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Vorgestellt wird eine Erweiterungsbox, ein Erweiterungsbehälter, vorzugsweise aus Kunststoff, die so mit einer handelsüblichen Kleinfalle (Mausefalle oder Kleintierfalle oder in entsprechender vergrößerter Ausführung auch mit größeren Fallen) kombiniert werden kann, dass der dem gefangenen Tier zur Verfügung stehende Raum ganz wesentlich erweitert wird. Zusätzliche Merkmale ermöglichen auch eine für den menschlichen Benutzer wesentlich angenehmere Art der Freisetzung des gefangenen Tieres, da hierbei eine deutlich größere Distanz zu diesem während der gesamten Dauer des Freisetzungsvorganges ermöglicht wird.
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Stand der Technik:
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Gut bekannt sind seit vielen Jahren verschiedene Kleinfallen (Lebendfallen), die häufig zum Fangen von Mäusen zur Anwendung kommen. Sie werden als tierfreundlich beschrieben.
Das Tier wird in einer Falle meist mit Ausmaßen von ca. 15 - 20 cm Länge, 5 - 7 cm Breite und Höhe gefangen. Möglichst ohne Verletzungen durch den Schließmechanismus verbleibt die Maus im Inneren der Falle und kann dann später freigelassen werden.
Größere Fallen sind auch bekannt. Diese werden in der Regel aus stabilem Material gefertigt, z.B. aus Metall und Glas. Auch diese sind regelhaft recht klein ausgeführt, flach, so dass den Mäusen nur sehr begrenzter Raum zur Verfügung steht. Deutlich größere Fallen, die auch zum Fangen von Kleintieren, die größer als Mäuse sind, geeignet sind (z.B. Marderfallen) sind wesentlich stabiler, dadurch auch schwerer als diese Kleinfallen. Kleinfallen stellen auch handelsübliche Rattenfallen dar, da auch sie dem gefangenen Tier nur wenig Raum bieten.
Bekannt sind auch Eimerfallen, bei welchen die Mäuse durch einen Fallenmechanismus im Eimerinneren gefangen werden.
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Kritik am Stand der Technik:
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Alle handelsüblichen Kleinfallen sind tatsächlich klein, selbst die etwas geräumigeren Varianten. Hierdurch entsteht beim gefangenen Tier großer Stress, es ist unruhig, kotet massiv ein, die Falle verschmutzt dadurch stark. Muss die Maus mehrere Stunden darin verbringen, so ist sie oft schon schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch den dabei entstandenen Geruch wird die Falle dann für weitere Mäuse unattraktiv, von diesen nicht mehr so gerne angenommen.
Eimerfallen bieten mehr Platz, sind aber wenig ästhetisch, man möchte sie nicht gerne in seiner Wohnung stehen haben. Zudem besteht bei diesen das Problem, dass man keine Kontrolle darüber hat, wie viele Mäuse gefangen werden. Werden mehrere Mäuse gefangen, so besteht die Gefahr, dass diese sich gegenseitig verletzen.
Bei den meisten gebräuchlichen Kleinfallen besteht dieses Problem nicht, da damit nur ein Tier gefangen werden kann. Dennoch kann die Erweiterungsbox auch mit Fallen kombiniert werden, z.B. Reusenfallen, mit welchen mehrere Tiere gefangen werden können. Dann ist häufiger der Besatz zu kontrollieren.
Eventuell sind auch die Fangerfolge bei den Kleinfallen im Vergleich zu Eimerfallen größer, jedenfalls sind sie weiter verbreitet, wohl insgesamt bei den Menschen beliebter, in jedem Baumarkt zu erwerben.
Größere Fallen sind in der Regel zum Fangen größerer Tiere vorgesehen, deshalb meist stabil, aus Metall und dadurch relativ schwer, auch nicht besonders ästhetisch. Sie wirken oft kalt durch das dominierende Metall. Die im Handel zu erwerbenden Fallen sind somit entweder zu klein, um wirklich tierfreundlich zu sein und einen nicht belastenden Freisetzungsvorgang zu ermöglichen - da bei allen Kleinfallen die Person, die das gefangene Tier freilassen möchte, letztlich nur wenige Zentimeter von diesem aufgeregten und gestressten Tier hantieren muss, um die bei diesen Kleinfallen hierfür vorgesehene Klappe zu öffnen - oder sie sind zu schwer und unhandlich um einen einfachen Umgang mit ihnen zu ermöglichen. Da die gefangenen Tiere an die Klappe am hinteren Ende der Kleinfalle, die zum Freilassen der Tiere vorgesehen ist, stoßen, sind diese Klappen doch relativ stabil befestigt. Zum Freilassen der Tiere muss man diese Klappen nun öffnen, diverse Widerstände der Befestigungselemente überwinden, was oft gar nicht so leicht gelingt. Dann ist die Falle offen, die Hände sind noch dicht an dieser und die Maus springt heraus. Dabei sind gegebenenfalls nur wenige Zentimeter zwischen den Händen der freisetzenden Person und dem entweichenden Tier. Man hat dabei auch die Sorge, in seiner Panik könnte sich das Tier gegen einen wenden, vielleicht auch nur aus Orientierungslosigkeit. Jedenfalls ist der Vorgang des Freisetzens der Tiere (sehr) belastend für die ausführende Person, so dass auch der Nutzerkreis für solche Fallen sich eingrenzt.
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Bei allen Fallen liegt offensichtlich das Hauptaugenmerk der Entwickler auf dem Vorgang des Fangens des Kleintieres. Das Hantieren mit der Falle im Zuge des Freisetzens des gefangenen Tieres ist zumindest optimierungswürdig.
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Erfinderische Lösung der genannten Probleme
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Vorgestellt wird eine Erweiterungsbox (1) aus Kunststoff für handelsübliche kleine Mause- oder Kleintierfallen (3), die in der Kombination mit diesen eine wirklich tier - und im Umgang mit dieser auch menschenfreundliche Mäuse - bzw. Kleintierfalle ergibt.
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Durch die Erweiterungsbox (1) wird aus der Kleinfalle tatsächlich eine wirklich geräumige Falle, in der die gefangene Maus längere Zeit ohne Schaden überstehen kann. Sie kann in der geräumigen Box gut mit Futter und Flüssigkeit versorgt werden. Nahezu alle gängigen Kleinfallen können durch die Erweiterungsbox preiswert und zuverlässig in eine wirklich tier- und menschenfreundliche Falle umgestaltet werden. Als Kleinfalle können so verschiedene Fallentypen, z.B. Gitterkäfig - Fallen, bei welchen die Maus einen Auslösemechanismus betätigt, wodurch eine Tür bzw. Klappe am Eingang der Kleinfalle durch eine Feder zugezogen wird oder Kleinfallen, bei welchen eine Klappe zufällt, wenn die Maus im Innern der Kleinfalle einen Mechanismus auslöst, verwendet werden. Verwendet werden können aber auch z.B. Reusenfallen oder andere Fallen z.B. mit einer Einwegtüre. Diese Kleinfallen haben verschiedene Vor- und Nachteile, alle sind aber für die Verwendung in der vorgestellten Erfindung geeignet.
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Optisch ist die Falle vergleichsweise ansprechend.
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Wirklich menschenfreundlich ist die Kombination aus der vorgestellten Erweiterungsbox 2) mit einer Kleinfalle auch insbesondere durch die Optimierung des Vorganges der Freilassung des gefangenen Tieres:
- Sie ist leicht, kann gut getragen werden, insbesondere, wenn sie mit einem Henkel versehen ist. Insgesamt ist die Handhabung wesentlich angenehmer als bei Gebrauch der Kleinfalle ohne Erweiterung.
Zum Freilassen der Tiere muss nicht wie bisher üblich direkt an der Kleinfalle mit minimalem Abstand der Hände zur gefangenen Maus hantiert werden (was auch bei den geräumigeren unter diesen zu Adrenalinanstieg bei den hantierenden Personen führt), sondern es genügt, dass die ganze Falle auf die Seite gelegt wird, dann der Deckel abgehoben oder besser aufgeklappt wird, so dass die Maus entweichen kann. Dabei ist die offene Seite der Gesamtfalle vom Benutzer abgewandt, wodurch die Gefahr minimiert wird, dass das freizulassende Tier in Richtung der freilassenden Person springen könnt, was für letztere beruhigend wirkt. Besonders günstig gestaltet sich das Freilassen, wenn die Erweiterungsbox mit einem aufklappbaren Deckel versehen ist und dieser, wie in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist, aus größerer Distanz mittels einer Schnur (7), eines Bandes oder eines Stabes (8) geöffnet werden kann. Um diese vorteilhafte Methode zur Freisetzung des Tieres auch bei Erweiterungsboxen nutzen zu können, die keinen abklappbaren, sondern einen abnehmbaren Deckel haben ist vorgesehen, dass solche Deckel mittels Klebebändern oder Metallringen, die an einer Seite des Deckels diesen mit der Seitenwand der Erweiterungsbox verbinden, abklappbar gemacht werden, indem eine Scharnierfunktion gewährleistet ist.
Eine weitere Optimierung des Vorganges der Freisetzung des gefangenen Tieres besteht in der Einengung des Bereiches des Deckels auf eine Klappe, die zu diesem Zweck geöffnet werden kann.
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Ein zusätzlicher Tunnel (9) (oder ein Rohr) mit circa 7 - 10 cm Höhe und Breite und einer Länge von wenigstens 30 - 50 cm, der so auf den Boden gelegt wird, dass seine Eingangsöffnung so an die Box gelegt wird, dass eine kleine für die Freilassung des gefangenen Tieres vorgesehene Klappe sich in das Tunnelinnere öffnet. Hierzu kann die Oberseite des Tunnels einen schmalen Einschnitt aufweisen, in dem die Schnur, die an der Klappe befestigt ist, gleiten kann.
In einer vergrößerten Version ist ein Tunnel (9) der im Anfangsbereich einen etwas größeren Querschnitt aufweist als der Deckel der Erweiterungsbox, vorgesehen, sodass sich der Deckel in das Innere des Tunnels öffnet, durch den die Maus in das Freie gelangen kann. Ein solcher Tunnel kann z.B. in einem Garten an einer bestimmten Stelle belassen werden, so dass der Kontakt mit dem freizusetzenden Tier weiter minimiert wird.
Dadurch wird noch besser vermieden, dass die Maus beim Freigesetztwerden in die Nähe der freisetzenden Person geraten kann. Der der Falle abgewandte Öffnung des Tunnels kann dabei vorher in ein Gebüsch geschoben werden, so dass die freisetzende Person nur minimalen Kontakt zum freizulassenden Tier hat. Wird der Tunnel an der der Falle zugewandten Seite mit einem Band oder einer Schnur angehoben, dann ist sichergestellt, dass eine Maus nicht im Tunnel verbleibt, sondern aus diesem herausgleitet. Eine entsprechende Klappe kann auch an einer Seitenwand der Erweiterungsbox vorgesehen werden, muss dann aber besonders durch einen geeigneten Verschlussmechanismus gesichert sein, damit sie sich nur absichtlich öffnen lässt.
Die Deckel der handelsüblichen Erweiterungsbox sind konstruktionstechnisch in der Regel so gefertigt, dass sie einen Schutz gegen unbeabsichtigtes Aufklappen aufweisen oder sie können durch Schiebeelemente gegen unbeabsichtigte Öffnung gesichert werden. Auch ist hier vorteilhaft, dass gefangene Tiere nur wenig Kraft gegen den Deckel oder Teile des Deckels ausüben können, da sie diesen nur durch ungezieltes Hochspringen erreichen.
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Wird die Erweiterungsbox auf die Seite gelegt um ein gefangenes Tier freizulassen, so kann es bei Boxen mit schrägen, nicht senkrechten, Seitenwänden vorkommen, insbesondere, wenn die Box in etwas höherem Gras auf die Seite gelegt wird, dass die Box zurück kippt. Dann besteht die Gefahr, dass die Maus aus einem teilgeöffneten Deckel herausspringen könnte, sich in ihrer Panik auch in Richtung des freisetzenden Menschen bewegen könnte. Um dies zu vermeiden ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, solche Erweiterungsboxen mit schrägen Seitenwänden an der Seitenwand, die beim Freilassen auf dem Boden zu Liegen kommt, eine dreieckförmige Lasche aus Kunststoff oder einen Keil, gegebenenfalls auch aus Metall oder Kunststoff so anzubringen, dass ein unbeabsichtigtes Zurückkippen oder -rollen der Erweiterungsbox aus der Seitenlage verhindert wird.
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Wenn die Erweiterungsbox beim Freilassvorgang auf die Seite gelegt wird, kann es vorkommen, dass aus einem Wasserspender, der an der Box angebracht ist, Flüssigkeit austritt. Hierdurch kann es bei weiterem Gebrauch zu Schimmelbildung in der Falle kommen, wenn Futter oder Einstreu benetzt werden.
Um diese Gefahr zu minimieren ist vorgesehen, dass der Wasserspender auf der Seite der Erweiterungsbox befestigt wird, die beim Freilassvorgang auf dem Boden zu Liegen kommt.Dann zeigt der abgewinkelte Teil des Metallröhrchens des Spenders nach oben, wenn die Falle auf die Seite gelegt wird, es kann nicht so leicht Wasser entweichen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der Wasserspender in einer kleinen separaten zusätzlichen Box angebracht, die wiederum über eine kleine Öffnung mit dem Innenraum der Erweiterungsbox nach Anspruch 1 und 2 verbunden wird, so dass entweichendes Wasser nicht in das Innere der Erweiterungsbox tropft, sondern in die kleine Zusatzbox oder, wenn diese als Behältnis aus einem Draht- oder Kunststoffgitter ausgebildet ist, ins Freie. Die kleine Öffnung zwischen dieser Wasserspenderbox und der Erweiterungsbox nach Anspruch 1 und 2 muss dabei so groß sein, dass die gefangenen Mäuse leicht an die Öffnung des Wasserspenders gelangen können.
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Dadurch, dass das gefangene Tier weniger Stress entwickelt, da seine Nahrungsbedürfnisse gestillt werden und auch seinem Bewegungsdrang ausreichend Raum gewährt wird wird die Gesamtfalle weniger verschmutzt, da das Tier weniger einkotet. Die Falle ist auch geruchstechnisch dadurch im Folgegebrauch wohl angenehmer für nachfolgende Mäuse, die durch den verbleibenden Geruch der zuvor gefangenen Maus sogar eher veranlasst werden, die Falle zu inspizieren oder zu „besuchen“.
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Gewerbliche Nutzbarkeit
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Da Mäuse für viele Menschen, Hausbesitzer oder Mieter ein großes Problem darstellen können ist eine gewerbliche Nutzbarkeit der Erfindung gegeben. Lebendfallen liegen im Trend, die Kleinfallen erfordern dabei in der Handhabung ein robustes Nervenkostüm. Die Erweiterungsbox ermöglicht es auch sensibleren Naturen, mit den so optimierten Fallen Mäuse lebend zu fangen und sie wieder freizulassen, ohne dass es dabei zu unguten Gefühlen und Erlebnissen kommt.
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Ausführungsbeispiele werden anhand der Figuren 1 - 5 erläutert
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Es zeigen
- 1: eine Erweiterungsbox nach Anspruch 1
- 2: die Kombination einer Kleinfalle mit einer Erweiterungsbox nach Anspruch 2
- 3: eine detailliertere Ansicht der von der Erweiterungsbox abgeklappten Laschen nach Anspruch 6, die mit Löchern und Schlitzen versehen sind, die es ermöglichen, die Kleinfalle mittels Drahtschlaufen, Metallclips an den Laschen zu befestigen.
- 4: Erweiterungsbox nach Anspruch 1 und 2, versehen mit abklappbarem Deckel, Henkel und Schnur mit daran befestigtem Stab. Schnur und Stab ermöglichen die Öffnung des Deckels auch aus einer gewissen Entfernung.
- 5: Tunnel nach Anspruch 16, an den die Falle so angelegt werden kann, dass sich der Deckel der Erweiterungsbox so in den Tunnel öffnen lässt, dass das Tier nur durch den Tunnel ins Freie gelangen kann. Hierbei ist ein Einschnitt in die Oberseite des Tunnels vorgesehen,, damit die Öffnung des Deckels mittels Schnur und z.B. Stab weiterhin möglich ist.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Erweiterungsboxen
- (2)
- Laschen an der Erweiterungsboxen
- (3)
- Kleinfalle - hier Gitterkäfigfalle
- (4)
- Metallclip (schematisiert)
- (5)
- Schlitz in einer Lasche
- (6)
- kleine Löcher in einer Befestigungslasche
- (7)
- Schnur (oder Band, Kette) schematisiert
- (8)
- Stab
- (9)
- Tunnel
- (10)
- Einschnitt an der Tunneloberseite