im Bereich des Rettungswesens
läßt
sich das erfindungsgemäße Gerät für das Ausbringen von Berge- bzw.
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Sicherungsleinen nach schwer zugänglichen Durchholepunkten - beispielsweise
eine von einer Rettungsleiter nicht erreichbare Mauerkrampe, mit deren Hilfe Verletzte
oder Geräte auf- oder abgeseilt werden sollen -vorteilhaft einsetzen. Ähnliches
gilt im Bereich ziviler oder militärischer technischer Hilfsdienste für das Ausbringen
von Arbeits- oder Transportleinen im Zusammenhang mit Hilfskonstruktionen, wie Behelfsbrücken
und dergleichen.
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Weitere Ausführungsformen und bevorzugt vorzusehende Einzelausbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen im Zusammenhang mit den in der Zeichnung wiedergegebenen
Ausführungsbeispielen, deren nachfolgende Beschreibung die Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen Figur 1 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel
mit verkürzt wiedergegebener Führungsstange; Figur 2 in vergrößerter Ausführungsform
eine Stirnansicht der kombinierten Steckverbindungs- und Schwenklagerausführung
einer Halterung nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1; Figur 3 eine perspektivische
Darstellung der Verbindungselemente eines trennbaren Schwenklagers gemäß Figur 2;
Figur 4 eine Folge von sechs Einzeldarstellungen zur Erläuterung der Arbeitsweise
des Ausführungsbeispieles nach den Figuren 1 bis 3; Figur 5 eine Draufsicht auf
ein weiteres Ausführungsbeispiel ähnlich derjenigen gemäß Figur 1.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist an einer unterbrochen
dargestellten Führungsstange 1 eine insgesamt mit 2 bezeichnete ringförmige
Ausbildung
angeschlossen, und zwar an dem dem Handbetätigungsende 3 gegenüberliegenden Ende
4 der Führungsstange 1 . Die ringförmige Ausbildung 2 verläuft in einer Ebene, die
in der Zeichnungsebene liegt und hat eine in Längsrichtung der Führungsstange 1
gestreckte Ringform.
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Die ringförmige Ausbildung 2 besteht aus einem Stangenteil 5 und einem
Leinenhalteteil 6, an welch letzterem ein Aufnahmeabschnitt 7 in Form einer Klemmspange
vorgesehen ist. Der Ringstegverlauf 8 der Ausbildung 2 ist an zwei senkrecht zur
Längsrichtung der Führungsstange 1 einander gegenüberliegenden Stellen in seinem
Längsmittelbereich über einen verhältnismäßig kurzen Abschnitt 9 geradlinig geführt.
In diesen Abschnitten 9 sind Halterungen 10 und 11 vorgesehen, in deren Bereich
die Verbindung zwischen den zugeordneten Schenkeln der Teile 5 und 6 der ringförmigen
Ausbildung 2 wechselweise trennbar sind. Das bedeutet, daß die Teile 5 und 6 in
jeder Verschwenkstellung zueinander über eine Halterung verbunden und im Bereich
der anderen Halterung getrennt sind.
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Lediglich in der in Figur 1 wiedergegebenen Schließlage des Ringes
sind beide Halterungen in Eingriff.
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Im Bereich der Halterung 10 trifft das Halterungsende 12 des Leinenhalteteils
6 mit dem Halterungsende 13 des Stangenteils 5 der ringförmigen Ausbildung 2 zusammen,
während im Bereich der Halterung 11 das Halterungsende 14 des Leinenhalteteils 6
dem Halterungsende 15 des Stangenteils 5 gegenüberliegt. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind an den Stirnseiten der Halterungsenden 13 und 15 des Stangenteils 5 in Richtung
des Ringsteges 8 im Bereich 9 vorspringende Bolzen 21 (Figuren 2 bis 4) vorgesehen,
die einen Bolzenschaft 22 und einen Bolzenkopf 23 aufweisen.
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Die Halterungsenden 12 und 14 des Leinenhalteteils 6 aus dem als Rohr
ausgebildeten Ringsteg 8 sind von Scheiben 16 abgeschlossen, die jeweils eine U-förmige
Ausnehmung 17 aufweisen, deren U-Grundbereich halbkreisförmig ausgebildet ist, wobei
der Mittelpunkt des Halbkreises in der Längsachse des Ringsteges 8 im Bereich 9
gelegen ist. Auch die Längsachse der Bolzen 21 liegt jeweils koaxial zur Längsachse
des Ringsteges 8 im geradlinigen Abschnitt 9. Die Scheibe 16 ist im Bereich
der
Ausnehmung 17 und zumindest in einem daran anschließenden Umfangsbereich mit einer
parallel zur Scheibenebene verlaufenden Nut 18 versehen, in welche eine Klammerfeder
eingesetzt ist. Wie später noch zu schildern sein wird, ist die Klammerfeder 19
im Bereich der Halterung 10 weniger steif ausgebildet als die Klammerfeder 20 im
Bereich der Halterung 11. Hierzu wird auf die Figuren 2 und 3 verwiesen.
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Der Bolzenkopf 23 eines jeden der Bolzen 21 ist senkrecht zur Bolzenachse
gesehen langgestreckt ausgebildet und symmetrisch zur Bolzenschaftachse angeordnet
bzw. ausgebildet. Im vorliegenden Beispiel - siehe Figuren 2 und 3 - zeigt der Bolzenkopf
23 in Richtung der Bolzenachse gesehen die Form eines Rhombus mit abgerundeten Ecken,
ggfs. in seinem Schmalbereich an den Durchmesser des Bolzenschaftes 22 angepaßt,
so daß sich an diammetral gegenüberliegenden Stellen mit abgerundeten Spitzen vorspringende
Ecken 24 ergeben, die insgesamt als Nocken angesprochen werden können. In bezug
auf Figur 1 sind die Bolzenköpfe 23 beider Bolzen 21 mit ihrer kurzen Achse in der
Zeichenebene liegend angeordnet, d. h.
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sie können mit ihrer Schmalseite durch schlitzförmige Öffnungen 29
geführt werden, die in beiden Halterungsenden 12 und 14 des Leinenhalteteils 6 ausgebildet
sind, und zwar nur in der in der Zeichnungsebene nach oben gerichteten Seite. Auf
diese Einführöffnungen 29 sind die Ausnehmungen 17 der jeweils zugeordneten Scheiben
16 ausgerichtet, so daß in der in Figur 1 gezeigten Lage beide Halterungen 10 und
11 getrennt bzw. geschlossen werden können. Dabei ist die gleichzeitige Schließlage
der Halterungen 10 und 11 in einer bestimmten Bétriebsphase vorübergehend gegeben,
während die Trennung beider Halterungen 10 und 11 während des Betriebes nicht auftritt.
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Aus den Figuren 2 und 3 ist die Mechanik der Halterung zu erkennen.
Die Halterung beherbergt zum einen eine Klemmverbindung zwischen dem Bolzen 21 und
der Scheibe 16 mit Hilfe der Klammerfeder 19 bzw. 20, die den Bolzenschaft 22 nach
Einführen in die Ausnehmung 17 der Scheibe 16 unter einer Restspannung umfaßt, die
im Zuge des Einführens des Bolzenschaftes 22 in die Ausnehmung 17 bzw. aus dieser
heraus erheblich anwächst, so daß
die Steckverbindung zwischen
dem Bolzenschaft 22 und der Scheibe 16 nur unter Überwindung eines je nach Federsteifigkeit
mehr oder weniger großen Widerstandes möglich ist.
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Wenn sich der Bolzen 21 im endgültigen Eingriff mit der Scheibe 16
befindet, dann also, wenn der Bolzenschaft 22 koaxial zu der halbkreisförmigen Grundfläche
der Ausnehmung 17 gelegen ist, bilden diese Teile ein Schwenklager 27, d. h. der
Bolzenschaft 22 kann sich gegenüber der Scheibe 16 verdrehen, wobei der Bolzenkopf
23 an dem ihm zugewandten Stirnseitenbereich 25 der Scheibe 16 entlanggleitet.
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Auf diese Weise bilden der bolzen 21 und die Scheibe 16 ein trennbares
Schwenklager, also eine Kombination aus Klemmverbindung und Schwenklager.
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Dabei ist die Schwenklagerfunktion für beide Halterungen 10 und 11
funktionsmäßig gleich, während die Klemmverbindungsfunktion für die beiden Halterungen
aufgrund der unterschiedlichen steifigkeit der Federn 19 und 20 verschieden ist.
Im Bereich der Halterung 10 ist die weniger steife Federklammer 19 vorgesehen, so
daß sich die Klemmverbindung 26 ergibt, die in Figur 3 dargestellt ist. Im Bereich
der Halterung 11 ist die steifere Klammerfeder 20 vorgesehen, so daß sich eine funktionsmäßig
unterschiedliche Steckverbindung 26' ergibt, wie sie in Figur 2 oben rechts angedeutet
ist.
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Der Bolzenkopf 23 hat die Funktion der Sicherung des Bolzeneingriffes
in der Scheibe 16 gegen eine Zugbelastung in Längsrichtung des Stegteiles 8 im geradlinigen
Bereich 9. Damit wird aufgrund einer Zugbelastung in dem Stegteil 8 niemals eine
Kraft in Richtung der Trennung der Klemmverbindung 26 bzw. 26' ausgeübt.
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Eine weitere Funktion des Bolzenkopfes 23 besteht darin, daß er nur
in einer bestimmten Ausrichtung durch die Einführöffnung 29 des ihm zugeordneten
Halterungsendes 12 bzw. 14 gelangen kann. Wird der Bolzenkopf 23 gegenüber der Einführöffnung
29 verdreht, so vergrößert er seine Breite projiziert auf die Weite der Einführöffnung
29, die er deshalb nicht mehr
durchtreten kann. Diese Sperrsituation
gegen ein Verlassen der Klemmverbindung tritt immer dann im Bereich der einen Halterung
auf, wenn die andere Halterung geöffnet ist, wenn also der Leinenhalteteil 6 gegenüber
dem Stangenteil 5 der Ausbildung 2 verschwenkt ist, so daß die beiden Teile 5 und
6 keine gemeinsame Ebene mehr aufspannen. Für die Halterung 11 ist ein solcher Verschwenkzustand
bzw. die dadurch bedingte Verdrehlage des Bolzenkopfes 23 gegenüber der Einführöffnung
29 gestrichelt dargestellt. Damit bildet also der Bolzenkopf 23 zusammen mit der
Einführöffnung 29 eine Verriegelung gegen ein Öffnen der Klemmverbindung der jeweiligen
Halterung, wenn die andere Halterung geöffnet ist und die Teile 5 und 6 gegeneinander
verschwenkt sind.
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Figur 1 zeigt verschiedene Situationen im Bereich der Halterung bze.
des trennbaren Schwenklagers, wie sie im Ablauf des Betriebes auftreten. Wiedergegeben
sind Stirnansichten auf die Scheiben 16 im Bereich der Halterungsenden 12 und 13,
und zwar aus der Richtung des Leinenhalteteils 6 her gesehen sowie die in Blickrichtung
dahinter liegenden Stirnseiten der Halterungsenden 13 und 15 mit den jeweiligen
Bolzen 21. Das Funktionsbild der Figur 2 zeigt den Betriebszustand, in welchem -
entsprechend den noch abzuhandelnden Teilbildern 2 und 3 der Figur 4 - der Leinenhalte-0
teil 6 gegenüber dem Stangenteil 5 der ringförmigen Ausbildung 2 um 90 in Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt ist. Das bedeutet, daß man auf die Stirnseite des Halterungsendes 13
sieht, während die Scheibe 16 des Halterungsendes 12 von dem Bolzen 21 des Halterungsendes
13 befreit ist. Durch die Verschwenkung des Leinenhalteteils 6 hat sich dessen Scheibe
16 im Bereich des Halterungsendes 14 ebenfalls entsprechend verschwenkt, so daß
die Einführöffnung 29 dieses Halterungsendes 14 nunmehr der Breitseite des Bolzenkopfes
23 des Halterungsendes 15 zugewandt ist, der gestrichelt wiedergegeben ist. Man
sieht, daß nunmehr ein Trennen der Steckverbindung im Bereich der Halterung 11 nicht
möglich ist.
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Entsprechend Teilbild 4 der Figur 4 wird später der Spangenteil 5
ebenfalls im Gegenuhrzeigersinn gedreht, so daß der Bolzen 21 nach der in Figur
2 wiedergegebenen Pfeilbahn in Eingriff mit der Ausnehmung 17 der Scheibe 16
des
Halterungsendes 12 gebracht werden kann. Aufgrund der weniger steifen Feder 19 gelingt
dies, ohne daß der inzwischen mitverschwenkte Bolzenkopf 23 des Halterungsendes
15 aus der zugehörigen Einfuhröffnung 29 austreten kann, auf die er nunmehr wieder
mit seiner Schmalseite ausgerichtet ist, da er die Verschwenkbewegung des Stangenteils
5 entsprechend mitvollzieht. Es wird also sichergestellt, daß die Verbindung zwischen
dem Bolzen 21 des Halterungsendes 13 und der Stange 16 des Halterungsendes 12 vollendet
ist, bevor unter weiterer Verdrehung des Stangenteils 5 der Bolzen 21 des Halterungsendes
15 die Scheibe 16 des Halterungsendes 14 verlassen kann, wie dies im einzelnen anhand
der Figur 4 nachfolgend erläutert wird.
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In sechs Teilbildern perspektivischer Darstellung lediglich des die
ringförmige Ausbildung 2 aufweisenden Endes 4 der Führungsstange 1 wird ein Durchholvorgang
wiedergegeben. Teilbild 4/1 zeigt die beiden Teile 5 und 6 der Ausbildung 2 mit
im Schließzustand befindlichen Halterungen 10 und 11. Am Ort des Bedieners des Gerätes,
beispielsweise also an Bord eines Bootes, wird der Leinenhalteteil 6 im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt, so daß die aufgrund geringerer Klemmkraft leichter zu öffnende Halterung
10 nachgibt und das Halterungsende 12 in Richtung des Pfeiles 37 bogenförmig nach
unten geführt wird. Die Halterung 11 bleibt geschlossen, um die Achse ihres Schwenklagers
27 dreht sich das Halterungsende 14 im Sinne des Pfeiles 38. Die so erreichte Position
ist in Teilbild 4/2 wiedergegeben. Nunmehr wird der Endbereich 35 der durchzuholenden
Leine 34 in den als als Klemmspange ausgebildeten Aufnahmeabschnitt 7 eingeführt,
die in beliebiger Weise an dem Leinenhalteteil 6 festgelegt ist, und zwar - wie
gezeigt - im Nachbarbereich des Halterungsendes 14. Nunmehr wird die Führungsstange
1 ausgebracht, bis es möglich ist, den hakenförmig abragenden Leinenhalteteil 6
durch die ringsum geschlossene Öffnung einer Mauerkrampe 36 einzuführen, und zwar
in Richtung des Pfeiles 39, wie dies Teilbild 4/3 wiedergibt. Die Führungsstange
1 wird dabei an ihrem nicht wiedergegebenen Handbetätigungsende 3 gehalten und geführt.
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In dieser Einhängelage wird die Führungsstange 1 ein wenig zurückgezogen,
so daß sich ein querverlaufender Abschnitt der Mauerkrampe 36
in
die Rundung des hakenförmig abstehenden Leinenhalteteils 6 befindet, wie dies Teilbild
4/4 zeigt. Nunmehr wird die Führungsstange 1 von ihrem Handbetätigungsende 3 aus
in Richtung des Pfeils 40 verschwenkt, so daß sich der Leinenhalteteil an dem quer
verlaufenden Abschnitt der Mauerkrampe 36 abstützt und bei weiterer Drehung im Sinne
des Pfeiles 41 um die Schwenkachse der Halterung 11 der Stangenteil 5 nunmehr in
entgegengesetzter Relativverdrehrichtung gegenüber dem Leinenhalteteil 6 verdreht,
wobei schließlich die Halterungsenden 12 und 13 der Halterung 10 in Eingriff gelangen.
Da der Reibungswiderstand der Halterung 10 geringer ist als derjenige der Halterung
11 schließt die Halterung 10, bevor die Halterung 11 öffnet. Wird die Führungsstange
1 weiter im Sinne des Pfeiles 40 verdreht, so trennt sich die Halterung 11, weil
die Halterung 10 nur in einer Richtung zu öffnen ist und in der Kraftrichtung in
Reaktion der Öffnung der Halterung 11 formschlüssig verbunden ist. Teilbild 4/5
zeigt die Relativlage des Stangenteils 5 gegenüber dem Leinenhalteteil 6 nach Schließen
der Halterung 10 und daraufhin erfolgendem Öffnen der Halterung 11. Wie Teilbild
4/6 mit Hilfe des Pfeiles 42 erkennen läßt, wird nunmehr durch Vorschieben und Absenken
der Führungsstange 1 der nun wieder hakenförmig geöffnete Leinenhalteteil 6 mit
numehr freiem Hakenende im Bereich des Halterungsendes 14 durch die Öffnung der
Mauerkrampe 36 geführt, so daß das Seilende um den querverlaufenden Abschnitt der
Mauerkrampe 36 herumgeführt wird. Durch Zurücknehmen der Führungsstange 1 kann nunmehr
das durchgeholte Ende 35 der Leine 34 zum Boot zurückgebracht werden. Damit ist
der Durchholvorgang beendet.
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Figur 5 zeigt eine Darstellung des Gerätes in einer Lage wie Figur
1, jedoch in einer Ausführungsform mit einer formschlüssigen Verriegelung 30 der
Halterungen 10 und 11. Im Bereich einer jeden der beiden Halterungen weist die Verriegelung
30 ein Verriegelungsglied 31 auf. Diese Verriegelungsglieder sind hinsichtlich ihrer
Bewegung zwischen der Verriegelungs- und der Entriegelungslage mit Hilfe eines Bowdenzuges
zwangsgesteuert verbunden. Greift somit das Verriegelungsglied 31 in Form eines
Stiftes in eine konzentrische Bohrung des Bolzens 21 der Halterung 10 ein, so befindet
sich das Verriegelungsglied 31 - ebenfalls als Stift ausgebildet
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außerhalb einer entsprechenden Bohrung des Bolzens 21 der Halterung 11. Durch einen
vom Betätigungsende 3 der Führungsstange 1 aus steuerbaren Bowdenzug 33 kann diese
Wechselbewegung der Verriegelungsglieder 31 gezielt gesteuert werden. Durch eine
Steuermittelstellung kann man erreichen, daß beide Halterungen 10 und 11 verriegelt
sind, so daß beispielsweise die Zwangsfolge des Schließens der Halterung 10 und
des anschließenden Öffnens der Halterung 11 nach den Teilbildern 4/4 und 4/5 mit
überlappender Sicherheitsstufe vorgenommen werden kann. Im Falle einer solchen Steuerung
können natürlich beide Halterungen 10 und 11 mit gleichem Reibwiderstand ausgebildet
sein, obwohl dies nicht erforderlich ist.
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Weiterhin ist denkbar, lediglich die Halterung 11 mit einer steuerbaren
Verriegelung zu versehen, um den Schaltwechsel der Halterungen 10 und 11 nach den
Betriebszuständen der Teilbilder 4/4 und 4/5 sicherzustellen.
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Weiterhin ist denkbar, die wechselweise Verriegelung zwangsgesteuert
durch die Relativbewegungen zwischen dem Stangenteil 5 und dem Leinenhalteteil 6
selbsttätig herbeizuführen.