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Eine andere sich automatisch fängisch stellende Fangvorrichtung mit
einem verhältnismäßig komplizierten, durch mehrere schwenkbar gelagerte Einzelteile
gebildeten Fangmechanismus ist durch die US-PS 1082942 bekanntgeworden. Unter dem
eigentlichen Fangmechanismus befindet sich gleichfalls ein wassergefüllter Sammelbehälter
mit einer Verschlußeinrichtung, die aus
zwei schwenkbar gelagerten
Verschlußklappen besteht, die beim Herabfallen der gefangenen Maus nach unten ins
Wasser verschwenken. Da die Maus stets bestrebt ist, den Kopf über Wasser zu halten,
schwimmt sie im Öffnungsbereich zwischen den beiden Verschlußklappen, die deshalb
nicht mehr in die Schließstellung zurückschwenken können. Da die Maus bis zur völligen
Erschöpfung schwimmt, kann von einem schnellen schmerzfreien Töten bei dieser bekannten
Fangvorrichtung keine Rede sein. Das Zurückschwenken der Verschlußklappen in die
Schließstellung wie auch das Verschwenken nach unten in die Öffnungsstellung wird
auch durch bereits gefangene tote Tiere verhindert oder zumindest behindert, wodurch
die Funktionstüchtigkeit dieser Fangvorrichtung in Frage gestellt ist.
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Durch Zugabe eines Giftes zum Wasser könnte zwar die Zeit, in der
ein gefangenes Tier noch lebt, verkürzt werden, doch verbietet sich diese Giftbeimengung
wegen der hiervon ausgehenden Gefahren für andere, nützliche Tiere oder wegen der
Gefährlichkeit für den Menschen. Die Anwendung von Gift verbietet sich vor allem
in Räumen, die der Aufbewahrung von Lebensmitteln dienen, z. B. Getreide- und Kornkammern
usw., und insbesondere auf Mäuse eine große Anziehungskraft ausüben. Hier ist es
auch unhygienisch, z. B. mit Schlagfallen zu arbeiten, da diese Schlagfallen nicht
in jedem Fall sofort töten, so daß sich das Tier samt Falle in einen verborgenen
Winkel flüchten kann und dort unter Schmerzen stirbt und verwest. Abgesehen davon
ist eine Schlagfalle nur für einen einzigen Fang geeignet und muß sodann wieder
von Hand fangbereit gestellt werden, was sehr arbeitsintensiv ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die im Oberbegriff des Anspruches
1 angegebene automatische Fangvorrichtung insoweit zu verbessern, daß die gefangenen
Tiere schnell und schmerzlos getötet werden, ohne daß es einer Giftbeimengung bedarf,
und die getöteten Tiere ohne Schwierigkeiten aus dem Sammelbehälter entleert werden
können, ohne daß sie dabei berührt werden müssen. Die Fangvorrichtung soll kompakt
aufgebaut und leicht bedienbar sein, wobei sie auch über eine längere Zeit ohne
Aufsicht ihre Funktion erfüllen soll.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei der Erfindung die im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale vorgesehen. In den weiteren Ansprüchen
sind noch für die Aufgabenlösung vorteilhafte und förderliche Weiterbildungen beansprucht.
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Bei der erfindungsgemäßen Fangvorrichtung ist also eine pendelnd
aufgehängte Verschlußeinrichtung mit einer Schließplatte vorgesehen, die die Öffnung
des Sammelbehälters verschließt, diese Öffnung aber beim Abrutschen des zu fangenden
Tieres vom Fallboden automatisch freigibt und sich, sobald das Tier in den Sammelbehälter
gelangt ist, automatisch wieder vor die Behälteröffnung legt. Der Verschlußmechanismus
ist hierfür mit einer schräg nach oben verlaufenden Prallplatte ausgestattet, auf
die die dem Fallboden abrutschende Maus od. dgl. gelangt und durch ihr Gewicht die
Prallplatte und damit die Abdeckung der Einfallöffnung des Sammelbehälters zur Seite
schiebt. Der Sammelbehälter ist mit Wasser gefüllt. Sofort nach dem Eintauchen des
Tieres und seinem Untertauchen im Wasser schließt sich die Abdeckung durch ihr eigenes
Gewicht wieder, so daß das Tier vollkommen unter Wasser gehalten wird. Das Tier
kann nicht mehr auftauchen, um Luft zu schnappen, es wird sofort ohnmächtig und
stirbt ohne Schmerzen.
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Im Sammelbehälter ist eine Trennwand angeordnet, durch die ein Ausgleichsraum
gebildet wird, so daß das durch das Eintauchen des Tieres in den wassergefüllten
Sammelraum des Behälters überschwappende Wasser nicht nach außen überläuft, sondern
in den Ausgleichsraum gelangt. Der Sammelbehälter weist noch eine von der Öffnung
bis zur Trennwand verlaufende feste Abdeckung auf, die mit schlitzartigen Durchlässen
ausgestattet ist. Beim Entleeren des von der eigentlichen Fangvorrichtung abnehmbaren
Sammelbehälters wird zunächst das Wasser über die Durchlässe entleert, die die gefangenen
Tiere zurückhalten. Diese werden dann nach Entleerung des Wassers durch die Einfallöffnung
ausgekippt.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch die
Fangvorrichtung in schematischer Darstellung im fängischen Zustand (ausgezogene
Linien) und im Moment des Abrutschens des gefangenen Tieres vom Fallboden auf den
durch sein Gewicht verschwenkten Verschlußmechanismus (strichpunktierte Linien),
Fig.2 eine schaubildliche Darstellung des eigentlichen Verschlußmechanismus, vergrößert
gezeigt, F i g. 3 eine Draufsicht auf den Sammelbehälter und F i g. 4 eine seitliche
abgebrochene Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Fangvorrichtung.
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Die Fangvorrichtung besteht, wie aus F i g. 1 hervorgeht, im wesentlichen
aus drei Baugruppen, nämlich der abnehmbaren Abdeckung bzw. dem Deckel 1 mit einem
Haken 2 zur Aufnahme des Köders 3, beispielsweise eines Fleisch- oder Käsebrockens,
dem eigentlichen Fanggehäuse 4, das den Fangmechanismus 5 aufnimmt, und dem unterhalb
des Fanggehäuses 4 abnehmbar angeordneten Sammelbehälter 6.
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Der Fangmechanismus 5 besteht aus dem schwenkbar (Schwenkachse 7)
im Gehäuse 4 gelagerten Fallboden 8 mit ungleicher Gewichtsverteilung, derart, daß
die vom Betrachter aus gesehene rechte Fallbodenhälfte 9 durch Verdickung, Metalleinlagen
usw. schwerer gehalten ist als der andere Fallbodenteil 10. Aufgrund dieser Gewichtsverteilung
schwenkt der Fallboden 8 im unbelasteten Zustand in die horizontale Stellung und
stützt sich mit seinem außenliegenden Rand 11 am Gehäuse 4 oder einem besonderen
Anschlag ab. In dieser horizontalen Stellung des Fallbodens 8 ist er fängisch gestellt.
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Überschreitet das durch die Einlauföffnung 12 in die Vorrichtung gelangende
Tier die Schwenkachse 7 des Fallbodens 8 um eine bestimmte Distanz, so kippt der
Fallboden 8 nach unten bis in die strichpunktiert gezeigte Position, in der der
Rand 11 des Fallbodens 8 am Deckel 1 anstößt, wodurch die Schwenkbewegung begrenzt
wird, so daß der Fallboden 8 nach dem Abrutschen des Tieres aufgrund der beschriebenen
Gewichtsverteilung wieder in die fängische Position selbsttätig zurückschwenkt und
für einen neuen Fang zur Verfügung steht.
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Am Gehäuse 4 ist ein Dauermagnet 13 angeordnet, der mit einer ferromagnetischen
Einlage 14 im Fallboden 8 zusammenwirkt. Der Dauermagnet 13 ist beispielsweise schraubenförmig
gestaltet und in einer Schraubenbuchse 15 gehalten. Durch Drehen des schraubenförmigen
Dauermagneten 13 kann der Abstand zum Fallboden 8 und damit die vom Magneten 13
auf den Fallboden 8 ausgeübte Haltekraft verändert und justiert werden. Dieser Magnet
13 bewirkt, daß der Fallboden 8 nach Überschreiten der Schwenkachse 7 durch
das
Tier plötzlich abreißt und abkippt, so daß ein Ausbalancieren des Fallbodens 8 durch
das Tier nicht möglich ist.
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Damit das nach dem Abrutschen vom Fallboden 8 durch die Öffnung 16
des Sammelbehälters 6 in diesen gelangende Tier nicht Luft holen kann und noch längere
Zeit in dem mit Wasser gefüllten Sammelbehälter umherschwimmen kann, ist eine besondere
Verschlußeinrichtung 17 vorgesehen. Diese Verschluß einrichtung 17, die in F i g.
2 in perspektivischer Darstellung gezeigt ist, besteht aus der Verschlußplatte 18
mit geringfügig kleineren Abmessungen als die Öffnung 16, einer vom einen Rand 19
der Verschlußplatte 18 ausgehenden, schräg nach oben gerichteten Prallplatte 20
und zwei seitlichen Trägern oder Wänden 21 und 22. Im Bereich ihres freien Endes
tragen die Träger 21, 22, die die Verschlußplatte 18 halten, fluchtende Bohrungen
23,24. In diese=Bohrungen 23,24 greifen an der Innenseite des Fanggehäuses 4 angeordnete
Zapfen 25 unter Bildung einer Schwenkachse 26 ein, so daß die Verschlußeinrichtung
17 pendelnd im Gehäuse 4 aufgehängt ist. Die Schwenkachse 26 der Verschluß einrichtung
17 ist höher angeordnet als die Schwenkachse 7 des Fallbodens 8, so daß der Fallboden
8 sich in die Verschlußeinrichtung 17 hinein zwischen deren Seitenträger 21, 22
erstreckt. Wie aus F i g. 1 und 2 deutlich zu erkennen ist, ist die Prallplatte
20 etwa zur Schwenkachse 7 des Fallbodens 8 hingerichtet und ragt schräg über die
Seitenträger 21, 22 hinaus.
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Zweckmäßigerweise bestehen die einzelnen Teile der Verschlußeinrichtung
aus Kunststoff und sind einstükkig miteinander ausgebildet. Dabei ist die Prallplatte
20 wie auch zumindest der Teil 10 des Fallbodens 8 glatt ausgebildet, so daß das
abrutschende Tier keinen Halt findet. Die Verschluß einrichtung 17 verschließt zunächst
die Öffnung 16 des Behälters 6. Nach dem Herabschwenken des Fallbodens 8 rutscht
das Tier auf die Prallplatte 20. Durch das Gewicht des Tieres, aber auch durch dessen
Befreiungsversuche innerhalb des von den Wänden des Gehäuses 4 und der Prallplatte
20 begrenzten keilförmigen Raumes 27, der sich nach unten verjüngt, wird die pendelnd
aufgehängte Verschlußeinrichtung 17 in die in F i g. 1 strichpunktiert gezeigte
Position verschwenkt, so daß die Verschlußplatte 18 die Öffnung 16 freigibt und
das Tier in den Behälter 6 fällt. Die Verschlußeinrichtung 17 verschwenkt nun wieder
unter ihrem Eigengewicht in die anfängliche Position und verschließt mit der Verschlußplatte
18 die Öffnung 16. Da der Behälter 6 vollständig mit Wasser gefüllt ist und das
Tier durch die Verschlußplatte 18 am Auftauchen gehindert ist, ertrinkt es sehr
schnell.
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Näher einzugehen ist noch auf den Sammelbehälter 6, der beispielsweise
mittels Schrauben, Bügeln usw. abnehmbar an der Unterseite des Gehäuses 4 gehalten
ist.
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Der Behälter 6 weist eine Trennwand 28 (vgl. auch F i g. 3) auf, deren
Höhe etwas kleiner ist als die Höhe der Wände des Behälters 6. Durch diese Trennwand
28 wird ein Ausgleichsraum 29 im Behälter gebildet, der anfänglich kein Wasser enthält.
Gelangt nun eine Maus od. dgl. in den Behälter 6, so schwappt das von ihr verdrängte
Wasser nicht nach außen, sondern fließt über die Trennwand 28 in den Ausgleichsraum
ab. Der Behälter 6 weist noch eine Abdeckung 30 auf, die sich von der Öffnung 16
zur Trennwand 28 hin erstreckt und etwa auf der Höhe des Wasserspiegels liegt. In
der Abdekkung 30 sind zur Trennwand 28 hin verlaufende schlitzartige Durchlässe
31 angeordnet. Zum Entleeren des Behälters 6 wird dieser vom Gehäuse 4 abgenommen
und so gekippt, daß das Wasser durch die Durchlässe 31
abfließt, während die ertrunkenen
Tiere zurückgehalten werden. Sodann wird der Behälter 6 in die andere Richtung gekippt,
so daß die Tiere aus der Öffnung 16 herausfallen, beispielsweise in einen Müllbehälter
od. dgl.
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Wie die obige Beschreibung zeigt, wird also durch die Trennwand 28
der Ausgleichsraum 29 vom eigentlichen Sammelraum 32 getrennt.
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Im Zusammenhang mit F i g. 1 wurde darauf hingewiesen, daß die Haltekraft
des Magneten 13 durch Verschrauben einstellbar ist. Eine andere Art der Einstellbarkeit
bzw. Justierbarkeit ist in F i g. 4 gezeigt. Dabei ist im Gehäuse 4 ein Längsschlitz
33, der parallel zum fängisch gestellten Fallboden 8 verläuft, vorgesehen.
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Der Dauermagnet 13' ist mittels einer den Schlitz 33 durchgreifenden
und von außen zugänglichen Schraube 34 in diesem Schlitz 33 befestigt und wirkt
mit der ferromagnetischen Einlage, beispielsweise einem Eisenband 14' mit einer
der Länge des Schlitzes 33 entsprechenden Länge,-zusammen. Durch Verschieben des
Magneten 13' innerhalb des Längsschlitzes 33 kann der Abstand a zur Schwenkachse
7 des Fallbodens 8 und damit das Haltemoment des Magneten 13' eingestellt werden,
so daß auf diese Weise eine entsprechende Justierung möglich ist.
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Wie bereits ausgeführt, ist die Verschlußeinrichtung zweckmäßigerweise
aus Kunststoff hergestellt. Auch die übrigen wesentlichen Teile der Fangvorrichtung
bestehen vorteilhaft aus Kunststoff. Auf der die Einlauföffnung 12 enthaltenden
Seite des Gehäuses 4 ist eine textile Beschichtung 35 auf der Außenfläche angeordnet,
die sich auch auf den Sammelbehälter 6 erstreckt. Statt einer Beschichtung kann
auch textiles Gewebe, wie Jute od. dgl., angebracht sein. Hierdurch wird es den
Mäusen oder anderen zu fangenden Kleinnagetieren ermöglicht, in die Einlauföffnung
12 durch Klettern zu gelangen.