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Fahrbares Arbeitsgerüst
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Die Erfindung betrifft ein fahrbares Arbeitsgerüst mit einem das Fahrwerk
tragenden Grundrahmen sowie einem auf diesem höhenverstellbar angeordneten Tragrahmen
für Arbeitsgeräte.
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Insbesondere bei Industrie- und Verwaltungsgebäuden werden die elektrischen
Versorgungskabel und Beleuchtungskörper meist an den Geschoßdecken oder in abgehängter
Decke verlegt. Dies erfordert umfangreiche Deckenbohrarbeiten für die Befestigung
der Kabelbühnen und der sonstigen Installationsgeräte, Verlegearbeiten für das anschließende
Einziehen der verschiedenen Kabel unterschiedlicher Querschnitte und Aderzahlen
und schließlich Montagearbeiten für die Anbringung der Installationsgeräte und Leuchten
sowie das Herstellen der elektrischen Verbindungen. Diese Arbeiten verlangen einen
erheblichen Kraftaufwand und sind durch das häufige Auf- und Absteigen bei jedem
Ortswechsel oder den Einsatz einer Hilfskraft umständlich, aufwendig und zeitraubend.
Dabei können allenfalls die Bohr- und Montagearbeiten von einer Einzelperson ausgeführt
werden, während für die Leitungs- bzw.
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Kabelverlegung in jedem Falle wenigstens zwei Arbeitskräfte erforderlich
sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, insbesondere die Arbeitsbedingungen
zu erleichtern und den Zeitaufwand für Montage- und Verlegearbeiten zu verringern.
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Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst. Dadurch ist erreicht, daß die Bohr-und
Verlegetätigkeit
ohne das anstrengende und unfallträchtige Auf- und Absteigen auch bei Positionswechseln
ohne Verlassen der Arbeitsbühne von einer einzigen Arbeitskraft ausgeführt werden
kann, die mit Hilfe des Fahrantriebes in der Lage ist, die jeweilige Arbeitspo sition
selbst anzusteuern und diese präzise zu erreichen.
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Wegen des mitgeführten Kabelsortiments entfällt außerdem die sonst
unerläßliche Nachführung der Kabeltrommeln durch eine weitere Arbeitskraft.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Gemäß der Weiterbildung der Erfindung nach Patentanspruch 4 kann das
Arbeitsgerüst nicht nur für Montagearbeiten an Decken und Wänden, sondern beispielsweise
auch für Fräs- und Bohrarbeiten an Wänden benutzt werden.
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Durch die besondere Gestaltung des Gerüstes nach Patentanspruch 5
besteht die Möglichkeit, dieses auf einfache Weise zu zerlegen und auch bei noch
nicht in Betrieb befindlichem Fahrstuhl, etwa durch das Treppenhaus des Gebäudes,
in das nächste Stockwerk zu transportieren und dort erneut zusammenzusetzen.
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Zwar ist aus der DE-AS 12 24 235 ein fahrbares Bohrgerüst zum Vortreiben
von Tunnels, Grubenstrecken und dergleichen bekannt, bei dem an einem Hubrahmen
Werkzeuge für horizontale Bohrungen höhenverstellbar befestigt sind.
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Hinweise auf eine eventuelle weitere Anwendung eines solchen Gerüstes,
etwa zur Lösung der aufgezeigten besonderen Probleme für Installationsarbeiten im
Hochbau, sind daraus jedoch nicht zu entnehmen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in einem folgenden Ausführungsbeispiel
dargestellt und beschrieben. Darin zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht
des fahrbaren Arbeitsgerüstes mit einem Deckenbohrgerät; Fig. 2 das fahrbare Arbeitsgerüst
nach Fig. 1 ohne Arbeitsbühne mit einem Vorsatzgerät für die Wandbearbeitung; Fig.
3 eine Prinzipdarstellung des Fahrwerkes des Arbeitsgerüstes und Fig. 4 einen Teil
der Lenkungssteuerung der Antriebsrollen des Fahrwerkes.
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Das in Fig. 1 dargestellte Arbeitsgerüst besteht aus einem fahrbaren
Grundrahmen 1, auf den mit Hilfe von aufsteckbaren vertikalen Tragrohren 2 eine
mit einem Geländer 3 versehene Arbeitsbühne 4 in der gewünschten Höhe aufsetzbar
ist. Die Tragrohre 2 bestehen aus Rohrstücken gleicher Länge, zwischen denen horizontale
Stützrohre 5 einfügbar sind, so daß die Höhe der Arbeitsbühne 4 entsprechend dem
Rastermaß des Tragrohrsystems frei gewählt werden kann. Am Grundrahmen 1 können
Halterungsrohre 6 angeordnet sein, an denen in unterschiedlichen Höhen horizontale
Achsen 7 abnehmbar befestigt sind, auf denen Kabeltrommeln 8 drehbar angeordnet
werden können.
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Das Fahrgestell ruht auf Schwenkrollen 9, 10, 11, 12 (Fig. 3), von
denen zwei diagonal gegenüberliegende 10, 11 mit Hilfe ihnen zugeordneter, angeflanschter
Elektromotoren 13, 14 antreibbar und durch Steuermotoren 15, 16 über Getriebemittel
17, 18 um vorgegebene Winkel schwenkbar und damit lenkbar sind.
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Auf dem oberen Rahmenteil des Geländers 3 kann ein Koordinatenwagen
19 aufsetzbar derart angeordnet werden, daß er in beiden Richtungen einer horizontalen
Ebene bewegbar ist. Dieser Koordinatenwagen ist mit einem vertikal verstellbaren
Bohrständer 20 ausgerüstet, der eine Bohrmaschine 21 trägt, deren Bohrkopf der Decke
zugewandt ist.
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Ferner ist am Geländer 3 ein Steuerpult 22 derart abnehmbar befestigt,
so daß es auch an anderen Stellen des Gerüstes angebracht und dort beispielsweise
auch im Mitgängerbetrieb bedient werden kann. Dieses Steuerpult enthält alle für
die Fernsteuerung der Rollenantriebsmotoren 13, 14 und die Steuermotoren 15, 16
für die Antriebsrollen entsprechenden Schalt- und Anzeigemittel.
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Die Richtungssteuerung der schwenkbaren Rollen 10, 11 geschieht in
an sich bekannter Weise mit Hilfe einer Brükkenschaltung über je einen mehrstufigen
Richtungs-Wahlschalter 23, 24 (Fig. 2) und entsprechende, den steuerbaren Schwenkrollen
10, 11 zugeordnete Meldeschalter 25, 26 (Fig. 4). Die jeweils gewählte Schwenkstellung
wird mit Hilfe je eines Lichtbandes 27, 28 angezeigt.
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Die Speisung der Rollenantriebs- und -steuermotoren kann entweder
direkt aus dem Netz oder auch mittels aufladbarer Batterien erfolgen. Zu diesem
Zweck ist auf dem Grundrahmen 1 eine Box 27 angeordnet, welche die nicht dargetellten
Batterien sowie deren Ladeeinrichtung enthält. Auf dieser Box ist eine Kabeltrommel
28 für die Aufnahme des Energiekabels aufgesetzt. Auf der gegenüberliegenden Seite
des Grundrahmens 1 befindet sich ein Schaltschrank 29, der alle für die Fernsteuerung
der Rollenantriebs- und -steuermotoren erforderlichen Schaltmittel enthält.
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Die auf den horizontalen Achsen 7 angeordneten Kabeltrommeln 8 enthalten
die für die Deckenverlegung der verschiedenen Kabeltypen erforderlichen Kabelvorräte
(Trommeln).
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Mit Hilfe dieses fahrbaren Arbeitsgerüstes können alle Deckenarbeiten
wie Bohrarbeiten, Dübelsetzen für die Anbringung von Kabelbühnen, Beleuchtungskörpern,
Trage rüsten für Zwischendecken usw. sowie Kabelverlege- und Montagearbeiten einfach,
bequem und rationell ausgeführt werden. Dabei kann die Bedienungsperson alle Bewegungen
des Arbeitsgerüstes, die von der linearen Vorwärts-, Rückwärts- und Seitenbewegung
bis zu reinen Drehbewegungen und kombinierten Bewegungen reichen, ausführen, so
daß alle Arbeitspositionen erreicht werden können, ohne die Arbeitsbühne zu verlassen.
Besonders einfache gestaltet sich das Kabelverlegen, nachdem die Kabelvorräte in
den gewünschten Dimensionen mitgeführt werden und diese von den jeweiligen Kabeltrommeln,
ohne zusätzlichen Zeitaufwand, abgezogen werden können.
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Eine modifizierte Ausführungsform des Arbeitsgerüstes ist in Fig.
2 dargestellt. Es besitzt eine zusätzliche Arbeitsvorrichtung, bestehend aus je
einer in Längsrichtung des Arbeitsgerüstes angeordneten horizontalen Zahnstange
30, 31, an deren Enden rechtwinklig dazu angeordnete Führungszahnstangen 32, 33,
34, 35 befestigt sind, Antriebsmotoren 36, 37, 38, 39 für die Horizontalbewegung
dieser Führungszahnstangen, einem auf den Zahnstangen 30, 31 mit Hilfe der Elektromotoren
41, 42 horizontal verschiebbaren Führungswagen 40 und einem Hubwagen 43, der zwischen
den beiden vertikalen Zahnstangen 44, 45 des Führungswagens 40 mit Hilfe seiner
motorisch angetriebenen Ritzel 46, 47 und der Führungsritzel 48, 49 vertikal bewegbar
angeordnet ist. Dieser Hubwagen trägt eine Bohr- und Fräsvorrichtung 50, die in
der Lage ist, horizontale, vertikale oder in
beliebigen Schräglagen
verlaufende Wandnuten zu Fräsen und Bohrungen unterschiedlicher Tiefe zu setzen.
Dabei kann das um die Steuerelemente 51 für die beschriebenen Funktionen erweiterte
Steuerpult 22 von der Arbeitsbühne heruntergenommen und, wie in Fig. 2 dargestellt,
vom Boden aus bedienbar an eine beliebige Stelle des Arbeitsgerüstes angesetzt werden.
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Es ist selbstverständlich möglich, an Stelle von Zahnstangen und Getriebemotoren
für die Bewegung des Führungswagens auch hydraulische Antriebselemente zu benutzen.
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Durch die Verwendung von steckbaren Elementen kann die Arbeitsbühne
innerhalb gewisser Grezen an jede beliebige Geschoßhöhe angepaßt werden. Dabei können
die einzelnen Elemente so bemessen sein, daß kein Element schwerer ist als ca. 100
kp, so daß sich das Gerüst in Einzelteilen ohne Zuhilfenahme eines Hebezeuges oder
Aufzugs zwischen den Stockwerken transportieren läßt.
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7 Patentansprüche 4 Figuren