DE3432575A1 - Verfahren zur herstellung von tretrahydrofuran - Google Patents

Verfahren zur herstellung von tretrahydrofuran

Info

Publication number
DE3432575A1
DE3432575A1 DE19843432575 DE3432575A DE3432575A1 DE 3432575 A1 DE3432575 A1 DE 3432575A1 DE 19843432575 DE19843432575 DE 19843432575 DE 3432575 A DE3432575 A DE 3432575A DE 3432575 A1 DE3432575 A1 DE 3432575A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tetrahydrofuran
butanediol
temperatures
phosphoric acid
reaction mixture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19843432575
Other languages
English (en)
Other versions
DE3432575C2 (de
Inventor
Herbert Dr. 6710 Frankenthal Müller
Christof Dr. 6700 Ludwigshafen Palm
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
BASF SE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BASF SE filed Critical BASF SE
Priority to DE19843432575 priority Critical patent/DE3432575A1/de
Priority to DE8585101718T priority patent/DE3567861D1/de
Priority to EP85101718A priority patent/EP0153680B1/de
Priority to US06/703,770 priority patent/US4588827A/en
Publication of DE3432575A1 publication Critical patent/DE3432575A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3432575C2 publication Critical patent/DE3432575C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D307/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
    • C07D307/02Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings
    • C07D307/04Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D307/06Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings having no double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with only hydrogen atoms or radicals containing only hydrogen and carbon atoms, directly attached to ring carbon atoms
    • C07D307/08Preparation of tetrahydrofuran

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Furan Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuran
  • Die Erfindung betrifft die Herstellung von Tetrahydrofuran durch Dehydratisierung von Butandiol-1,4 unter Verwendung von Phosphorsäure.
  • Die Dehydratisierung von Butandiol-1,4 zu Tetrahydrofuran hat wegen ihrer großen technischen Bedeutung bereits zu zahlreichen Verfahrensvorschlägen geführt. So wurde bereits vorgeschlagen, die Dehydratisierung in der Flüssigphase oder an fest angeordneten Katalysatoren in der Gasphase durchzuführen, wobei als Dehydratisierungskatalysatoren insbesondere Säuren, wie Schwefelsäure und Phosphorsäure, Kationenaustauscher oder Lewissäuren empfohlen wurden (deutsche Patentschriften 696 779, 711 709, 850 750, 10 43 342).
  • Diese bekannten Verfahren haben jedoch Nachteile, die z.B. darin bestehen, daß Nebenreaktionen zu einem nicht tolerierbaren Katalysatorverbrauch führen und im allgemeinen eine 95 %ige Ausbeute nicht übertroffen wird. Ionenaustauscher haben sich bei den erforderlichen Reaktionstemperaturen als nicht stabil genug erwiesen und sind nur in unzureichendem Maße regenerierbar. Stellt man Tetrahydrofuran nach dem in der DE-PS 10 43 342 beschriebenen Verfahren her, bei dem man Butandiol-1,4 in Gegenwart von 1 bis 5 Gew.% Schwefelsäure bei 100 bis 1300C umsetzt, so müssen die Syntheseapparate aus Korrosionsgründen mit besonders widerstandsfähigem Material, wie Blei ausgekleidet sein. Außerdem sammeln sich in der Schwefelsäure Nebenprodukte an, was dazu führt, daß das Reaktionsgemisch stark zum Schäumen neigt. Man ist deshalb beim Abdestillieren des gebildeten Tetrahydrofurans gezwungen, den entstandenen Sumpf inhalt vorzeitig, d.h.
  • bevor alles Butandiol zu Tetrahydrofuran umgesetzt ist, zu entsorgen. Damit sind zusätzliche Umweltprobleme verbunden. Außerdem hat dieses kontinuierliche Verfahren den Nachteil, daß Schwefelsäure als Katalysator nicht unbegrenzt weiterverwendet werden kann. Obwohl ein Katalysatorverbrauch theoretisch nicht stattindet, treten Verharzungen auf, die zu häufigen Abstellungen und damit zu beträchtlichen Säureverlusten führen.
  • Pro Gewichtsteil Schwefelsäure werden nach der in der DE-PS 10 43 342 beschriebenen Arbeitsweise bis zu 10.000 Teile Butandiol umgesetzt. Bei einer großtechnischen Ausübung des Verfahrens ist also eine erhebliche Menge an Schwefelsäure zu vernichten. Dieser Mengel ist umso gravierender, je unreiner das verwendete Butandiol ist. Undestilliertes Butandiol kann im allgemeinen nicht für die Tetrahydrofuran-Herstellung nach diesem Verfahren verwendet werden, da die angegebene Katalysatorproduktivität nur bei sehr reinem Butandiol gewährleistet ist.
  • Nun wird Butandiol-1,4 nicht nur zum Zwecke der nachfolgenden Synthese von Tetrahydrofuran hergestellt. Butandiol-1,4 ist vielmehr ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Kunststoffen. Bei der für diesen Verwendungszweck erforderlichen Reinigung des Butandiols fällt stets auch eine Butandiol-Fraktion an, die durch Nebenprodukte verunreinigt ist und die für die Herstellung von Tetrahydrofuran gut geeignet wäre. Man müßte dann aber einen höheren Schwefelsäureverbrauch in Kauf nehmen, denn auch diese Verunreinigungen reichern sich vor allem in der Sumpfsäure an. Es kommt zum Schäumen, und das Reaktionsgemisch wird, da sich die Nebenprodukte oder daraus entstandene Polymere in der Schwefelsäure lösen, schnell zähflüssig.
  • Um diesem Übel abzuhelfen, wird bei dem in der DE-OS 23 03 619 beschriebenen Verfahren ein undestilliertes rohes Butandiol mit Schwefelsäure und mit Tallöl umgesetzt, wobei man die Verunreinigungen mit dem Tallöl kontinuierlich ausschleust. Dadurch erhöht sich zwar die Ausbeute an Tetrahydrofuran, es gehen aber ständig Tallöl und Schwefelsäure verloren.
  • Bei dem in der DE-PS 711 709 beschriebenen Tetrahydrofuran-Verfahren wird Butandiol-1,4 mit Wasser unter Druck in Gegenwart wasserabspaltender Katalysatoren auf Temperaturen über 250"C erhitzt. Als wasserabspaltende Katalysatoren kommen sowohl heterogene als auch homogene Katalysatoren in Betracht. Obwohl man bei diesem Verfahren verhältnismäßig hohe Ausbeuten erhält, hat es keinen Eingang in die Technik gefunden, weil das Tetrahydrofuran insbesondere durch Dihydrofuran-2,3 und Dihydrofuran-3,4, Carbonylverbindungen und Leichtsieder, wie Butadien verunreinigt ist. Schwerwiegend ist der Gehalt an Dihydrofuranen und Carbonylverbindungen, da diese Verbindungen nicht destillativ aus dem Tetrahydrofuran entfernt werden können. Weitere Verunreinigungen entstehen dadurch, daß bei den hohen Temperaturen gebildetes Tetrahydrofuran in Propylen und Formaldehyd zerfällt.
  • An die Reinheit von Tetrahydrofuran werden je nach Anwendungszweck mehr oder minder hohe Anforderungen gestellt. Handelsübliches Tetrahydrofuran technischer Qualität besitzt bereits einen sehr hohen Reinheitsgrad. Normalerweise beträgt seine Reinheit über 99,8 %. Selbst ein Tetrahydrofuran mit einem Gehalt an Verunreinigungen von nur 10 bis 50 ppm kann aber für anspruchsvolle Verwendungszwecke, wie für die Herstellung von Polytetrahydrofuran, ungeeignet sein. Ein Tetrahydrofuran mit einer Reinheit, die auch diesen hohen Anforderungen genügt, läßt sich nach dem Verfahren der DE-PS 711 709 nicht herstellen und zwar auch dann nicht, wenn ein noch so hoher destillativer Aufwand getrieben wird. Hier bringen auch die ver- schiedentlich vorgeschlagenen Reinigungsmethoden für Tetrahydrofuran (US-PS 3 980 672, EP-PS 1 761) nicht den gewünschten Erfolg.
  • Das in der DE-PS 711 709 beschriebene Verfahren hat sich auch deshalb in der Technik nicht durchsetzen können, weil beim kontinuierlichen Betrieb mit Butandiol-Rohlösungen, wie sie bei der Hydrierung von Butindiol-Rohlösungen anfallen, die durch Umsetzung von Acetylen mit Formaldehyd erhalten werden, schon nach kurzer Zeit Verstopfungen der Rohre durch Harzbildung auftreten. Mit zunehmender Laufzeit verlieren die Reaktoren an Aktivität, obwohl der Zulauf gleich bleibt. Dieser Reaktivitätsminderung kann dadurch entgegengewirkt werden, indem die Rohlösungen nach den Angaben in Annalen der Chemie, 596, Band (1955), Seiten 81 und 82 zuvor mit Kationenaustauschern behandelt werden. Reppe und Mitarbeiter haben an dieser Literaturstelle mitgeteilt, daß die Dehydratisierung des Butandiols zu Tetrahydrofuran eine Gleichgewichtsreaktion ist, die zwar weitgehend auf der Seite des Tetrahydrofurans liegt, aber im Reaktionsprodukt noch soviel Butandiol zuläßt, daß dieses Verfahren nicht wirtschaftlich erscheint. Sie geben hier an, daß ein vollständiger Umsatz von Butandiol-1,4 zu Tetrahydrofuran also nur dann erreicht wird, wenn Tetrahydrofuran im Maße seiner Bildung durch Destillation aus dem Reaktionsgemisch entfernt wird.
  • Die Aufgabe der Erfindung bestand nun darin, ein Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuran zu finden, das es ermöglicht, aus rohen wäßrigen Lösungen von Butandiol-1,4 Tetrahydrofuran von so hoher Reinheit herzustellen, daß es für die Herstellung von Polytetrahydrofuran geeignet ist.
  • Es sollten insbesondere auch Umsätze zu Tetrahydrofuran erzielt werden, die außerhalb der oben beschriebenen Gleichgewichtskonzentration, d.h.
  • zur Tetrahydrofuranseite hin verschoben liegen. Das Verfahren sollte außerdem die Bedingung erfüllen, daß es besonders wirtschaftlich und umweltfreundlich ausgeführt werden kann.
  • Nach dem neuen Verfahren, das diese Aufgaben erfüllt, wird Tetrahydrofuran aus wäßrigen Butandiol-1,4-Lösungen durch Wasserabspaltung in flüssiger Phase bei höherer Temperatur unter Druck und in Gegenwart einer Säure dadurch hergestellt, daß man eine rohe wäßrige Lösung von Butandiol-1,4, die durch Umsetzung von Acetylen mit wäßrigem Formaldehyd und katalytische Hydrierung der so hergestellten Butin-2-diol-1,4-Lösung erhalten wird, gegebenenfalls mit Schwefelsäure neutralisiert, durch Zugabe von Phosphorsäure ansäuert, unter Druck auf Temperaturen von 230 bis 260"C erhitzt und das so erhitzte flüssige Reaktionsgemisch bei einer mittlerEn Verweilzeit von mindestes 10 Minuten und in Abwesenheit einer Gasphase auf Temperaturen unter 100"C abkühlt.
  • Die wäßrigen Lösungen von Butandiol-1,4, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren für die Herstellung von Tetrahydrofuran als Ausgangslösungen herangezogen werden, fallen bei der bekannten und großtechnisch ausgeübten Umsetzung von Acetylen mit wäßrigem Formaldehyd an, bei der wäßrige Lösungen von Butin-2-diol-1,4 entstehen, die der katalytischen Hydrierung unterworfen werden (s. Ullmanns Encyklopädie der techn. Chemie (1953), Band 3, Seiten 109 bis 119, Band 4, Seiten 754 bis 757, DE-AS 2 421 407 und DE-OS 2 536 273.
  • Die wäßrigen Ausgangslösungen, die in der Regel schwach alkalisch sind, haben z.B. folgende Zusammensetzung: 20 bis 60 Gew.% Butandiol-1,4, 30 bis 79 Gew.% Wasser, 1 bis 5 Gew.% Monoalkohole, wie Methanol, Propanol und Butanol sowie ungesättigte Verbindungen, wie Butendiol. Außerdem können sie in geringen Mengen Carbonylverbindungen, wie Hydroxibutyraldehyd oder die entsprechenden Acetale, polymere Harze sowie anorganische Bestandteile, wie Natriumsalze, gelöste Katalysatorbestandteile und Katalysatorabrieb enthalten. Diese rohen wäßrigen Lösungen von Butandiol-1,4 werden in den Fällen, in denen sie Alkali enthalten, zunächst mit Schwefelsäure neutralisiert. Das zur Neutralisation verwendete Schwefelsäureäquivalent darf die Summe der in der Lösung vorhandenen Basenäquivalente nicht unterschreiten. Die Summe der vorhandenen Basenäquivalente kann man durch die Bestimmung der Basenzahl, z.B. durch Titration mit HCl EIC1 gegen Bromphenolblau, ermitteln. Eine Überschreitung der Schwefelsäureäquivalente um mehr als 20 Äquivalentprozente sollte vermieden werden.
  • Die mit Schwefelsäure neutral gestellte Ausgangslösung wird mit Phosphorsäure angesäuert. Man stellt das wäßrige Gemisch durch die Zugabe der Phosphorsäure auf einen pH'Wert von vorzugsweise 2 bis 3. Die Konzentration der Phosphorsäure in der Butylenglykolausgangslösung liegt im allgemeinen zwischen 0,1 und 0,5 Gew.%. Dann erhitzt man unter autogenem Druck auf Temperaturen von 200 bis 260"C, vorzugsweise 230 bis 250"C. Die Verweilzeiten betragen 2 bis 5 Stunden. Dabei wird das Butandiol selektiv unter Vermeidung der Bildung von Nebenprodukten zu Tetrahydrofuran cyclisiert. Gleichzeitig verbleiben 1 is 2 Gew.% der ursprünglich in der Lösung vorhandenen Butandiol-Menge nicht umgesetzt im Gemisch. Diese geringe Butandiol-Restmenge wird dadurch auf 0,1 bis 0,3 Gew.% reduziert, daß man das so erhitzte flüssige Reaktionsgemisch bei einer mittleren Verweilzeit von mindestens 10 Minuten und in Abwesenheit einer Gasphase auf Temperaturen unter 100°C abkühlt.
  • Die Umsetzung wird zweckmäßigerweise kontinuierlich durchgeführt, beispielsweise indem man die Rohlösung mit einer Pumpe zunächst durch einen Vorheizer und dann durch ein Verweilzeitrohr preßt, in dem sie den genannten Temperaturen ausgesetzt wird. Der Reaktionsdruck wird mindestens gleich dem Dampfdruck des Umsetzungsproduktes bei Reaktionstemperatur gewählt. Höhere Drücke können gewählt werden, sie beeinflussen aber nicht die Umsetzung.
  • Die erfindungsgemäße Abkühlung des auf 200 bis 260"C erhitzten flüssigen Reaktionsgemisches nimmt man z.B. in einem Wärmeaustauscher vor, zweckmäßigerweise kontinuierlich in einem Röhrenwärmetauscher. Die mittlere Verweilzeit des Reaktionsgemisches im Wärmeaustauscher, in dem es auf Temperaturen unter 100"C abgekühlt wird, beträgt z.B. 10 bis 45 Minuten, vorzugsweise 15 bis 30 Minuten. Erst nach dieser Behandlung, die man in dem geschlossenen System und in Abwesenheit einer Gasphase vornimmt, leitet man das Reaktionsgemisch zur Abtrennung des Tetrahydrofurans, zweckmäßigerweise durch Entspannung über ein Druckventil, in eine Destillationskolonne.
  • Im Sumpfe der Destillierkolonne laufen das ursprünglich im Gemisch enthaltene und das bei der Umsetzung entstandene Wasser fortlaufend ab; während am Kopfe der Destillierkolonne ein bei 64"C siedendes aus ca. 96 Gew.% Tetrahydrofuran und 4 Gew.% Wasser bestehendes Azeotrop aus Tetrahydrofuran und Wasser anfällt. Entwässert man dieses Gemisch, so erhält man ein Tetrahydrofuran mit einer Reinheit von über 99,9 Gew.%. das Produkt läßt sich ohne weitere Reinigungsoperation zur Herstellung von Polytetrahydrofuran verwenden.
  • Das Verfahren kann absatzweise ausgeführt werden. Vorteilhaft ist natürlich die kontinuierliche Betriebsweise, da in diesem Falle die fühlbare Wärme des Reaktionsaustrages am einfachsten für die destillative Gewinnung des Tetrahydrofuranazeotropes zurückgewonnnen werden kann.
  • Da durch die beobachtete Abnahme der Restmenge an Butandiol beim Abkühlen des Reaktionsgemisches der Gehalt an Tetrahydrofuran steigt, erhält man eine weitgehend vollständige Umsetzung. Dies ist insofern überraschend, weil man so geringen Butandiol-Restgehalte sonst nur erreicht, wenn man das Ausgangsgemisch beim Erhitzen auf z.B. 250"C langen Verweilzeiten, wie solchen von 6 bis 8 Stunden aussetzt. Daß man das vorteilhafte Ergebnis schon bei einer mittleren Verweilzeit von 2 Stunden erhält, wenn man das Reaktionsgemisch nach dem Erhitzen erfindungsgemäß abkühlt, war nicht vorauszusehen, da die Reaktionsgeschwindigkeit im allgemeinen durch Temperatursteigerungen erhöht wird. Es ist ebenfalls überraschend, daß man z.B. ein schlechteres Ergebnis erhält, wenn man nicht auf Temperaturen unter 100°C, sondern auf Temperaturen unter 1500C abkühlt. In diesem Falle werden nämlich nicht 99,7 bis 99,9, sondern nur 99,7 bis 99,4 Gew.% des Butandiols in Tetrahydrofuran überführt. Kühlt man schneller als beim erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen ab, so werden die guten Resultate ebenfalls nicht erzielt.
  • Daß man nach dem Verfahren der Erfindung Tetrahydrofuran aus rohen wäßrigen Lösungen von Butandiol-1,4 in 100 %iger Ausbeute herstellen kann, muß auch aufgrund der Angaben von Reppe (Annalen der Chemie, 596. Band (1955), Seiten 81 und 82) als überraschend bezeichnet werden. Obwohl beim erfindungsgemäßen Verfahren im stark sauren Bereich und bei hohen Temperaturen gearbeitet wird, hat es sich überraschenderweise gezeigt, daß man als Reaktionsapparate auch solche aus erheblich billigeren Werkstoffen, wie Edelstahl Nr. 1.4571 und Nr. 1.4439 verwenden kann. Daß sich diese Werkstoffe als unter den Verfahrensbedingungen korrosionsbeständig erwiesen haben, konnte nicht erwartet werden.
  • Beispiel 1 Als Ausgangslösung wurde eine rohe wäßrige 50 gew.%ige Butandiol-1,4--Lösung verwendet, die durch Umsetzung von Acetylen mit wäßrigem Formaldehyd (s. DE-AS 2 421 407) und katalytische Hydrierung der dabei erhaltenen Butin-2-diol-1,4-Lösung (s. DE-OS 2 536 273) hergestellt worden war.
  • Durch Titration mit n HCl gegen den Indikator Bromphenolblau wurde eine 10 Basenzahl von 1,0 mg KOH/g in der Lösung festgestellt. Durch Zumischen von 0,1 Gew.% Schwefelsäure wurde die Lösung auf einen pH-Wert von h 7 eingestellt. Danach wurde durch Zugabe von 0,48 Gew.% Phosphorsäure ein pH'Wert von 2,5 eingestellt.
  • Die Herstellung des Tetrahydrofurans aus der Butandiol-Lösung wurde in einer Reaktionskaskade (aus Edelstahl 1.4571) durchgeführt, die aus einem Elektrovorheizer und 2 hintereinandergeschalteten Rohrreaktoren mit jeweils 100 Volumenteilen Reaktionsraum bestand. Die Länge der Reaktionsrohre verhielt sich zum Rohrdurchmesser wie 70:1.
  • Die angesäuerte Butandiol-Lösung wurde kontinuierlich durch den Elektrovorheizer gepumpt und dabei auf 245"C erhitzt.
  • Die Temperatur betrug in den Rohrreaktoren während der Umsetzung 240 bis 255"C. Die mittlere Verweilzeit im Reaktor lag bei 2 Stunden. Das die Reaktionskaskade verlassende flüssige Reaktionsgemisch wurde von unten nach oben durch einen Röhrenwärmetauscher geführt, in dem es bei einer mittleren Verweilzeit von ca. 25 Min. in Abwesenheit einer Gasphase auf 80"C gekühlt wurde. Ein Druckhalteventil, das auf 150 bar ausgelegt war, entspannte das den Kühler verlassende Produkt kontinuierlich in eine Destillierkolonne. Dabei wurde das die Kolonne verlassende Gemisch in Wasser und ein Tetrahydrofuran-Wasser-Azeotrop zerlegt. Aus dem Sumpf der Destillierkolonne wurde das ursprünglich im Gemisch enthaltene und das bei der Umsetzung entstandene Wasser fortlaufend abgeleitet, während man über Kopf der Kolonne ein bei 64"C siedendes Gemisch, das neben ursprünglich vorhandenen Monoalkoholverunreinigungen im Roh-Butandiol im wesentlichen aus Tetrahydrofuran und 5 Gew.% Wasser bestand. Das azeotrope Gemisch wurde auf an sich übliche Weise, z.B. mit Hilfe fester Entwässerungsmittel oder durch extraktive Destillation entwässert. Die übliche Reindestillation lieferte daraus ein Tetrahydrofuran von sehr hoher Reinheit (über 99,9 Gew.%). Das Tetrahydrofuran hatte eine Carbonylzahl von < 0,01 mg KOH/g und eine Bromzahl von < 0,01 g/100 g. Die Verunreinigung an 2,3- und 2,4-Dihydrofuran betrug < 1 ppm. Sein Gehalt an Butadien-1,3 war <5 ppm. Die Selektivität betrug 100 % d.Th., die Ausbeute 99,8 %.
  • Das erhaltene Tetrahydrofuran ließ sich nach den bekannten Polymerisationsverfahren zu Polytetrahydrofuran mit einer Farbzahl von < 20 APHA polymerisieren. Wird für die gleiche Polymerisation ein technisch hochreines und nicht vorbehandeltes Tetrahydrofuran eingesetzt, so erhält man Polymerisate, die Farbzahlen zwischen 50 und 90 APHA aufweisen.
  • Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel) Bei einer Wiederholung des Beispiels 1 wurde auf die Neutralisation mit Schwefelsäure verzichtet und der Reaktoraustrag im Verlaufe von 1 bis 5 Min. durch Intensivkühlung auf 40"C abgekühlt. Dabei wurde das Butandiol nur zu 99 Gew.% zu Tetrahydrofuran cyclisiert. Dieses ungünstige Ergebnis konnte auch durch eine Verdoppelung der Phosphorsäurekonzentration nicht verbessert werden. Bei dem Versuch, das Ergebnis dieses Vergleichsversuches durch eine Temperatursteigerung auf 280"C zu verbessern, wurde am Reaktionsgefäß eine erheblich höhere Korrosion festgestellt. Die lineare Korrosionsgeschwindigkeit, die beim Beispiel 1 > 0,015 mm/a betrug, wurde in diesem Fall mit 0,5 mm/a ermittelt (Abtrag in mm pro Jahr).

Claims (4)

  1. Patentansprüche rS Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuran aus wäßrigen Lösungen von Butandiol-1,4 durch Wasserabspaltung in flüssiger Phase bei höherer Temperatur unter Druck und in Gegenwart einer Säure, dadurch gekennzeichnet, daß man eine rohe wäßrige Lösung von Butandiol-1,4, die durch Umsetzung von Acetylen mit wäßrigem Formaldehyd und katalytische Hydrierung der so hergestellten Butin-2-diol-1,4-Lösung erhalten wird, gegebenenfalls mit Schwefelsäure neutralisiert, durch Zugabe von Phosphorsäure ansäuert, unter Druck auf Temperaturen von 200 bis 260"C erhitzt und das so erhitzte flüssige Reaktionsgemisch bei einer mittleren Verweilzeit von mindestens 10 Minuten und in Abwesenheit einer Gasphase auf Temperaturen unter 100"C abkühlt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das mit Phosphorsäure angesäuerte Gemisch auf Temperaturen von 230 bis 250"C erhitzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Zugabe von Phosphorsäure einen pH-fJert von 2 bis 3 einstellt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das flüssige Reaktionsgemisch bei einer mittleren Verweilzeit von 15 bis 30 Minuten auf Temperaturen unter 100"C abkühlt.
DE19843432575 1984-02-23 1984-09-05 Verfahren zur herstellung von tretrahydrofuran Granted DE3432575A1 (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843432575 DE3432575A1 (de) 1984-09-05 1984-09-05 Verfahren zur herstellung von tretrahydrofuran
DE8585101718T DE3567861D1 (en) 1984-02-23 1985-02-15 Process for the preparation of tetrahydrofuran
EP85101718A EP0153680B1 (de) 1984-02-23 1985-02-15 Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuran
US06/703,770 US4588827A (en) 1984-02-23 1985-02-21 Preparation of tetrahydrofuran

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843432575 DE3432575A1 (de) 1984-09-05 1984-09-05 Verfahren zur herstellung von tretrahydrofuran

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3432575A1 true DE3432575A1 (de) 1986-03-13
DE3432575C2 DE3432575C2 (de) 1993-04-01

Family

ID=6244661

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19843432575 Granted DE3432575A1 (de) 1984-02-23 1984-09-05 Verfahren zur herstellung von tretrahydrofuran

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3432575A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0269033A2 (de) * 1986-11-25 1988-06-01 E.I. Du Pont De Nemours And Company Belichtungssteuerungssystem für kontinuierlich bewegten elektrographischen Film

Citations (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE696779C (de) * 1937-10-30 1940-09-28 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuranen
DE711709C (de) * 1939-05-06 1941-10-06 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuran
DE713565C (de) * 1939-06-20 1941-11-10 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuran
DE850750C (de) * 1943-11-17 1952-09-29 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuranen
DE2303619A1 (de) * 1973-01-25 1974-08-01 Du Pont Verfahren zur umwandlung von butandiol in tetrahydrofuran in gegenwart von talloel
DE2421407B1 (de) * 1974-05-03 1975-10-23 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Verfahren zur Herstellung von Butindiol
US3980672A (en) * 1974-09-18 1976-09-14 The Quaker Oats Company Method of manufacturing fungible polytetramethylene ether glycol
DE2536273A1 (de) * 1975-08-14 1977-02-24 Basf Ag Katalysator zur hydrierung von acetylenalkoholen
EP0001761A1 (de) * 1977-10-31 1979-05-16 BASF Aktiengesellschaft Verfahren zur Reinigung von Tetrahydrofuran
DE3406471A1 (de) * 1984-02-23 1985-09-19 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Verfahren zur herstellung von tetrahydrofuran

Patent Citations (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE696779C (de) * 1937-10-30 1940-09-28 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuranen
DE711709C (de) * 1939-05-06 1941-10-06 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuran
DE713565C (de) * 1939-06-20 1941-11-10 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuran
DE850750C (de) * 1943-11-17 1952-09-29 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuranen
DE2303619A1 (de) * 1973-01-25 1974-08-01 Du Pont Verfahren zur umwandlung von butandiol in tetrahydrofuran in gegenwart von talloel
DE2421407B1 (de) * 1974-05-03 1975-10-23 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Verfahren zur Herstellung von Butindiol
US3980672A (en) * 1974-09-18 1976-09-14 The Quaker Oats Company Method of manufacturing fungible polytetramethylene ether glycol
DE2536273A1 (de) * 1975-08-14 1977-02-24 Basf Ag Katalysator zur hydrierung von acetylenalkoholen
EP0001761A1 (de) * 1977-10-31 1979-05-16 BASF Aktiengesellschaft Verfahren zur Reinigung von Tetrahydrofuran
DE3406471A1 (de) * 1984-02-23 1985-09-19 Basf Ag, 6700 Ludwigshafen Verfahren zur herstellung von tetrahydrofuran

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Liebigs Ann. Chem. 596(1955), S. 81-82 *

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0269033A2 (de) * 1986-11-25 1988-06-01 E.I. Du Pont De Nemours And Company Belichtungssteuerungssystem für kontinuierlich bewegten elektrographischen Film
EP0269033A3 (en) * 1986-11-25 1989-01-18 E.I. Du Pont De Nemours And Company Explosure control system for continuous tone elektrophotographic film

Also Published As

Publication number Publication date
DE3432575C2 (de) 1993-04-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP3194355B1 (de) Optimiertes verfahren zur herstellung von methacrolein
DE3520019C2 (de)
EP0070397B1 (de) Verfahren und Katalysator zur Herstellung von cyclischen Iminen
EP2714640B1 (de) Verfahren zur herstellung von methacrylsäure
EP2877441B1 (de) Verfahren zur herstellung von nitrobenzol durch adiabate nitrierung
DE1165018B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von reinem Isophoron
DE10251328B4 (de) Extraktionsverfahren zur Gewinnung von Acrylsäure
EP3786148A1 (de) Vereinfachte aufarbeitung des reaktoraustrags einer oxidativen veresterung
DE1493334A1 (de) Verfahren zur Herstellung von cyclischen Alkoholen
EP0031423A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyphenyl-polymethylen-polyaminen
EP0153680B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuran
EP0121760A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 3-Hydroxytetrahydrofuran
DE10317545A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Neopentylglykol und Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester
DE3432575C2 (de)
DE2451990C3 (de) Verfahren zur Herstellung von konzentrierten, wäßrigen Lösungen von Formaleyhd und Harnstoff
DE1543340A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Trioxan
DE3406471A1 (de) Verfahren zur herstellung von tetrahydrofuran
DE2509968B2 (de) Verfahren zur herstellung von tetrahydrofuran
DE1900015C (de) Verfahren zur Herstellung eines beta Alkoxyaldehyds
DE2218316C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Anthrachinon
AT227679B (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylphenolen
EP0064180B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2,3-Dimethylbutan-2,3-diol
AT225691B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung reiner Kondensationsprodukte des Acetons
DE2320061C3 (de) Verfahren zur Herstellung einer acrylnitrilhaltigen, konzentrierten, wäßrigen Acrylamidlösung durch katalytische Wasseranlagerung an Acrylnitril
DE2645030A1 (de) Verfahren zur herstellung von butandiol oder butendiol

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8330 Complete disclaimer