DE3440087A1 - Verfahren fuer die trennung von antimon aus columbiumloesungen - Google Patents
Verfahren fuer die trennung von antimon aus columbiumloesungenInfo
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Description
Columbium-enthaltende Erze werden herkömmlicherweise durch
Aufschluß der Erze in einer säurehaltigen wässrigen Fluoridlösung behandelt, um die Columbium (Cb)- und Tantal (Ta)-Anteile
aus den Erzen zu lösen. Viele der begleitenden metallischen Verunreinigungen in den Erzen gehen zusammen mit
Columbium und Tantal in Lösung. Die Aufgabe der Trennung und Reinigung von Columbium und Tantal voneinander und von
den anderen metallischen Verunreinigungen wird herkömmlicherweise durch Lösungsextraktionsverfahren unter Be-
2Q nutzung eines geeigneten organischen Lösungsmittels, wie
typischerweise Methylisobutylketon (MiBK), begleitet. Die
Flußsäure-Aufschlußlösung wird mit dem Keton in Berührung gebracht und bei hohen Säureaciditäten werden Columbium und
Tantal in die organische Phase überführt, während andere
•ic Elemente im Raffinat bleiben. Wenn der organische Extrakt
mit einer schwach sauren Lösung in Berührung gebracht wird, wird das Columbium vorzugsweise durch Verlassen des Tantals
in der organischen Phase in die wässrige Phase zurückextrahiert.
Um die Columbiumanteile aus der wässrigen Phase wiederzugewinnen, wurde die Columbiumfraktion, die im wesentlichen
eine MiBK-gesättigte wässrige Lösung einer Oxyfluor-Columbo-Säure
(H9CbOFc-) und von Fluorwasserstoff (HF) darstellt,
typischerweise mit Ammoniak behandelt, um CoIumbiumhydroxid
(Cb(OH)1.) auszufällen, das dann durch Calcinieren bei hoher
Temperatur zu Columbiumoxid (Cb O1.) umgewandelt werden
kann.
Die meisten metallischen Verunreinigungen bleiben in der wässrigen Flußsäure-Aufschlußlösung zurück. Antimon (Sb)
ist jedoch eine bemerkenswerte Ausnahme. Viel der Antimon-Verunreinigung, falls im ursprünglichen Erz vorhanden,
folgt dem Columbium durch das Extraktions-Reinigungssystem
3r und ist noch in der abschließenden wässrigen Columbium-Phase
der Columbiumfraktion vorhanden. Wenn das Colum-
bium durch Methoden wie Ausfällen oder Calcinieren gewonnen wird, bleibt das Antimon im Columbium als Verunreinigung zurück.
Die Anwesenheit des Antimons ist für viele Anwendungen des Columbiums in der Industrie unerwünscht.
5
Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde ein Verfahren zur Trennung des Antimons von Columbium in einer wässrigen Flußsäurelösung
geschaffen. Es wurde herausgefunden, daß Antimon in seinen hohen Oxidationsstufen von einer Columbi uinlösung
mit einem Säuregehalt von etwa 3N bis etwa ION durch Lösungsextraktionsverfahren unter Benutzung eines geeigneten
organischen Lösungsmittels extrahiert werden kann.
Es wurde gefunden, daß Antimon in seinen höheren Oxidationsstufen
(d.h. in den Sb+4- und/oder Sb+ -Wertigkeiten)einen
günstigen Verteilungskoeffizienten zwischen einer wässrigen Lösung und einem geeigneten organischen Lösungsmittel aufweist.
Daher können aus dieser Eigenschaft für die Extraktion des Antimons in das organische Lösungsmittel Vorteile
geschlagen werden, weil nur ein Teil des Columbiums mitextrahiert wird.
Es wird ferner jedoch theoretisch angenommen, daß ein Großteil der Antimonverunreinigung in einer typischen Columbiumfraktion
im allgemeinen in seiner niedrigen Oxidationsstufe (d.h. in der Sb+3 Wertigkeit) vorhanden ist. Sb+3 besitzt
einen ungünstigen Verteilungskoeffizienten von Sb+
zwischen der wässrigen Fraktion und den organischen Lösungsmitteln,
in denen Antimon in seinen höheren Oxidationsstufen extrahiert werden kann. Es wurde jedoch ferner gefun-
+ 3
den, daß die Zugabe eines Oxidationsmittels zur Sb enthaltenden wässrigen Lösung für die Oxidation des Antimons in
+4 +5
der Sb - und/oder Sb -Wertigkeit wirksam ist, wonach das oxidierte Antimon dann, wie oben erörtert, unter Vorwendung
eines geeigneten organischen Lösungsmittels erfolgreich extrahiert werden kann. Daher wird, um sicherzugehen,
daß in der Hauptsache das gesamte in der wässrigen Lösung vorhandene Antimon in den höheren Oxidationsstufen vorhanden
ist, bevorzugt ein geeignetes Oxidationsmittel hinzuzufügen, das wirksam ist, das gesamte anwesende Antimon in
die Sb - und/oder Sb -Wertigkeiten zu oxidieren.
Die Menge an Oxidationsmittel, die zur wässrigen Columbium-enthaltenden
Flußsäurelösung hinzugefügt werden sollte, wird durch den Umfang an Antimon-Verunreinigung in dem
IT
in der Lösung vorhandenen Sb -Valenzzustand bestimmt. Im allgemeinen wird bevorzugt, wenigstens ein Äquivalent an
Oxidationsmittel pro Äquivalent des in der Lösung enthaltenen Antimons Sb zu verwenden, um sicherzugehen, daß im wesentlichen
das gesamte Antimon oxidiert wird. Üblicherweise beträgt die Konzentration des gesamten Antimons in der
Columbiumfraktion bis zu etwa 0,3 kg/m3, und die Lösung enthält
etwa 80 bis 150 kg/m3 des gelösten Columbiums, was von der Herkunft des dem Verfahren unterworfenen Columbium
enthaltenden Erzes abhängt. Obwohl bevorzugt wird, das Oxidationsmittel
direkt der Columbiumfraktion selbst hinzuzufügen, kann das Oxidationsmittel alternativ der Antimon enthaltenden
Lösung zu jeder Zeit dem Gesamtextraktionsverfahren
vor der organischen Lösungsmittelextraktionsreinigung der Columbiumfraktion zugefügt werden. Abhängig von dem
Punkt des Verfahrens, an dem das Oxidationsmittel zugegeben wird, kann die Anwesenheit anderer oxidierbarer Verunreinigungen
den Betrag an hinzuzufügendem Oxidationsmittel beeinflussen.
Es kann jedes Oxidationsmittel, das geeignet ist, Sb 3 zu
oxidieren, verwendet werden, wie Peroxide, Permanganate, Bromate und dergl.. Peroxide, wie Wasserstoffperoxid,
Natriumperoxid und Bariumperoxid werden bevorzugt. Wasserstoffperoxid wird besonders bevorzugt.
Das Antimon kann in seinen höheren Oxidationsstufen von der
_7_ 3U0087
wässrigen Columbiumfraktion unter Verwendung irgendeines
geeigneten mit Wasser unvermischbaren organischen Lösungsmittels
extrahiert werden. Die üblichen Lösungsmittel, die benutzt werden können, weisen Ketone, Alkohole, Äther, Aldehyde,
organische Phosphate und dergl. auf. Ketone, insbesondere Methylisobutylketone (MiBK) werden bevorzugt. Es wurde
ein Volumenverhältnis von Keton zu Columbiumfraktion von etwa 0,5:1 bis etwa 2:1 herausgefunden, um vorteilhafte Ergebnisse
zu erzielen. Es hat sich herausgestellt, daß MiBK in einem Verhältnis zur Columbiumfraktion von etwa 1:1 bis
etwa 1,5:1 besonders bevorzugt ist.
Da Antimon in seinen höheren Oxidationsstufen einen Verteilungskoeffizienten
hervorbringt, der die selektive Extraktion von Antimon in einem organischen Lösungsmittel
begünstigt, wird ebenfalls etwas Columbium zusammen mit Antimon von der wässrigen Lösung in die organische Phase
extrahiert. Demgemäß wird bei einem typischen Verfahrensschema für die Durchführung der vorliegenden Erfindung für
die wirksamste Trennung ein Maximum an Antimon extrahiert, während ein Minimum an Columbium extrahiert wird. Günstige
Extraktionsverhältnisse können sich durch Manipulationsfaktoren, wie beispielsweise durch den Säurelevel in der CoI umbiumlösung
und das Verhältnis des organischen Lösungsmittels zur verwendeten Columbiumlösung einstellen. Um das
Wiedergewinnen von Columbium, das zusammen mit Antimon im Extraktions-Reinigungssystem extrahiert wurde, zu erleichtern,
kann das Antimon und Columbium enthaltende Lösungsmittel zu einer angemessenen Stufe im Gesamtcolumbium-Extraktionsverfahren
zurückgeführt werden. Beispielsweise kann beim beschriebenen Verfahren das Antimon und Columbium
enthaltende Lösungsmittel in die Stufe zurückgeführt werden, in der das Columbium-geladene Keton mit Wasser abgestreift
(stripped) wird, um die Columbiumfraktion herzustellen.
Die Acidität (Normalität N) der nicht wässrigen Columbiumlösung
sollte etwa 3 N bis etwa 10 N betragen. Der Säuregehalt einer, wie oben beschriebenen vorbereiteten,
typischen Columbiumfraktion beträgt etwa 5 N bis etwa 9 N.
Dieser Säurelevel hat sich für die Antimonextraktion als zufriedenstellend
herausgestellt. Die günstigste Extraktion von Antimon mit einer herabgesetzten Columbiumextraktion
wurde von Lösungen mit einer Acidität von etwa 6 N bis etwa 8 N durchgeführt, wobei dieser Säurelevel bevorzugt wird.
10
In den folgenden Beispielen wird die Erfindung weiterhin erläutert.
Es wurde eine Erzaufschlußlösung durch Aufschließen eines
Columbium-Tantalerzes mit Flußsäure vorbereitet, um eine
wässrige Columbiumlösung herzustellen, die etwa
140 kg/m3 Cb und etwa 0,3 kg/m3 Sb enthält. Die Acidität der Cb-Fraktion betrug 8,4 N.
Zu diesen 0,0035 m3 wässriger Columbiumfraktion wurden
0,42 g (5 χ stöchiometrisch) Wasserstoffperoxid hinzugefügt.
Die Cb-Fraktion wurde gegenströmend mit Methylisobutylketon in 15 Extraktionsstufen (Volumenverhältnis von
Keton zu Cb-Fraktion betrug 1,5:1) in Kontakt gebracht. Der Extraktion zufolge erhielt die Cb-Fraktion etwa 60 kg/m3 Cb
und nur etwa 0,001 bis 0,002 kg/m3 Antimon.
Es wurde eine Probe der Columbiumfraktion von der gleichen Erzaufschlußlösung wie im oben aufgeführten Beispiel I
vorbereitet. Die Acidität der hergestellten Cb-Fraktion betrug 7,4 N. Diese Cb-Fraktion wurde in der gleichen Weise
wie im Beispiel I mit Wasserstoffperoxid behandelt und an-
—■ y —
schließend gegenströmend mit MiBK in Berührung gebracht.
Der Extraktion zufolge wies die Columbiumfraktion einen
Columbiumgehalt von etwa 8 5 kg/m3 und einen Antimongehalt von etwa 0,003 bis 0,004 kg/m3 auf.
5
Es wurde eine andere Erzaufschlußlösung durch Aufschluß
eines Columbium-Tantalerzes mit Flußsäure vorbereitet, um eine Lösung herzustellen, die etwa 60 kg/m3 Ta, etwa
60 kg/m3 Cb und etwa 0,8 kg/m3 Sb enthielt. Diese Aufschlußlösung
wurde in einer ähnlichen Weise wie in Beispiel I behandelt. Die wässrige Cb-Fraktion (Acidität
von 8,0 N) wies einen Columbiumgehalt von etwa 140 kg/m3
und einen Antimongehalt von etwa 0,13 bis 0,14 kg/m3 auf.
Zu 350 ml der Columbiumfraktion wurde Wasserstoffperoxid (0,08 kg/m3) hinzugefügt. Die Lösung wurde dann gegenströmend
mit Methylisobutylketon in zehn Extraktionsstufen bei einem Volumenverhältnis Keton zur Cb-Fraktion von
1:1 in Kontakt gebracht. Die sich ergebende Cb-Fraktion wies einen Columbiumgehalt von 70 kg/m3 und einen Antimongehalt
von 0,01 bis 0,015 kg/m3 auf.
Jede der in den oben aufgeführten Beispielen I-III hergestellten
Columbiumfraktionen wurde durch den Zusatz von Ammoniak behandelt, um Columbiumhydroxid (Cb(OH) ) abzuscheiden,
das dann calciniert wurde, um Cb O1. herzustellen.
Jedes der resultierenden Cb O^-Produkte erhielt weniger als
25 ppm Sb/Cb auf einer metallischen Basis. Im Vergleich enthalten Columbiumfraktionen, die ohne die Antimon-Entnahmebehandlung
der vorliegenden Erfindung vorbereitet wurden, mehr als 1000 ppm Sb/Cb auf einer metallischen Basis.
Claims (13)
1. Erzextraktionsverfahren für die Gewinnung von CoIumbium,
gekennzeichnet durch:
Kontaktieren einer Columbium enthaltenden wässrigen Flußsäurelösung mit einer Acidität von etwa 3 N bis
etwa 10 N mit einem mit Wasser unvermischbaren organischen Lösungsmittel, das zum Extrahieren von Antimon in
seinen höheren Oxidationsstufen aus der wässrigen Lösung in das organische Lösungsmittel geeignet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wässrige Lösung eine Acidität von etwa 5 N bis etwa
9 N aufweist.
15
15
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die wässrige Lösung eine Acidität von etwa 6 N bis etwa 8 N besitzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß dies Columbium enthaltende wässrige Lösung eine Columbiumfraktion darstellt, die eine MiBK-gesättigte
wässrige Lösung aus einer Oxyfluor-Columbosäure und Fluorwasserstoff aufweist.
5. Verfahren zur Beseitigung von Antimon in seinen höheren Oxidationsstufen von einer Columbium enthaltenden
wässrigen Flußsäurelösung, gekennzeichnet durch: Zusammenbringen der wässrigen Lösung mit einer Acidität
von etwa 3 N bis etwa 10 N mit einem mit Wasser unvermischbaren organischen Lösungsmittel, das zum Extrahieren
des Antimons aus der wässrigen Lösung in das organische Lösungsmittel geeignet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die wässrige Lösung eine Acidität von etwa 5 N bis etwa
9 N aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Columbium enthaltende wässrige Lösung mit
einem Keton zum Extrahieren des Antimons in Kontakt gebracht wird.
8. Vorfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Keton in einem Volumenverhältnis von etwa 0,5:1 bis etwa 2:1 zur wässrigen Lösung verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Keton ein Methylisobutylketon ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
Methylisobutylketon zur wässrigen Lösung in einem
Volumenverhältnis von etwa 1:1 bis etwa 1,5:1 verwendet
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichc
net, daß zur wässrigen Lösung ein Oxidationsmittel hinzugefügt wird, dessen Menge ausreichend ist, im we-
+4 sentlichen das gesamte vorhandene Antimon zur Sb und/oder
Sb -Wertigkeitsstufe zu oxidieren.
o
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
dieses Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid ist.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel in einer Menge von wenigstens etwa
einem Äquivalent Oxidationsmittel pro Äquivalent in der Lösung enthaltenem Antimon Sb hinzugefügt wird.
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DE (1) | DE3440087C2 (de) |
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