DE3441683A1 - Verfahren und vorrichtung zur steuerung des trocknungsverlaufs von nahrungsmitteln, insbesondere schinken oder rohwurst - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur steuerung des trocknungsverlaufs von nahrungsmitteln, insbesondere schinken oder rohwurst

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DE3441683A1 DE19843441683 DE3441683A DE3441683A1 DE 3441683 A1 DE3441683 A1 DE 3441683A1 DE 19843441683 DE19843441683 DE 19843441683 DE 3441683 A DE3441683 A DE 3441683A DE 3441683 A1 DE3441683 A1 DE 3441683A1
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Trock-
  • nungsverlaufs von Nahrungsmitteln, insbesondere Schinken oder Rohwurst Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung des Trocknungsverlaufs von Nahrungsmitteln, insbesondere von Schinken oder Rohwurst, bei welchen dem zu behandelnden Gut durch die Zufuhr von ggf. konditionierter Luft Wasser entzogen wird, bis der gewünschte Reife- und Trocknungsgrad erreicht ist.
  • Für die Reifung und Trocknung von Nahrungsmitteln, insbesondere von Rohwurst, Schinken o. ä. Gütern der fleischverarbei- tenden Industrie verwendet man klimatisierte Anlagen, die dazu dienen, die Luftfeuchtigkeit und die Lufttemperatur im Behandlungsraum im Laufe der Zeit abzusenken, damit das zu behandelnde Gut einer allmählichen Trocknung unterworfen wird und im Laufe der Zeit seine Feuchtigkeit langsam abgibt. Zu diesem Zweck wird Luft, ggf. konditionierte Luft oder Rauch durch den Behandlungsraum geleitet, wobei das jeweilige gasförmige Medium die vom Behandlungsgut abgegebene Feuchtigkeit aufnehmen und abtransportieren wird. Die Behandlungsparameter werden dabei einerseits vom jeweiligen Produkt und andererseits von der entsprechenden Herstellungsphase abhängen. In der Praxis wird dabei so vorgegangen, daß z. B. die frisch in Hüllen gefüllten Rohwürste zunächst in Klimakammern auf Temperaturen in der Größenordnung von 15 ° C - 25 0 C erwärmt werden, wobei man den Reifungs- und Trocknungsprozeß, zumindest in den nordeuropäischen Ländern, bei einer Temperatur in der Größenordnung von 22 C - 25 0 C beginnen läßt.
  • Anschließend wird die Temperatur dann im Behandlungsraum unter Berücksichtigung eines vorgegebenen Zeitplanes abgesenkt.
  • In Abhängigkeit von den jeweils herrschenden äußeren Bedingungen und Temperaturen findet gleichzeitig mit dem Reifungs- und Trocknungsverlauf ein Fermentationsprozeß statt, der eine Absenkung des pH-Wertes im zu behandelnden Gut bewirkt. Dadurch wird wiederum die Eiweiß-Wasser-Bindung im jeweiligen Behandlungsgut verändert. Die Steuerung des Trocknungsprozesses erfolgt in der Weise, daß man die Luftfeuchtigkeit im Behandlungsraum verringert bzw. Luft durch den Behandlungsraum leitet, die eine geringere relative Luftfeuchtigkeit besitzt. Auf diese Weise kann die durch den Behandlungsraum zirkulierende Luft dann die von der Rohwurst oder allgemein vom Behandlungsgut abgegebene Feuchtigkeit aufnehmen.
  • Es entspricht üblicher Praxis, wenn die Temperatur in dem Behandlungsraum nur allmählich abgesenkt wird, da auf diese Weise die bereits oben erwähnte Säuerung des Behandlungsgutes verzögert wird, weil angestrebt ist, eine geeignete Eiweiß-Wasser-Bindung im Behandlungsgut zu erreichen. Mit einer derartigen Behandlung soll erreicht werden, daß aufgrund der Verringerung der Feuchtigkeit des Behandlungsgutes bzw. seiner Eintrocknung den im Behandlungsgut wirksamen Bakterien die zum Leben erforderliche Feuchtigkeit entzogen wird, damit das Behandlungsgut mikrobiologisch zunehmend stabiler wird.
  • Der pH-Wert des Behandlungsgutes wird zu Beginn bei Werten von etwa pH = 5,7 - 6,0 liegen und im Laufe der Zeit auf pH-Werte von 4,8 - 5,0 absinken. Die Erfahrung hat dabei gezeigt, daß ein besonders günstiger pH-Wert bei etwa 5,3 liegt, denn bei diesem Wert herrscht die geringste Eiweiß-Wasser-Bindung. Wegen der bereits angesprochenen höheren pH-Werte zu Beginn des Prozesses ist auch die Eiweiß-Wasser-Bindung am Anfang der Behandlung ziemlich hoch, so daß in dieser Anfangsphase auch nur eine schonende Trocknung erfolgen darf. Wird dies nämlich nicht beachtet, so kann dies zu unerwünschten Verfestigungen im äußeren Bereich des Behandlungsgutes führen, welche wiederum eine weitere Trocknung und Feuchtigkeitsabführung aus dem Inneren des Behandlungsgutes behindern. Dadurch wird der gesamte Reifungsvorgang selbstverständlich beeinträchtigt.
  • Wenn im Laufe des Trocknungs- und Reifungsvorganges pH-Werte von etwa 5,3 erreicht worden sind, so ist es möglich, die Trocknung in stärkerem Maße durchzuführen, denn die Eiweiß-Wasser-Bindung ist bei diesen Werten, wie bereits erwähnt, sehr gering. Allerdings ist dabei auch Vorsicht sowie eine weitere Beobachtung der pH-Werte geboten. Bei weiter absinkenden pH-Werten und zunehmender Säuerung des Behandlungsgutes muß die Trock- nung nämlich wieder sehr schonend durchgeführt werden, da die Eiweiß-Wasser-Bindung bei den niedrigeren pH-Werten wieder ansteigt.
  • Selbstverständlich wird die Trocknung von derartigen Rohwürsten o. ä. Behandlungsgütern unterschiedlich lange Zeitspannen in Anspruch nehmen, was sowohl vom Kaliber als auch der angestrebten Eintrocknung abhängen wird.
  • Größenordnungsmäßig liegt dieser Zeitraum zwischen etwa sieben Tagen und mehreren Wochen. Die vorstehend erwähnte Absenkung des pH-Wertes sowie die damit einhergehende Reduzierung der Eiweiß-Wasser-Bindung findet üblicherweise in den ersten Tagen der Behandlung statt. Erst nach etwa zwei oder drei Tagen wird die geringste Eiweiß-Wasser-Bindung bei dem erwähnten pH-Wert von 5,3 erreicht.
  • Es entspricht üblicher Praxis, die Anlagen zur Behandlung derartiger Nahrungsmittel mit konstantem Luftdurchsatz zu betreiben, wobei die Luftdurchsatzmenge gemäß der maximalen Wasserabgabe des Behandlungsgutes berechnet wird. Erfahrungsgemäß beträgt die maximale Wasserabgabe bei üblichen Produkten in dem Stadium der geringsten Eiweiß-Wasser-Bindung ungefähr 3 Gew.-% innerhalb eines Zeitraumes von 24 Stunden. Selbstverständlich ist dieser Wert der max. Wasserabgabe von dem Kaliber des Behandlungsgutes, der Art der verwendeten Hülle, dem Fettanteil des Behandlungsgutes sowie weiteren Einflüssen abhängig.
  • Außerdem ist zu beachten, daß der zeitliche Verlauf der Trocknung und Reifung von Charge zu Charge unterschiedlich ist, denn beim verwendeten Rohmaterial, dem anfänglichen pH-Wert, der bakteriellen Kontamination und anderen Einflüssen treten in der Praxis ganz erhebliche Unterschiede auf. Gleichwohl hat man reichhaltige Erfahrungen, wie ein typischer Trocknungsverlauf hinsichtlich der Wasserabgabe ungefähr verlaufen wird. Ein typischer Trock- nungsverlauf während der ersten sieben Tage kann etwa gemäß der nachstehenden Tabelle ablaufen: 1 . Tag 0,0 Gew.-% 2. Tag 0,5 Gew.-% 3. Tag 2,9 Gew.-% 4. Tag 2,5 Gew.-% 5. Tag 2,1 Gew.-% 6. Tag 1,7 Gew.-% 7. Tag 1,2 Gew.-%.
  • Für einen derartigen Trocknungsverlauf müßte der maximale Luftdurchsatz so bemessen sein, daß er für etwa 3 Gew.-% ausreicht, denn das Behandlungsgut wird während des dritten Tages ungefähr diese Wassermenge abgeben. Aus der vorstehenden Tabelle läßt sich auch entnehmen, daß am ersten Tag praktisch keine Wasserabgabe stattfindet. Es erscheint daher einsichtig, daß zu dieser Zeit ein Luftdurchsatz genügt, der zum Transport von geringen Wärmemengen ausreicht, um im wesentlichen lediglich die Wärmeverluste durch Kammer- und Maschinenwandungen auszugleichen.
  • In den Behandlungsphasen, in denen nur eine geringe Eintrocknung des Behandlungsgutes erfolgt, ist der für die maximale Eintrocknung des Gutes erforderliche Luftdurchsatz nicht nur keinesfalls erforderlich, sondern sogar für eine schonende Trocknung abträglich. Ein zu hoher Luftdurchsatz in diesem Behandlungsstadium fördert nämlich in unerwünschter Weise die Bildung von Trocknungsfehlern. Um diese Trocknungsfehler zu vermeiden, muß man aber die Luftfeuchtigkeit auf sehr hohen Werten halten und diese darüber hinaus exakt regeln.
  • Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß eine hohe Luftfeuchtigkeit das Wachstum von unerwünschten Kulturen von Mikroorganismen begünstigt. In der Folge kommt es dann an der Oberfläche des Behandlungsgutes zu Schimmel-, Schleim- und Hefebildungen, welche einerseits toxische Stoffe produzieren und andererseits auch dem Aroma abträglich sind.
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit denen in einfacher und zuverlässiger Weise eine wirksame und schonende Behandlung des Gutes ermöglicht wird.
  • Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, ein Verfahren der eingangs genannten Art so zu führen, daß während der Behandlung des Gutes eine erste Temperatur der zugeführten Luft und eine zweite Temperatur der abgeführten Luft des Behandlungsraumes gemessen werden, daß aus den beiden Temperaturwerten die Differenz ermittelt und mit vorgegebenen Sollwerten verglichen wird, und daß in Abhängigkeit vom Vergleichswert ein Regelsignal erzeugt wird, mit dem der Luftdurchsatz durch den Behandlungsraum geregelt wird.
  • Damit wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß im Sinne eines optimalen Trocknungsverlaufes der Luftdurchsatz im Behandlungsraum in Abhängigkeit von der tatsächlichen Wasserabgabe des Gutes geregelt wird.
  • In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß die Differenz aus den beiden gemessenen Temperaturwerten gemittelt und anschließend mit vorgegebenen Sollwerten zur Erzeugung des Regelsignals verglichen wird. Eine derartige Mittelwertbildung der Temperaturdifferenzwerte ist insofern vorteilhaft, als die Regulierung der Temperatur und der Feuchte vielfach zu Schwingungen im System führt, welche wiederum Einwirkungen auf das Temperaturdifferenzsignal haben. Um diesen Effekt zu beseitigen oder zumindest auf ein Minimum zu bringen, erweist sich die Mittelwertbildung als vorteilhaft, damit die erwähnten Schwingungen keine unerwünschte Änderung des Luftdurchsatzes hervorrufen.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit dem Regelsignal die Drehzahl eines Ventilators bzw. einer Antriebseinrichtung eines Ventilators für die Luftumwälzung geregelt wird, da sich dadurch eine Energieeinsparung erreichen läßt.
  • Die Antriebsenergie eines Ventilators in einem Luftumwälzsystem ist nämlich proportional zum Quadrat der geförderten Luftmenge. Wenn daher die geförderte Luftmenge in geeigneter Weise angepaßt bzw. reduziert wird, können erhebliche Einsparungen bei der Antriebsenergie vorgenommen werden. Die Reduzierung des Luftdurchsatzes auf die Hälfte hat beispielsweise eine Reduzierung der erforderlichen Antriebsenergie des Ventilators auf ein Viertel zur Folge.
  • Da beim erfindungsgemäßen Verfahren die Fördermenge der umgewälzten Luft unter Berücksichtigung der sich ständig ändernden Eintrocknung angepaßt und der Luftdurchsatz in direkter Abhängigkeit von der veränderlichen Wasserabgabe des Gutes geregelt wird, ergeben sich insgesamt die folgenden Vorteile: - erhebliche Minderung des Risikos der Trockenrandbildung an dem zu behandelnden Gut, - wesentliche Reduzierung des mikrobiellen Befalls der Oberfläche des Behandlungsgutes und der daraus resultierenden negativen Folgen, - Senkung des Energiebedarfs während des Trocknungsverlaufes.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß in der Zuleitung zum und in der Rückleitung vom Behandlungsraum jeweils ein Temperaturmeßfühler vorgesehen ist, deren gemessene Temperaturdifferenz mit einem Temperaturdifferenz-Sollwert in einem Regler mit Komparator verglichen wird, und daß der Regler an die Antriebseinrichtung eines Ventilators für die Luftumwälzung angeschlossen ist. Dabei wird in vorteilhafter Weise ausgenutzt, daß die Temperaturänderung der umgewälzten Luft zwischen dem Eintritt in den und dem Austritt aus dem Behandlungsraum ein direktes Maß für die Wasseraufnahme der umgewälzten Luft ist.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn die ggf. als Widerstandsthermometer ausgebildeten Temperaturmeßfühler über einen Meßumformer und einen Rechner zur Mittelwertbildung an den Regler angeschlossen sind, der sein zweites Eingangssignal von einem Sollwertsteller mit Speicher erhält.
  • Dadurch werden die gemessenen Temperaturwerte in geeignete elektrische Signale niedriger Spannung umgewandelt und momentane Schwankungen oder Schwingungen des Systems über die Mittelwertbildung weitgehend ausgeschaltet.
  • Bei einer speziellen Ausführungsform ist der Regler über einen Frequenzumrichter an einen Wechselstrommotor, insbesondere einen Drehstrommotor angeschlossen, der die Drehzahl des Ventilators regelt.
  • Bei einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Regler über einen Stellwiderstand an einen Gleichstrommotor angeschlossen, der dann die Drehzahl des Ventilators regelt.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Regler an einen Stufenmotor angeschlossen, der die Drehzahl des Ventilators regelt, wobei der Regler als 2-Punkt-Regler ausgebildet sein kann.
  • Die Wahl der jeweiligen Stelleinrichtung und des dazugehörigen Motors für den Ventilator wird von den praktischen Gegebenheiten abhängen, wobei zu berücksichtigen ist, wie genau die Drehzahlregelung sein soll.
  • Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile, anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Steuerung des Trocknungsverlaufs mit den wesentlichen Baugruppen; und in Fig. 2 ein i-x-Diagramm für feuchte Luft zur Erläuterung, wie sich die umgewälzte Luft verhält.
  • Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist in einem Behandlungsraum 10 Behandlungsgut 12, z. B. in Form von Rohwürsten, untergebracht, wobei in dem Behandlungsraum 10 umgewälzte Luft zirkuliert, wie es mit den Strömungspfeilen 14 angedeutet ist. Zu diesem Zweck sind in der Wand 16 des Behandlungsraumes 10 eine Zuleitung 18 und eine Rückleitung 20 vorgesehen. Die Luft wird dabei über einen von einem Motor 60 angetriebenen Ventilator 30 über die Zuleitung 18 in den Behandlungsraum 10 geleitet und verläßt diesen über die Rückleitung 20. Die Luft nimmt bei ihrem Durchgang durch den Behandlungsraum 10 von dem Behandlungsgut 12 abgegebene Feuchtigkeit auf und gelangt über die Rückleitung 20 zu einem Kühler 22, in welchem die Temperatur der Luft abgesenkt und dadurch Wasser abgeschieden wird. Anschließend gelangt die Luft über eine Leitung 24 zu einem Erhitzer 26, in welchem die Luft wie- der auf eine vorgegebene Temperatur erwärmt wird. Schließlich gelangt die erwärmte Luft über eine Leitung 28 wieder zum Ventilator 30, der sie über die Zuleitung 18 wieder in den Behandlungsraum 10 einleitet.
  • Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind bei einer derartigen Anordnung drei Meßpunkte für die Temperatur der umgewälzten Luft vorgesehen, ein erster Meßpunkt A bei einem Temperaturmeßfühler 34 in der Zuleitung 18, ein zweiter Meßpunkt B in der Rückleitung 20 beim Temperaturmeßfühler 32 sowie ein dritter Meßpunkt C am Ausgang des Kühlers 22.
  • Die gleichen Meßpunkte A, B und C sind in das i-x-Diagramm gemäß Fig. 2 eingezeichnet, wobei i den Wärmeinhalt in kcal/kg trockene Luft angibt und x den Wassergehalt in g/kg trockene Luft angibt. Man erkennt, daß die durch den Behandlungsraum 10 strömende Luft beim Übergang vom Meßpunkt A zum Meßpunkt B von einer Ausgangstemperatur von beispielsweise 270 C um etwa 5 ° C auf etwa 22 0 C abnimmt.
  • Diese Temperaturabnahme ist mit T1 bezeichnet. Zugleich nimmt die durch den Behandlungsraum 10 strömende Luft Feuchtigkeit auf, und zwar beträgt die Wasser- bzw. Feuchtigkeitsabgabe an die Luft ca. 2 g/kg Luftdurchsatz. Die Enthalpie bleibt dabei konstant.
  • Beim übergang vom Meßpunkt B zum Meßpunkt C sinkt die Temperatur der Luft noch weiter ab, wie es mit dem Bezugszeichen T2 in Fig. 2 angedeutet ist. In dieser Phase strömt die Luft durch den Kühler 22, wobei Wasser aus der Luft abgeschieden wird.
  • Beim Übergang vom Meßpunkt C zum Meßpunkt A wird die Luft beim Durchströmen des Erhitzers 26 und des Ventilators 30 wieder erwärmt, wie es mit dem Bezugszeichen T3 in Fig. 2 angedeutet ist. Dabei bleibt der Wassergehalt der Luft konstant, so daß sie beim anschließenden Durchströmen des Behandlungsraumes 10 wieder Feuchtigkeit aufnehmen kann.
  • Die in Fig. 2 angegebenen Werte sind dabei lediglich beispielhaft zu verstehen, um den Ablauf der Trocknung in einer derartigen Anlage grundsätzlich zu erläutern.
  • Die Luft strömt also im Zustand A in den Behandlungsraum 10 hinein und nimmt dort Wasser bzw. Feuchtigkeit auf, die aus dem Behandlungsgut 12 verdunstet ist. Dabei bleibt die Enthalpie konstant, und die Temperatur der umgewälzten Luft nimmt ab. Diese Temperaturänderung ist ein direktes Maß für die Wasser- bzw. Feuchtigkeitsaufnahme.
  • Die Luft strömt dann im Zustand B aus dem Behandlungsraum 10 zu dem Maschinenaggregat 22, wo sie durch Kühlung oder durch Mischung mit Außenluft entfeuchtet wird und dadurch den Zustand C annimmt. Anschließend wird die Luft wieder erwärmt und damit erneut in den Zustand A gebracht.
  • Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer Temperaturdifferenz von 5 ° C zwischen den beiden Meßpunkten A und B werden 2 g Wasser an 1 kg durchströmende Luft abgegeben.
  • Wenn nun die Wasser- bzw. Feuchtigkeitsabgabe des Behandlungsgutes 12 im Behandlungsraum 10 absinkt, so wird bei konstantem Luftdurchsatz auch die Temperaturdifferenz zwischen den beiden Meßpunkten A und B abnehmen. Gemäß der Erfindung ist nun vorgesehen, daß diese Temperaturdifferenz zwischen den beiden Meßpunkten A und B als Führungsgröße für den Luftdurchsatz bzw. die Fördermenge des Ventilators 30 gilt, wobei sich diese Fördermenge proportional zur Drehzahl des Ventilators 30 ändert.
  • Wie aus Fig. 1 ersichtlich, werden die Temperaturen an den beiden Meßpunkten A und B mit Temperaturmeßfühlern 32 und 34 gemessen, wobei es sich z. B. um Widerstands- thermometer handeln kann. Die gemessenen Temperaturwerte werden über Leitungen 36 und 38 einem Meßumformer 40 zugeführt, der die Eingangssignale für eine Temperaturdifferenz von 0 - 10 0 C in Gleichspannungssignale von O - 10 V Gleichspannung umformt.
  • Das Ausgangssignal des Meßumformers 40 wird entweder direkt über eine Leitung 45 an einen Regler 48 gegeben oder aber über eine Leitung 41 einem Rechner 42 zur Mittelwertbildung zugeführt, der das gemittelte Ausgangssignal dann über eine Leitung 46 dem Regler 48 zuführt.
  • Dabei handelt es sich zweckmäßigerweise um einen Regler 48 mit PI-Verhalten, der an seinem Ausgang ein Spannungssignal von 0 - 10 V Gleichspannung liefert. Der Regler 48 erhält sein zweites Eingangssignal über eine Leitung 44 von einem Sollwertsteller 43 mit einem Speicher für Sollwerttemperaturen. Dabei liefert der Sollwertsteller 43 für Differenztemperaturen ebenfalls Spannungssignale zwischen 0 und 10 V Gleichspannung.
  • Das Ausgangssignal des Reglers 48 wird über eine Leitung 49 einer Stelleinrichtung 50 zugeführt, die den Motor 60 des Ventilators 30 mit entsprechenden Steuersignalen beaufschlagt.
  • Beim dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 handelt es sich bei der Stelleinrichtung um einen Frequenzumsetzer 50, der an ein Drehstromnetz von 3 x 380 V mit 50 Hz angeschlossen ist. Die Ausgangsleitungen 54, 56 und 58 des Frequenzumsetzers 50 sind dann an einen Drehstrommotor 60 angeschlossen, der den Ventilator 30 steuert.
  • Die Anordnung ist dabei zweckmäßigerweise so getroffen, daß der Frequenzumformer 50 eine geregelte Frequenz liefert, die z. B. zwischen 10 Hz und 50 Hz liegt, zum Beispiel bei einer Frequenz von 50 Hz bei einer Reglerspannung von 10 V Gleichspannung und einer Frequenz von 10 Hz bei einer Reglerspannung von 2 V Gleichspannung. Als Motor 60 wird zweckmäßigerweise ein Drehstrom-Kurzschlußläufer-Motor verwendet, dessen Drehzahl so geregelt wird, daß sie zwischen 20 % bei einer Frequenz von 10 Hz und 100 % bei 50 Hz liegt.
  • Mit einer derartigen Anordnung kann somit der Luftdurchsatz durch den Behandlungsraum 10 über die Drehzahl des Ventilators 30 stufenlos geregelt werden, und zwar in Abhängigkeit von der Temperaturdifferenz zwischen den Temperaturwerten am Eingang und Ausgang des Behandlungsraumes 10 sowie in Abhängigkeit von dem jeweils vorgegebenen Differenztemperatur-Sollwert vom Sollwertsteller 43.
  • Bei einer anderen, in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsform kann statt des Drehstrommotors 60 ein Gleichstrommotor verwendet werden, wobei dann als Stelleinrichtung 50 für den Gleichstrommotor ein Stellwiderstand ausreicht.
  • Gemäß einer weiteren, in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung kann als Motor 60 für den Ventilator 30 auch ein Stufenmotor eingesetzt werden, mit dem die Ventilatordrehzahl stufenweise gesteuert werden kann, z. B. auf Werte von 3.000 min 1/1.500 min 750 min 1. Zum Regeln eines derartigen Mehrstufenmotors kann beispielsweise ein einfacher 2-Punkt-Regler verwendet werden. Die zuletzt beschriebene Ausführungsform ist zwar relativ preiswert, läßt aber naturgemäß nur eine sehr grobe Regelung zu.
  • Die vorstehend nicht näher erläuterte Regelung der Temperatur und der Feuchte der umgewälzten Luft für den Behandlungsraum 10 führt in der Praxis vielfach zu Schwingungen, die wiederum Einwirkungen auf das Temperaturdifferenzsignal haben, das von den beiden Temperaturmeß- fühlern 32 und 34 abgetastet wird. Da angestrebt ist, daß diese Schwingungen keine unerwünschte Drehzahländerung des Motors 60 bzw. des Ventilators 30 hervorrufen, erweist es sich als zweckmäßig, eine Mittelwertbildung der Temperaturdifferenzen vorzunehmen, wie sie beim dargestellten Ausführungsbeispiel über den Rechner 42 zwischen dem Meßumformer 40 und dem Regler 48 erfolgt.
  • Weiterhin erweist es sich als zweckmäßig, den Luftdurchsatz durch den Behandlungsraum 10 nach unten auf ein Minimum zu begrenzen, beispielsweise einen Wert von 20 % des maximalen Luftdurchsatzes, um zu gewährleisten, daß die Funktion der Regelorgane, des Kühlers, des Erhitzers usw. aufrechterhalten bleibt.
  • Die dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung arbeitet somit in der Weise, daß mit den beiden Temperaturmeßfühlern 32 und 34 die Temperaturen der umgewälzten Luft in der Zuleitung 18 bzw. der Rückleitung 20 gemessen werden und aus dieser Temperaturdifferenz ein Gleichspannungssignal zwischen 0 und 10 V für O - 10 o C Temperaturdifferenz gebildet wird. Von diesem Gleichspannungssignal wird in dem Rechner 42 der Mittelwert gebildet und dem Regler 48 zugeführt, der parallel dazu einen vorgegebenen Sollwert für die gewünschte Temperaturdifferenz erhält, und zwar ebenfalls ein Gleichspannungssignal von 0 - 10 V für eine Temperaturdifferenz von 0 - 10 C. Der Regler 48 liefert dann seinerseits ein Gleichspannungssignal von 0 - 10 V als Regelsignal für den Frequenzumrichter 50, der die eingespeiste Netzfrequenz entsprechend dem Wert der Regelspannung auf der Steuerleitung 49 ändert. Mit dieser geregelten Netzfrequenz ändert sich dann die Motordrehzahl des Motors 60 für den Ventilator 30 und damit proportional auch der Luftdurchsatz durch den Behandlungsraum 10.
  • Bezugszeichenl iste 10 Behandlungsraum 12 Behandlungsgut 14 Strömungspfeil 16 Wand 18 Zuleitung 20 Rückleitung 22 Kühler 24 Leitung 26 Erhitzer 28 Leitung 30 Ventilator 32 Temperaturmeßfühler 34 Temperaturmeßfühler 36 Leitung 38 Leitung 40 Meßumformer 41 Leitung 42 Rechner 43 Sollwertsteller 44 Leitung 45 Leitung 46 Leitung 48 Regler 49 Leitung 50 Stelleinrichtung (Frequenzumrichter) 52 Drehstromversorgung 54 Steuerleitung 56 Steuerleitung 58 Steuerleitung 60 Motor A, B, C Meßpunkte T1,T2,T3 Temperaturdifferenzen - Leerseite -

Claims (9)

  1. Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Trocknungsverlaufs von Nahrungsmitteln, insbesondere Schinken oder Rohwurst Patentansprüche 1. Verfahren zur Steuerung des Trocknungsverlaufs von Nahrungsmitteln, insbesondere Schinken oder Rohwurst, bei welchem dem zu behandelnden Gut durch die Zufuhr von ggf.
    konditionierter Luft Wasser entzogen wird, bis der gewünschte Reife- und Trocknungsgrad erreicht ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß während der Behandlung des Gutes eine erste Temperatur der zugeführten Luft und eine zweite Temperatur der abgeführten Luft des Behandlungsraumes gemessen werden, daß aus den beiden Temperaturwerten die Differenz ermittelt und mit vorgegebenen Sollwerten verglichen wird, und daß in Abhängigkeit vom Vergleichswert ein Regelsignal erzeugt wird, mit dem der Luftdurchsatz durch den Behandlungsraum geregelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz aus den beiden gemessenen Temperaturwerten gemittelt und anschließend mit vorgegebenen Sollwerten zur Erzeugung des Regelsignals verglichen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Regelsignal die Drehzahl eines Ventilators bzw. einer Antriebseinrichtung eines Ventilators für die Luftumwälzung geregelt wird.
  4. 4. Vorrichtung zur Steuerung des Trocknungsverlaufes von Nahrungsmitteln, insbesondere von Schinken oder Rohwurst, bei der dem zu behandelnden Gut in einem Behandlungsraum durch die Zufuhr von ggf. konditionierter Luft Wasser entzogen wird, bis der gewünschte Reife- und Trocknungsgrad erreicht ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t > daß in der Zuleitung (18) zum und in der Rückleitung (20) vom Behandlungsraum (10) jeweils ein Temperaturmeßfühler (32, 34) vorgesehen ist, deren gemessene Temperaturdifferenz (36, 38, 40) mit einem Temperaturdifferenz-Sollwert (43) in einem Regler (48) mit Komparator verglichen wird, und daß der Regler (48) an die Antriebseinrichtung (60) eines Ventilators (30) für die Luftumwälzung angeschlossen ist.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ggf. als Widerstandsthermometer ausgebildeten Temperaturmeßfühler (32, 34) über einen Meßumformer (40) und einen Rechner (42) zur Mittelwertbildung an den Regler (48) angeschlossen sind, der sein zweites Eingangssignal (44) von einem Sollwertsteller (43) mit Speicher erhält.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (48) über einen Frequenzumrichter (50) an. einen Wechselstrommotor (60), insbesondere einen Drehstrommotor angeschlossen ist, der die Drehzahl des Ventilators (30) regelt.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (48) über einen Stellwiderstand an einen Gleichstrommotor angeschlossen ist, der die Drehzahl des Ventilators (30) regelt.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (48) an einen Stufenmotor angeschlossen ist, der die Drehzahl des Ventilators (30) regelt.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (48) ein 2-Punkt-Regler ist.
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