DE3435338C2 - Wechselgetriebe zwischen einem Motor und von dem Motor anzutreibenden Antriebsrädern eines Fahrzeugs - Google Patents
Wechselgetriebe zwischen einem Motor und von dem Motor anzutreibenden Antriebsrädern eines FahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wechselgetriebe zwischen einem
Motor und von dem Motor anzutreibenden Antriebsrädern
eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei bekannten Wechselgetrieben dieser Art sind die Hilfs
getriebe in ihren höheren Gang und in ihren niedrigeren
Gang wahlweise mittels eines Synchrongetriebes oder einer
Umschaltkupplung zu schalten, oder es ist jedem Gang eine
eigene hydraulische Kupplung zugeordnet. Bei der ersten
Alternative muß eine zwischen dem Motor und dem Hauptge
triebe angeordnete Schaltkupplung jedesmal dann ausgerückt
werden, wenn der Gang des Hilfsgetriebes gewechselt wird,
was unerwünschte Betriebscharakteristiken zur Folge hat.
Bei der zweiten Alternative sind zwei hydraulische Kupp
lungen erforderlich, die die Größe und die Kosten des
Wechselgetriebes erhöhen.
In der nicht vorveröffentlichten, aber prioritätsälteren
deutschen Patentanmeldung P 34 28 451.6 ist ein Wechsel
getriebe mit einem Hilfsgetriebe beschrieben, bei dem im
höheren Gang eine hydraulische Kupplung eingerückt ist
und im niedrigeren Gang nach Ausrücken der hydraulischen
Kupplung ein Freilauf wirksam ist. Bei dieser Anordnung ist
jedoch dann, wenn das Gaspedal bei eingeschaltetem niedrige
rem Gang freigegeben wird, wegen des Freilaufs ein Bremsen
des Fahrzeugs durch den Motor nicht möglich.
Nach der DE-AS 19 54 783 ist es bekannt, ein Wechselgetrie
be, das kein Hilfsgetriebe aufweist, selbsttätig in den
höchsten Gang zu schalten, wenn das Gaspedal freigegeben
wird, um ein Kriechen des Fahrzeugs, also einen ungewollten
Antrieb der Antriebsräder durch den Motor zu vermeiden.
Nach den Grundl. Landtechn. Bd. 18 (1968) Nr. 3, Seite 97
bis 106, insbes. Seite 103, Bild 16 mit zugehöriger Be
schreibung, ist es bekannt, zwischen einen Freilauf und
einer Lamellenkupplung eines Hilfsgetriebes eine Zusatz
kupplung vorzusehen, die beim Umschalten der Lamellenkupp
lung mitbetätigt wird, um das Fahrzeug im Schubbetrieb
durch den Motor zu bremsen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wechselgetriebe nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 anzugeben, daß mit einfachen
Mitteln zuverlässig ein Bremsen des Fahrzeugs durch den
Motor im Schubbetrieb bewirkt.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1
angegeben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen angegeben.
Eine Ausführungsform des Wechselgetriebes wird unter Hin
weis auf die beigefügten Zeichnungen im folgenden näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Wechselgetrie
bes;
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Steuerschaltkreises für
die hydraulische Kupplung des Hilfsgetriebes nach
Fig. 1;
Fig. 3, 4 und 5 Charakteristiken der Signale des Drossel
öffnungsgebers, des Fahrzeuggeschwindigkeitsgebers
und des Gangstellungsgebers in dem Steuerschaltkreis
nach Fig. 2;
Fig. 6 Charakteristiken von aus den Signalen des Drossel
öffnungsgebers und des Gangstellungsgebers nach Fig.
3 und 5 zusammengesetzten Signalen; und
Fig. 7 Betriebscharakteristiken der hydraulischen Kupp
lung nach Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Motor 1, der über eine Schaltkupplung 2
mit einem Hauptgetriebe 3 verbunden ist. In Reihe zum
Hauptgetriebe 3 liegt ein Hilfsgetriebe 4. Die Antriebs
leistung des Motors 1 wird über das Hauptgetriebe 3, das
Hilfsgetriebe 4 und ein Differentialgetriebe 5 auf Antriebs
räder 6 eines Fahrzeugs übertragen.
Das Hauptgetriebe 3 ist mit Zahnradpaaren für vier Vor
wärtsgänge G1, G2, G3, G4 und einen Rückwärtsgang GR
versehen, die einen Gangwechsel zwischen einer mit der
Schaltkupplung 2 verbundenen Eingangswelle 3a und einer mit
dem Differentialgetriebe 5 verbundenen Ausgangswelle 3b
ermöglichen. Zwei manuell betätigbare Schaltvorrichtungen
8 und 9 dienen zum Schalten der Vorwärtsgänge G1, G2, G3,
G4, ein leerlaufendes Schaltzahnrad 10 dient zum Schalten
des Rückwärtsgangs GR, jeweils mittels eines Gangschalt
hebels 7 (Fig. 2). Das Hilfsgetriebe 4 hat einen höheren
Gang GH und einen niedrigeren Gang GL und ist zwischen der
Eingangswelle 3a und einer auf der Eingangswelle 3a gelager
ten Hohlwelle 11 angeordnet. Dem höheren Gang GH ist eine
hydraulische Kupplung 12 zugeordnet. Dem niedrigeren Gang
GL ist ein Freilauf 13 zugeordnet. Der niedrigere Gang GL
ist eingeschaltet, wenn die hydraulische Kupplung 12
ausgerückt ist; der höhere Gang GH ist eingeschaltet, wenn
die hydraulische Kupplung 12 eingerückt ist. Die hydrau
lische Kupplung 12 verbindet und trennt die Hohlwelle 11
mit oder von der Eingangswelle 3a. Die hydraulische Kupp
lung 12 liegt zwischen einem Zahnrad 11a, das auf der Hohl
welle 11 befestigt ist, und einem Zahnrad 14, das auf der
Eingangswelle 3a befestigt ist. Auf der Ausgangswelle 3b
ist ein Freilaufgetriebe 15 gelagert, das die Zahnräder 11a
und 14 verbindet und einen Freilauf 13 enthält, der das
Freilaufen der Abtriebsseite des Freilaufgetriebes 15
ermöglicht. Bei eingeschaltetem höherem Gang GH ist die
Eingangswelle 3a über die hydraulische Kupplung 12 mit
der Hohlwelle 11 verbunden; bei eingeschaltetem niedrigerem
Gang GL ist die Eingangswelle 3a über das Zahnrad 14, das
Freilaufgetriebe 15 und das Zahnrad 11a mit der Hohlwelle 11
verbunden. Wenn der höhere Gang GH durch das Einrücken der
hydraulischen Kupplung 12 eingeschaltet wird, wird der
niedrigere Gang GL durch den Freilauf 13 ausgeschaltet.
Das Zahnradpaar für den ersten Gang G1 und das Zahnradpaar
für den Rückwärtsgang GR stellen eine direkte Verbindung
zwischen der Eingangswelle 3a und der Ausgangswelle 3b
her. Die Zahnradpaare für den zweiten Gang G2, den dritten
Gang G3 und den vierten Gang G4 stellen eine Verbindung
über die Hohlwelle 11 und das Hilfsgetriebe 4 mit der Aus
gangswelle 3b her. Somit sind insgesamt sieben Vorwärts
gänge und ein Rückwärtsgang gegeben. Wenn erwünscht, können
die Zahnradpaare für den ersten Gang G1 und den Rückwärts
gang GR ebenfalls auf die Hohlwelle 11 wirken, so daß dann
acht Vorwärtsgänge und zwei Rückwärtsgänge gegeben sind.
Gemäß Fig. 2 wird die hydraulische Kupplung 12 mittels
eines Ventils 18 ein- und ausgerückt, das in einer mit
einem Regulierventil 17 versehenen Ölleitung zum Steuern
der Zufuhr von Öl aus einer Ölpumpe 16 angeordnet ist.
Das Ventil 18 ist zwischen einer Ölförderposition zum
Fördern des Öls zur Hydraulikkupplung 12 und einer Ölaus
laßposition zum Auslassen des Öls aus der Hydraulikkupp
lung 12 derart zu schalten, daß die Hydraulikkupplung 12
eingerückt wird, wenn sich das Ventil 18 in seiner Ölför
derposition befindet, und ausgerückt wird, wenn sich das
Ventil 18 in seiner Ölauslaßposition befindet.
Das Ventil 18 kann durch einen Umschalthebel für das Hilfs
getriebe 4 verstellt werden. In der dargestellten Ausfüh
rungsform wird das Ventil 18 jedoch automatisch in Abhän
gigkeit von der Drosselöffnung des Motors 1, der Fahrzeug
geschwindigkeit und des jeweiligen Ganges verstellt.
Zur Steuerung der Verstellung des Ventils 18 sind vorge
sehen:
- 1) Ein Drosselöffnungsgeber 19 zur Erzeugung eines Dros selöffnungssignals E1, das in Übereinstimmung mit der Drosselöffnung R des Motors 1 einen Spannungsverlauf hat, wie er aus Fig. 3 ersichtlich ist,
- 2) einen Fahrzeuggeschwindigkeitsgeber 20 zum Erzeugen eines Fahrzeuggeschwindigkeitssignals E2, das in Über einstimmung mit der Fahrzeuggeschwindigkeit einen Span nungsverlauf hat, wie er aus Fig. 4 ersichtlich ist, und
- 3) einen Gangstellungsgeber 21 zum Erzeugen eines Gang signals E3, das entsprechend der Auswahl des jeweiligen Ganges einen stufenweisen Spannungsverlauf hat, wie er aus Fig. 5 ersichtlich ist.
Der Gangstellungsgeber 21 ist mit dem Gangschalthebel 7
verbunden. Das Drosselöffnungssignal E1 und das Gangsignal
E3 werden durch einen Schaltkreis 22 zu einem zusammenge
setzten Signal E4 summiert, wie es aus Fig. 6 ersichtlich
ist. Das zusammengesetzte Signal E4 wird mit dem Fahrzeug
geschwindigkeitssignal E2 mittels eines Vergleichers 23
verglichen, um zu unterscheiden, ob die Spannung des Fahr
zeuggeschwindigkeitssignals E2 höher ist als die des zusam
mengesetzten Signals E4 oder nicht und um entsprechend
ein logisches Signal "1" oder "0" zu erzeugen. Ist das
Fahrzeuggeschwindigkeitssignal E2 höher als das zusammenge
setzte Signal E4, wird von dem Vergleicher 23 das logische
Signal "1" einem Elektromagneten 18a zugeführt, der dadurch
das Ventil 18 in seine Ölförderposition zum Einrücken der
hydraulischen Kupplung 12 verstellt. Dadurch wird der höhere
Gang GH in den Bereichen eingeschaltet, die höher liegen
als vorbestimmte charakteristische Kurven X2, X3, X4
für jeden Gang, wie dies in Fig. 7 gezeigt ist.
Der Vergleicher 23 weist eine derartige Hysterese auf,
daß das Herunterschalten von dem höheren Gang GH auf den
niedrigeren Gang GL nahe den niedrigen Seiten der einzel
nen charakteristischen Kurven X2, X3, X4 bewirkt wird, die
durch die gestrichelten Linien in Fig. 7 gezeigt sind.
Eine Halteschaltung 24 hält die hydraulische Kupplung 12
eingerückt, wenn die Drosselöffnung R des Motors 1 unter
einer vorgegebenen Drosselöffnung Ro (vgl. Fig. 7) liegt.
Die Halteschaltung 24 weist einen Diskriminator 25 auf,
der das Drosselöffnungssignal E1 empfängt und unterscheidet,
ob die Drosselöffnung R unter der Drosselöffnung Ro liegt
oder nicht, und ein NAND-Tor 26 auf, das zwischen dem
Vergleicher 23 und dem Elektromagneten 18a angeordnet ist.
Der Diskriminator 25 erzeugt das logische Signal "0",
wenn die Drosselöffnung R unter der vorgegebenen Drossel
öffnung Ro liegt, und das logische Signal "1", wenn die
Drosselöffnung R über der vorgegebenen Drosselöffnung Ro
liegt. Das jeweilige logische Signal aus dem Diskriminator
25 wird in das NAND-Tor 26 eingegeben. Das jeweilige
logische Signal aus dem Komparator 23 wird durch einen
Inverter 27 in das NAND-Tor eingegeben.
Wenn die Drosselöffnung R des Motors 1 größer ist als
die vorgegebene Drosselöffnung Ro, wird das logische Signal
"1" in das NAND-Tor 26 von dem Diskriminator 25 eingegeben.
Unter diesen Umständen fallen das durch den Vergleicher 23
erzeugte logische Signal und das in den Elektromagneten
18a eingegebene logische Signal an der Ausgangsseite des
NAND-Tores 26 zusammen, um das Ein- und Ausrücken der
hydraulischen Kupplung 12 in der schon beschriebenen Weise
zu steuern. Wenn die Drosselöffnung R des Motors 1 kleiner
wird als die vorgegebene Drosselöffnung Ro, wird das logi
sche Signal "0" von dem Diskriminator 25 an das NAND-Tor
26 gegeben. Das logische Signal "1" liegt dann immer an
dem Elektromagneten 18a, unabhängig davon, wie das von dem
Vergleicher 23 abgegebene logische Signal ist, wodurch
die hydraulische Kupplung 12 in ihrem eingerückten Zustand
gehalten wird. Folglich ist in dem Bereich unter der Linie
Y in Fig. 7 immer der höhere Gang GH eingeschaltet.
Wenn das Fahrzeug beispielsweise im zweiten Gang G2 läuft,
wird der niedrigere Gang GL des Hilfsgetriebes 4 auf der
in Fig. 7 gezeigten unteren Seite der charakteristischen
Kurve X2, also bei Überschreiten der zugehörigen gestri
chelten Linie nach links, eingeschaltet. Die Halteschaltung
24 für den höheren Gang GH wird jedoch betätigt, wenn
bei einer Freigabe des Gaspedals durch den Fahrer die Dros
selöffnung R des Motors 1 kleiner wird als die vorgegebene
Drosselöffnung Ro, um die hydraulische Kupplung 12 einzu
rücken und sie in dem eingerückten Zustand zu halten, wodurch
der höhere Gang GH das Freilaufen des Freilaufgetriebes 15
verhindert und dadurch das Bremsen des Fahrzeugs durch den
Motor 1 bewirkt. Die Halteschaltung 24 rückt entsprechend
die hydraulische Kupplung 12 ein, wenn das Fahrzeug im
dritten Gang G3 oder im vierten Gang G4 läuft.
Das Ventil 18 kann auch direkt durch den Umschalthebel
für das Hilfsgetriebe 4 geschaltet werden. Die Halteschal
tung 24 kann zusammen mit dem Ventil 18 durch Betätigung
des Umschalthebels elektrisch so erregt werden, daß dann,
wenn die Drosselöffnung R des Motors 1 kleiner als die vor
gegebene Drosselöffnung Ro ist, das Ventil 18 vorrangig
das Signal zum Schalten des Ventils 18 in die Ölförderposi
tion erhält.
Claims (3)
1. Wechselgetriebe zwischen einem Motor (1) und von dem
Motor (1) anzutreibenden Antriebsrädern (6) eines Fahr
zeugs mit einem in unterschiedliche Gänge (G1, G2, G3,
G4, GR) schaltbaren Hauptgetriebe (3) und mit einem in
Reihe mit dem Hauptgetriebe (3) liegenden, in zwei verschie
dene Gänge (GH, GL) schaltbaren Hilfsgetriebe (4), wobei
das Hilfsgetriebe (4) eine Eingangswelle (3a) aufweist,
die im höheren (GH) der beiden Gänge (GH, GL) über eine
hydraulische Kupplung (12) und im niedrigeren (GL) der
beiden Gänge (GH, GL) über einen Freilauf (13) mit einer
Ausgangswelle (3b) zu kuppeln ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Hydraulikleitung, die zur Betätigung der
hydraulischen Kupplung (12) von einer Hydraulikpumpe (16)
zu der hydraulischen Kupplung (12) führt, ein in zwei Stel
lungen schaltbares Ventil (18) liegt, das in seiner ersten
Stellung Hydraulikflüssigkeit von der Hydraulikpumpe (16)
zu der hydraulischen Kupplung (12) durchläßt und in seiner
zweiten Stellung Hydraulikflüssigkeit aus der hydrauli
schen Kupplung (12) abfließen läßt, und daß dem Motor (1)
ein Drosselöffnungsgeber (19) zugeordnet ist, der einen
das Ventil (18) vorrangig in seiner ersten Stellung hal
tenden oder in seine erste Stellung überführenden Elektro
magneten (18a) betätigt, wenn die Drosselöffnung (R)
kleiner als eine vorgegebene Drosselöffnung (Ro) ist
oder wird.
2. Wechselgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Elektromagnet (18a) überdies von einem Gang
stellungsgeber (21) des Hauptgetriebes (3) und einem
Fahrzeuggeschwindigkeitsgeber (20) über einen Vergleicher
(23) derart gesteuert ist, daß er die hydraulische Kupp
lung (12) in Eingriff bringt, wenn ein der Fahrzeug
geschwindigkeit entsprechendes Signal E2 größer ist als
ein Signal (E4), das aus einem der Drosselöffnung (R)
entsprechenden Signal (E1) und einem dem eingestellten
Gang (G1, G2, G3, G4, GR) entsprechenden Signal (E3)
kombiniert ist.
3. Wechselgetriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuerungsfunktion des Vergleichers (23)
eine Hysterese aufweist.
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